Gespräch mit Schwiegermutter, bin überfordert

Zitat von Tania03:

Ich bin wohl einfach zu blöd um so denken zu können^^

Ja für derlei Manipulationen braucht es eine Form von Intelligenz. Manipulatoren haben eine unglaublich gute Intuition für die Schwächen anderer Menschen, die sie dann ausnutzen.
Ich glaube sogar, dass sie manipulieren ohne dass es ihnen bewusst ist. Sie sind vielleicht mit Lug und Trug aufgewachsen und haben das in ihren Familien schon aufgesogen und leben es später weiter. Aber es gibt sicher manipulative Menschen denen es gar nicht bewusst wird wie sie vorgehen. Aber sie können sehr schnell umreißen wie sie ihre Ziele erreichen und wen sie instrumentalisieren können.Das gibt es ja auch im Berufsleben gar nicht selten und manche Menschen bringen es darin zur Meisterschaft. Sie sind aber meist der Überzeugung, dass sie selbst nie Schuld sind, sondern flugs den Schwarzen Peter Jemand Anderem unterschieben.

Tania, Du wirst Dich da jetzt schon raus manövrieren, aber Du brauchst noch mehr Erkenntnis, wann Du für eigene Zwecke anderer Menschen benützt, ja sogar missbraucht wirst.
Ich denke mir immer, mit Ehrlichkeit komme ich weiter und lehne so was ab weil es mir einfach völlig zuwider ist. Außerdem reicht dafür meine emotionale Intelligenz gar nicht aus, um zu erkennen wie ich Mensch A so manipuliere, dass er z. B. gegen Mensch B vorgeht.

Und merke Dir: Kümmern und Fürsorglichkeit sind zweifellos gute Eigenschaften, aber wer darin zu gut ist, der läuft Gefahr dass er ausgenützt wird. Und jeder Helfer zieht ja auch für sich Gewinn daraus, dass er hilft. Ich helfe, also tue ich Gutes und das verschafft mir wiederum Befriedigung. Und wer sorgt nicht gerne dafür, dass er sich befriedigt fühlt? Die Kehrseite ist, dass die Menschen mit Helfersyndrom halt eingespannt werden für eigene Zwecke und schlichtweg ausgenützt. Vor allem weil sie einfach zu geradlinig und oft auch naiv sind.

Ich habe das Gefühl, dass Du Deinen Mann von der übermächtigen Mutter sogar ein wenig loslösen möchtest, denn Du hast ihn ja mit seiner beruflichen Tätigkeit in Österreich sehr unterstützt? Könnte es sein, dass Du ihn aus den Klauen von Mutti befreien willst und zu mehr Eigenständigkeit bringen willst?

Zitat von Begonie:

Ja für derlei Manipulationen braucht es eine Form von Intelligenz. Manipulatoren haben eine unglaublich gute Intuition für die Schwächen anderer ...

Jetzt hast Du mich gerade eiskalt erwischt
Nachdem ich meinen Partner kennenlernte, dauerte es Monate ehe er bereit war mich wirklich in sein Leben zu lassen.
Er lebte verwahrlost, trostlos und im Grunde genommen zutiefst einsam.
Ich lernte seine Mutter kennen, die zu mir als Fremde von Anfang an wesentlich herzlicher war/ist wie zu ihren nächsten Angehörigen.
Und immer hörte ich X mach mal oder dann mach ich das halt selbst, obwohl mir dies, das und jenes weh tut, so dass mein Partner ihr trotzdem half. Ob er wollte oder nicht.
Natürlich gefällt mir das nicht zu sehen wie eine andere Frau meinen Partner herum kommandiert oder zu ihren Gunsten manipuliert, aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert.

Was den Umzug nach Österreich anbelangt: Er ist sehr kopflastig, auf Sicherheit bedacht Veränderungen fallen ihm schwer.
Ich bin da ganz anders: sehr intuitiv, abenteuerlustig komme mit Stillstand nur schwer zurecht.
Ich lebe nach dem Motto wenn wir scheitern, scheitern wir bei einem großartigen Versuch.
Und die Idee nach Österreich zu gehen fand ich toll Seine Augen leuchteten immer wenn davon anfing.
Wir haben monatelang Luftschlösser gebaut, uns vorgestellt was wir uns leisten dadurch zusammen erleben könnten irgendwann ließ er sich mitreißen, schrieb spontan eine Bewerbung und jetzt ist er weg lebt seinen Traum

Dass er sich dadurch etwas lösen musste, war nicht das Ziel. Aber es ist ein netter Nebeneffekt:)

Zitat von Tania03:

Er lebte verwahrlost, trostlos und im Grunde genommen zutiefst einsam.

Puh! Es ist verwunderlich, dass Du Dich in diesen Mann verliebt hast. Verwahrlost und trostlos? Vermutlich hat er eine zu starke Mutterbindung und hat es nicht richtig geschafft, sich daraus zu lösen. Manche sind und bleiben so sehr Sohn, dass sie da nur schlecht rauskommen. Eine gesunde Ablösung wäre aber wichtig um mal ein eigenes Leben führen zu können. Solche Männer werden dann nicht selten von Frauen gerettet, die sein Leben in Ordnung bringen, es organisieren, sich um ihn kümmern und ihn sozusagen an die Hand nehmen.

Sie kümmern sich um bessere Kleidung, qualitätvolleres Essen und bringen solche Männer von schädlichen Gewohnheiten weg und pushen sie nicht selten auch beruflich.

Ich hatte früher einen Lehrer. Junggeselle, bei der übermächtigen Mutter lebend, die ihren Sohn betütelte. Er trug Tag für Tag ziemlich den gleichen Anzug und hatte nicht selten Flecken auf dem Hemd, die er und auch die Mutter offenbar nicht bemerkten. Beruflich war er gut, aber er hat es nicht geschafft, ein eigenes Leben aufzubauen, denn da war ja Mama. Der Deal war wohl so: Bleib bei mir und ich kümmere mich um Dich.

Dann starb die Mutter. Und dann zog ihn eine andere Lehrerin aus einer anderen Schule aus dem häuslichen Sumpf. Auf einmal war er für seine Begriffe modisch gekleidet, die Frisur änderte sich und der Mann blühte auf. Endlich hatte er eine Frau, aber das war offenbar erst möglich, nachdem Mama nicht mehr da war.

Um so was zu bewerkstelligen, braucht es entsprechende Partnerinnen. Solche, die ihr persönliches Helfersyndrom ausleben und auch so stark sind, dass sie das Leben des Mannes in die Hand nehmen und managen. Ihn fördern, ermutigen, sein Selbstwertgefühl heben aber auch fordern und ihm zeigen, dass er auch ein Mann ist.
Nicht selten bringt der eine Eigenschaften mit die dem anderen fehlen und so wird die Beziehung auch als gegenseitige Ergänzungsmöglichkeit gesehen. Das kann gut klappen.

Allerdings kann es auch dazu kommen, dass der eine leistungsfähigere Partner die Übermachtstellung übernimmt und es dann zum Ungleichgewicht kommt. Da muss man aufpassen, denn Ungleichgewicht wird gerade vom schwächeren Part als unangenehm und frustrierend empfunden.

Mit seiner Mutter muss man tatsächlich vorsichtig sein. Nur der Sohn steht noch unmittelbar zur Verfügung und der ist jetzt in Österreich. Wenn Du auch dorthin ziehst, wird sie ziemlich allein sein und das will sie verhindern. Du kannst ja die gute Schwiegertochter sein, aber lass Dich nicht instrumentalisieren. Halte insgesamt ein wenig Abstand und lass Dich in nichts hineinziehen, was Dich nichts angeht.

Wenn sie den Sohn nicht erreicht, wird sie Dich benützen, ihn auf ihren Kurs zu bringen. Und pass auf, dass Mutti nicht einen Keil zwischen Euch treibt. Sie profitiert natürlich auch von Dir, andererseits hast Du ihr ihren Buben weg genommen.
Eine vertrackte Familienkonstellation mit ungesunden Verstrickungen und unfairen Handlungsweisen.

Zitat von Tania03:

Er ist sehr kopflastig, auf Sicherheit bedacht Veränderungen fallen ihm schwer.

Passt ins Bild. An Gewohnheiten klebend aufgrund innerer Ängste. Das Gewohnte gibt Sicherheit, da kennt er sich aus. Aber Neuerungen machen Angst und ein gutes Selbstwertgefühl hat auch nicht. Psychisch instabil und sehr verletzlich. Daran hat auch Mama ihren Teil dazu getan. Das ist schicksalhaft.

Und Du baust sein Selbwertgefühl und Selbstbewusstsein auf, bestärkst ihn und richtest sein Leben. Etwas was er ohne Dich wohl nicht geschafft hätte. Eine Symbiose, weil Dein Helfersyndrom befriedigt wird und er in ein besseres und anderes Leben findet und auch die Einsamkeit verlässt. Vermutlich seid ihr sehr aufeinander fixiert.

@Tania03

Deine Erzählung könnte aus meiner Feder stammen. Daher ist es besser, wenn Du mit deinem Freund einen Ortswechsel unternimmst. Weg weit weg von dieser Frau. Meine Ex Schwiegermutter hatte ihren Sohn als einen Ersatzpartner erzogen. Dort war es noch schlimmer wie nach deinen Bericht. Er wurde unselbständig erzogen musste immer die Befehle seiner Mutter ausführen. Diese Frau hatte es sogar geschafft meinen Ex Freund einen weiteren Kontakt mit mir zu verbieten. Und er trennte sich von mir.
Und das im Mannesalter...unfassbar was es alles auf der Welt gibt.

Zitat von Begonie:

Puh! Es ist verwunderlich, dass Du Dich in diesen Mann verliebt hast. Verwahrlost und trostlos? Vermutlich hat er eine zu starke Mutterbindung und ...

Auch wenn es nicht schön ist, was Du da schreibst, musste ich trotzdem ein bisschen schmunzeln.
Er hat sich tatsächlich auch optisch verändert. Weniger mit der Kleidung, da er nach außen immer sehr seriös wirkt, sondern mit seiner Frisur. Jahrelang trug er eine furchtbare Frisur, die zwar praktisch war, ihm aber nicht stand.
Nach ein bisschen weiblicher Überredungskunst ließ er die Haare etwas wachsen und sie sich anständig schneiden.
Warum ich mich verliebt habe? Unser erstes Date war voller Pleiten, Pech Pannen, wir haben die ganze Zeit lauthals lachen müssen.
Er ist total aufmerksam, liebevoll, verschmust behandelt mich wie eine Königin. Wenn er könnte würde er mir jeden Wunsch erfüllen.
Egal wie ich drauf bin, er schafft es immer mich zum lachen zu bringen.
Das genieße ich total, da ich so etwas vorher nie kannte.

Du hast vollkommen Recht mit dem was Du schreibst.
Es ist schon ein bisschen symbiotisch.
Wir ergänzen uns total und bringen uns im Leben weiter. Für manch einen mag es ein bisschen gestört klingen weil wir sind wie wir sind. Aber wir lieben uns und tun uns gut.

Ich denke auch dass seine Mutter bis zu einem gewissen Grad etwas eifersüchtig ist. Klar, sie muss ihren Sohn ja jetzt teilen ist nicht mehr seine Nummer 1. Damit muss sie allerdings leben, denn sie weiß wie ihr Sohn ist, dass er sehr an mir hängt und dass ich ihm gut tue.
Allerdings weiß sie auch dass ich ihr noch ein bisschen erhalten bleibe, da ich noch nicht vor habe meinem Partner zu folgen.
- ja, ich muss aufpassen und achtsam sein. Denn sie ist cleverer raffinierter mit ihren Manipulationen als ich jemals sein könnte.
Trotzdem mag ich sie verbringe gelegentlich gerne Zeit mit ihr. Uns verbindet ja auch viel. Wir lieben ja schließlich beide, aus unterschiedlichen Gründen, den selben Kerl

Zitat von Begonie:

Passt ins Bild. An Gewohnheiten klebend aufgrund innerer Ängste. Das Gewohnte gibt Sicherheit, da kennt er sich aus. Aber Neuerungen machen Angst ...

Ich weiß dass seine Mama viel dazu beigetragen hat, dass er ist wie er ist. Schicksalhaft. Das trifft es.
-Was uns beide anbelangt...
Ja, wir sind sehr aufeinander fixiert. Wobei er mehr an mir hängt als ich an ihm ich ihn gelegentlich davon abbringen muss mich zu idealisieren.

Zitat von simana:

@Tania03 Deine Erzählung könnte aus meiner Feder stammen. Daher ist es besser, wenn Du mit deinem Freund einen Ortswechsel unternimmst. Weg weit ...

Ich denke sie traut sich nicht zu versuchen einen Keil zwischen uns zu treiben, da eine realistische Chance besteht, dass er sich von ihr abwenden würde.
Dennoch hast Du Recht, viel Kontakt muss nicht sein. Aber gänzlich drauf zu verzichten würde keinem von uns helfen, alles verkomplizieren und gewinnen würde keiner.

@Tania03 Ich denke sie traut sich nicht zu versuchen einen Keil zwischen uns zu treiben, da eine realistische Chance besteht, dass er sich von ihr abwenden würde.



Unterschätze nicht die Macht einer Mutter.
Hat Dein Freund schon einmal ein Gespräch gesucht?
Mit Mutter, Dich und seine Person an einem Tisch?

Zitat von simana:

@Tania03 Ich denke sie traut sich nicht zu versuchen einen Keil zwischen uns zu treiben, da eine realistische Chance besteht, dass er sich von ihr ...

Ich unterschätze ihre Macht nicht, aber ich versuche sie auch nicht zu überschätzen.
Mein Partner ist aktuell nicht greifbar für sie und darauf kalkuliere ich.

Du meinst wegen ihren Manipulationen?

Zitat von FrauDrachin:

Nachdem die Meinungen über den Schwiegerdrachen inzwischen in eine ganz eindeutige Richtung gehen: Wie lange sind du und dein Mann denn schon ...

Seit knapp 2 Jahren.

@Tania03

Bedenke !
Du bist mit ihm 2 Jahre zusammen und die Mutter kennt ihn Jahrzehnte.

Mein Rat!
Setz euch zusammen und legt die Karten auf dem Tisch.

Zitat von simana:

@Tania03 Bedenke ! Du bist mit ihm 2 Jahre zusammen und die Mutter kennt ihn Jahrzehnte. Mein Rat! Setz euch zusammen und legt die Karten auf dem ...

Da hast Du Recht mit.

Inwiefern Karten auf den Tisch legen?
Ich stehe gerade ein bisschen aufm Schlauch