Zitat von Löwenzeh: Und bereits denke, dass das schiefgehen könnte, dass ich sie ihm anbieten müsste, damit er sich nicht aufregt.
Aber so will ich das nicht. Ich habe den Kaffee schließlich mir gekocht. Wusste nicht, dass er so früh kommt, da hätte ich wohl mehr gemacht. Weshalb RECHTFERTIGE ich mich?! XD
Ich nehme mir die Tasse und will sie mit ihm teilen. Er kommt aber zuvor in die Küche, sieht die Tasse, die Kanne, fragt: Hast du dir jetzt die letzte Tasse Kaffee genommen?
Jaha. Und ich wollte sie dir...
Du bist sooo selbstsüchtig! Fazit: ich hätte sie auf jeden Fall ihm anbieten müssen. Ich sage letztlich sowas wie: Koch dir halt nen neuen! Ist ohnehin kalt! Geht`s noch?
DAraufhin meint er, er muss das rauslassen, damit er nicht in 10 Jahren explodiert und sagt: du selbstsüchtiges Stück sch., ich trenn mich von dir.
Ich hab mich jetzt nachts hier angemeldet, weil mir dieser Text so sehr aufstößt und damit das, was du erlebst. Mir wird echt schlecht und ich würde das keine Minute mitmachen. Ich habe nur ein paar Passagen von diesem Thread gelesen, weil es um GfK geht, daher bin ich nicht so ganz drin in dem Thread und ich hoffe die Community hier und du können damit umgehen:
Hier mal meine Sicht auf eure Beziehungsebene, danach gehe ich noch auf GfK ein.
Er agiert nicht auf Augenhöhe mit dir und hat dich bereits sehr gut konditioniert, dass du von selbst schon deine eigenen Bedürfnisse hinten anstellst, sobald er sogar zufällig die Bühne deiner Welt betritt. Siehe den Kaffee, den du für dich gemacht hast und eigtl. nicht teilen willst (Bedürfnis: Selbstfürsorge, Genuss - nehme ich an). Das ist auch dein Recht, wenn er dich auf Augenhöhe wahrnehmen würde. Er würde nett fragen, ob er etwas abbekommt oder - wie es viele Menschen tun würden - macht sich einfach einen selbst.
Aber nein, er drückt dir seine Sicht der Welt auf ohne deine überhaupt in Betracht zu ziehen. An der Stelle frage ich mich, ob er an dir und deinen Bedürfnissen nicht nur in diesem Moment nicht interessiert ist, wenn er so allmächtig daher kommt. Denn er unterbricht dich und schmeißt gleich das Vorwurfs-Karussell an und beleidigt dich. Auf die Idee du könntest vielleicht den Kaffee selbst trinken wollen, weil du ja mit ihm nicht gerechnet hast, kommt er gar nicht. Wenn er oft so für sich agiert hätte ich zumindest keine Lust auf gemeinsame Zeit.
Mir ist schon im Eingangspost aufgefallen, dass du im Zuge von GfK auch vom Thema Schuld und wer sie hat sprichst. Das scheint von hier aus und aus meinen Augen heraus ein wichtiges Thema zu sein zw. euch und es stellt sich auch ein Gefühl von „gewinnen wollen“ und die „Oberhand behalten wollen“ bei mir ein, wenn ich mich in deine Beziehung reinfühle.
Vermutlich habt ihr schon eine entsprechende Beziehungsdynamik, sodass ihr beide euch regelmäßig in Vorwürfen, Beleidigungen und Schuldsuche verstrickt. Trifft davon etwas zu?
Umso besser, dass du GfK für dich entdeckt hast. Solche unschönen Situationen lassen sich gut mit GfK auflösen.
Zur GfK:
- ich praktiziere das seit 2.5 Jahren in einer Gruppe 2wöchentlich und ich kann sagen eine GfK-Haltung einzunehmen kostet Achtsamkeit, Selbstreflexion und -Bewusstheit, Grenzen Setzen sowie Neugierde und Übung, Übung Übung. Es ist kein Tool oder Werkzeug, sondern eine Haltung sich selbst und anderen gegenüber mit dem Ziel in Verbindung/Kontakt zu treten. Dabei bewegen wir uns auf Augenhöhe.
- Anfangs hatte ich Schwierigkeiten Beobachtungen von Bewertungen, Gefühle von Pseudo-Gefühlen, Bedürfnisse von Strategien und Wünsche von Forderungen zu unterscheiden. Da hilft es schon eine Situation ganz genau anzuschauen und zu prüfen, ob ich mich in der Wolfs- oder Giraffensprache bewege. Übrigens bin ich mit mir auch empathic, wenn ich für mich selbst wölfisch vor mich hinprabbel, um dann zu gucken was für ein universelles Bedürfnis habe ich eigtl. in der Situation.
- Schuld spielt in unseren Übungen nie eine Rolle. Das kann ich absolut sagen. Und wenn, dann wird es schnell in Gefühlen und vor allem Bedürfnissen aufgelöst. Es geht oft darum Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
- Besonders spannend finde ich wie sich dasselbe Gefühl bei anderen anfühlt im Körper oder wann und durch was es sich einstellt oder erschwert wird.
- den springenden Punkt in einer Situation zu finden bspw. wieso dein Mann dich da so angeht wegen einer Tasse Kaffee, finde ich besonders spannend. Ich hätte ihm wahrscheinlich gesagt, dass er bestimmt Lust auf Kaffee hat, ich aber meine Tasse Kaffee nicht abgeben mag. Wenn er mich dann beleidigt, hätte ich den Raum verlassen mit den Worten ich lasse mich nicht beleidigen und dem Angebot später mit ihm herauszufinden was er eigtl gerade wirklich braucht und sich nicht erfüllt. Denn Kaffee (Strategie) kann es nicht sein, denn den könnte er sich ja ganz schnell selbst kochen.
- dich zu beobachten war bei mir auch anfangs schon ein Meilenstein. Mittlerweile ziehe ich schneller Grenzen, wenn mich andere abwerten oä. Ich benenne und spiegele das dann auch, um für mich einzustehen. Ich erwarte da nicht, dass sich mein Ggü. ändert.