Freundschaft zum Ex-Freund wieviel muss ich ertragen?

Zitat von RatlosimViertel:

Vielleicht sollte ich darauf bestehen und das forcieren, um mir selbst ein Bild zu machen.

Genau! Mach das und stell dich der Konkurrenz.
Er wird dir die Hand geben, dich anlächeln und denken: Ey Bruder, du hast keine Ahnung, auf was du dich hier einlässt. Bei Problemen bin ich ihre Anlaufstelle Nr. 1 und ich werde sie trösten.

@RatlosimViertel Ich halte deine Reaktion in dem besonderen Fall für normal. Du warst auch sehr tolerant. Das Spielchen hätten sicher nicht viele mitgemacht. Wenn sie ihren Ex noch so toll findet, dann ist es doch klar, dass bei neuen Partnern Misstrauen und Eifersucht aufkommt. Wenn sie dich liebt und mit dir eine feste Beziehung eingeht, hat sie dafür zu sorgen, deine Gefühle nicht zu verletzen, wenn sie sich so intensiv mit ihrem Ex beschäftigt, was ich persönlich sehr zweifelhaft finde. An deiner Stelle hätte ich mich da nicht weiter engagiert, als sie dir die Beziehung zu ihrem Ex geschildert hat. Das riecht für mich sehr nach Lug und Trug, ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und eine Zumutung für die neuen Partner der zwei.

Also für mich ginge diese Konstellation überhaupt nicht. Meine eigene Meinung. Wie soll sich denn da eine stabile Beziehung entwickeln? Auch wenn du wusstest, dass die beiden zusammen in den Urlaub fahren, spätestens nach Vereinbarung der Beziehung miteinander wäre das vorbei. Vielleicht bin ich da auch zu sehr konservativ oder verständnislos. Keine Ahnung. Der Ex nimmt dort viel zu viel Raum ein. Das beide das nicht merken kann mir keiner erzählen.

Zitat von RatlosimViertel:

Ich fühle mich wie ein Besucher, besser noch wie eine Affäre.

Warum hast du ihn nicht schon längst persönlich kennengelernt und wurdest als ihr Partner vorgestellt?

Er ist bei ihr und du traust dich nicht zu ihr rein? Häh? Wieso denn das?

Weisst, ich selbst bin eher freiheitsliebend und möchte mich nicht insoweit beschneiden lassen, dass ich keine männlichen Freund/Bekanntschaften mehr haben dürfte.
Aber es ist ihre Aufgabe ganz klar die Rollen zu verteilen. In meiner Welt stellt man seinen neuen Partner seinen Freunden vor. Insbesondere wenn er das andere Geschlecht hat. Insbesondere wenn man so dicke ist.
Man kann seinem neuen Partner auch dabei helfen Vertrauen zu entwickeln.

Weisst, wenn die zwei keine ruhige Minute zusammen hätten, weil du dich auf die Couch dazwischen quetscht, wär es ja was anderes. Aber er kann ein und aus gehen und du darfst nicht mal kurz und selbstverständlich bei ihr vorbei schneien?!

Zitat von Schnuddel74:

Hab ich ja auch gemacht... ...OK, du stehst doch auch kritisch gegenüber, aber meinst auch, sie hat ja vorher gesagt was Sache ist... ...aber ...

Ich gehe aus meiner reinen Erfahrung davon aus, dass man an Freunden festhält, weil neue Männer ziemlich unzuverlässig sind und ganz schnell wieder weg sind.

Ich hab aber auch schon Ähnliches erlebt..oder fast, wie der TE.

Die Kunst wäre ein gesundes Mittelmaß zu finden und der Freund, dann soviel Freund ist und sich selbst zurück nimmt.

Hatte Mal wo gesehen, die haben sich neu kennengelernt und sie sagte ihm, dass sie einen besten Freund hat.

Er fragte dann, ob sie schon was mit ihm Mal gehabt hätte, sie hatte es verneint und sie meinte auch, sie hätten total sturzbetrunken auch schon im Bett gemeinsam gelegen und es ist nie was passiert.

Das ist was, was ich gut finde. Sie hatten nie was miteinander und haben einfach nur eine gute Freundschaft mit Vertrauen zueinander, respektvoll und da kann man sicherlich auch wirklich dann sagen: Ne gute Sache.


Aber hier in deinem Fall @RatlosimViertel waren die beiden schon partnerschaftlich zusammen und wenn da so ganz private Dinge auch noch mit im Haus sind, wie Schuhe, Zahnbürste ect. , sorry, dass sind Grenzen, die überschritten werden ohne Rücksicht auf Verluste für dich.

Zitat von Hola15:

Man kann seinem neuen Partner auch dabei helfen Vertrauen zu entwickeln.

das ist ja anscheinend auch der wunsch der partnerin:

Zitat von RatlosimViertel:

Meine Freundin meinte sogar dass es besser wäre wenn ich ihn mal kennenlernen würde.

oft fürchtet man mehr was man nicht kennt.

Ich finde das auch ein bisschen schwierig.
Vor vieeeeelen, vielen Jahren hatte ich mal einen Partner und wir haben auch schon zusammen gewohnt, aber uns dann auseinandergelebt. Wir haben uns sozusagen einvernehmlich getrennt, und dann beide recht schnell wieder jemand Neuen gefunden, weil wir uns emotional ja schon recht weit voneinander entfernt hatten. Aber wir haben noch weiter zusammen gewohnt, wir waren noch nicht lange in dieser Wohnung zum Zeitpunkt der Trennung, hatten gerade erst Geld investiert, waren Studenten und chronisch pleite - ich konnte da nicht einfach so schnell raus, das war für uns beide nicht leistbar.

Das war für meinen neuen Freund gar kein Problem, der war da superentspannt, aber die neue Freundin meines Ex fand das nicht gut. Und ich hab das wirklich auch zu 100% verstanden. Es gab da mehrfach Gespräche zu dritt und sogar zu viert, wo wir ihr versichert haben, dass da nix mehr ist zwischen uns und ich jetzt einfach nicht von heute auf morgen raus kann, aber mich bemühe, eine Wohnung zu finden. Das hat dann auch 6 Monate nach der Trennung geklappt und ich bin ausgezogen. Wir blieben auch freundschaftlich verbunden für lange Zeit, aber im Traum wäre mir nicht eingefallen mit meinem Ex in einem Bett zu schlafen oder gemeinsam auf Urlaub zu fahren etc. Hätten wir machen können und dann wäre da auch nichts passiert, aber das tut man einfach nicht, wenn ein neuer Partner da ist.

Wenn die romantische Liebe flöten geht, sollten im besten Fall Wertschätzung, Respekt und liebevolle Zuneigung übrig bleiben. So wie eben bei guten Freunden. Aber mit einer Trennung verschwindet in der Regel auch das gemeinsame Leben: dass man sich sagt, wohin man geht, was man macht, wann man heimkommt, wen man trifft, wie man sich fühlt, was tagsüber los war usw. - Eben dieser tägliche Austausch, diese Gewohnheit, die ja viele nach einer Trennung auch sehr vermissen, auch wenn es schon schlecht gelaufen ist.
Wenn das alles noch vorhanden ist, stellt sich die Frage, wo Platz ist für eine neue Beziehung? Es sind ja fast alle Slots belegt, alle Bedürfnisse gedeckt und du darfst dann das einzige stillen, was offenbar fehlt.
Sie sollte eigentlich erkennen, dass das, was da passiert, für einen neuen Partner nicht zumutbar ist. Das ist nicht zeitlich befristet oder eine Notlage, sondern das ist Normalzustand. Ich glaube, was Ex-Leute betrifft, hab ich eine relativ tolerante Einstellung und ich finde es positiv, wenn zwei sich ohne großes Drama und Gezanke trennen können - aber das ist schon mal eine andere Hausnummer.

Ich würde herausfinden wollen, ob ihr das bewusst ist? Ich würde fragen, wie sie sich fühlen würde, wenn du mit deiner Ex nachts im Bett zusammenliegen würdest und sie bei dir ein und ausgehen würde? Ob sie sich da reinversetzen kann?

Dass sie da nun mit so großem Unverständnis reagiert, das wäre für mich ein Alarmzeichen. Ungeachtet dessen, was sie dir vorher gesagt hat (was ja auch nicht die ganze Wahrheit war im übrigen), ist es ja für dich auch so, dass um eine Situation wissen und in einer Situation sein zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Also nur weil du es gewusst hast, musst du dich nun damit nicht abfinden.

Zitat von ImErnst12:

Wäre da jemand bei mir?

Ich.

Ich sehe das differenziert. Stabile Beziehungen freundschaftlicher Art sind sehr kostbar. Sie basieren auf Jahre gemeinsamer Erfahrungen, sind langsam gewachsen und fürs Leben angelegt. Darauf würde ich nicht verzichten wollen. Aber ich wäre mir voll bewusst, dass ein neuer Partner damit ein Problem haben könnte. In dem geschilderten Fall scheint dir Frau ähnlich zu denken. Sie hat es von Anfang an kommuniziert und der TE schien sich daran nicht zu stören.

Jetzt stellt er fest, dass er dich nicht so gut damit zurecht kommt. Dafür habe ich volles Verständnis, das kann nicht jeder. An den Einzelheiten rumzufeilschen bringt meiner Meinung nach nichts. Ich würde an seiner Stelle ganz tief in mich gehen und mich fragen, ob diese Beziehung, genau so, wie sie jetzt ist, für mich wünschenswert ist. Ist dies nicht der Fall, dann würde ich sie beenden.

Ich möchte nicht, dass jemand auf etwas wirklich Wertvolles für ihn verzichtet, um mit mir zusammen zu sein. Und ebenso möchte ich nicht in einer Beziehung stecken, die mich ständig leiden lässt. Aus diesen zwei Grundaussagen würde es vermutlich auf eine Trennung hinauslaufen.