Gibt es eine Chance nach der Affaire?

Zitat von Comic:

Du tust mir leid, das ist ernst und ehrlich gemeint.
Mehr möchte ich nicht dazu sagen.

@Comic
Das ist einfach nur gemein.
Dein verächtlicher Unterton schwingt deutlich mit.
Warum?
Weil Trust_him einen anderen Weg einschlägt, als du es getan hättest - vielleicht?
Denn du warst nie in ihrer Rolle!

Zitat von Comic:

Diese Parallelgeschichten würden weiter laufen, wenn sie nicht durch den berühmten Zufall aufgeflogen wären.
Das könnte jahrelang laufen und zeigt das durchdachte Zeitmanagement, das diese Menschen an den Tag legen.

Vielleicht!
Aber...
Ist das grundsätzlich so?
Wer ist diese Menschen?
Müssen alle Menschen in deine Schubladen passen?

Zitat:

Mir ist aus langjähriger Beobachtung im Familien- , Bekannten- und Kollegenkreis kein einziger Fall bekannt, in dem der Mann nicht früher oder später

a) erneut eine Affäre hatte

b) die Affäre doch noch hatte

oder c) die Beziehung nach einer Weile dann trotzdem auseinander ging, weil nach einem fulminanten Neubeginn das Vertrauen dann doch dahin war.

@thegirlnextdoor
Naja, nur weil du keinen Fall kennst, gibt es auch keinen?
Glaubst du tatsächlich, dass man uns Menschen so simpel einordnen kann?
Ist nicht genau dieses Denken etwas einseitig und simpel?

Du schreibst ständig: ich könnte nicht..., ich würde nicht... und suggerierst damit unterschwellig, dass die TE, sollte sie diesen Weg dennoch gehen, einen Fehler begeht.

Dass du vielleicht einen anderen Weg einschlagen würdest, ist doch okay.

Trotzdem...
Wir kennen weder die TE noch ihren Mann.
Somit...
Ist dann eine Bewertung, basierend auf Pauschalisierungen und Schubladendenken, tatsächlich hilfreich?

Zitat von thegirlnextdoor:

Männer, die dazu fähig sind, ihrer Frau über Monate oder Jahre hinweg täglich eiskalt ins Gesicht zu lügen (da gehört viel Kalkül und Kaltblütigkeit dazu), ändern sich auch nicht.

Das ist deine Vermutung und deine Meinung.
Ein Faktum ist deshalb noch lange nicht.
Möchtest du damit behaupten, dass Menschen grundsätzlich nicht in der Lage sind, aus Fehlern zu lernen?
Sorry, dass ist mir wirklich zu einfach.
Denn...
Selbstverständlich können Menschen aus gemachten Fehlern lernen und dann zukünftig ihr Verhalten ändern.
Das nennt sich Erfahrungen machen.
Sicherlich gibt es auch dabei eine große Bandbreite unterschiedlichster Charaktere.
Dies aber so pauschal zu bewerten, funktioniert ganz sicher nicht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich denke, und das ist nur meine Meinung - es hat jeder eine andere und das ist gut so! -

Ja, da stimme ich dir zu.

@Löwin45 , verstehe deine Vorhaltung nicht, sorry.
Eindeutig habe ich MEINE Sichtweise skizziert, die nicht den Anspruch auf Alkgemeingültigkeit hat.
Was mich jetzt wundert, ist deine Vehemenz mit der du versuchst, meine Wertung als Zumutung einzugruppieren.
Ich könnte jetzt folgern,..Treffer.
Jedenfalls, ein Mann, der mich jahrelang betrogen hat, der kommt als Partner nicht mehr in Frage.
Weiter diskutieren möchte ich das nicht.
Menschen, die mir, bewusst, über Jahre weh tun,.... können sich schleichen.

Zitat von Schaf:

Der Schmerz sitzt tief weil er bewusst geplant hat jemand für S. zu suchen bzw diese Frau angeschrieben und getroffen hat mit dem Ziel S. zu haben. Das heißt es ist nichtmal eben passiert sondern geplant um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Das er sich dabei verliebt war nicht geplant, hat aber dazu geführt dass er sie über uns gestellt hat und einiges verletzendes zu mir gesagt hat und wenn ich es nicht herausgefunden hätte wäre es am Ende noch weiterlaufen. Diese Lügen, der Betrug und das Risiko (auch für Corona) wiegt für mich schwerer als alles andere.

Das verstehe ich. Das ist auch hart. Aber, ob du ihm verzeihen willst, das kannst du dir nur selbst beantworten. Keiner kann beurteilen, ob dein Mann es heute ehrlich mit dir meint. Vielleicht kann er es selbst nicht wirklich.

Ich habe mir damals folgende Fragen gestellt:
1. Will ich mit ihm zusammen bleiben?
2. Sehe ich eine Zukunft mit ihm?
3. Wie sähe ein Leben ohne ihn aus?
4. Macht mich die Vorstellung traurig oder ist es eher erleichternd?
5. Fühlt es sich für mich richtig an?

Für mich war damals klar, dass ich mich nicht trennen will.
Ich wusste nicht, ob es sich lohnt. Aber ich dachte mir, lieber verarbeite ich das mit ihm an meiner Seite als ohne ihn.
Es war für mich das Richtige.
Ich habe dabei nicht an den Rest, der damit zusammen hängt, gedacht, sondern ausschließlich und ganz egoistisch auf mich selbst gehört.
Ich dachte mir, trennen kann ich mich ja immer noch, sollte es irgendwann doch nicht gut sein.

Zitat von Comic:

Sorry, Trust_him, ich für meine Person, befürchte, dass du dir etwas vormachst. Zweckgemeinschaft, Angst vor Veränderung.... Ein Mensch, der ...

Und erneut sage ich dir, dass du meinen Mann und mich nicht kennst.
Dieser Mann, den du hier beschreibst, beschreibt nicht den Mann an meiner Seite.
Diese Ehe, die du hier beschreibst, beschreibt nicht mal im Ansatz unsere Ehe.
Deshalb fühle ich mich auch komplett missverstanden und habe das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, obwohl ich das weder muss, noch nötig habe.
Aber es ärgert mich, wenn mein Leben so als nicht lebenswert abgetan wird.
Ich weiß, das ist mein Problem, wenn mich das ärgert.

Zitat von Comic:

Ich möchte, ohne Abwertung, fragen, was kann mich noch mit einem Menschen verbinden, der in der Lage war, mich monatelang zu betrügen? Sein Leben, ...

Genauso wie du dachte ich früher auch.
Einmal Fremdgänger, immer Fremdgänger. Damit magst du recht haben. WENN man NICHT bereit ist, sich zu verändern. Und dazu gehört in meinen Augen nicht, alles transparent zu machen, sondern das heißt für mich, sich darüber klarzuwerden, warum man eine Affäre eingegangen ist. Wo die eigenen Anteile sind. Was in der Beziehung nicht gepasst hat.
Ich habe das auf meiner Seite getan. Ich bin schließlich auch fremdgegangen. Und ich kann im Moment von mir sagen, dass mir das kein zweites Mal passieren würde.
Aber ich habe auch sehr viel an mir gearbeitet und bin heute nicht mehr die, die ich noch vor über einem Jahr war.
Und bei meinem Mann sehe ich ähnliche Prozesse.

Generell: ein Mensch ist doch keine Maschine. Menschen sind in der Lage, sich zu verändern. Sie müssen sich aber dazu entscheiden, diese Bereitschaft zur Veränderung zu haben.
Wenn sie sich dagegen entscheiden, dann ist eine Fortführung der Beziehung sicherlich irgendwann nicht mehr sinnvoll, denke ich.

Zitat von Trust_him:

So viel wie in den Jahren seiner Affäre haben wir noch nie gestritten. Es war eine extrem schlimme Zeit. Wir standen in dieser Zeit zigmal vor einer Trennung und einmal wurde sie auch ausgesprochen, hielt aber nur eine Nacht.
Ich selbst war am Durchdrehen. Ich spürte körperliche Schmerzen vor Kummer. Einmal eskalierte ein Streit so sehr, dass er mich davon abhalten musste, mich mit dem Küchenmesser selbst zu verletzen. Ich ertrug die Schmerzen nicht mehr. (Nein, ich wollte mich nicht ernsthaft verletzen!)
Was seine Gefühle zu mir betraf, hat er mich in der Zeit seiner Affäre nicht belogen.
Er sagte, dass er nicht wisse, ob er mich liebt.
Er sagte, dass er nicht weiß, was er will.
Er wusste nur, dass er mich nicht verlassen will. Er konnte mir aber nicht sagen warum.
Ätzend war diese Zeit.

?
Jahre,.. diese Zumutungen.
Vermutlich schilderst du hier nur einen Teil deiner damaligen Gefühle.
Diesem Mann reichst du deine Hand, der dich derartig verletzt, erniedrigt, dich zu autoaggressiven Handlungen getrieben hat?
Sorry, katapultartig hätte ich diesen Menschen abgeschossen und ihm keine Träne nachgeweint, im Gegenteil,... aufgeatmet.
Hier, bei dir, geht es um Jahre, Jahre die dir deine Lebenszeit negativ beeinflusst haben, die dir niemand zurück gibt.
Wünsche dir alles Gute, auch dem Schaf.
Dieses Thema sehe ich aus einem anderen Blickwinkel, es macht daher keinen Sinn in diesem Thread weiterzuschreiben.

Zitat von Schaf:

Ja das habe cih ihn vor paar Tagen erst gefragt. Er meint er wolle da lieber keine Details wissen und würde aber bei mir bleiben weil er mich liebe ...

Liebe ist immer eine Frage der Entscheidung.
Dein Mann ist bei dir, weil er bei dir sein will.

Zitat von Comic:

Diesem Mann reichst du deine Hand

Dieser Mann, der nachweislich psychisch erkrankt war, in Therapie ging und inzwischen gesund ist. Ja, diesem Mann reiche ich die Hand.
Ich verlasse auch niemandem, der einen Hirntumor hat und sich deshalb in seiner Persönlichkeit verändert.
Und auch in den schlimmen Jahren gab es immer wieder gute Zeiten, die mir Hoffnung gaben auf die Zukunft.
Nein, das ist nicht ein Teil meiner damaligen Gefühle gewesen, das war nur mein Tiefpunkt.

Zitat von Allesneu21:

Liebe ist immer eine Frage der Entscheidung. Dein Mann ist bei dir, weil er bei dir sein will.

Ich frage mich die ganze Zeit : wo war denn diese Liebe? Wo war sie in dem Moment als er entschied eine andere für S. zu suchen? Wo war sie in dem Moment wo er sich mit ihr traf und mit ihr S. hatte?
Das geht mir nicht in den Kopf. Wie kann man in dem Moment sein Hirn so ausschalten?

Zitat von Comic:

? Jahre,.. diese Zumutungen. Vermutlich schilderst du hier nur einen Teil deiner damaligen Gefühle. Diesem Mann reichst du deine Hand, der dich ...

Um hier mal -generell -einzuhaken. Ich meine damit auch gar nicht Trust-him (also nichts gegen dich @ trust him, ok:-)), sondern zitiere das, weil er an dieser Stelle erwähnt wurde:
Generell sollten wir Menschen von dieser Opferhaltung wegkommen. Kein Mensch zwingt einen anderen zu irgendetwas.
Der Mann von Trust him hat ihr doch kein Messer in die Brust gerammt. Das war ihre (fast-) Reaktion auf sein Verhalten.
Wir haben doch immer eine Entscheidungsfreiheit. Indem wir uns als Opfer sehen, machen wir uns abhängig.

Zitat von Schaf:

Ich frage mich die ganze Zeit : wo war denn diese Liebe? Wo war sie in dem Moment als er entschied eine andere für S. zu suchen? Wo war sie in dem ...

Da war er verknallt, meinetwegen verliebt, und Hormon gesteuert.
Nimm das nicht persönlich. Klingt hart und dauert. Aber: es hat nichts (!) mit dir zu tun.
Und: man KANN sein Hirn so ausschalten. Hast du ja gesehen. So ist das Leben. Es passieren Dinge, die man sich anders vorgestellt hätte. Aber sie passieren dennoch.
Was ich Dir empfehlen würde: komm wieder in deine Kraft!

Zitat von Allesneu21:

Liebe ist immer eine Frage der Entscheidung. Dein Mann ist bei dir, weil er bei dir sein will.

Wie bekommt man dieses Kopfkino weg? Was hat dir geholfen?

Zitat von Schaf:

Ich frage mich die ganze Zeit : wo war denn diese Liebe? Wo war sie in dem Moment als er entschied eine andere für S. zu suchen? Wo war sie in dem Moment wo er sich mit ihr traf und mit ihr S. hatte?
Das geht mir nicht in den Kopf. Wie kann man in dem Moment sein Hirn so ausschalten?

Was sagt er dazu?
Vielleicht hat er dich damals ja nicht geliebt.
Vielleicht war er einfach egoistisch und hat sich eingeredet, er verletzt dich nicht, da du nie davon erfahren würdest.
Vielleicht hat er sich sogar eingeredet, es sei sein gutes Recht, weil das mit dir ja gar nicht ginge.
Affären werden aus Egoismus heraus geführt.
Liebe sagt man nach, sie sei selbstlos.
Damit ist Liebe quasi das Gegenteil einer Affäre.

Zitat von Allesneu21:

Da war er verknallt, meinetwegen verliebt, und Hormon gesteuert. Nimm das nicht persönlich. Klingt hart und dauert. Aber: es hat nichts (!) mit dir ...

Aber das war er ja erst später, noch nicht in dem Moment als er sie anschrieb um sich mit ihr zu treffen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Dieses bewusste Handeln: ich suche mir jetzt eine Frau für S.. Meine Frau bekommt es ja nicht mit.

Und auch nicht bei den S.. Während ich schlief. Das macht mich fertig. Dabei bin ich trotz 2 Kindern noch sehr anziehend. Nur hat er das nicht mehr gesehen. Aber er hat es nie angesprochen. Wie kann man sowas machen während die Frau sich ums Baby kümmert? Ich verstehe es nicht, dabei will ich es so gern verstehen...