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Gewaltfreie Kommunikation

Plague
Zitat von FrauDrachin:
Ist es denn ein Muster, dass ihr aneinandergeratet, wenn seine Bedürfnisse und die Art, wie du die Bedürfnisse des Babies versorgst, kollidieren?

Wäre nicht der erste Fall eines egozentrischen Mannes, der sich unbewusst in einer Konkurrenzsituation mit dem eigenen Kind um die Frau wiederfindet - weil er sich zurückgesetzt fühlt, wenn die Bedürfnisse des Kindes immer wichtiger sind als die eigenen.

Zitat von Löwenzeh:
Er beschwerte sich, er dürfe nichts sagen, müsse auf Eiern laufen. Ich beklagte, ich würde täglich mehrfach kritisiert. Dass schon die Begrüßungsworte zum Teil wie ein Stoß vor den Bug seien (Hier stinkts nach Essen! Hast du die Tür nicht zugemacht?)

Das Grundmuster war demnach schon vor dem Kind vorhanden.
Klingt für mich weder nach Wertschätzung, geschweigedenn nach Augenhöhe.

14.08.2025 08:36 • x 2 #16


Löwenzeh
@Chaosqueenie
Klingt spannend. Bedürfnisrad/-kompass sagt mir tatsächlich noch nichts... Ich muss schnell weiterlesen
Ich ergoogle mir mal fix temporäres Wissen...

14.08.2025 08:37 • x 1 #17


A


Gewaltfreie Kommunikation

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Löwenzeh
@FrauDrachin
@Plague

Zitat von FrauDrachin:
Ist es denn ein Muster, dass ihr aneinandergeratet, wenn seine Bedürfnisse und die Art, wie du die Bedürfnisse des Babies versorgst, kollidieren?

Wäre nicht der erste Fall eines egozentrischen Mannes, der sich unbewusst in einer Konkurrenzsituation mit dem eigenen Kind um die Frau wiederfindet.

Ich würde das so nicht bestätigen. Baby geht vor, da sind wir uns einig. Hier war es die Gesamtsituation des Erwachens, Alleinseins, kein Hilfsmittel zur Hand.
Wobei, ja, Baby mal rausgenommen: ich würde schon sagen, wir geraten häufig aneinander, weil er sich in seinen Bedürfnissen nicht gesehen und respektiert fühlt. Rücksichtslos ist da sein Lieblingsurteil.
Ist für mich nicht immer angemessen oder nachvollziehbar. Aber darüber reden konnten wir immer.
Und jeder Mensch ist egozentrisch in gewissem Maße. Ihn halte ich da für eher weniger egozentrisch als viele. Er ist allgemein sehr rücksichtsvoll, mir manchmal zu sehr. Wenn mich zum Beispiel ein Vertreter vollquatscht, schließe ich die Tür. Je nach Vertreter auch gerne äußerst unfreundlich. Ihm fällt es da viel schwerer, seine Bedürfnisse über die anderer zu stellen. Er ermahnt mich auch, auf andere Rücksicht zu nehmen (Nachbarn zum Beispiel), unneigennütziges Ermahnen sozusagen. Meist nett gemeint, für mein Empfinden oft zu bevormundend geäußert.
Meist, oft, häufig.... Soll man alles meiden in GFK... Wie geht das? Anspruchsvoll.

14.08.2025 08:53 • x 1 #18


Nur-ein-Mensch
Bitte auch mal drauf schauen wie eure Bindungsstile sind,er hört sich mMn wie Vermeider an.

Bei könnte sicher/ambivalent etwas sein,aber eher zu gleichen Teilen

14.08.2025 08:57 • x 1 #19


Plague
Zitat von Löwenzeh:
Er ermahnt mich auch, auf andere Rücksicht zu nehmen (Nachbarn zum Beispiel), unneigennütziges Ermahnen sozusagen. Meist nett gemeint, für mein Empfinden oft zu bevormundend geäußert.

Vielleicht doch nicht so ganz uneigennützig, weil es um sein Image bzw. das seiner Familie geht, das natürlich auch auf ihn zurückfällt.

Zitat von Löwenzeh:
Und jeder Mensch ist egozentrisch in gewissem Maße.

Richtig - die Dosis macht das Gift.
Und entsprechend werde ich den Verdacht nicht los, dass hier die Kommunikation nur die Spitze des Eisbergs sein könnte.

Zitat von Löwenzeh:
ich würde schon sagen, wir geraten häufig aneinander, weil er sich in seinen Bedürfnissen nicht gesehen und respektiert fühlt. Rücksichtslos ist da sein Lieblingsurteil.

Da haben wir es doch wieder.

Zitat von Löwenzeh:
Ist für mich nicht immer angemessen oder nachvollziehbar.

Stichwort Dosis.

Zitat von Löwenzeh:
Aber darüber reden konnten wir immer.

Worte Taten

14.08.2025 08:59 • x 1 #20


C
Zitat von Löwenzeh:
Bedürfnisrad/-kompass


Das ist eine Aufstellung der vier Grundbedürfnisse und dann aufgegliedert in die weiteren Unterbedürfnisse bzw. Bedürfnisgruppen. Mir hilft es in mir unklare Dinge/Bedürfnisse besser zuzuordnen und überhaupt zu benennen. Dadurch verstehe ich besser.

14.08.2025 09:00 • x 3 #21


Plague
Zitat von Chaosqueenie:
Aufstellung der vier Grundbedürfnisse und dann aufgegliedert in die weiteren Unterbedürfnisse bzw. Bedürfnisgruppen.

Noch spannender wird es, wenn du die Bedürfnisse in Beziehung zu den Emotionen setzen kann, durch die sie sich ausdrücken. Diese Emotionen sind schließlich das, was man nach außen wahrnehmen kann.

Ärger oder Wut hat z.B. sehr oft was mit Grenzüberschreitung zu tun, weil z.B. meine Bedürfnisse meiner Ansicht nach nicht (hinreichend) gesehen werden. Das ist Ausdruck eines Regelschemas nach dem Motto: Das darf / sollte der / die andere nicht tun. Steht dahinter dann auch noch das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhnung, fängt es an, richtig interessant zu werden.

14.08.2025 09:12 • x 2 #22


Löwenzeh
@Chaosqueenie
Darf ich fragen, wie du mit GFK in Berührung gekommen bist?
Vielleicht hast du auch eine Anekdote o.ä., wo es dir geholfen hat?

Die gleiche Frage würde ich gerne auch an @Plague richten

14.08.2025 09:21 • #23


C
Zitat von Löwenzeh:
Darf ich fragen, wie du mit GFK in Berührung gekommen bist?

Ich habe gerade ein Kommunikationsseminar gemacht. GfK haben wir nur oberflächlich angeschnitten bzw. nur über die Grundstruktur gesprochen, da der Rahmen nicht ausgereicht hat. Ich habe mich früher darüber lustig gemacht, weil ich einfach auch nicht wusste, was es genau ist. Aber ich finde, es hat Potential - vielleicht nicht in jeder Situation - aber es kann nicht schaden
Ich lebe in einer offenen Beziehung mit poly-Tendenz. Ich kann es sehr gut für meine Kommunikation brauchen.

14.08.2025 10:16 • x 3 #24


Plague
Zitat von Löwenzeh:
Darf ich fragen, wie du mit GFK in Berührung gekommen bist?

University of Sydney, Bachelor of Psychology, Seminar Social interaction and communication
Später nochmal in einer Weiterbildung als Psychological Counselor, die ich nebenbei noch gemacht habe.

14.08.2025 10:18 • x 3 #25


QueenA
Zitat von Löwenzeh:
GFK (Gewaltfreie Kommunikation nach M.B.Rosenberg)

Hallo @Löwenzahn

Finde ich ein lehrreiches Thema, wer sich damit beschäftigen mag.
Erste Berührung hatte ich im Studium und später beruflich. An Schulen zumindest in NRW finden sich immer Fortbildungen zu dem Thema für Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräften. Finde ich sehr gut, es soll die Beziehung zwischen Lehrerkräfte und Schülerschaft verbessern trotz des Machtgefälles.
Und für die Arbeit mit der Schülerschaft kann es helfen bei der Mobbing-Prävention. Es ist noch nicht flächendeckend als Programm oder verpflichtende Maßnahme eingeführt. Es hängt also auch davon ab, wie stark sich die jeweiligen Schulen damit beschäftigen wollen oder eben einzelne Personen.
Für Privatleben schadet es definitiv nicht, wenn man es kennt und versucht sich damit zu reflektieren bzw. es eben als sprachliche Methode und letzlich Haltung einnimmt. Man kann schnell über Worte einiges entweder zum positiven wenden oder eben auch sehr negativ beeinflussen.

Lese hier gerne mit und wenn ich was sinnvolles beitragen kann, gerne!

Schönen Austausch Danke!

14.08.2025 10:38 • x 2 #26


E
Spannendes Thema und äußerst hilfreich im Alltag. Danke für den Thread. Ich denke, die Grundprinzipien sind mir bekannt und wende ich auch an. Was mir sehr viel geholfen hat war, sie zu verstehen. Nur so konnte ich sie verinnerlichen.

Dazu haben einige Grunderkenntnisse viel dazu beigetragen. Zum Beispiel dass niemand ohne Grund handelt. Nie. Auch ich nicht. Diese Erkenntnis macht mich schon ein wenig milder, ein wenig versoenhicher mit meinem Gegenüber.

Die eigene Motivation zu kennen, ist immer dienlich, sei es auch vielleicht nur weil man sein Ziel besser erreichen kann. Bei Handlungen, die einen anderen verletzen, kann man nach Alternativen suchen, die weniger brutal sind.

14.08.2025 11:12 • x 2 #27


FrauDrachin
Zitat von Chaosqueenie:
Das ist eine Aufstellung der vier Grundbedürfnisse und dann aufgegliedert in die weiteren Unterbedürfnisse bzw. Bedürfnisgruppen.

Danke für den Tipp, das schaut wirklich sehr hilfreich aus.

14.08.2025 12:23 • x 2 #28


FrauDrachin
Zitat von Löwenzeh:
Verstehe was du meinst; aber für mich ist die Situation wirklich geklärt, ohne schlechten Beigeschmack.

Dann ist doch gut.

Wenn du dich in deiner Kommunikation veränderst, bleibt dem anderen ja auch gar nichts anderes übrig, als ebenfalls seine Kommunikation zu ändern.

Du hast sehr gut erkannt, dass das rücksichtslos ein krasses Urteil ist, und ein Schuh, den du dir nicht anziehen solltest.

Berichte gerne weiter!

14.08.2025 12:28 • #29


Löwenzeh
@FrauDrachin
Wenn du dich in deiner Kommunikation veränderst, bleibt dem anderen ja auch gar nichts anderes übrig, als ebenfalls seine Kommunikation zu ändern.
Das hast du gut gesagt, ich denke, das ist einer meiner Gründe.

14.08.2025 12:38 • x 2 #30


A


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