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Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

S
Hallo @Bumich ,
danke für Schriftrolle 3. Da taucht sie ja auf, die Selbstliebe. Allerdings beschleichen mich zunehmend Zweifel daran, ob die Texte , die wir da lesen, tatsächlich so alte Erbstücke sind. Der Inneres-Kind-Angang riecht mir doch mir sehr nach einer eher zeitgenössischen Betrachtung:
Zitat von Bumich:
Ein kleines Kind wohnt in mir; es ist der kindliche verwundbare Teil meiner selbst.
Aber egal, wie historisch authentisch er ist.
Ist ein schöner Text und nach erstem Lesen weit besser verdaulich als Schriftrolle 2.
Vielen Dank Dir.

26.09.2020 17:16 • x 1 #556


S
Zitat von FrauDrachin:
Wo ich allerdings immer schwimme, ist die Aussage, es reiche, wenn man sich selber liebe. Ich sehe Menschen als soziale Wesen, ich glaube, dass jeder von uns es auch braucht, die Liebe in den Augen eines anderen zu sehen.
Genau an der Stelle strande ich ebenfalls.

Selbstliebe bedeutet umfassende Akzeptanz all meiner Persönlichkeitsanteile, also auch der Teile von mir, die sich ein Gegenüber ersehnen. Habe ich den Anspruch, diese Sehnsucht loszuwerden, dann bin ich nicht in der Akzeptanz und nicht in der Selbstliebe.

Mag ja sein, dass irgendwann am Ende eines langen Weges, sich der Bedarf an Gesellschaft auflöst. Dies jedoch als Anspruch an mich selber zu formulieren ist schräg.

Wenn ich gut bin, so wie ich bin, dann habe ich keinen Bedarf daran zu arbeiten, dass es mir egal wird, ob ich ein Gegenüber habe oder nicht. Ich habe maximal einen Bedarf , daran zu arbeiten, mir Lebensphasen ohne Gegenüber so schön wie möglich zu machen . Das ist so, weil eben nicht immer eines zu haben ist.

26.09.2020 19:11 • x 1 #557


A


Schiebe ich Drama oder bin ich zu geduldig ?

x 3


B
Zitat von Silence_:
Hallo @Bumich ,
danke für Schriftrolle 3. Da taucht sie ja auf, die Selbstliebe. Allerdings beschleichen mich zunehmend Zweifel daran, ob die Texte , die wir da lesen, tatsächlich so alte Erbstücke sind. Der Inneres-Kind-Angang riecht mir doch mir sehr nach einer eher zeitgenössischen Betrachtung: Aber egal, wie historisch authentisch er ist.
Ist ein schöner Text und nach erstem Lesen weit besser verdaulich als Schriftrolle 2.
Vielen Dank Dir.


Naja, sie sind natürlich nicht in Orginal auf Deutsch. In was weiss ich für eine Sprache die sind. Und Übersetzungen sind halt immer etwas anders als das Orginal. Man kann ja die Teile raus ziehen die einem sinnhaftig erscheinen. Und ich danke dir, dass du so fleißig bei der Sache bist. Und ich deinen Blog missbrauchen darf

26.09.2020 20:07 • x 1 #558


FrauDrachin
Hallo Silence,

Zitat von Silence_:
Selbstliebe bedeutet umfassende Akzeptanz all meiner Persönlichkeitsanteile, also auch der Teile von mir, die sich ein Gegenüber ersehnen. Habe ich den Anspruch, diese Sehnsucht loszuwerden, dann bin ich nicht in der Akzeptanz und nicht in der Selbstliebe.

Mag ja sein, dass irgendwann am Ende eines langen Weges, sich der Bedarf an Gesellschaft auflöst. Dies jedoch als Anspruch an mich selber zu formulieren ist schräg.


für mich geht es sogar noch tiefer.
Für mich ist Liebe ein soziales Gefühl, das sich immer auf ein gegenüber richtet.
Und die berühmte Selbstliebe ist für mich ein Echo der Liebe, die die Mutter einem im Idealfall entgegengebracht hat.

Also die ganze Selbstliebe Ragteber, Hobbypsychologenweisheit ist für mich lediglich ein Ausdruck dafür, dass wir erstens viel zu oft auf eine stabile Bindung zu unseren Müttern verzichten mussten, und dass wir uns viel zu weit von einem Menschengemäßen Leben entfernt haben.

Irgendwie kann es ja nicht sein, dass der Mensch ohne Bedienungsanleitung und jahrzehntelange Bedürfnisabtötung nicht funktioniert...

Edit: mein Liebster stellt gerade fest, dass doppelte Verneinungen Texte nicht lesbarer machen. Ich gelobe Besserung, aber kriegs gerade net anders hin.

Also, zweiter Versuch: Glückliches Leben müsste auch ohne Regalkilometer an Ratgeberliteratur und ohne spirituelle Lehrer funktionieren. Dass beides existiert zeigt für mich eher, wie weit wir uns von einem artgerechten Leben entfernt haben.

27.09.2020 09:30 • x 1 #559


S
Zitat von FrauDrachin:
für mich geht es sogar noch tiefer.
Für mich ist Liebe ein soziales Gefühl, das sich immer auf ein gegenüber richtet.
Und die berühmte Selbstliebe ist für mich ein Echo der Liebe, die die Mutter einem im Idealfall entgegengebracht hat.
Ich erhöhe an der Stelle um die Väter. Auch deren Liebe ist wichtig für uns.

Zitat von FrauDrachin:
Also die ganze Selbstliebe Ragteber, Hobbypsychologenweisheit ist für mich lediglich ein Ausdruck dafür, dass wir erstens viel zu oft auf eine stabile Bindung zu unseren Müttern verzichten mussten, und dass wir uns viel zu weit von einem Menschengemäßen Leben entfernt haben.
Und doch müssen wir mit dem Ergebnis klarkommen. Mit dem angeschlagenen Urvertrauen in uns und der Entfremdung um uns . Das Konzept Selbstliebe ist hilfreich, weil es in die Lage versetzt, dass wir uns selber nachbeeltern . Und es ist auch hilfreich, um der Entfremdung ein Gespür für das Eigene entgegen zu setzen . Die Selbstliebe kann da einspringen, wo ich von außen nicht geliebt wurde oder werde.

Zitat von FrauDrachin:
Irgendwie kann es ja nicht sein, dass der Mensch ohne Bedienungsanleitung und jahrzehntelange Bedürfnisabtötung nicht funktioniert...
Das Konzept Selbstliebe ist nicht die Ursache der Bedürfnisabtötung . Es ist Ausdruck des Unbehagens darüber und es ist ein Angang, der Abtötung etwas entgegen zu setzen . Primär im Sinne von Selbsthilfe .

Zitat von FrauDrachin:
Edit: mein Liebster stellt gerade fest, dass doppelte Verneinungen Texte nicht lesbarer machen. Ich gelobe Besserung, aber kriegs gerade net anders hin.
Ui. Es schreibt ein Doppel . Herzliche Grüße an den unbekannten Co-Autor bzw. Lektor .

27.09.2020 09:49 • x 1 #560


S
Zitat von FrauDrachin:
Also, zweiter Versuch: Glückliches Leben müsste auch ohne Regalkilometer an Ratgeberliteratur und ohne spirituelle Lehrer funktionieren. Dass beides existiert zeigt für mich eher, wie weit wir uns von einem artgerechten Leben entfernt haben.
Ja, wir sind weit von einem artgerechten Leben entfernt. Nur verstehe ich den Sprung nicht, den Du an der Stelle machst. Dieses - Die Existenz von Regalkilometern und spirituellen Lehrern zeige Dir eher, wie wie weit wir davon entfernt sind. Eher als was ? Was ist das andere ?

Wir könnten Ratgeber und Lehrer in die Ecke werfen. Ok. Doch was anstelle dessen ?
Was könnte z.B. ich tun ? Es steht nicht in meiner Macht, mir ein artgerechtes Leben herbeizuzaubern (geschweige denn eine artgerechte Biografie) . Nicht mal einen Liebsten kann ich mir herbeizaubern. Ich gehe daher den Weg nach innen. Ich hoffe, darüber die Kraft zu finden, nach und nach mein Außen umzugestalten. Für diesen Weg suche ich Inspiration, unter anderem bei ebenjenen Lehrern und Ratgebern . Würde es mich weiter bringen, dies zu unterlassen ?

27.09.2020 11:00 • x 1 #561


FrauDrachin
Zitat von Silence_:
Wir könnten Ratgeber und Lehrer in die Ecke werfen. Ok. Doch was anstelle dessen ?
Was könnte z.B. ich tun ? Es steht nicht in meiner Macht, mir ein artgerechtes Leben herbeizuzaubern (geschweige denn eine artgerechte Biografie) . Nicht mal einen Liebsten kann ich mir herbeizaubern. Ich gehe daher den Weg nach innen. Ich hoffe, darüber die Kraft zu finden, nach und nach mein Außen umzugestalten. Für diesen Weg suche ich Inspiration, unter anderem bei ebenjenen Lehrern und Ratgebern . Würde es mich weiter bringen, dies zu unterlassen ?


Sorry, falls ich dir auf die Füße getreten bin, das war absolut nicht die Absicht. Natürlich ist es sinnvoll und unglaublich wichtig, dass du dich auf den Weg machst, und deine Vergangenheit aufarbeitest, tue ich auch. Für mich ist es halt aber nur eine Seite der Medaille.

Mich teibt es gerade halt sehr um, dass Versagen sehr individualisiert wird. In der Esoterikszene z.B. die Behauptung, man zieht sich durch unerkannte Defizite unerwünschten Kram überhaupt erst in sein Leben. Nach dem Motto: wenn dir Sch... passiert, hast du einfach noch nicht genug an dir gearbeitet.
Wenn deine Beziehung nicht befriedigend ist, ist nicht die Beziehung oder unser Konzept von Beziehung oder die Rahmenbedingungen unter denen wir Beziehungen führen, falsch, sondern das Individuum, das sich entweder einen sch... Partner ins Leben gezogen hat, oder aufgrund von nicht genug an sich gearbeitet, nicht beziehungsfähig ist.
Oder wie Bumich geschrieben hat, wenn jemand arm ist, dann nicht, weil unsere Gesellschaft nur bestimmten Menschen Chancen bietet, sondern weil der Mensch falsch ist, faul, oder psychisch krank, oder sonstwas.
Ja selbst Krankheiten selbst werden oft als persönliches Versagen dargestellt. Nicht genug bewegt, nicht gesund genug ernährt, nicht genug Selfcare... Dabei wird übersehen, dass die Rahmenbedingungen ungesundes Verhalten viel mehr begünstigen, wie gesundes.

Deshalb ist es mir wahnsinnig wichtig, neben der wichtigen Arbeit an mir selbst, immer auch an der Gesellschaft zu arbeiten (z.B. Politik, wenn auch im Augenblick nur mit viertelter Kraft), um Rahmenbedingungen zu schaffen, wie möglichst viele Menschen möglichst viele erfüllende Bindungen eingehen können, und ihren Platz in der Gesellschaft finden können.

Kann man ungefähr verstehen, was ich meine?

Zitat von Silence_:
Das Konzept Selbstliebe ist hilfreich, weil es in die Lage versetzt, dass wir uns selber nachbeeltern .


Natürlich ist das Konzept der Selbstliebe sehr hilfreich. Und bestimmt kann man sich damit bis zu einem gewissen Grad nacheltern. Aber: Wenn wir nicht parallel als Gesellschaft dafür sorgen, dass Eltern es von Generation zu Generation besser machen, dann geben wir die Defizite nur weiter. Hier denke ich z.B. an den Druck, der auf Mütter ausgeübt wird, immer früher und in immer größerem Umfang in den Job zurückzukehren, zulasten der Bindung zu den Kindern.

Zitat von Silence_:
Ja, wir sind weit von einem artgerechten Leben entfernt. Nur verstehe ich den Sprung nicht, den Du an der Stelle machst. Dieses - Die Existenz von Regalkilometern und spirituellen Lehrern zeige Dir eher, wie wie weit wir davon entfernt sind. Eher als was ? Was ist das andere ?


Naja, man könnte ja zu dem Schluss kommen, dass die Regalkilometer Ratgeberliteratur und die Scharen von erleuchteten Lehrern ein Zeichen dafür sind, dass wir irgendwie immer besser wissen, wie wir ein gutes Leben führen können. mE. ist das gegeneil der Fall. Wenn die meisten Menschen ein glückliches Leben führen würden, bräuchte es weder Lehrer noch Ratgeber. So ungefähr wie es ja immer mehr verfügbare Medikamente nicht ein Zeichen darür sind, dass die Menschen gesünder sind.

Also klar müssen wir es auf der individuellen Ebene lernen, mit den suboptimalen Rahmenbedingugen bestmöglich umzugehen. Wir können sie eh nur sehr bedingt ändern. Trotzdem ist es für mich wichtig, diese suboptimalen Rahmenbedingungen zumindest mitzubenennen. Gibt das Sinn?

27.09.2020 12:04 • x 1 #562


S
Zitat von FrauDrachin:
Sorry, falls ich dir auf die Füße getreten bin, das war absolut nicht die Absicht.
Nicht auf die Füsse getreten . Ich war nur irritiert, weil mir Dein Kontext fehlte.

Zitat von FrauDrachin:
Mich treibt es gerade halt sehr um, dass Versagen sehr individualisiert wird. In der Esoterikszene z.B. die Behauptung, man zieht sich durch unerkannte Defizite unerwünschten Kram überhaupt erst in sein Leben. Nach dem Motto: wenn dir Sch... passiert, hast du einfach noch nicht genug an dir gearbeitet....

Oder wie Bumich geschrieben hat, wenn jemand arm ist, dann nicht, weil unsere Gesellschaft nur bestimmten Menschen Chancen bietet, sondern weil der Mensch falsch ist, faul, oder psychisch krank, oder sonstwas.
Da rennt ihr bei mir offene Türen ein. Wobei auch das keine moderne Erscheinung ist. Wir Menschen haben schon immer gerne, das Unglück der anderen mit deren Versagen/ Schuld erklärt. Purer Selbstschutz, um sich die Idee vom Leibe zu halten, man selber könne ins Unglück geraten . Gesellschaftlich wie auch individuell extrem schädlich, weil die Folge Selbstgerechtigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung sind . Plus Druck zu möglichst konformem, eigenem Verhalten.

Zitat von FrauDrachin:
Also klar müssen wir es auf der individuellen Ebene lernen, mit den suboptimalen Rahmenbedingugen bestmöglich umzugehen. Wir können sie eh nur sehr bedingt ändern. Trotzdem ist es für mich wichtig, diese suboptimalen Rahmenbedingungen zumindest mitzubenennen. Gibt das Sinn?
Aber ja. Jedes Wort was Du geschrieben hast.

27.09.2020 19:15 • x 1 #563


B
Zitat von Silence_:
Für mich hast Du seit Deiner OP eine etwas andere Schwingung. So via Internet daher mal die gewagte Vermutung, dass Deine jetzige mentale Verfassung vielleicht damit zusammen hängt. Eine OP mit ggf. Narkose ist ein Trauma. Damit muss ein System erstmal klar kommen. Ich denke, dass zumindest ich daran zu knacken hätte .


Ja, dass habe ich mir auch schon gedacht. Momentan mal wieder extrem. Darum habe ich mich die letzten Tage zurück gezogen.

28.09.2020 12:46 • x 1 #564


S
Zitat von Bumich:
Ja, dass habe ich mir auch schon gedacht. Momentan mal wieder extrem. Darum habe ich mich die letzten Tage zurück gezogen.
Gestern Abend mit einer Freundin über das Thema Nachwirkungen OPs gesprochen . Sie meinte sofort: Ja, klar. War bei ihr auch so, dass sie nach einer OP mental angeschlagen war . Dauert eine Zeit, leider , bis das wieder raus ist. Pfleg' Dich. Ich drück' Dir die Daumen, dass es bald wieder besser wird.

29.09.2020 17:05 • x 1 #565


B
Zitat von Silence_:
Gestern Abend mit einer Freundin über das Thema Nachwirkungen OPs gesprochen . Sie meinte sofort: Ja, klar. War bei ihr auch so, dass sie nach einer OP mental angeschlagen war . Dauert eine Zeit, leider , bis das wieder raus ist. Pfleg' Dich. Ich drück' Dir die Daumen, dass es bald wieder besser wird.


Ja, so ist es wohl. Aber auch des geht vorbei, irgendwie, irgendwo, irgendwann.....
Ich danke dir. Du bist echt lieb. Dein zukünftiger ist nen Glückspilz

01.10.2020 15:54 • #566


S
Zitat von Bumich:
Dein zukünftiger ist nen Glückspilz

Danke
Sobald ich ihn gefunden habe, werde ich ihn das wissen lassen .

01.10.2020 16:08 • #567


B
Zitat von Silence_:
Danke
Sobald ich ihn gefunden habe, werde ich ihn das wissen lassen .


Na, wenn er so etwas offensichtliches nicht von selbst erkennt....

02.10.2020 15:19 • x 1 #568


B
4. S C H R I F T R O L L E

Inhalt der vierten Schriftrolle, die von den Essenern in vorchristlicher Zeit aufgezeichnet
und in einer Felsspalte am Toten Meer aufgefunden wurde.


Ich bin soviel wert wie mein Wort.
Ohne Integrität bin ich nichts.
Nichts kann ohne Integrität existieren.

Das Wort Integrität will heißen, als Ganzheit existieren, ganz und vollständig sein, und es
bedeutet Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und die Festigkeit, eingegangene Verpflichtungen
stets einzuhalten.

Mein größter Wunsch ist es, mit der Quelle meines Lebens eins zu werden. Als wichtige
Stufe in dieser Richtung muss ich lernen, durch und durch ehrlich zu sein. Ich lerne mit mir
und anderen ehrlich zu sein. Durch unbedingte Aufrichtigkeit Zugang zu meinem Selbst zu
suchen, mag unter Umständen bedrohlich erscheinen; jedoch es gibt nichts
Bedrohlicheres als Mangel an Ehrlichkeit und Integrität. Ich darf meine Ganzheit nicht
spalten, indem ich wider besseres Wissen eine Unwahrheit sage. Anderen gegenüber
absolut ehrlich und wahr zu sein, kann sich für mich niemals auch nur entfernt so
nachteilig auswirken wie ein Verstoß gegen die Wahrhaftigkeit und Integrität, der mein
Wesen buchstäblich zerstört.

An diesem heutigen Tag verpflichte ich mich zur Integrität. Ich bin soviel wert wie
mein Wort.

Jedes Mal, wenn ich ausdrücklich oder stillschweigend eine Verpflichtung eingehe, will ich
es als Ausdruck meines Lebens und meiner Ganzheit betrachten, sie auch einhalten; denn
wenn ich nicht zu meinem Wort stehe, bin ich nicht Integer. Wenn ich nicht Integer bin,
habe ich mein Dasein verleugnet. Ohne Integrität bin ich bedeutungslos, zerfallen.
Von diesem heutigen Tage an betrachte ich es als Ehre und Freude, zum Abschluss
gültiger Vereinbarungen und Verpflichtungen fähig zu sein. Es ist mir eine Ehre und
Freude, sie zu erfüllen.

Ein gebrochenes Versprechen ist eine Lüge. Ich darf die Erfüllung einer Verpflichtung nicht
von Bedingungen abhängig machen, die ich nicht schon bei ihrem Eingehen gestellt habe.
Ich kann eine Verpflichtung nicht brechen, ohne meine Ganzheit, meine Integrität zu
verlieren.

Ich will mein Selbst, meinen Wert und meine Ganzheit nicht durch leichtsinniges Eingehen
und Brechen von Verpflichtungen verlieren. Ich will eins und ganz sein. Ich werde eins mit
der Quelle meines Lebens. Sie ist das Wesen der Integrität wie auch der Liebe. Der Bruch
einer Verpflichtung ist ein Mangel an Liebe.

Von diesem Tage an will ich Liebe und Integrität zu meinem Wesen machen. Von heute
an gelobe ich, Versprechen und Verpflichtungen verantwortungsbewusst und mit Liebe
einzugehen. Ich gelobe, dass meine Versprechungen und Verpflichtungen von jetzt an
echt sind und dass ich sie halten werde. Ich gelobe, nur die Wahrheit zu sagen. Alle die
mich kennen, werden wissen, dass mein Wort auch mein Wert ist.

Ich kann mich auf mich verlassen.

Du kannst Dich auf mich verlassen.

Gott kann sich auf mich verlassen.

Ich bin soviel wert wie mein Wort.

Ich bin mein Wort.

Mein Wort ist der Ausdruck Gottes in mir.

Ich bin ein Ausdruck Gottes.

Was ich bin, ist Gott, der sich durch mich offenbart.

Mein Versprechen verpflichtet Gott in mir. Dies ist es, was ich bin. Helfe mir Gott, mit Dir
eins zu sein, ganz, vollkommen und integer.

Helfe mir Gott, in großen und kleinen Dingen die Wahrheit zu sagen und mein Wort zu
halten.

Copyright 1984, The Paul Solomon Foundation

05.10.2020 09:36 • x 2 #569


S
Silence, 17. Januar

noch eine knappe Woche, dann ist ein halbes Jahr herum. Es gab eine Handvoll Gespräche in den letzten Monaten
Ich weiss jetzt, dass meine Intuition von Anfang an richtig war.

Die harmlose Absage, die mich ins Forum getrieben hat, war seinem Interesse an einer anderen Frau geschuldet . Er wollte den Abend frei in der Hoffnung, dass sie für ihn Zeit findet .

Das ODB ist 20 Jahre jünger und bindungsgestört . Ihre Unverbindlichkeit macht ihm zu schaffen. Er hat sich schon zweimal getrennt . Es wird nicht dabei bleiben. Die nächste Runde ist in Arbeit. Die Frau hat ja doch schließlich einen guten Kern .... Vielleicht kann man ja doch irgendwie miteinander ....

Tja . Mein Mitgefühl hält sich in äußerst engen Grenzen . Ehrlich gesagt finde ich, dass es genau den Richtigen trifft. Obwohl er letztlich auch nur eine arme Socke ist.

Er sagt, dass Corona ihn fortgetrieben hat. Mein Entsetzen war zuviel, weil es sein eigenes spiegelte. Er hat nach einer Welt gesucht, in der dies ausgeblendet wird . Die hat er in der Plattform von Veit gefunden. Eine virtuelle Welt , in der man sich gegenseitig im Glauben an Wunder und die Allmacht des positiven Denkens bekräftigt . Er sagt, ich solle bloss nicht grübeln, was ich hätte besser machen können. Ich hätte seine Flucht nicht aufhalten können.

Nun - jeder von uns muss irgendwie überleben . Ich tue mich schwer . Der 2. November hat alles weg gefegt, was ich mir seit dem Sommer mühsam erarbeitet hatte. Für mich eine erneute Erfahrung absoluter Ohnmacht . Ich nehme jetzt ein Antidepressivum. Ich hoffe, es schlägt an. Diese Welt ist nicht mehr die meine. Es ist die Welt der wahnsinnig normalen . Immerhin - als Mensch mit dem Stempel Depression genieße ich das Privileg der Narren . Ich darf sprechen . Man muss mir meine Gedanken nachsehen

https://www.focus.de/wissen/mensch/gesc...39152.html

17.01.2021 09:39 • #570


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