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Gespräch mit Schwiegermutter, bin überfordert

Scheol
Zitat von Begonie:
Mir wird jetzt einiges klar. Ich dachte, die gute SM ist so um die 80 und will ihr Ableben regeln. Sie ist aber viel jünger und zwar sicher schon ...



Das Dramadreieck .

Sie kann nur verlieren.

Eingesetzt von Mutter als Retterin.

Mutter ist das Opfer , sieht sich so.

Sohn von der Mutter als Täter abgestempelt.

Retter geht gegen den Täter vor.

Mutter und Täter sprechen sich aus , sind sich einig , das die Retterin ja Böses Blut verteilt hat , und was sie übertrieben hat . Die Retterin wird zum Täter.

Mutter macht Sohn vom Täter zum Retter , und Retter und Opfer ( Mutter ) gehen nun gegen den bösen Täter ( ehemals Retter vor ).

27.09.2022 17:24 • #76


T
Begonie, Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Ich hätte tatsächlich das Gespräch abweisen sollen, das ist meine Schuld, mein Anteil an dieser Situation.

Ich riskiere es lieber die böse Schwiegertochter zu sein, als diejenige, die den Mann, den sie liebt, mitmanipuliert.
Wenn sie es machen will, ihm das Gespräch aufs Ohr drücken, soll sie es versuchen, da stößt sie eh auf taube Ohren riskiert, dass er sich erst einmal fern hält von ihr.
Und ehe sie mir den schwarzen Peter zuschustern kann, werde ich erwähnen dass seine Mutter ihr Ableben angesprochen hat, ich es aber besser finde, wenn die beiden das klären.
Ich wüsste nicht was ich sonst tun kann.

- ich weiß wie Manipulation funktioniert. Zumindest im Kleinen.
Was solche Manipulationstechniken anbelangt, da bin ich völlig überfragt mit. Ich verstehe auch nicht wie jemand so berechnend sein kann, dass man so etwas krasses tut. Alleine die verqueren Mechanismen, die einen so egoistisch handeln lassen, dass man nicht mehr zwischen richtig und falsch, gut und schlecht unterscheiden kann oder will. Ich bin wohl einfach zu blöd um so denken zu können^^

An diejenigen, die mehr Ahnung von perfiden Manipulationen haben:
Entsteht so etwas als Kurzschluss oder tatsächlich als gut konstruierter Plan, für den man sich Zeit lässt, da man die evtl Handlungsschritte des anderen ja auch irgendwie mit einplanen muss?

Je mehr ich darüber nachdenke, desto gruseliger finde ich es.

27.09.2022 18:04 • x 2 #77


A


Gespräch mit Schwiegermutter, bin überfordert

x 3


FrauDrachin
Gott sei Dank hatte ich noch nicht mit hochmanipulativen Menschen zu tun, aber durchaus mit verstrickten Familiensituationen, wo jeder gegen jeden war.

Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass sie das absichtlich oder planmäßig macht.
Ich habe eher den Eindruck einer ebenfalls gebrochenen Frau, der nicht die Ehre widerfährt, von der sie glaubt, dass sie ihr zusteht. Die sich sehr nach Aufmerksamkeit sehnt. Den Mann verloren, und alle 3 Kinder ebenfalls...

Mich erinnert diese Person etwas an meine Oma. Sie hat es gar nicht anders gekannt, in ihrer Herkunftsfamilie waren Intrigen und Streit und jeder gegen jeden einfach normal. Meine Mutter muss buchstäblich die Hölle in ihrer Kindheit gehabt haben.
Wir haben unsere Oma ganz anders kennengelernt, und scheinbar war das das Verdienst von meiner Mutter. Unsere Oma ist später (nach einem üblen Rechtsstreit mit der Tochter ihres Mannes) zu uns gezogen. Wo sie sich an der ersten besten Meinungsverschiedenheit hochgezogen hat, und den ganz großen Streit beschworen hat.
Meine Mutter hat gar nichts getan, ihr das nicht ausgeredet, sie hat einfach nicht mitgestritten. Sie war so fürsorglich und freundlich wie immer. Und so gab es den großen Streit nicht, und wir Kinder kannten, wie gesagt, nur eine sehr, sehr liebe Oma.

Letztlich ist es aber egal was ihre Motive sind, du musst dich definitiv abgrenzen. Und versuchen, vorsichtig deinen Mann ins Boot zu holen, wenn du mich fragst. Wobei ich schon verstehe, dass das sehr schwierig ist.

Falls ich dann mit meinem Eindruck recht habe, könnte es hilfreich sein, ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit verstärkt befriedigen, besorgt um ihren Gesundheitszustand zu sein, betonen wie wertvoll sie für euch ist, und dass ihr hofft, dass sie noch richtig lange lebt... Euch bedanken, dass sie deinen Mann mit seinen Auswanderungsplänen so unterstützt (selbst wenn sie es nicht tut), und dass ihr versteht, dass sie sich dann vielleicht einsam fühlt...
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihr ihr damit gehörig den Wind aus den Segeln nehmt.

27.09.2022 19:00 • x 1 #78


E
Ich würde mir an deiner Stelle schleunigst eine klare Position erarbeiten und das zuerst in meinem Geist. Sie hat das Recht zu bestimmen, was mir ihr, beziehungsweise ihrem Körper nach dem Tod geschehen soll, aber keineswegs dich als Vollstrecker ihrer Wünsche zu beauftragen. Sie soll das testamentarisch regeln. Das hätte ich ihr gesagt und auch dass ich nicht als Vermittler zwischen ihr und ihrem Sohn zur Verfügung stehe. Das nenne ich eine gesunde Abgrenzung.

Wenn mich jemand konkret um Hilfe bittet und ich helfen kann, tue ich gerne. Aber die Verantwortung mir aufdrücken, lasse ich nicht zu.

Oft fängt man an zu urteilen, wenn man in einer ungünstigen Situation kommt. Ihr zu unterstellen, dass sie ihren Sohn in seinen - und auch deinen - Lebensplaene boykottieren will, ist meiner Meinung nach gewagt und Unruhe stiftend. Ich versuche, solche Überlegungen zu vermeiden. Aber ich tue mich ganz klar abgrenzen und damit ist die Sache für mich gegessen. Was hältst du von einer solchen Möglichkeit?

27.09.2022 19:11 • x 3 #79


FrauDrachin
Zitat von Ella:
Oft fängt man an zu urteilen, wenn man in einer ungünstigen Situation kommt. Ihr zu unterstellen, dass sie ihren Sohn in seinen - und auch deinen - Lebensplaene boykottieren will, ist meiner Meinung nach gewagt und Unruhe stiftend. Ich versuche, solche Überlegungen zu vermeiden.

Ganz genau.

27.09.2022 19:14 • #80


P
Zitat von Tania03:
perfiden Manipulationen haben:
Entsteht so etwas als Kurzschluss oder tatsächlich als gut konstruierter Plan, für den man sich Zeit lässt, da man die evtl Handlungsschritte des anderen ja auch irgendwie mit einplanen muss?


Trotz lebenslanger Betroffenheit: keine Ahnung, wie sie das machen. Das hat bestimmt mit langer Erfahrung zu tun, was zieht. Aber sie riechen es irgendwie auch.
Alles, was einem nicht egal ist, wo man zuckt, wo man reagiert, wo man hilft, wo man aufschreit, da geht es weiter. Es wird alles mögliche probiert. Auf irgendetwas wird schon reagiert und dort weitergemacht.

27.09.2022 19:15 • x 2 #81


B
Liebe @Tania03,

ich würde ehrlich gesagt weniger daran feilen, irgendwelchen Manipulationstechniken der SM aufzudecken, sondern vermehrt deinen Partner ins Visier nehmen.
Zitat von Tania03:
Ihr gehts körperlich nicht so gut und sie macht sich Gedanken um ihren Tod, da in ihrem Bekanntenkreis in den letzten Monaten einige Menschen unerwartet starben den Angehörigen Chaos hinterlassen haben.

Ich finde, die Motivation deiner SM hier recht gut und auch verständlich dargestellt. Das hört sich vernünftig und verantwortungsbewusst an. Auch der Zeitpunkt ist damit erklärt.
Zitat von Tania03:
Sie ist dabei ihr Testament zu verfassen, inkl Trauerfeier (sie möchte ihren Körper der Wissenschaft hinterlassen) bis hin zu einer ehrenamtlichen Bevollmächtigten, die ihrem Wunsch nachkommt nur Palliativversorgung beim Sterbeprozess einsetzen zu lassen. Mein Partner drehte fast durch als sie diese Vorstellungen vor ein paar Monaten ansprach. Er war wirklich tagelang neben der Spur und macht(e) sich extrem viele Sorgen um seine Mutter.

Darüber bin ich mehrfach gestolpert. Denn offensichtlich haben die SM und dein Partner doch schon Gespräche über ihre Wünsche, ihren letzten Willen, geführt. Er will das nicht an sich ranlassen. Muss er ja auch nicht. Aber was besorgt ihn denn so, dass er tagelang neben der Spur läuft? Ist es die Tatsache, dass sich seine Mutter mit ihrem Tod und den Folgen beschäftigt, ist es die Angst davor, dass sie stirbt -überhaupt mal sterben könnte- oder ist es die Art der Verwendung ihres Körpers nach dem Tod? Hier wäre es doch mal sehr hilfreich, einzugrenzen, wo die Aufruhr deines Partners liegt, bevor weitere fruchtlose Diskussionen aneinander vorbei geführt werden.
Zitat von Tania03:
Meine persönliche Einstellung dazu ist, dass sie Recht hat, dass es wichtig ist zum eigenen Wohle zum Wohle aller Entscheidungen zu treffen, wenn man weiß die Angehörigen werden damit überfordert.

Es ist für die Angehörigen meist sehr hilfreich, sich in Trauersituationen nicht noch den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, was denn nun geschieht, was die verstorbene Person sich gewünscht hätte.
Zitat von Tania03:
Ich habe sie gefragt, da es um ihren letzten Willen geht, was sie sich konkret von mir wünscht. Sie sagte, sie wünscht sich dass ich für ihren Sohn da sein werde, damit er nicht völlig den Boden unter den Füßen verliert.

Der hehre Wunsch einer Mutter, die ihren Sohn gut aufgefangen wissen möchte. Hier sehe ich auch keine Aufforderung zur Übernahme irgendwelcher Vollstreckungsverantwortung ihres konkreten letzten Willens oder Testaments.
Zitat von Tania03:
Mein Freund ist ein sehr sensibler Mann, der seit dem Tod seines Vaters massive Verlustängste hat, extrem an seiner Mutter hängt, sie früher täglich besuchte und völlig auf Durchzug schaltet, sobald sie das Thema Tod anspricht.

Ich glaube, hier gilt es in Wirklichkeit anzusetzen. An der Verarbeitung seines Traumas. Nicht einfach die Augen zu verschließen, dann sind keine Probleme mehr da und auch die Schmerzen sind weg. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Schwiegermutter irgendwann mal vor ihrem Sohn stirbt, ist ja nun sehr hoch. Was soll den dann passieren, wie gedenkt dein Mann denn damit umzugehen?

An deiner Stelle würde ich ihm kurz mitteilen, dass seine Mutter das Gespräch mit dir über das Thema ihres Todes gesucht hat. Dass sie ihn vermutlich am Wochenende damit -nochmals- konfrontieren wird. Dass er sich aussuchen kann, ob ihr den Besuch verschiebt, bis seine Probezeit beendet ist und er eine eigene, stabile Haltung dazu gefunden hat. Die zumindest auf dem Respekt des letzten Willens seiner Mutter fußen sollte. Vor allen Dingen, dass du dich da nicht weiter engagieren willst und diesen Gespräche zwischen Mutter und Sohn stattfinden werden. Ohne dich. Denn du solltest auch nicht in die Rolle der Beschützerin oder Therapeutin deines Partners geraten. Ich wünsche dir, dass es dir gelingt, dich abzugrenzen und deinen Partner als selbständigen, eigenverantwortlichen Erwachsenen ernst zu nehmen.

Edit: Ich hatte es so gelesen, dass Schwiegermama bereits dabei ist, ein Testament zu verfassen, Sohnemann dies aber nicht akzeptiert und die TE sich als Mittlerin -ohne konkreten Auftrag- jetzt irgendwie in Stellung bringen will/soll... . Liebe @Tania03 bitte korrigier mich, wenn ich falsch unterwegs bin.

27.09.2022 19:32 • x 1 #82


T
Zitat von FrauDrachin:
Gott sei Dank hatte ich noch nicht mit hochmanipulativen Menschen zu tun, aber durchaus mit verstrickten Familiensituationen, wo jeder gegen jeden ...

Mir selbst sind enge Familienbande fremd, aber ich verstehe dass es ihm wichtig ist und ich glaube ich bin da auch sehr tolerant.
Wir sehen uns ja nur am Wochenende (das auch nicht immer) nahezu jeden Samstag Essen wir mit seiner Mutter zu Mittag und jeden 2ten Sonntag frühstücken wir zusammen.

Bevor mein Partner nach Österreich gezogen ist, habe ich auf einen gemeinsamen Urlaub verzichtet und ihn mit seiner Mutter ein paar Tage weggeschickt.
Als er bei der kommenden Urlaubsplanung erneut seine Mutter für einen 3er Urlaub einspannen wollte, habe ich allerdings ein Machtwort gesprochen und ihm klar gemacht, dass ein 4er Urlaub mit irgendeinem ihrer Bekannten durchaus in Ordnung wäre, dass bei 3en in unserer Konstellation allerdings 1Person zu viel ist.

27.09.2022 19:56 • #83


T
Zitat von Brightness2:
Liebe @Tania03, ich würde ehrlich gesagt weniger daran feilen, irgendwelchen Manipulationstechniken der SM aufzudecken, sondern vermehrt deinen ...

Hallo Brightness,

unabhängig von irgendwelchen Manipulationsvorwürfen:

ich habe volles Verständnis für den Wunsch meiner SchwieMu alles zu regeln und finde es auch wichtig, dass sie sich damit auseinandersetzt bzw klar formuliert, was sie möchte.
Das größte Problem ist tatsächlich das wie.
Sie will nach ihrem Tod niemandem zur Last fallen (Grabpflege, Kosten usw), deswegen will sie ihren Körper vermachen. Während es ihn tröstet zu wissen dass es einen Ort zu trauern gibt.
Ich kann und werde dabei nicht den Mittelsmann spielen. Das müssen die beiden unter sich klären.

Und was das Trauma meines Partners anbelangt: ich weiß dass er viel aufzuarbeiten hat und in kleinen Schritten versuche ich ihm zu helfen, sich dafür zu öffnen. Noch reagiert er ablehnend, wenn ich das Thema Psychologe anspreche. Das wird noch ein langer Weg, aber ich bin zuversichtlich dass er ihn gehen wird.

27.09.2022 20:22 • #84


T
Zitat von Ella:
Ich würde mir an deiner Stelle schleunigst eine klare Position erarbeiten und das zuerst in meinem Geist. Sie hat das Recht zu bestimmen, was mir ...

Ich habe schon geschrieben, dass ich es nicht geschafft habe mich rechtzeitig abzugrenzen.
Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung:
Es geht um ihren Willen. Nicht darum was andere für wichtig halten.
Und natürlich auch dass ich bei diesem Thema so ziemlich fehl m Platz bin.

Aber selbst wenn ich von Manipulationsvorwürfen absehe, der Zeitpunkt dafür ist halt denkbar ungünstig gewählt. Zumal sie ihren Sohn ja kennt.

27.09.2022 20:29 • #85


Heffalump
Zitat von Tania03:
der Zeitpunkt dafür ist halt denkbar ungünstig gewählt

Ansichtssache

Aus ihrer Sicht stellt sich das so dar, das sie ihn verliert. Wenn er in Ö bleibt.
Und das will sie vermeiden. Egal wie und mit welchen Mitteln.

Wenn du klug bist, halte Dich fern von ihr. Sie beherrscht das Spiel besser, als du glaubst. Da hilft kein Auge zu drücken, weil Muttern, weil Alkabhängig, weil mimimi oder mämämä.


Zitat von Tania03:
Zumal sie ihren Sohn ja kennt.

Kennen? Sie erwartet, dass er so reagiert. Weil das bisher immer funktioniert hat. Es geht nicht um Euch, nur um Sie. Das wirst du (leider) noch lernen.


Zitat von Tania03:
Noch reagiert er ablehnend, wenn ich das Thema Psychologe anspreche. Das wird noch ein langer Weg, aber ich bin zuversichtlich dass er ihn gehen wird.

Möglich, er ein Trauma hat, das er aufarbeiten müsste, aber wie hoch sein Leiden ist, das er lebt - und nicht aus kann, weil es nun mal schon seit Jahren so ist, das auch er keine Grenzen setzen kann, nicht als Mensch wahrgenommen wird, sondern als zu funktionierendes Rädchen, das sich gefälligst um Mamachen kümmern muss - kann sich sehr negativ auf eure Beziehung auswirken, wenn du da die Dosen falsch portionierst.
Dann bist du schnell der Boogeyman.

28.09.2022 03:02 • #86


VictoriaSiempre
Mal ein kurzer Einwurf von mir, trotzdem nicht OT:

Ich habe es im nahen Umfeld erlebt, dass jemand seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt hat. Hört sich erst einmal gut an, ist vermutlich meist auch gut gemeint. Gut gemeint ist aber nicht immer = gut gemacht. So etwas sollte man unbedingt mit seinen Angehörigen besprechen, denn ja - das sind diejenigen, die damit klar kommen und einen Abschluss finden müssen; selber ist man ja tot.

In dem mir bekannten Fall war es so, dass der Körper zur Verfügung gestellt und das (irgendwann) anstehende Urnenbegräbnis bezahlt wurde. Vom Tod bis zur Beisetzung hat es geschlagene 3 Jahre gedauert - 3 Jahre, in denen es für die Angehörigen keinen Abschluss gab.

Sowas funktioniert sicher gut, wenn es übereinstimmende Einstellungen zum Tod ("weg ist weg") gibt und das einvernehmlich geklärt ist. Wenn klar ist, dass es keine zeitnahe Verabschiedung braucht oder wenn es einem eh egal ist, was die Hinterbliebenen fühlen. Sonst nicht.

Mittlerweile gibt es Unikliniken, die sich vor Leichen nicht retten können und oftmals gar nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Dann werden sie halt gelagert bis irgendwann… Häufig ist der Hintergrund genau das, was Deine Schwiegermutter beschreibt: Es soll für Angehörige nichts kosten, man möchte möglichst pflegeleicht beiseite geschafft werden und nach dem Tod keine Mühe machen.

Joah - hört sich nobel an. Ist es aber nicht, wenn da niemals vorher drüber gesprochen wurde.

Ich habe wenig Bannbreite dafür, wenn erwachsene Menschen sich nicht damit auseinandersetzen möchten wollen, dass ihre Eltern sterben. So schlimm wie das in jedem Fall ist - es ist der natürliche Lauf des Lebens. Viel schlimmer ist doch, wenn Kinder vor einem sterben! Natürlich verstehe ich Trauer, aber solche Grundsätze gar nicht sehen zu wollen, verstehe ich ab einem gewissen Alter nicht.

Wenn - wie in Deinem Fall - die Mutter irgendwas will, von dem sie weiß, dass ihr Kind das nicht will (weil es braucht nen Platz zum Trauern), dann ist es für mich nen nie wieder gutzumachender Tritt in den @rsch!

Oder aber auch ein letzter Machtkampf. So viel Drama muß man mögen. Ich würde mich da nicht reinziehen lassen!

28.09.2022 03:41 • x 2 #87


T
Zitat von VictoriaSiempre:
Mal ein kurzer Einwurf von mir, trotzdem nicht OT: Ich habe es im nahen Umfeld erlebt, dass jemand seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung ...

Guten Morgen,

Danke dass Du die Erfahrung Deines Bekannten hier geteilt hast.
Du hast völlig Recht, bei allem Respekt dem letzten Willen der Verstorbenen gegenüber, diese sind dann ja tot und bekommen vom Leid der Hinterbliebenen nichts mit.
Es kommt halt eben wirklich nicht jeder damit zurecht, dass geliebte Verstorbene so ewig lang nicht beerdigt werden.
Mein Partner gehört dazu.
Zwischen den beiden besteht dringender Klärungsbedarf.

Ich werde mir dieses Drama nicht bis ultimo ratio geben, dennoch werde ein letztes Mal mit der SchwieMu darüber sprechen um ihr klar zu machen, dass ihr letzter Wunsch ihrem Sohn (wohl allen anderen denen sie viel bedeutet) einen nie wieder gutzumachenden Schaden zufügen wird.
Ein letztes Mal noch dieses Drama, denn ich bin der falsche Ansprechpartner für sie gewesen (ich teile die Einstellung weg ist weg).
Den riesigen Streit, den mein Partner ich 100% bekommen werden, nachdem sie ihn vor vollendete Tatsachen setzen garantiert erwähnen wird, dass ich sie bestärkt habe, ihr Ableben zu regeln, den werde ich nämlich nicht riskieren.

Nochmals vielen Dank - Du hast mir die Augen geöffnet für etwas was ich zwar gesehen, aber ohne wirklichen Bezug dazu nicht erkannt habe.

28.09.2022 07:14 • x 1 #88


T
So, Gespräch mit SchwieMu ist erledigt.
Wir waren spazieren ich habe das Gespräch auf ihre Wünsche gebracht.
Sie erklärte mir erneut, warum sie ihren Körper der Wissenschaft hinterlassen will. Ich sagte zu ihr dass ich vollstes Verständnis für ihren Wunsch habe es gut finde dass sie sich darum kümmert. Aber auch dass es nicht darum geht, ob es für mich ok ist, sondern in allererster Linie darum dass ihre wichtigste Bezugsperson, ihr Sohn damit irgendwie leben muss.
Sie sagte für ihn wirds so oder so schwer wenn er trauern will, soll er eine Trauerfeier machen.
Ich entgegnete ihr dass ich mit X darüber nicht sprechen werde, weil es ihre Aufgabe als Mutter ist ihm klar zu machen warum sie diesen Wunsch hegt akzeptieren muss, dass ihr Sohn Zeit brauchen wird um alles zu verdauen.
Aber auch dass alles im Leben seine Zeit hat und sich ein solches Gespräch anbietet wenn X ein verlängertes Wochenende hat nicht wenn er ein paar Std später wieder 400KM weit fahren muss.
Damit war das Gespräch darüber auch erledigt, da sie jetzt weiß dass ich ihr diese/ihre Last nicht abnehme
Ich denke damit habe ich eine klare Grenze gezogen.

28.09.2022 14:29 • x 4 #89


Scheol
Zitat von Tania03:
So, Gespräch mit SchwieMu ist erledigt. Wir waren spazieren ich habe das Gespräch auf ihre Wünsche gebracht. Sie erklärte mir erneut, warum ...

28.09.2022 15:27 • x 1 #90


A


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