Hallo in die Runde,
ich weiß gar nicht genau wie ich anfangen oder was ich schreiben soll. Wenn man ich ist behält man Vieles für sich und wenn dann der Zeitpunkt gekommen ist, an welchem man Feedback braucht, wird es schwierig, weil niemand den Weg kennt, denn man bis dato gegangen ist.
Ich hatte ein schwieriges Leben undauch eine schwierige Kindheit. Zugegeben.
Ich habe aber, nicht nur durch Therapie, gelernt mich selbst ein bisschen mehr zu verstehen. Und ich weiß, dass ich jemand bin, der nach Zugehörigkeit strebt, da ich immer Außenseiter war. Ich weiß, dass ich mich danach sehne geliebt zu werden dafür, was ich bin, und nicht für das, was ich tue. Und das nur von einem Menschen. Den Mann, den ich über alles liebe und der an sich perfekt zu mir passt.
Nur, wir sind 34 und 40 Jahre alt und haben beide Geschichte geschrieben. Das Ergebnis seiner Geschichte sind eine geschiedene Ehe mit zwei Kindern, die daraus hervorgegangen sind und eine weitere Beziehung mit einem weiteren Kind. Ich dagegen. Hab nichts. Keine Kinder, keinen Ex-Ehemann. Es hatnie so gut gepasst, dass ich diese Schritte gehen wollte. Mit ihm jedoch ist das anders. Er ist mein Mann.
Als wir miteinander anbändelten sagte er mir, dass er sterilisiert ist. Fügte aber sofort hinzu, dass man das rückgängig machen könnte. Nun, ich verstehe, warum er sterilisiert ist. Keines der Kinder war wirklich geplant. Er sagte mir Dinge wie, dass er vielleicht eines Tages mit mir sein Wunschkind haben würde und dass er mit mir in die Kinderwunschklinik fährt, wenn ich das möchte. Es gab also nie einen Grund mich nicht auf ihn einzulassen - zumal ich mir selbst nie sicher war, ob ich Kinder möchte.
Jedoch kann ich nun jedes Wochenende, wenn seine drei Kinder bei uns sind, sehen wie schön es ist von einem Kind geliebt zu werden, wenn ich ihm und seinen Zwergen zusehe. Dann wünsche ich mir, dass ich auch ein Kind mit ihm habe. Aber das ist kein Thema mehr. Wir haben oft geredet und es hat sich herausgestellt, dass er nicht mehr will.
Ich habe mich teilweise verarscht gefühlt, aber habe nie den Schritt von ihm weg gewagt, weil ich ihn so sehr liebe.
Ich habe auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich unbedingt heiraten möchte. Vielleicht kann das nicht jeder verstehen, aber gütlich bedeutet das ein Stückchen Zugehörigkeit. Dass ich zu jemandem gehöre und nicht mehr alleine bin. Dass ich eine eigene Familie habe.
Er hatte eigentlich gesagt, dass er nie mehr heiraten will. Letztes Jahr hat er dann mehrfach halbherzig um meine Hand angehalten. Und wir haben uns verlobt und wollten noch 2019 heiraten.
Allerdings gab es immer wieder Probleme.Es hat lange gedauert bis er sich von seiner Exfreundin wirklich loslösen konnte (er hat mich auch mit ihr betrogen am Anfang) und seine Exfrau hat sich immer wieder in unsere Beziehung eingemischt. Sie hat sich teilweise täglich mehrfach gemeldet ab dem Moment, in dem sie erfahren hat, dass wir heiraten. Sie wollte immer genau wissen, wie es gerade zwischen uns läuft. Oder auf sich aufmerksam machen. Wir hatten zusätzlich beruflich viel Stress letztes Jahr (wir sind beide selbstständig). Irgendwann war mir das Zuviel und es ist eskaliert zwischen uns. Wir hatten einen großen Streit und haben uns getrennt. Jedoch haben wir nach nur wenigen Tagen wieder zueinander gefunden. Seine Exfrau fand das so schlimm, dass sie ihm drohte, dass er die Kinder nicht mehr sehen darf, wenn er mit mir zusammen bleibt und meinte, dass sie zum Jugendamt geht und irgendwelche Sachen über mich erzählt. Das war sehr unfair, denn die Kids und ich verstehen uns super - ab dem ersten Moment. Und ich habe mich wie eine Ersatzmama um sie gekümmert, wenn sie bei uns waren.
Nun. es ist so, dass ich weiß, dass ich nie ein Kind mit ihm haben werde. Seit dem Streit letztes Jahr will er mich aber auch nicht mehr heiraten. Das kann sich zwar ändern, aber sitzt tief, weil ich nie irgendwas Böses gemacht habe und für die Gesamtsituation (auch mit seiner Ex. ) nichts kann.
Ich schreibe euch heute, weil Wochenende ist. Ich war vorhin im Haus und dann kamen die Exfrauen, um die Kinder anzuliefern. Er war draußen.Zuerst kam die Exfreundin und hat sich zu ihm gesellt und sie haben gequatscht. Dann kam die Exfrau noch dazu und sagte Familientreffen. Und das ist der Punkt. Sie haben alle etwas gemeinsam und gehören irgendwie zusammen. Aber ich gehöre nicht dazu.
Und in meinem tiefsten Inneren weiß ich, dass es nie so sein wird. Jetzt habe ich den richtigen Mann gefunden. Aber er hatte schon sein Leben und seine Familien mit anderen Frauen. Ich werde von ihm nie das bekommen, wonach ich mich sehne. Diese Zusammengehörigkeit.
Vor zwei Wochen hatten wir bereits ein Gespräch und er teilte mir dann irgendwann mit, dass es neunmal so ist. Er hat für sich eine (emotionale?) Schranke aufgebaut und lässt sich von keiner Frau mehr sein Leben kaputt machen.
Ich denke das ist das, was ich immer gespürt habe. Dass mir diese Zusammengehörigkeit fehlt.
Da ich ihn jedoch sehr liebe suche ich nach Wegen, wie ich damit umgehen kann. Jedoch bislang vergeblich. Es kommt immer wieder ein Stich ins Herz. Immer wieder ein Tief.
Habt ihr Tipps für mich?
08.05.2020 18:23 •
x 3 #1