Freundschaft zum Ex-Freund wieviel muss ich ertragen?

@HierDerNameNEU

Ja moin. Die letzten Tage gibts nicht viel zu berichten. Sie hat mir zwar geschrieben, ich habe aber nur knapp geantwortet. Jetzt ist sie sowie im Urlaub (der Urlaub mit der Freundin). Da werde ich die nächsten drei Wochen sowieso nichts hören. Spannend wirds Ende November, da sehen wir uns von Vereinsseite aus wieder. Aber da ich schon jetzt recht cool mit der Situation bin bzw. ich es mir zumindest einrede sehe ich dem Wiedersehen relativ entspannt entgegen. Wenns so bleibt ist gut.

Zitat von Heavydreamy:

Ist es für dich jetzt soweit abgeschlossen? Oder hältst du noch ein Hintertürchen auf für sie?

Die Frage ist gut. Jetzt mit spürbarem Abstand und dem Wissen, dass sich da auch die nächsten Wochen nichts dran ändert bin ich überzeugt, dass das Thema durch ist.

Es gab auch in den letzten Nachrichten Punkte, die mich nachdenklich gemacht haben. Ohne dass der Ex Thema gewesen war hat sie angefangen ihn zu thematisieren. Sie hätte ihn seit zwei Wochen nicht gesehen. Vor dem Urlaub hätten sie sich gerne nochmal getroffen, wären was Essen gegangen oder so. Angesichts der Freundschaft die die beiden haben wäre das sogar in einem für mich tolerierbaren Rahmen gewesen. Aber sie sagte, sie hat all seine Vorschläge abgeblockt, weil sie dann Panik hatte, dass es wieder Stress mit mir gäbe. Eigentlich wollte sie sich damit erklären, aber ich empfand es so, als wenn sie mir den schwarzen Peter zuschiebt und mich für irgendwas verantwortlich macht.

Zitat von aequum:

Sei versichert dass es auch so ist. Solange sie dieses Konstrukt mit ihrem nicht wirklichem EX aufrecht erhält, wird sie immer die Schuld bei ihrem Teilzeitpartner (Du) suchen und das nur deshalb, weil sie den EX nicht loslassen will. Ergo muss immer jemand anderes die Schuld haben.

Ja, eigentlich weiß ich das auch. Aber so rückwirkend betrachtet mache ich mir schon Gedanken, ob ich nicht einen gehörigen Teil dazu beigetragen habe, dass das gegen die Wand gefahren ist. Sie hält mir z.B. vor zu eifersüchtig zu sein und ihr nicht zu vertrauen. Ich hingegen empfinde mich nach außen hin als recht abgeklärt, was das angeht, kann mich aber nicht davon freisprechen, dass es innerlich an mir nagt. Frauen haben dafür ja recht feinfühlige Antennen. Ich wollte nie ein Drama draus machen, aber dennoch gab es schonmal Diskussionen. Jedenfalls pickt sie sich regelmäßig einen Satz heraus, den ich zu Anfang der Beziehung mal gesagt habe in dem es darum ging, dass ich angezweifelt habe, dass ihr Ex gerade nicht bei ihr ist. Okay, war doof von mir, aber das war zu einem Zeitpunkt, da machte mich deren Konstrukt noch viel viel unsicherer als heute. Seither reibt sie mir diesen Satz unter die Nase und meint, dass hätte ihr Angst gemacht. Unsicherheit habe ich schon oft gespürt, nicht aber Eifersucht. Ich habe mir eingeredet, wie haben ein anderes Tempo was unsere Verbindlichkeit angeht und mich daher zurückgenommen.

Und unsicher machen mich einige Sachen schon. Zum Beispiel ihr Social Media Verhalten. Sie postet sich ausgiebig aus ihren Urlauben heraus auf Insta. Auf den Fotos ist ihr Ex niemals zu sehen, aber ich weiß ja, dass er sie macht. Ich habe das immer als Beweis gesehen, dass da wirklich nichts mehr ist zwischen den beiden. Mir fällt halt auf, dass dieser Social Media Kram unheimlich viel Zeit einnimmt und sie viel online auf Social Media unterwegs ist. Sie passt zwar nicht übermäßig auf ihr Handy auf, ich würde aber schon behaupten, dass sie mir ihrem Handy verheiratet ist. Und wenn wir auf dem Sofa liegen und sie durchscrollt, dann fällt mir immer wieder auf, dass sie auf Insta, Facebook, WA immer Nachrichten hat, die sie aber nicht in meiner Anwesenheit öffnet. Ich habe nie nachgefragt, eben weil ich ihr kein Misstrauen entgegen bringen wollte, aber beschäftigen tat es mich schon. Und jetzt frage ich mich, ob ich meine Unsicherheit, wenn auch unwissentlich, nach außen transportiert habe und ich ihr am Ende tatsächlich zu wenig vertraut habe. Denn eins ist auch klar, wenn wir uns nicht gesehen haben haben wir oft eine Stunde oder mehr telefoniert, auch kamen oft Anrufe zwischendurch von ihr. Also Platz für jemanden anderen war da definitiv nicht.

@RatlosimViertel

Zitat von RatlosimViertel:

Aber so rückwirkend betrachtet mache ich mir schon Gedanken, ob ich nicht einen gehörigen Teil dazu beigetragen habe, dass das gegen die Wand gefahren ist.

Suchst du wieder die Schuld bei dir, um sie zu entlasten?

Zitat von RatlosimViertel:

Sie hält mir z.B. vor zu eifersüchtig zu sein und ihr nicht zu vertrauen.

Erwartet die Frau tatsächlich, dass jemand mit dieser Konstellation souverän umgehen kann?
Immerhin befindet sie sich in einem Abhängigkeitsverhältnis.

Zitat von GreenTara:

Suchst du wieder die Schuld bei dir, um sie zu entlasten?

Das nicht, aber ich zweifle gerade an meiner Selbstwahrnehmung. Ich habe im Anfangspost geschrieben, dass ich nicht eifersüchtig bin, zumindest empfand ich mich mein bisheriges Leben so. Und nach außen hin empfinde ich mich wirklich als abgeklärt, was das angeht. Dass es im Inneren anders aussieht, daraus mache ich kein Geheimnis, sonst hätte ich mein Thema gar nicht eröffnet. Aber ich frage mich echt, wie sie das wahrgenommen hat und ob ich mehr Unsicherheit/Eifersucht nach außen transportiert habe als mir bewusst ist.

@RatlosimViertel
Ich würde die Wahrnehmung der Frau ehrlich gesagt nicht so ganz für bare Münze nehmen. Sie hat ja auch ihre eigene emotionale Abhängigkeit nicht erkannt: Der Ex stand wie ein rosa Elefant im Raum, den sie nicht gesehen hat, und dann bist du eifersüchtig?
Da kann ich nur den Kopf schütteln, und dir dringend raten, deinen eigenen Urteilen zu vertrauen.
Emotionale Abhängigkeit ist kein isoliertes Phänomen, sondern betrifft die gesamte Persönlichkeit.