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Frisch getrennt - verrückte Gedanken

N
Jetzt bleibt es biblisch: Gottes Wege und so... Wo auch immer es ihn und dich hinführt, es scheint der Weg zu sein, den ihr aus irgendeinem Grund gehen musstet. Auch wenn du ihn bestimmt und sehr verständlich gerne ausgelassen hättest. Am Ende des Weges werdet ihr andere sein und wer weiß was wird.

In jedem Fall ist es großartig, dass du bei allem Leid und allen Tränen für euch beide stark bleibst. Ich hatte hier schon mehrfach geschrieben was für ein Wahnsinnsvorbild in Sachen Reagieren in der Krise du für deine Kinder sein musst. Du legst viele gute Fundamente und behälst die Kontrolle. Was immer passiert, du erscheinst jetzt schon gestärkt und mit der Verwirklichung von Träumen befasst.

Dein Noch-Mann startet das Trennungsjahr mit einem Kaffee bei dir Das ist mehr als witzig und gleichzeitig großartig! Er verwirklicht gerade seinen Albtraum...Und das neue Klingelschild ist sogar aus deinem Drucker. Tja, so druckt..schreibt man auch Geschichte. Jeder, der jetzt auf das Schild guckt, sieht jetzt ihre Namen, guckt aber tatsächlich auf dein Papier und Druckertinte. Ist schon so etwas wie die Frau im Vordergrund Sehr, sehr schön!

03.01.2019 15:23 • x 1 #436


Mischka
Genau das ist es. Ich muss ihn das jetzt tun lassen - und mich auch. Sonst würde die Frage, ob das schon alles war im Leben und ob man nicht doch besser hätte sollen, weiterhin unsere Beziehung belasten.

Ich dachte vorhin daran, als er letztes Jahr 3 Tage mit seinem Kumpel in Holland war. Dass ich mir damals wünschte, er bliebe noch ein paar Tage weg. Es war so.
Jetzt haben wir beide die Chance, herauszufinden, was für uns das wirklich Wichtige im Leben ist. Und ob es immer noch Liebe ist oder nur noch Gewohnheit (was ich aufgrund der bisherigen Entwicklung nach 4 Monaten nicht glaube).

Es ist sehr schmerzhaft, aber es muss sein. Wir hatten uns festgefahren.

03.01.2019 15:42 • x 3 #437


A


Frisch getrennt - verrückte Gedanken

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hahawi
Zitat von Mischka:
Ich hatte keine Chance, darüber nachzudenken, mich zu entscheiden. Er wollte nicht warten.

Doch, liebe Mischka, Du hattest die Chance.
Er ist ja schon einmal geflohen und wieder zurück.
Du wusstest, dass ihn Eure Situation, Dein Vater, belastet.
Ich finde seine Aussagen auch glaubwürdig, dass er lieber mit Dir zusammen wäre.
Nur halt nicht um diesen Preis.
Er hat es sich nicht leicht gemacht.

03.01.2019 15:54 • x 2 #438


Mischka
Geflohen ist er nie. Er war immer da bzw. hat sich damals entschieden. Ich kreide mir an, nicht erkannt zu haben, wie tief das in ihm sitzt. Würde mir niemals anmaßen, keine Fehler gemacht zu haben.

03.01.2019 16:02 • x 1 #439


hahawi
Ich will jetzt nicht zurücklesen, aber es stand doch schon einmal eine Trennung an bei Euch.
Wo er das Zusammenleben mit Deinem Vater ansprach?

Ich will Dir auch gar nix umhängen, weil ich Dich ja eigentlich grossartig finde, sehr gefühlvoll, sehr emphatisch.
Vielleicht hätte Dir eher ein wenig Egoismus gutgetan.
Mehr auf Dich als auf andere zu schauen.

03.01.2019 16:05 • x 1 #440


Babs54
Liebe Mischka, ich musste weinen, als ich das las. Ich würde am liebsten zu ihm fahren, ihn schütteln und sagen, er soll mal wieder normal werden.
Das ist wie in einem Film von Rosamunde Pilcher oder so. Wie die 2 Königskinder...
Ihr liebt euch, es muss doch einen anderen Weg geben! Es ist so traurig. Es ist schlimm, wenn einer seine Liebe verliert und man trennt sich, aber wenn beide sich noch lieben, kann doch eine Trennung nicht der Weg sein. Es tut mir im Herzen weh. Ich drück dich ganz lieb.

03.01.2019 16:11 • x 4 #441


N
Leider Hawaii gibt es ein bißchen Egoismus ebensowenig wie ein bißchen schwanger.

(Hier noch einmal schnell die Definition Egoismus: Haltung, die gekennzeichnet ist durch das Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche [color=#804000]ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer; [/color]Selbstsucht, Ichsucht, Eigenliebe).

Ich fürchte, nachdem ich Mischkas Thread jetzt länger verfolgt habe, da passt sie gar nicht hin. Sie scheint die Kinder, das Haus, die Eltern und die Haustiere sehr gut im Blick zu haben. Da kann man davon ausgehen, dass viel im Leben beider Ehepartner anstand. Dass dann Zwischentöne und leisere Töne manchmal nicht mehr durchdringen ist klar und im Trubel des Alltags schade, aber verständlich. Mischka hat diesen Punkt auch für sich erkannt.

Ich glaube, dass der Vorschlag egoistisch zu werden, hier ins Leere läuft.

Es gibt Wege im Leben, die man gehen muss um zu sich selbst zu kommen. Was passieren wird, wird passieren. Sie können beide nur auf sich selbst und ihre Kraft verlassen. Nimmt Mischka ihren Noch-Mann zurück, verknüpft er damit die Bedingung, nicht mehr mit ihr im gemeinsamen Heim zu wohnen. Sie müsste also ihr Zuhause aufgeben. Sie müsste ausserdem vergessen und verzeihen, dass er zum zweiten Mal Fremdgegangen ist. Sie müsste vergessen und verzeihen, dass sie seit vier Monaten vor der Katastrophe und der Existenzgefährdung steht. Sie müsste sich ständig zwingend, ihn nicht zu verdächtigen wieder fremdzuturteln. Mischka hat außerdem geschrieben, dass sie sich selbst gerade in aller Trauer erleichtert fühlt und ihre eigenen Träume verwirklichen kann.

Der Weg zurück kann es meiner Ansicht nicht sein. Das zu raten, wird nur wieder Tränen laufen lassen, die Mischka ohnehin tapfer zu bekämpfen scheint.

03.01.2019 16:26 • x 1 #442


Mischka
Danke, Nalea - du hast es auf den Punkt gebracht.

@hahawi: Wir hatten vor 9 Jahren mal eine Krise, wo er jemand in der Reha kennen gelernt hat. Die gute Frau wohnte nicht weit von uns weg und er ist oft zu ihr gefahren und hat Zeit mit ihr verbracht. Ich saß zu Hause und habe auf seine Rückkehr gewartet - mit übelstem Kopfkino. Damals hatte er einen Burnout, weshalb er 9 Wochen in der Reha war. Meine Liebe zu ihm hat das 6 Monate ausgehalten (nur diesen Zustand, von seinem Zustand vorher durch den Burnout rede ich gar nicht), ich habe damals 10 kg abgenommen und war völlig fertig. Nach diesem halben Jahr habe ich es nicht mehr ausgehalten und ihn gebeten, sich zu entscheiden. Damals hat er sich für uns entschieden. Das hatte mit meinem Vater nichts zu tun. Ich habe damals so gelitten, dass ich fast daran zerbrochen wäre. Und mir geschworen, kommt so etwas je wieder vor, ist Schluss - weil ich sonst daran kaputt gehe. Ich war danach selbst 4 Wochen in Reha. Ich kann das nicht nochmal.

03.01.2019 20:42 • x 5 #443


hahawi
Nein, das solltest Du auch nicht.
Es ist Dein Leben, Du gestaltest es.
Entweder ist ein Mensch bereit, diesen Weg mit Dir zu gehen oder er ist es nicht.
Es ist auch in Wahrheit nicht wichtig, wie er sich fühlt, es zählt einzig und alleine, wie Du Dich fühlst.
Das schaffst Du aber nur bedingt, weil Du ein ausgesprochen emphatischer Mensch bist, der sich zu allem Überfluss auch noch Gedanken über sein Befinden macht.
Ich finde es ja gut, dass ihr einen so freundlichen Umgang miteinander habt, dass er Dir im Notfall sofort und kompromislos hilft, aber gut tut Dir das halt auch nicht wirklich.

03.01.2019 20:48 • x 3 #444


Mischka
Ich weiß. Zuviel Kontakt ist für uns beide nicht gut. Wir sind beide sehr besorgt umeinander. Nun sind die Feiertage gottlob vorbei, er muss Montag wieder arbeiten. Es wird sich also relativieren. Morgen sehe ich ihn allerdings nochmal, meine Schwägerin hat Geburtstag. Er wird natürlich mit ihr da sein. Mal sehen, ob ich mich überwinden kann, ihr wenigstens Hallo zu sagen. Ich weiß es noch nicht.

03.01.2019 22:15 • x 2 #445


L
Sie ist unwichtig. Das schaffst du.

04.01.2019 21:01 • x 1 #446


Mia2
Es ist schade, dass ihr zwei nicht mehr zusammenkommt. Er wird sein Glück nicht mehr finden, wenn er dich jetzt schon vermisst. Er müsste für sich mal klären, warum er nicht dort mehr leben kann. Ausserdem ändert sich die Situation oft, wenn die Eltern nicht mehr können. Eigentlich hätte der Druck da weichen müssen. Er wird sich wohl nicht trauen, zu fragen ob er zurückkommen kann. Schade, bei so einer langen Ehe.

04.01.2019 21:23 • x 3 #447


Mischka
Bin gerade von dem Geburtstag meiner Schwägerin nach Hause gekommen. Gefühle sind gerade halb und halb. Ich weiß jetzt nicht wirklich, woher ich das genommen habe, aber ich habe Next die Hand gegeben und ihr tatsächlich ein frohes neues Jahr gewünscht. Den Rest des Abends nicht mehr beachtet. Die Hütte war voll (wie immer, große Familie) und man hat sich gefreut, mich zu sehen und sie haben mich alle gedrückt. Mein NM hat mich wie immer (und wie alle) gedrückt und geküsst. Hat ihr wohl nicht so gut gefallen. Ich habe mal hier gesessen und mal da, mit diesem und jenen gequatscht, wir hatten uns ja auch alle länger nicht gesehen. Sie schien sich nicht so wirklich wohl zu fühlen.

Balsam für meine Seele war, dass mich einige beiseite nahmen und mir offen sagten, dass sie mich immer noch sehr gerne haben und sie nicht so wirklich mögen. Will das nicht überbewerten, sie kennen sie ja noch nicht richtig und es ist gerade mal 4 Monate her. Er hatte nichts Besseres zu tun, als stolz Fotos von seiner neuen Wohnung zu zeigen und von seinen neuen Möbeln. Hatte wohl irgendwie das Gefühl, sich erklären und darstellen zu müssen (einer seiner Eigenschaften, die ich ganz und gar nicht vermisse). Ich bekam das immer nur in Fetzen mit, weil ja so viele da waren. Dachte noch so bei mir, dass ich das nicht vermisse.

Irgendwann saß ich auch mal neben ihm und wir quatschten ganz normal, so wie mit den anderen auch. Daraufhin setzte sie sich demonstrativ auf die andere Seite neben ihm. Seine Nichte zog mich weg auf einen anderen Platz und flüsterte mir ins Ohr, dass sie das nicht sehen könne. Er habe sich sehr verändert, wäre großkotzig und oft schlecht gelaunt. Ich habe das nicht weiter kommentiert und nur gesagt, dass wir beide gut miteinander umgehen.

Ich saß dann den beiden Frischverliebten direkt gegenüber. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und ihre Hand auf seinem Knie. Die beiden hatten eine kurze Diskussion, sie sah etwas angefressen aus. Hörte noch, dass er zu ihr sagte, er liebe sie unwahrscheinlich (den Satz kenne ich noch) und sah, dass er sie mehrfach küsste. Da wurde es langsam Zeit für mich, nach Hause zu fahren. Mir wurde schlecht.

Beim Verabschieden umarmte und drückte er mich wie immer, meinte noch, es täte ihm leid, wäre ja alles ein bisschen doof. Ich habe nur gesagt, alles gut und mich von dem Rest in aller Gemütsruhe verabschiedet und bin nach Hause gefahren.

Hatte ja vor 2 Tagen noch tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, mir seine neue Bleibe mal anzuschauen (er wünscht sich ja immer noch meine *Absolution*, aber das habe ich heute Abend wieder verworfen. Bin seiner Frage ausgewichen und habe nur gesagt, mal sehen. Hatte keine Lust, es zu irgendwelchen Diskussionen kommen zu lassen.

Als ich mich von seiner Schwester verabschiedete, bei der er vorher die 4 Monate gewohnt hatte, sagte die zu mir, es täte ihr leid. Sie hätte das Gefühl, ich wäre sauer auf sie. Nein, bin ich nicht, alles gut. Warum sollte ich auch auf sie sauer sein, sie kann doch für die ganze Sache nichts. Bin sogar eher froh darüber, dass er bei ihr sein konnte und sie sich um ihn gekümmert hat. Es war keine Zeit und der falsche Ort, aber das schreibe ich ihr morgen noch.

Und jetzt sitze ich nun allein in meiner Küche. Ohne Tränen diesmal. Immer noch mit dem starken Eindruck, dass er zwischen zwei Fronten steht. Seine Brause. Ich werde mich nicht deswegen von seiner Familie fernhalten, die ja auch meine Familie ist, wenn auch angeheiratet. Ich mag sie alle sehr. Sie werden sich schon noch daran gewöhnen, aber das wird dauern...

04.01.2019 23:42 • x 3 #448


hahawi
Ich mag das sehr, wie Du mit dieser Situation umgehst.
Auch wenn es viel Kraft kostet, Du schreitest da durch wie eine Königin.

04.01.2019 23:49 • x 3 #449


Mia2
Ich weiss nicht, dass sie so demonstrativ das Liebespaar herauskehrt, bei all den Leuten, sagt schon auch was über die Frau. Sicher ist sie nicht und kann sie auch nicht sein. Das richtige Erwachen kommt ehe erst beim Zusammenleben.

05.01.2019 00:00 • x 3 #450


A


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