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Frisch getrennt - verrückte Gedanken

N
Um mit dem Positiven zu beginnen: Er hat dir nicht das Blumenkörbchen mit der Urne gebracht!

Sondern einen schönen Schrank. Darüber scheinst du dich ja auch zu freuen. Ich denke, dass es völlig normal ist zwischendurch wieder in diese tiefen Löcher zu fallen. Du kämpfst an verschiedenen Fronten und bist im kräftezehrenden Ausbau deiner Selbstständigkeit und der Sicherung deines Hauses. Allein das würde die meisten schon extrem dünnhäutig werden lassen. Da scheinst du dich aber tapfer voranschreitend und gut zu schlagen. Gleichzeitig drücken Geldsorgen - was das heißt, können sich die meisten hier vorstellen. Als dritter Punkt zieht dein NM alle Register, damit du ihn rettest.

Mit anderen Worten: Er weiß, dass du Sorgen hast, ist aber der Grund dafür. Er versucht die Situation zu erleichtern, indem er hilft und dir etwas schenkt. Wäre das nicht so, als würde jemand das Boot eines anderen Menschen gefährlich ins Schlingern bringen und gleichzeitig seine Jacke anbieten, damit der andere nicht ganz so nass ist?

Du wirst ohne Distanz von ihm weiter um euch und eure verpasste Zukunft weinen. Die Zeit, die du mit ihm verbringst, persönlich, am Telefon, ist Zeit, die du mit deinem neuen Leben verbringen könntest. Sich auf ihn zu konzentrieren, weil er sich so oft, und wie ich es empfinde rücksichtslos, ins Spiel bringt, nimmt dir den Blick auf dein neues Heute und erinnert dich zu oft an das was war und sein könnte. Es wird sich nichts ändern, es sei denn, du gibst nach. Lass den Stress und die Tränen raus, das ist erst einmal gesund. Vielleicht solltest du ihn bitten, dich erst einmal nicht zu melden. Für Notfälle kann er die kinder erreichen, die dir wiederum Bescheid geben können.

Mischka, freue dich auf die schönen Dinge und über dich selbst, die so viel bewegt hat

31.01.2019 15:03 • x 2 #541


N
Gedanke Nummer zwei. Dein NM hat sich zum 2. Mal auf eine Affäre eingelassen und damit eure Ehe, so wie ihr sie euch versprochen habt, zumindest kurzzeitig ausgesetzt. Du schreibst, dass eine Wiederaufnahme der Ehe für dich nicht mehr in Frage kommt. Dein Wunsch ist jedoch, dass ihr miteinander verbunden bleibt und gut miteinander umgeht. Das ist zunächst gut.

Realistisch betrachtet scheint es aber so, dass er mit der Neuen etwas von sich teilt, dass ursprünglich dir und zu dir gehört hat. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass dieser Teil dir nicht mehr gehört. er wird also nur in Teilen mit dir verbunden sein. Liebe und Partnerschaft hat er zu der Neuen getragen. Er hat damit im Alleingang einen Schlussstrich unter eure exklusive Liebe und Partnerschaft gesetzt.

Er hat mit seinem Auszug auch die Rolle des sorgenden Partners aufgekündigt, auch finanziell. Ebenfalls im Alleingang.

Wenn er zu dir kommt, kommt er nie mehr als der ganze Mensch, den du kanntest und er will offenbar auch nur einen Teil von dir: Deine Unterstützung, Liebe, Sorge und Sicherheit. Deinen Teil, zu dem das Haus und andere Dinge gehört, die will er nicht. Ihr begegnet euch unvollständig. Und wenn ihr euch seht, erscheint es traurig, dass der andere nicht all das sein kann, das man sich wünscht. Für dich ein treuer, nicht-prahlerischer, zufriedener und liebender Ehemann, der sich am Haus und Hunde freut. Für ihn (für den Moment) eine Frau, die ihn anhimmelt, finanziell größere Unternehmungen finanzieren kann, die er neu entdeckt und die sich unterordnet.
Keiner von euch kann die Wunschteile des anderen sein. Auch wenn ihr es noch so wünscht. Meine Frage Mischka wäre: Willst du zeitnah für dich auch offiziell einen Schlussstrich ziehen. Wenn ja, wann? Und wie? Woran würdest du merken, dass du den Schlussstrich gezogen hast?

31.01.2019 16:02 • x 2 #542


A


Frisch getrennt - verrückte Gedanken

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Mia2
Liebe Mischka ich würde an deiner Stelle keinen übereilten Schlussstrich jetzt ziehen . Warum, du hast keinen Grund ?Die Affäre war eine Flucht deines Mannes aus der aktuellen Situation.Nun wusste er, dass du ein 2.Mal nicht verzeihst. Nun wollte er sein Gesicht wahren und bekannte sich zu ihr. Er hat aber schon erkannt, dass es nicht wirklich die Richtige ist. Er sucht ständig Kontakt und er will und kann sich von dir nicht wirklich lösen. Vielleicht hat er schon lange auf den Satz gewartet : Komm zurück. Du kannst ja ausgehen, vielleicht einen neuen Mann kennenlernen, aber es wird sicher nicht einfach. Die langjährige recht gute Partnerschaft ist im Hinterkopf, und sich auf Neues einzustellen ist schwer. Das siehst du auch bei deinem Mann. Vielleicht gibt's ja doch noch Hoffnung für euch, ihr hängt einfach noch sehr aneinander, viel zu sehr , für den endgültigen Schlussstrich.

31.01.2019 17:20 • x 1 #543


Mischka
@Mia2 - genau so ist es, absolut richtig erfasst.
Ich bin derzeit nicht in der Lage, auch im Hinblick auf das kommende Enkelkind, nicht in der Lage, einen vollständigen Schlussstrich zu ziehen. Das wird niemals gehen.
Ich beobachte sehr genau, was all die Vorkommnisse mit mir machen. Es ist mir auch klar, dass ich das verarbeiten muss, verdrängen wäre fatal. So lange, wie das dauert, dauert es - es hat keinen Zweck, sich da selbst unter Druck zu setzen. Und so lange es dauert, bin ich auch nicht in der Lage, mich auf einen neuen Mann einzulassen. Wie gesagt, in meinen derzeitigen Plänen hat weder mein NM noch irgendein anderer Mann einen Platz.

Ich will ihn nicht vor den Kopf stoßen, aber ich muss und werde weiterhin daran arbeiten, Abstand zu schaffen. Konfrontation nur in kleinen Dosen. Was eine mögliche Scheidung anbelangt: Ich habe ihm bereits mehrfach mitgeteilt, dass er sie einreichen soll, wenn er das will - ich will es nicht. Zumindest noch nicht. Eine Scheidung könnte ich mir momentan auch finanziell noch nicht leisten. Ich bin noch unsicher, ob er den Mut hat, es zu tun. Er hat ja noch bis Anfang nächsten Jahres Zeit, dann ist unser Trennungsjahr vorbei.

Ja, @nalea, es tut ihm leid. Er hat tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Deswegen versucht er, mir zu helfen, wo er kann. Leider versucht er auch gleichzeitig, sein Verhalten immer wieder zu rechtfertigen und mir den Großteil der Schuld unterzuschieben. Aber das funktioniert nicht. Deshalb würde auch eine Weiterführung der Ehe nicht funktionieren.

Ich muss ihn jetzt machen lassen, erleben lassen, ob es für ihn noch etwas anderes gibt.
Und für mich gilt das Gleiche. Stichwort: Birke.

31.01.2019 17:39 • x 1 #544


Mia2
Er gibt dir eine Mitschuld, weil er es wohl nicht ertragen könnte, für alles allein Schuld zu sein. Du hast keine Schuld. Und dennoch versäumen es wohl oft beide, gut aufeinander zu achten. Es ist der Alltag und die Gewohnheit, der fehlende Abschiedskuss usw. Ich habe mir auch keine Schuld gegeben. Heute denke ich, ich hätte auf manches mehr achten müssen um alles erhalten zu können.

31.01.2019 18:05 • x 2 #545


Mischka
Es ist nie einer alleine schuld. Ich habe meinen Anteil daran. Ich war eigentlich immer sehr aufmerksam, habe seine Stimmung gecheckt, nachgehakt, wenn er mir komisch erschien. Da war aber meistens alles in Ordnung, ich bin nur kaputt von der Arbeit.
Bin morgens mit ihm aufgestanden, habe ihm seine Brote für die Arbeit geschmiert, ihm so gut es ging den Rücken frei gehalten. Wusste von ihm, er rückt mit der Sprache raus, wenn ihn etwas bedrückt, aber zu seiner Zeit.
Ich sollte seine Lebensweise, seine Wünsche akzeptieren, meine eigenen wurden nur selten berücksichtigt. Er stellt es nun so dar, dass er ja immer nur gemacht hätte, was ich oder andere wollten. Ich war immer bemüht, Kompromisse zu finden, damit beide Seiten zum Zug kommen, weil ich auch nicht bereit war, mich selbst und meine Wünsche vollständig aufzugeben. Meine Kompromissversuche wurde mir als Egoismus bescheinigt. Es gibt also auch unterschiedliche Wahrnehmungen. Mit denen kommen wir nicht übereinander.

Ich hätte ihm gerne mal gesagt, wie sehr ich all die Jahre darunter gelitten habe, dass meine Arbeit nie als vollwertiger Beitrag zum Lebensunterhalt, als das, was es ist, nämlich Arbeit - anerkannt wurde. Ich war ja zu Hause, habe mein Büro im Haus. Zuhause sein ist nicht richtig arbeiten gehen. Das tat nur er. Da konnte ich ihm noch so oft die Zahlen unter die Nase halten. Ich war ja da, also hieß es oft, kannst du mal dies, machst du mal das - ob das gerade arbeitstechnisch passte, war unrelevant. Er kam auch einfach ins Büro und sprach mich an, war ihm egal, womit ich gerade beschäftigt war. 2 Drittel Selbstständigkeit plus Minijob plus Haushalt, Einkaufen, Wäsche, Hund und zu Beginn waren die Kinder auch noch kleiner.....habe ich nicht immer alles geschafft. Statt dessen wurde gemeckert. Sähe aus wie im Saustall. Legte ich mich mittags eine Stunde hin, weil ich um 06.00 h mit ihm aufstand, vormittags bis zu 5 Stunden im eigenen Büro war und nachmittags noch Minijob mit Dienst von 16.00 h bis mindestens 19.00 h, hieß es, ich wäre ja nur am pennen. Ich solle das mal sein lassen, dann bekäme ich auch mehr getan......und und und. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich bekam selten Anerkennung oder Verständnis, dass das auch anstrengend ist. Es war alles nicht genug. Ich hatte aus seiner Sicht zu wenig Zeit für ihn, manche Dinge, die ich unter der Woche nicht hinbekam, mussten manchmal auch am Wochenende erledigt werden. Machte ich das, hatte ich nicht genug Zeit für ihn. Ließ ich es liegen, war es hier ein Saustall. War ich am WE einfach mal platt und wollte selbiges auch mal ruhig verbringen, war ich langweilig. Eigene Interessen waren nicht erwünscht oder wurden nur widerwillig geduldet (wie die Musik zu Beispiel). All diese Dinge habe ich zigmal versucht, mit ihm zu besprechen, leider vergeblich. Es waren immer alles nur Ausreden. So, nun habe ich mich mal hinsichtlich der unschönen Seiten von ihm ausgek*tzt, sorry.

Bleibt abzuwarten, ob sich Next so für ihn verbiegt, dass sie sich selbst aufgibt (er wird ihr sicher seinen Wunschzettel, wie Nalea es mal so schön beschrieb, gegeben haben). Ich habe gerade zaghaft damit angefangen, mich selbst wiederzufinden. All das, was ich so viele Jahre unter den Teppich gekehrt habe, mal hervorzuholen. Zu schauen, was davon noch passt.

31.01.2019 19:33 • x 2 #546


Mia2
Liebe Mischka, das sollte definitiv kein Angriff gegen dich sein. Ich verstehe dich wirklich ganz sehr. Es gibt Menschen, da muss der andere immer Leistungen bringen , Dinge ohne Einkommen werden oft nicht so anerkannt. Arbeit mit weniger Einkommen oft auch nicht. Bleib einfach bei dir. Du kannst eh jetzt bloss Schritt für Schritt gehen.

31.01.2019 19:52 • x 2 #547


Mischka
@Mia2 , ich habe das auch überhaupt nicht als Angriff gegen mich verstanden, keine Sorge! Das kam jetzt gerade spontan aus mir raus, in Verbindung mit hätte ich mehr sehen müssen.....da sind die Gedanken mal kurz durchgaloppiert.

Mein Anteil war, dass ich vermutlich noch zu wenig geredet und zuviel unter den Teppich gekehrt habe. Zu wenig nachgehakt habe. Verkannt habe, wie tief manche Dinge bei ihm gesessen haben. Egal, was man alles tut, irgendwie ist es am Ende immer zu wenig gewesen.

31.01.2019 20:06 • x 2 #548


hahawi
@Mischka
Danke für diese ausführliche Schilderung.
Überlege Dir mal, wer Du in Deiner Beziehung warst.
Und dann, wer Du jetzt sein könntest.
Ich kann mir vorstellen, dass dann Dein Mann schnell an Anziehung verlieren könnte.

31.01.2019 20:12 • x 3 #549


T
Zitat von Mischka:
Es gibt also auch unterschiedliche Wahrnehmungen. Mit denen kommen wir nicht übereinander.

Ja, das ist genau der springende Punkt. So komisch sich das auch anhoert, ich begegne ihm jetzt mit all den business Phrasen, ueberlege bitte, wie Du dich in der Situation gefuehlt haettest, verstehe ich dich jetzt richtig, Du sagst also gerade.... Aber irgenwie scheint es zu helfen.
Ist alles nicht so leicht. Lustig ist, dass genau diese Maenner, denen wir so viel abgenommen haben und die alles fuer selbstverstaendlich hielten (Haushalt, Vollzeitjob, Kind, Schule etc.) zu anderen gehen, weil sie von uns nicht genug Anerkennung bekommen haben. Verstehe einer die Maenner.

31.01.2019 20:58 • x 4 #550


Woelfi
Zitat von Traumvorbei:
Lustig ist, dass genau diese Maenner, denen wir so viel abgenommen haben und die alles fuer selbstverstaendlich hielten (Haushalt, Vollzeitjob, Kind, Schule etc.) zu anderen gehen, weil sie von uns nicht genug Anerkennung bekommen haben. Verstehe einer die Maenner.


Ja, komisch. Da hat man immer den Rücken freigehalten, die Karrierepläne mitgetragen, auch immer voll gearbeitet, zusätzlich den Haushalt am Laufen gehalten. Seine Liebe auch in den alltäglichen Dingen gezeigt. Und bekommt dann zu hören , ich empfange keine Liebe mehr von Dir, ich muss mich selber wieder finden. Und dann, schwups ist dieser Mensch verschwunden und alles was war zählt nicht mehr. Nur noch das Neue, der neue Lebensplan und das Alte, vertraute Leben ist unwichtig

31.01.2019 21:12 • x 5 #551


Mischka
Ja, so ist das. Bitter.
Gestern noch Rotz und Wasser geheult, heute bin ich eher wütend.

31.01.2019 21:46 • x 2 #552


Woelfi
Auf die Wut warte ich schon seit Monaten, sie kommt einfach nicht.

31.01.2019 23:24 • x 3 #553


N
Wow! Er hat deine Selbstständigkeit tatsächlich als Tätigkeit mit geringerem Wert gesehen? Allein dafür wird er in die Hölle kommen! Wer selbstständig ist weiß wie nervenzehrend diese Arbeitsform ist. Sie verlangt komplette Disziplin, ein riesiges Maß an Selbstorganisation, den Papierkrieg für Finanzämter, Renten- und Krankenkassen, und natürlich Rechnungslegung mit Mahnungen nicht zu vergessen. Das ganze selbstverständlich immer mit Fristen und unsicherem Einkommen. Die Gedanken, die auch in der eigentlichen freien Zeit noch um die Arbeit und Erledigung von Aufgaben kreisen...um nur einiges zu nennen.

Ich kenne das auch, am Tag todmüde wie ein Stein zu sein, weil so viel auf einmal abzuarbeiten war und alle gleichzeitig alles schon am besten gestern gehabt hätten. Und da hat er den Wert deiner Arbeit und das Multitasking mit Haushalt, Kindern, Hund weder erkannt, noch wertgeschätzt? Und lass mich raten, seine Winterreifen hast du zwischendurch auch mal eben schnell wechseln lassen?

Mischka, allein das hat dich den Spiegelschrank tausendmal verdienen lassen. Ich denke, bei aller Liebe und vergangenen Tagen, dem ausgefallenen Hochzeitstag sollte ein Hauch von Freiheit mitschwingen. Ich frage mich allmählich, was er sich von einer Rückkehr zu dir verspricht? Das Haus passte ihm plötzlich nicht mehr, dein Vater und er passten auch nicht, die Entscheidung ihn zu pflegen passte ihm nicht, deine Arbeit war keine richtige Tätigkeit (aber jetzt gut genug, um ihn finanziell von Kredit und etwaigen Trennungsunterhalt zu befreien), deine Gefühle waren nicht so wichtig, als dass er sie beschützt hätte. Wie soll die Mischka seiner Träume bloß aussehen? Oder sein Traumleben überhaupt? - Im Lalaland, in dem sich alles um ihn und seine gerade aktuellen Bedürfnisse dreht? I dem er den liebevollen, sorgenden Mann gibt, aber zum letzten Schritt, nämlich seinerseits ein für dich valides Angebot für einen Neustartzu machen, nicht bereit ist.

31.01.2019 23:53 • x 2 #554


Mischka
@nalea: Ja, so sieht es aus. Er glaubt ja auch nicht, dass ich es schaffe, das Haus zu halten. Er traut es mir nicht zu. Leider hat er immer nur das gesehen, was NICHT funktioniert hat oder was ich NICHT geschafft habe. Aber damit bin ich wohl nicht alleine.
Er wird schon noch merken, dass es sein Traumleben nicht gibt. Aber dann waren es wieder andere schuld. Ich bin raus aus der Nummer.

Mein Jahresabschluss für 2018 ist fertig. Morgen mache ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Steuerberater.
Jetzt wird es allerhöchste Zeit, in meinem Büro für heute mal das Licht auszumachen.

01.02.2019 00:15 • #555


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