Frisch getrennt - verrückte Gedanken

Herzlichen Glückwunsch und alles alles Liebe für die kleine Maus. Du wirst eine wundervolle Omi werden mit ganz viel Herz und Liebe.

Herzlichen Glückwunsch! Alles Gute für euch - jetzt können eure besonderen Freudenjahre beginnen (Smiley).

Das sind ja gute Nachrichten! Herzlichen Glückwunsch, liebe Mischka, und alles gute für dich und die junge Familie.
Herzliche Grüße, Detti

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt des ersten Enkels.

Die letzten Tage waren Gefühlschaos. Freude übers Enkelkind, Trauer um meinen Onkel, Mimimi von meinem Ex, wärst du doch bloß mit mir gekommen....ich kann es nicht mehr hören.

Ich beginne, zu verarbeiten und heute ist mir schlichtweg zum Heulen. Das ganze Chaos in mir sucht sich seinen Weg. Habe seit langem mal wieder Herzschmerzen, wegen jeder Kleinigkeit kommen mir die Tränen.

Ich dachte ja, mein Ex (ja, ich nenne ihn jetzt so) hätte mal ein bisschen nachgedacht, ein bisschen reflektiert - null komma null. Er jammert lieber weiter herum, ist nicht Herr seiner Lage, sucht die Schuld bei anderen. Und hat einen richtig tiefen Hass gegen meinen Vater. Dass das nicht der alleinige Grund war, das sieht er nicht. Ich habe keinen Bock mehr auf diese Diskussionen, sie führen zu gar nichts - er hat sich entschieden und es ist jetzt so, wie es ist.

Ich bin um des lieben Frieden willens immer noch viel zu nachsichtig mit ihm. Weil ich keinen Bock auf Stress habe. Es ist so schon alles schwer genug. Es ist mir bewusst, dass ich diesbezüglich feige bin.

Habe heute die Geburtsurkunde von Tochterherz aus unserem Stammbuch genommen, weil sie die für die Anmeldung von der Kleinen brauchte. Blättere durch, ganz oben auf unsere Heiratsurkunde. Schon ging der Wasserhahn auf. Blöder dämlicher Idi*t.

Wollte heute Abend so gerne ein Stückchen mit den dreien spazieren gehen. Es kam keine Antwort auf meine Nachfrage. Da bin ich mit Hundi allein gegangen. Und kämpfe schon wieder mit den Tränen. Wegen so einer lapidaren Kleinigkeit. Ich glaube, ich gehe gleich einfach ins Bett und hoffe, dass es morgen besser ist.

Liebe Mischka, es waren und sind für dich turbulente Zeiten. Und wenn der Druck zu gross wird, dann bricht das Adrenalin sich eine Bahn. Doch jede Träne geweint ist eine weniger auf dem Herzen.

Eine Sache garantiere ich dir aber schon einmal aus eigener Erfahrung. Sobald die Sache beim Notar besiegelt ist, wird deine Nachsicht gegenüber deinem Ex weniger werden und du wirst nicht mehr angestrengt die Zähne zusammenbeissen müssen, um nicht in letzter Minute noch alles umzuschmeissen und den Rosenkrieg zu entfachen.

Wenn alles rechtlich sicher ist, dann wirst du ihm kaltlächelnd vorschlagen können, dass du sehr gerne bereit bist, zusammen mit ihm und Next sein Mimi und die Trauer über deine Weigerung mit ihm wegzugehen bei einem Glas Rotwein zu besprechen. Ihr könntet dann auch gerne noch seine Whatsapps und nächtliche Anrufe thematisieren, um Next auch eine Chance u geben, an deiner und seiner Kommunikation und seinen Heimlichkeiten teilzuhaben. Das wäre dann auch für sie erhellend. Alternativ könne er sein Mimimi auch selbst bearbeiten oder dir pro Zuhörerstunde einen Obulos zukommen lassen.

Ich gehe davon aus, dass dich die Emotionen überrennen, aber der tatsächliche Boden deiner Existenz fest steht. Die kleine Familie wird sich jetzt auch erst einmal finden müssen - da wird man in der Regel eingeladen, wenn sie bereit sind. Erwarten kann man da noch nichts. Halte weiter gut durch und baue weitr an deinem Leben. Und lass den selbstverschuldeten Heuler nicht so nah an dich ran. Dräng auf den Notartermin. Alles Gute dir!

Ihr habt wie immer Recht. Es liegt ja schon alles beim Notar, ich warte nur auf den Entwurf und dann gibts den Beurkundungstermin. Das war es dann auch für mich. No turning back, ich bin spätestens nach diesem Samstag endgültig kuriert.

Tochterherz kam gerade noch und wir haben noch in Ruhe geplaudert. Klar, beim ersten Kind hat man 1000 Fragen. Mit dem Stillen klappt es leider nicht, sie hat trotz aller Bemühungen noch immer keine Milch. Erinnert mich an meinen Großen, da ging das auch nicht. Also keinen Stress machen, dann gibts halt ein Fläschchen. Die anderen beiden konnte ich problemlos stillen. War heute erstmal in der Apotheke und habe ihr Zeug für Sitzbäder besorgt. Sie ist böse gerissen und musste lange genäht werden. Kümmert sich im KH kein Mensch drum. Das war zu meiner Zeit völlig anders. Die Zeiten ändern sich nicht immer zum Vorteil.

Was mir niemand nehmen kann, ist das Erlebnis, bei der Geburt dabei gewesen zu sein. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist ein unbezahlbares Geschenk. Morgen Abend gehe ich mit spazieren.

Sitze noch auf dem Balkon bei einem Weinchen und schaue die wunderschöne Nacht an. Und muss prompt an meinen Ex denken, der ganz bestimmt gerade das Gleiche tut. Auch allein, weil Next immer früh ins Bett geht. Wir haben oft zusammen draußen gesessen und haben den Himmel angeschaut und die Flugzeuge gezählt und geplaudert über das, was wir noch alles vorhatten.
Jetzt heule ich doch. Egal. Es muss raus.

Und noch einen zweiten Gedanken. In eurer letztlich doch schmerzvollen und manchmal dramatischen Trennung sehe ich deine Tochter und ihren Mann als Verlierer. Ich hatte dir dazu ja bereits geschrieben. Sie beide wurden um die Unbeschwertheit des ersten Ehejahrs und der ersten Schwangerschaft gebracht. Deine Tochter war näher als ihr Mann involviert- auch wenn du versucht hast die Kinder fernzuhalten, sie konnte und hat offenbar auf den Vater und dessen Handlungen reagiett. Ihr Mann hingegen war in einer passiven Rolle, weil es ihm als Schwiegersohn nicht zustand sich deutlich zu äussern. Ich bin mir jedoch sicher dass sein und ihr erstes Ehejahr sehr von eurer Thematik bestimmt war und er sie mehr als einmal auffangen musste und sich Dinge anhören musste, auf die er keinen Einfluss hat.

Mischka, ich denke du solltest unbedingt dafür sorgen, dass sich hier die Geschichte nicht wiederholt und die Belange einer Schwiegerfamilie sich auf einen Schwiegersohn wälzen. Ich würde an deiner Stelle mit beiden reden und ihnen für alles danken (hast du bestimmt
schon) und ihnen dann sagst, dass du für sie da bist und sie immer kommen und sich melden dürfen, du jetzt aber die thematische Belastung von ihnen nehmen willst und sie sich ganz auf sich konzentrieren dürfen solange sie das wollen. Dass es von dir aus keine Verpflichtungen in deine Richtung gibt und du dir nur wünscht, dass sie die Zeit mit dem Baby unbeschwert und gerne mit deiner Untetstützung geniessen sollen, da ihnen viel in ihrem ersten Ehejahr durch die Situation genommen worden ist.

Mach einen Schritt zurück und halte sie aus der 2. Reihe. Sei nicht traurig wenn sie sich nicht melden. Der junge Mann und die junge Frau sind mit dem Baby ein Kosmos für sich. Das haben sie jetzt wahrscheinlich sehr verdient (smiley)

Genau so halte ich es auch. Die beiden wissen von dem Gespräch mit meinem Ex nichts. Und Tochterherz weiß sowieso, dass ich immer für sie da bin, mich aber nie aufdränge. Habe ich noch nie getan.

Bis jetzt ist alles gut abgelaufen. Er war ja im KH, hat sie besucht und sein Enkelkind geherzt. Allein. Am Sonntag hatte er tatsächlich den Mut, zu fragen, ob er mit Next aufschlagen darf. Da hat sie ihm freundlich, aber bestimmt eine Abfuhr erteilt. Ich mische mich da auch nicht ein und werde das auch weiterhin nicht machen.

Das klingt doch gut und reflektiert. Was deinen Ex angeht, sind das jetzt die letzten Wellen bis sich Trauer in Ablehnung wandelt - auch wenn das hart klingt.

Ein Mann um die 60, der keine eigenen Anteile erkennt und Schuldige sucht ist zutiefst jämmerlich. Die Geschichte lässt sich nun einmal nicht zurückdrehen. Es hat in eurem Leben bestimmt Abzweigungen gegeben, an denen du mit ihm gegangen wärst, aber mit einem Wackelkandidaten springt man nun einmal nicht von einer Klippe ins Ungewisse.

Warte auf den Notartermin. Danach sieht die Welt anders aus. Die nächste Minibemerkung aus seinem Jammertal wird dann den in dir bereits tobenden heiligen Zorn lostreten und du hast dann das absolute Recht ihm nach seinem unwürdigen Hintemrum und dann wieder ins-Messer-laufen-lassen das Erste zuletzt zu sagen. Er hat sich bis dahin die Wahrheit auch wirklich redlichst verdient.

Lass die Schmerzen raus. Analysiere auch noch mal, ob es bereits Jahrestage gibt oder bald geben wird, an denen du bereits die Schose geahnt hast oder erste Anzeichen da waren. Auch das drückt auf die Seele. Alles Gute und einen schönen Dienstag.

Nalea, der Mann wird 54. Und ja, es gibt bald einen Jahrestag. Der Tag, an dem sein Bruder starb. Der 13. Juli. Da fing alles an. Ab diesem Tag war er komisch, in sich gekehrt. Ich habe gespürt, dass ihn etwas umtrieb, aber nicht geahnt, in welche Richtung es gehen würde.

Ja, das ist eigentlich spannend.
Der Tod eines näherstehenden Menschen kann so eine dumme Krise auslösen.
Bei mir war es der 2. November 2017.
Man macht sich Gedanken über die eigene Endlichkeit, zieht Bilanz.
Und trifft Entscheidungen, aus dieser Emotion heraus, die sehr folgenschwer sein können, so wie in Eurem Fall.

Kurz OT:
Für und an Nalea: Du bist für mich eines der Highlights hier im Forum.
Was dann doch irgendwie zu Mischka's Thread passt, denn @Mischka : Dein Umgang mit dem Driss verdient allerhöchsten Respekt. Chapeau, werte Dame.
Danke für's reingrätschen lassen, ich geh wieder zurück in die Leseecke.

@Mischka - 54? Das ist in der Quersumme 9. So ähnlich lesen sich seine emotionalen Umtriebe. Mit viel Glück findet er zur 54jährigen Form zurück. In der Zwischenzeit muss die Umwelt sich das Ganze leider mitansehen... Ob das die Midlife Crisis bei Männern vielleicht ist? Von einem Tag zum nächsten schiessen die Hormone ein und ihr gefühltes Alter reduziert sich auf die Quersumme ihreres tatsächlichen Lebensalters? Wäre mal wert wissenschaftlich zu verfolgen (Smiley).

@Sense
Vielen Dank! Ich bin immer noch ganz rot!