Hat die Emanzipation überhaupt stattgefunden?

Zitat von Emmeline:

@Peppina

Der hier:
bedeutet für mich: *nachdenklich*

und der hier
etwas wie *verwirrt*

Ich finde es schon okay, diese Frage mal quasi auf einer Metaebene zu stellen wenn man in einem Forum liest, in dem es ständig genau um diese Themen geht.

Ich habe einige Beiträge von Dir gelesen. Oft ermunterst Du Frauen aus ihrer Ohnmachts- oder Opferrolle heraus zu treten.
Warum soll man diese Thematik also nicht einmal auf einer etwas allgemeineren Ebene zur Diskussion stellen?

Ich finde es immer nett zu disskutieren.
Mir geht es lediglich darum, dass du in deinen Ausgangspost schon Emotionnen mit rein bringst, dann aber um Sachlichkeit bittest.

Auch in diesem Forum hat die Thematik einen Sinn, aber ich denke, dass der Anspruch an Sachlichket hier nicht gewährleistet ist.


Bei den ganzen Antworten wird schon deutlich, dass jeder von uns eine unterschiedliche Definition von Emanzipation hat.


@Nippes: ich denke, dein Beitrag hat wenig mit dem Thema Emazipation zu tun..

seit meiner frühen jugend wird das wort emanze als schimpfwort benutzt,
und gleichgestellt mit unerotischen mannweibern,
die sich über männer stellen wollen

ganz besonders von vielen männern werden sie als feindbild gesehen,
was ich für völligen blödsinn halte...

ich bin der emanzipationsbewegung in vielen dingen sehr dankbar,
für meine rechte als frau....

denn in ländern in denen frauen unterdrückt werden,
möchte ich auf keinen fall leben....
und ich glaube auch nicht,
daß diese macht männern gut tut....

@minna:
ich vermute, dass wenig Menschen wirklich wissen, was Emazipation bedeutet..
viele Männer denken auch, dass die Fraue sich selber die Tür aufhalten möchte, weil sie emanzipiert ist

dass die Fraue sich selber die Tür aufhalten möchte, weil sie emanzipiert ist

ich glaube eher diese männer denken gar nichts
und schon gar nicht an emanzipation in dem moment....

Meine Tante war so eine Kampfemanze - ernsthaft und ja, auch wie ich es beschrieb mit der Latzhose etc.

als ich 14 war (da wohnte ich schon ca.5 Jahre bei meinem Vater), war sie der Meinung, mich in die Emanzipation einführen zu müssen, d. h. viele Bücher zu dem Thema, mit zu ihren Freundinnen die ähnlich gestrickt waren etc. - ich glaub, meinen Knacks zu dem Thema hab ich da mitgekriegt.... Ich konnte dem nichts abgewinnen und werd ich auch nie.

Mein Vater hat mich wirklich gleichberechtigt aufgezogen und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Mir käme gar nicht der Gedanke mich schlechter als ein Mann zu fühlen - damit haben viele Männer Probleme, empfinden mich als zu stark. Nun, dass ist ihr Problem, nicht meins.

Meine Tante wollte immer, dass ich Gespräche mit meinem Vater führe, dass ich diskutiere etc. und ich hab mich immer gefragt, worüber denn, es war alles gut bei mir.

Mein Vater hat mich nie eingesperrt, sondern an der langen Leine gelassen, was ich als völlig normal empfinde.

Ich bin insofern dankbar, dass ich in einem Land lebe, wo Frauen machen können was sie wollen. Ich für mich habe gelernt, geb dein bestes (Schule, Ausbildung), dann werde ich unabhängig. Das gebe ich meinen Töchtern mit und sie sind beide sehr selbstbewusst und machen sich keine Gedanken zum Thema Emanzipation. Sie gehen ihren Weg.

Und selbst wenn manche zur Hausfrau mutieren sind sie nicht altbacken oder nicht emanzipiert, jeder findet seinen Weg für sich selbst.

Bei meiner großen bin ich 6 Monate zuhause geblieben, danach wieder arbeiten. Bei der kleinen bin ich bewusst 3 Jahre zuhause geblieben, weil ich bei der großen einfach zu viel verpasst habe.... Und das hat nichts damit zu tun das die Gesellschaft von mir erwartet hat, dass ich als Hausmütterchen zuhause bleibe - sondern weil es meine eigene Entscheidung war.

Meine Tante lebt in ihrer Kommune mit Freundinnen, sie ist glücklich, kann mein Leben so gar nicht verstehen, will mich immer noch zutexten - ich grinse dann nur und sag ihr Jaja und lass sie ihr Ding machen.

Zitat von Grace_99:

Meine Tante war so eine Kampfemanze - ernsthaft und ja, auch wie ich es beschrieb mit der Latzhose etc. ----- Mein Vater hat mich wirklich gleichberechtigt aufgezogen und dafür bin ich ihm sehr dankbar..

Grace, in meinem Leben gab es keine Kampfemanze, keine emanzipierte Mutter und schon gar keinen Vater, der mich wirklich gleichberechtigt erzogen hätte. Ich wäre dankbar gewesen, hätte es wenigstens eines davon gegeben. Was ich bekam, war eine Erziehung, wonach ich im Leben den Ball möglichst flach halten sollte. (Was willst Du mit einem Abitur ? Du heiratest doch sowieso/ Dein Bruder braucht im Haushalt nicht helfen. Dafür hat er doch später eine Frau). Ich bin der Emanzipation wirklich dankbar, weil sie dafür gesorgt hat, dass ich wenigstens eine aufgeklärte Grundschullehrerin hatte, die sich meinen Eltern entgegen gestellt hat als es darum ging für mich die Weichen für die schulische Ausbildung zu stellen.

Liebe Interessierte!

ich denke, dass es in den Köpfen der Menschen stattfinden muss.

Weniger Geld für gleiche Leistung/ Vergewaltigung und sonstige Gewalt in der Ehe/ etc.
Die Liste der schuldhaften Verletzung der Menschenwürde ist lang und in den meisten Teilen der Welt noch Realität.

Aber die Ablösung von und aus elterlichen Zwängen und Knebeleien wenn nötig auch (oder gerade) unter Verlust von sogenannter Liebe (die dann meist keine ist) ist die primäre Emanzipation.
also das mit dem Entlassen aus der väterlichen (und mütterlichen !) Gewalt ist der ursprüngliche Wortsinn.

Emanzipierte Frauen (und Männer) sind innen frei.
Das sieht man nicht an der Latzhose.
Das sieht man am Partner, an den Kindern, an der Ausstrahlung, beim S.......

Zitat von Jay da B:

Emanzipierte Frauen (und Männer) sind innen frei.

Danke Jay da B! Die Essenz der ganzen Angelegenheit!

@ayaka
ich könnte jetzt böse antworten, wenn sie damit glücklich sind, ist das doch ok.

hmm...vielleicht hatte mein beitrag nicht viel damit zu tun, aber ich wollte so mal die sicht eines mannes darstellen. irgendwer schrieb es schon, emanzipation hat etwas negatives....das stimmt aber nur bedingt. ich denke es ist nicht die emazipation an sich, die eine Frau in den Augen ABSOLUT unatraktiv macht. sondern das quatschen darüber! wenn eine frau vor mir sitzt, die weiss was sie will und auch tut (ausgenommen egoismus) dann finde ich das bestimmt nicht unatraktiv, aber wenn sie vor mir sitzt und mir erzählt wa sie alles tut und wie emanzipiert sie doch ist, dann ist das ein no go für mich. ich könnte dann kotzen und verstehe nicht, warum sie das macht....das ist nicht attraktiv, sondern nur ätzend. ich denke, dass ist ähnlich, wie ein mann, der frau erzählen muss, was für ein held er doch ist.

frauen und männer, die mit sich selber im reinen sind, die sind innen frei....

Hallo Ayaka,

schön jemanden zu treffen, der meinen Hintergrund teilt.

Zitat von Ayaka:

Es geht nicht darum besser oder schlechter als Männer zu sein, sondern darum, dass man auch ohne einen Mann etwas wert ist. Ich erlebe immer noch Frauen in meinem Bekanntenkreis, die einen großen Teil ihres Selbstwerts über den Status ihres Mannes nach außen tragen.

Solche Frauen kenne ich auch. Diesen Teil hatte ich nie, weil ich einfach zu wütend über diese ganze Ungerechtigkeit war, mit der ich als Mädchen und junge Frau konfrontiert wurde. Die Idee, mir einen gut verdienenden Partner zu suchen, um Frau Doktor zu werden, war mir total ein Graus. Vielleicht, weil meine Eltern sowas als höchste Karriere für mich im Sinn hatten. Trotzdem gibt es tiefer liegende, unbewusste Muster, die schwer quitt zu werden sind, weil das alles, was einem so eingehämmert worden ist, sich nicht einfach vom Kopf her abschütteln lässt. Und diese Muster sind jetzt - wo ich getrennt bin - definitiv Teil von dem, was es mir so schwer macht

Liebe Grüsse

Zitat von Nippes:

ich könnte jetzt böse antworten, wenn sie damit glücklich sind, ist das doch ok. ....

Nippes - jeder nach seiner Fasson. Ich habe keinerlei Ehrgeiz irgendwen zu bekehren. Nur emanzipiert würde ich es nicht gerade nennen, wenn Frauen ihren Selbstwert komplett über einen Gatten definieren.

Zitat von Nippes:

ich denke es ist nicht die emazipation an sich, die eine Frau in den Augen ABSOLUT unatraktiv macht. sondern das quatschen darüber! wenn eine frau vor mir sitzt, die weiss was sie will und auch tut (ausgenommen egoismus) dann finde ich das bestimmt nicht unattraktiv, aber wenn sie vor mir sitzt und mir erzählt wa sie alles tut und wie emanzipiert sie doch ist, dann ist das ein no go für mich. ....

Hmmm.... das hat jetzt aber mit Emanzipation auch nix zu tun. Leute mit einem ätzenden Hang zur Selbstdarstellung wirst Du nämlich überall finden. Z.B. Kerle, die die ganze Zeit unentwegt darüber quatschen wie toll sie sind und was sie alles tun.

Zitat von Ayaka:

ich kann dir nur den Tipp geben diese Muster Schritt für Schritt aus deinem Leben zu verdrängen und zwar nicht über drüber reden (da hat Nippes schon recht) sondern darüber einfach seinen eigenen Weg zu gehen und immer wieder mal innezuhalten und über die alten Muster zu reflektieren.

Meine abgrundtiefe Abneigung gegen Hausarbeit werde ich wohl trotzdem als ewige Prägung mitnehmen *grins*...

Ayaka - was bleibt mir schon anderes übrig Aber angehen kannst Du halt nur Dinge, die Dir bewusst sind. Meine Erfahrung ist jetzt im Rückblick, dass mir vieles nicht bewusst war, was ich da noch so alles rumschleppe. Das Gemeine ist, dass diese Muster es teilweise genau aus dem Grund nicht in mein Bewusstsein geschafft haben, weil ich sie vom Kopf her ablehne und aufgrund meiner rationalen Auseinandersetzung für überwunden hielt.

@ayaka
ich liebe auch keine Hausarbeit, muss sie aber leider erledigen und das als mann, die müssen das doch eigentlich gar nicht machen, es gibt doch frauen. *prust* (das war ein scherz)

@tiefes Meer
ich denke wir sind nicht so weit auseinander, wie das unsere schreiben deuten....

machen und nicht quatschen...das bringt es auf den punkt.