Bei uns stand nicht im Vordergrund, dass er von mir weg wollte. Es war die Gesamtsituation und seine Frage an sich selbst, ob da noch was kommt. Er wusste, ich bin hier glücklich und will hier nicht weg. Deshalb kam das Thema seinerseits auch nie richtig zur Sprache. Er hat sich dann quasi *schockverliebt*, damit er einen Grund hatte, gehen zu können. Er wusste, dass es dann keine Diskussionen geben würde. Dennoch hat er gehofft, ich würde um ihn kämpfen. Er war dann überrascht, als ich es nicht tat, wegen der Geschichte vor bald 10 Jahren und meinem Schwur damals - nicht nochmal. Er hat sein Ding durchgezogen, die Schockverliebtheit ist vorbei und er versucht nun, sich mit Next zu arrangieren. Was er nicht auf dem Plan hatte, ist, dass der Schalter sich nicht so einfach umlegen lässt. Und deshalb ist er nur zum Teil glücklich, zumal er merkt, welche Auswirkungen seine Entscheidung tatsächlich hat. Das ganze Ausmaß war ihm nicht bewusst. Was er mir damals angetan hat, auch nicht. Next war nur die Krücke. Ob sie je einen anderen Status erreichen wird - keine Ahnung. Ich kann es mir nur schwer vorstellen. Aber sie hat zumindest das Geld, um ihn einen angenehmen Lebensstatus zu verschaffen.
Unser Umfeld schüttelt immer noch mit dem Kopf. Die Anerkennung wird sie sich schwer verdienen müssen. Da ist noch wenig Akzeptanz.
Wäre es mir so gegangen wie dir, Annalena, wäre ich wohl auch zusammen gebrochen. Wir haben beschlossen, dass wir es uns gegenseitig wert sind, keinen Rosenkrieg zu führen. Auch unseren Kindern zuliebe nicht. Also tun wir das auch nicht. Wir haben für uns akzeptiert, dass es zurzeit keine gemeinsame Basis gibt, dass jeder auf seinen Weg abgebogen ist. Aber unser Herz sagt (noch) etwas anderes. Weder er noch ich sind in der Lage, sich zu lösen. Es war zu lange. Ob wir das je schaffen - keine Ahnung. Zumindest nicht so schnell. Wenn überhaupt. Bei uns ist das alles etwas anders gelaufen als üblich.