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Gehen oder bleiben? Zwischen zwei Frauen

E-Claire
Zitat von GehenBleiben:
Richtig erkannt. Manchmal wünschte ich mir meine Frau wäre eine notorische Fremdgängerin oder Alk., dann wäre es einfach für mich.



Auch nur eine Sache, die Du Dir selbst erzählst, so wie wir alle uns häufig Dinge selbst erzählen. Wenn Deine Frau eine notorische Fremdgängerin wäre, wärst Du halt zu 100% ein Opfer (was ja nicht stimmt, hast sie ja ausgesucht und niemand hat Dich gezwungen zu heiraten) und wenn sie Spirituosen-Abhängig wäre, wäre sie krank und damit das gleiche in grün.

Das wirklich spannende ist und da mal hinschauen, in beiden Varianten, von denen Du glaubst, sie wären einfacher, wärst Du nach wie vor co-abhängig.

Womit wir beim Problem sind. Nicht nur Deine Frau hat einen sekundären Krankheitsgewinn, Du auch. Würde ich echt mal hinsehen, auch wenn es weh tut.

12.10.2020 22:32 • x 5 #301


G
Zitat von E-Claire:
Nicht nur Deine Frau hat einen sekundären Krankheitsgewinn, Du auch.


Worin besteht er denn für mich?

12.10.2020 22:36 • #302


A


Gehen oder bleiben? Zwischen zwei Frauen

x 3


E-Claire
Zitat von GehenBleiben:
Worin besteht er denn für mich?


Is nicht mein Weg! Und es ist mit Sicherheit deutlich produktiver, wenn Du dir da mal selbst Gedanken machst.

Spontan und weil ich gerade die Glaskugel neben mir liegen habe, fällt mir zunächst mal folgendes ein. Mit jemandem zusammen zu sein, den man deckt, bedeutet auch, daß dieser einen nicht verlassen kann. Das System funktioniert ja nur, wenn alle mitmachen (auch Dein Sohn im Übrigen, der vermutlich mehr Schaden erlitten hat, als im Moment sichtbar ist).

Im echten Leben und damit in der erwachsenen Liebe müssen wir alle damit klar kommen, daß sich Dinge ändern, daß wir verlassen werden oder selbst verlassen. Das mußt Du nicht.
Du lebst den Anschein einer erwachsenen Beziehung ohne Dich darauf einlassen zu müssen, daß Verlust droht. Und Du musst Dich nicht beweisen. Es gibt keinen Anspruch an Dich, Dich zu entwickeln, kein Streit, der schlecht ausgeht, niemand, der sich gegen Dich entscheidet.

Die Quintessenz von Co-Abhängigkeit ist ja nicht Liebe, sondern die Nutzbarmachung (!) des Gebrauchtwerdens ohne Täter zu sein.

Im Grunde genommen ist das natürlich sehr clever, insbesondere, wenn man wenig Selbstwert hat und/oder große Verlustangst, es ist aber auch ziemlich perfide, weil Co-abhängigkeit und Gaslightning im strahlenden Blau des Tageslicht wirklich viel gemeinsam haben.

12.10.2020 22:49 • x 5 #303


S
Das habe ich dir auch schon Seiten vorher erklärt.
Er macht dich passiv. Du bist für dein Unglück nicht verantwortlich.
Du bist nicht ins Handeln gekommen für die Frau, die du liebst.
Abgabe von Verantwortung

12.10.2020 22:50 • x 3 #304


G
Zitat von E-Claire:
auch Dein Sohn im Übrigen, der vermutlich mehr Schaden erlitten hat, als im Moment sichtbar ist


Ja, das fürchte ich auch, leider kam mir diese Einsicht viel zu spät

13.10.2020 01:41 • #305


G
Ich weiß, dass Lamentieren nicht hilft. Dennoch kotzt es mich im Moment extremst an, welch beshissene Situationen das Leben für einen bereit hält!
Okay, andere kriegen Krebs, leben in Syrien etc. Weiß ich alles. Trotzdem kotzt es mich an!

13.10.2020 01:54 • #306


B
Was kotzt dich jetzt genau an?

13.10.2020 01:58 • x 2 #307


S
Zitat von GehenBleiben:
Ich weiß, dass Lamentieren nicht hilft. Dennoch kotzt es mich im Moment extremst an, welch beshissene Situationen das Leben für einen bereit hält!
Okay, andere kriegen Krebs, leben in Syrien etc. Weiß ich alles. Trotzdem kotzt es mich an!

Joo. Krebs sucht man sich nicht aus.
Dein Leid dagegen ist selbst gemacht.
Merkste oder?

Ich kann dich nicht mehr ernst nehmen.

13.10.2020 02:06 • x 2 #308


E-Claire
Zitat von GehenBleiben:
Okay, andere kriegen Krebs, leben in Syrien etc. Weiß ich alles. Trotzdem kotzt es mich an!


Schau mal, es geht einem nicht davon besser, daß es anderen schlechter geht. Ist im Übrigen eine sehr nützliche Einsicht auf dem Weg des Verzeihen.
Und natürlich ist die Situation mies.

Und ja, wir alle haben gut reden. Wir müssen ja auch nicht handeln, nicht wahr.

Das Ding ist, wir alle müssen handeln, wir alle haben damit Schwierigkeiten und wir alle scheitern hin und wieder. Das aber kannst Du im Moment nicht wirklich sehen, weil nichts so isolierend ist, wie Teil eines solchen Systems zu sein. Und natürlich war es einfacher, so lange Du glauben konntest, daß mit Dir alles stimmt und das Problem Deine Frau ist. Sicher auch keine besonders glückliche Situation, aber einfacher.

Das Problem ist aber nicht Deine Frau, sondern das Problem ist, daß ihr beide ein System aus Abhängigkeiten geschaffen habt, welches Euch beiden jeden Raum zur Veränderung nimmt. So lange Du bleibst, wird sich an der Erkrankung Deiner Frau nichts ändern. Und wenn Du nicht bleibst, dann wird es aller Wahrscheinlichkeit nach, erst einmal schlimmer.

Ist wie beim Zahnarzt, damit es besser werden kann und damit heilen, muß man an die Wurzel heran und das tut nun mal richtig weh.

Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum Du eigentlich die ganze Zeit, daß Pferd von hinten aufzäumen willst? Es geht doch in erster Linie darum, daß Du Veränderung möchtest. Und ja natürlich, lässt die sich am besten durch Trennung erzielen, aber offensichtlich, ist das für Dich im Moment nicht machbar oder nicht so machbar. Für Dich bedeutet das als Folge, daß dann eben keine Veränderung möglich ist.

Und das ist einfach BS.

Die Kausalkette stimmt nicht. Keinen Ahnung, ob Du da nen blinden Fleck hast, im Tunnel bist oder mittlerweile selbst depressiv, aber die Kausalkette ohne Trennung keine Veränderung ist schlicht falsch.

An der Stelle mußt Du ansetzen, welche Möglichkeiten hast Du völlig unabhängig vom Bestehen oder Nichtbestehen der Beziehung für Dich einzelnen Dinge zu verändern und was hindert Dich, das eine oder andere anzugehen?
Edit: ich meine für Dich! Deine Möglichkeiten, für Dich Deine Veränderungen umzusetzen.

13.10.2020 11:03 • x 6 #309


A
Zitat von GehenBleiben:
Okay, andere kriegen Krebs, leben in Syrien etc. Weiß ich alles. Trotzdem kotzt es mich an!


Du redest Quatsch daher.

50 Euro, dass sich ein krebskranker Syrer schon mal entscheiden konnte oder seine Bedürfnisse erkennen.

Jede Wette!

13.10.2020 11:05 • x 6 #310


E-Claire
Zitat von Anker1:
50 Euro, dass sich ein krebskranker Syrer schon mal entscheiden konnte oder seine Bedürfnisse erkennen.

Jede Wette!


Made my day! Nice.

13.10.2020 11:07 • x 1 #311


Valera
Wer soll denn dein Leben änderen? Wer, wenn nicht DU! Dann ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.

Im Prinzip raten dir alle hier das selbe. Selbst dein Therapeut. Keiner kann und wird dir die Entscheidung abnehmen. Deine Frau nicht, dein Sohn nicht, Niemand. Nur du bist dafür verantwortlich, weil es dein Leben ist. Hast du bedenken, nachher als Schuldiger da zu stehen?

Wenn du ernsthaft eine Veränderung willst, muss du aktiv werden. Von nichts kommt nichts. Siehste doch, ne? Da kommst du nicht drum rum. Egal wie rum du es drehst oder wendest. Das weißt du selbst.

Du willst das deine Frau dir einen Quasi einen Anlass gibt, damit du fein raus bist. Das ist kein schöner Charakterzug. Sei einfach ehrlich zu ihr. Die Wahrheit tut weh, aber alles andere wäre gelogen.

13.10.2020 11:59 • x 4 #312


S
Zitat von E-Claire:

Made my day! Nice.

Metoo.

13.10.2020 12:04 • #313


A
Zitat von Sturmhöhe:
Metoo.


Melde mich später.
Bin gerade zwecks einer Umfrage in Aleppo unterwegs.

13.10.2020 12:11 • x 2 #314


G
Zitat von E-Claire:
Edit: ich meine für Dich! Deine Möglichkeiten, für Dich Deine Veränderungen umzusetzen.


Danke

13.10.2020 12:25 • #315


A


x 4




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