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Heutige Welt

Y
Zitat:
Früher haben die Leute mehr Mut gehabt jemanden kennen zu lernen. Da war alles noch nicht so extrem vernetzt. Man rief sich an, man schrieb Briefe usw... Man sprach auch Leute auf der Straße an...


Geschieht auch heute alles noch. Einfach mal das Smartphone weglegen und jemanden anlächeln, ansprechen (es gibt zahllose Gelegenheiten), selbst einen Brief schreiben usw.
Auch langjährige Beziehungen und sogar Ehen gibt`s noch
Man muss sich nur die richtigen Leute heraus fischen.

04.07.2016 00:05 • x 1 #31


Z
Zitat:
Man muss sich nur die richtigen Leute heraus fischen.

So denkt jeder, auch die Depperten und Möchtegerngutmenschen.

04.07.2016 02:13 • #32


A


Heutige Welt

x 3


G
Was ich früher wirklich besser fand:
Draußen spielen bis die Laternen angingen, dann hieß es ab nachhause.
Freunde draußen treffen, Fahrrad fahren, auf Bäumen klettern, miteinander reden.
Es gab nur Festnetz oder Telefonzelle, es gab nur Briefe oder Postkarten.
Man musste sich mit seinem Gegenüber auseinander setzen, kommunizieren, sich gezielt verabreden respektive zum Platz gehen (fahren), wo sich alle trafen.

Das hat mir an meiner Kindheit / Jugend gut gefallen.

Heute: Ja, ich nutze Facebook, whatsapp - manchmal ein Fluch, manchmal ein Segen. Den Segen empfinde ich, dass ich z. B. bei Facebook mit Freunden ausm Ausland kommuniziere oder durch Postings sehe, was sich grad so ergibt bei ihnen. Bei Whatsapp empfinde ich es als Segen, dass ich mit mehreren Freundinnen (eine aus HH, die andere aus Großbritannien usw.) zeitgleich schreiben kann, sich austauschen kann, was man via Telefon einfach nicht kann (ich wüsste jedenfalls nicht, dass man mit 5 Menschen zeitgleich telefonieren kann). Das ich via whatsapp meine Kinder jederzeit erreiche.

Den Fluch, den ich dabei sehe: ich merke, das ich manchmal sehr gestresst dadurch bin; weil man halt ständig erreichbar ist. Klar, man kann das Handy ausmachen, aber dann krieg ich Panik und denke Was ist, wenn eins der Kinder sich meldet, mich grad braucht, weil Unfall / Bus verpasst etc. - ergo bleibts Handy an und man ist 24 / 7 erreichbar. Das einzige, was ich definitiv verweigere, sind die blauen Haken und den Online-Status bei whatsapp, weil da kann es dann auch passieren Ich hab dir geschrieben, du hast es gelesen, warum hast du nicht geantwortet - das nervt extremst.

04.07.2016 09:16 • x 5 #33


kaaaaa72
Früher war auch nicht´s besser, jedoch vergisst der Mensch meist die schlechten Dinge und erinnert sich nur noch an die guten Sachen.
Deswegen spricht man immer von der guten alten Zeit

04.07.2016 09:45 • #34


Sashimi
Zitat von HelenaOftroy:
[...] um dich gnadenlos zu beseitigen wie Kanalratten, die einen Mordshunger haben, [...]


Du reihst Dich in die Reihe jener ein, die gescheiterte Existenzen sind. Und ja, ich möchte keine Menschen um mich haben die ihr eigenes Elend zur Schau stellen. Beseitigen tun sich jene selbst, denn auch in einer hoch zivilisierten Gesellschaft gibt es eine natürliche Auslese. Menschen wie Du bringen niemanden etwas, haben meistens null Produktivität und spiegeln ihr Leben auf andere. Ich steuere gern dagegen und werde das auch weiterhin tun.

04.07.2016 17:34 • x 1 #35


Keto
Das das Flirten auf der Straße derzeit schwieriger geworden ist, als ich es aus Erzählungen der älteren Generationen kenne, ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.
Egal, ob auf der Straße oder in der U-Bahn, selbst im Café oder in einer Bar, immer ist das Smartphone an und zieht den Blick auf sich.
Flirten per Augenkontakt ist so gut wie unmöglich.

Es geht dann zwar immer noch über das direkte Ansprechen, aber das ist dann nicht einfacher, wenn man gerade ihren Online-Rollenspiel-Rekordversuch entscheidend gestört hat...

04.07.2016 18:03 • x 2 #36


Thomas69
nur mal weils grad zum Thema passt... Habe gestern kürzlich gefundene Kameraaufnahmen mit der Familie geguckt, Osterfeuerbau 1981 und Schützenfest im gleichen Jahr, im Kaff wo ich aufgewachsen bin... Ich war mit auf den Aufnahmen, und ich hab unsere ganze Clique von Dreikäsehochs (ok ich schon vier Käse hoch ) gesehen, man kann halten von der Zeit was immer man will, ich hab fast geheult (Freude) und fand die Zeit total klasse, das halbe Dorf arbeitet zusammen und hat Spaß, das war schon was...Und ein Mädel was mich damals sehr mochte (wir waren 12 ) war auch dabei... sorry das ich abschweife aber es passt grad so schön
@Grace_99 wie oft hab ich das alleine hier schon gelesen, mit den Online - Status Schwierigkeiten usw, ist schon schlimm...Warum muß man auch für alles Rechenschaft ablegen

04.07.2016 18:08 • #37


Blanca
Zitat von Thomas69:
mit den Online - Status Schwierigkeiten usw, ist schon schlimm...Warum muß man auch für alles Rechenschaft ablegen

Muß man nicht.

Einfach mal auf den Tisch hauen und Klartext reden: Mit mir gehst Du so nicht um, o.k.?

Nicht immer soviel Angst vor den Befindlichkeiten von Leuten haben, die es selbst offensichtlich überhaupt nicht für nötig befinden, über Deine eigenen auch nur nachzudenken, geschweige denn, sie zu beherzigen.

04.07.2016 21:44 • x 1 #38


T
Echt super Beiträge hier Ja das Ansprechen auf der Straße wird immer schwieriger, weil die Menschen das immer mehr verlernen. Außer sie fragen nach dem Weg Das Smartphone ist als Partner sehr viel interessanter geworden

Ja ich finde es auch nervig für alles wie zb. den Onlinestatus, Profilsichtbarkeit, Erreichbarkeit usw...Rechenschaft ablegen zu müssen...

04.07.2016 21:48 • x 1 #39


Thomas69
Zitat von Blanca:
Zitat von Thomas69:
mit den Online - Status Schwierigkeiten usw, ist schon schlimm...Warum muß man auch für alles Rechenschaft ablegen

Muß man nicht.

genau so war es auch gemeint..
hätte ich vielleicht nicht als frage formulieren sollen...

04.07.2016 21:57 • x 2 #40


Y
Zitat:
Was ich früher wirklich besser fand:
Draußen spielen bis die Laternen angingen, dann hieß es ab nachhause.
Freunde draußen treffen, Fahrrad fahren, auf Bäumen klettern, miteinander reden.
Es gab nur Festnetz oder Telefonzelle, es gab nur Briefe oder Postkarten.
Man musste sich mit seinem Gegenüber auseinander setzen, kommunizieren, sich gezielt verabreden respektive zum Platz gehen (fahren), wo sich alle trafen.

Das hat mir an meiner Kindheit / Jugend gut gefallen.


Ja, genau so erinnere ich auch meine Jugend und Kindheit...Aber ich kapiere echt nicht, warum es so schwer sein sollte, noch heute Menschen zu finden, die sich gezielt verabreden oder auch mal ne echte Postkarte schreiben. Ich habe auch jüngere Freunde, die für all das zu haben sind, auch wenn sie am Anfang etwas herum moserten.

Zitat:
nur mal weils grad zum Thema passt... Habe gestern kürzlich gefundene Kameraaufnahmen mit der Familie geguckt, Osterfeuerbau 1981 und Schützenfest im gleichen Jahr, im Kaff wo ich aufgewachsen bin... Ich war mit auf den Aufnahmen, und ich hab unsere ganze Clique von Dreikäsehochs (ok ich schon vier Käse hoch ) gesehen, man kann halten von der Zeit was immer man will, ich hab fast geheult (Freude) und fand die Zeit total klasse, das halbe Dorf arbeitet zusammen und hat Spaß, das war schon was...Und ein Mädel was mich damals sehr mochte (wir waren 12 ) war auch dabei... sorry das ich abschweife aber es passt grad so schön


Beim Lesen erinnerte ich sofort ein altes schwarz-weiß-Foto mit dramatischem Riss in der Mitte (wieder zusammen geklebt): ich war auch mit 12 zum ersten Mal verliebt. Der Junge hat mich im Ferienlager zum Engtanz aufgefordert. Danach forderte er eine Andere auf und ich sprach fortan nicht mehr mit ihm und schrieb meinen Eltern tragische Briefe Einer begann in etwa so Ich liebe jetzt aber es ist schon aus.

Zitat:
Das das Flirten auf der Straße derzeit schwieriger geworden ist, als ich es aus Erzählungen der älteren Generationen kenne, ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.


Hey Keto, wach mal auf! Ja, nicht zu ändern Leute Leute...es kann doch echt nicht am Smartphone scheitern. Man kann sich doch nicht über die heutige Welt beklagen und selbst nicht einmal imstande sein, nur den winzigsten Schritt zu wagen. Ihr beschränkt euch durch eure Gedanken echt selbst. Ich erlebe kaum einen Tag an dem ich nicht mit Leuten aller Altersklassen ins Gespräch komme. Und ich kenne viele Menschen, denen es genau so geht.

nun zum interessantesten Beitrag
Zitat:
Man muss sich nur die richtigen Leute heraus fischen.


Zitat:
So denkt jeder, auch die Depperten und Möchtegerngutmenschen.


Ja und Deppert findet dann Deppert, Gutmensch Gutmensch, und sie fühlen sich wohl mit ihres gleichen.

04.07.2016 23:05 • x 1 #41


Flachzange
Ich arbeite lieber an Beziehungen als sie einfsch wegzuwerfen.
Wenn die andere Seite dass auch so sehen würde, hätte ich mich wohl nicht hier angemeldet.
Letztendendes 4 gescheiterte Beziehungen, ohne 2. Chance.

Ich bin kein Freund der wegwerfgesellschaft. Auch wenn ich mir mal vorwerfe, dass ich lieber öfter hätte mal schlussmachen sollen..

04.07.2016 23:26 • x 1 #42


Blanca
Kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten - Kindheit im Wandel - von der Gnade der frühen Geburt

Auszüge:

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst.
[...]
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein.
[...]
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Yeah!

http://www.welt.de/welt_print/article14 ... nnten.html

04.07.2016 23:28 • x 2 #43


Y
schöner Artikel Blanca!

Zitat:
Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten.....
.....Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein.....
.....Außerdem aßen wir Würmer.



Einfach den alten Wurm äh Faden mal wieder aufgreifen und unangemeldet in die Wohnung eines Freundes marschieren

04.07.2016 23:39 • #44


W
Hallo!

Also ich haben den Eindruck, daß dieser durchaus unsinnige Spruch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser durch die heutigen Möglichkeiten zu Fleisch und Blut geworden ist.
Das fängt schon bei den Kindern an, die mit einem Handy ausgerüstet werden müssen, damit sie jederzeit erreichbar sind (gechipt ist sicher der nächste Schritt). Damit wird eine Sicherheit vorgegaukelt, die es nicht gibt, um sich (und sie) gegen Gefahren geschützt zu fühlen, die es in dieser Form bzw. in diesem Ausmaß ebensowenig gibt.
Das hat durchaus ganz wesentlich mit den Massenmedien zu tun. Im eigenen Umfeld geschieht in der Regel kaum etwas, aber in der Zeitung liest man jede Woche von irgendeinem Unglück oder Verbrechen in Zusammenhang mit Kindern, und dadurch wird der Eindruck erzeugt, die Welt sei voller Gefahren. Das Unbewußte hat nicht die Fähigkeit, zu relativieren und die Dinge richtig einzuschätzen.
Jedenfalls war es in meiner (natürlich handyfreien) Kindheit noch so, daß wir auf eigen Füßen in die Volksschule gegangen sind und später (ab 10) mit dem Fahrrad jeden Tag und bei jedem Wetter alles in allem nahezu 20km in die Schule gefahren sind, nicht auf Radwegen, sondern auf einer normalen Landstraße, und das unbehelmt. Und außerhalb der Schule, an den Nachmittagen und in der Ferien, waren wir in den Wäldern, sind auf Felsen herumgeklettert, sind Boot gefahren in einem löcherigen Kahn, haben ein Abenteuer um das andere erlebt - und kein einziger ist dabei umgekommen oder hat auch nur einen schwerer Schaden erlitten.
Heute hingegen scheint das Leben bei jedem eigenen und unbeaufsichtigten Schritt bedroht - es fehlt offenbar schon gänzlich das Vertrauen in das Leben an sich und ist Ängsten gewichen, die einen Kontrollzwang hervorrufen. Die größte Angst, scheint mir: Der Handyakku könnte leer werden ...
Hier hat sich jedenfalls etwas verselbstständigt, das schon mehr als bedenklich ist und vor nichts mehr Halt macht, bis hin zur Dauerüberwachung des Partners. Und wehe, er hat das Handy einmal nicht eingeschaltet oder zu Hause vergessen - das riecht gleich nach Betrug, und die Nervenanspannung steigt bis zur Zerreißgrenze.
Gründlicher könnte man sich das Leben nicht schwermachen.

Das Grundproblem scheint mir zu sein, daß viele Menschen die Beziehung zu sich selber und zur realen Welt schon ziemlich verloren haben. Nach Art von Cyberzombies. Alles ist organisiert und funktionalisiert, ob es um die berufliche Tätigkeit geht oder um die Partnerschaft oder auch um die Freizeit, um das Leben im Gesamten. Früher hatte man noch eine tatsächliche Beziehung zu den Dingen und zu allem Tun, man spürte, fühlte noch, vertraute noch (vor allem sich selber), hatte noch Boden unter den Füßen. Heute hingegen ist oftmals alles auf seine Funktionalität beschränkt, von der es möglichst auch keinerlei Abweichung geben soll, weil allein das schon schwer irritiert und verunsichert. Es wird getan, ohne zu diesem Tun irgendeine Beziehung zu haben, ohne nach einem Sinn auch nur zu fragen.
Wenn man sich einmal einen durchschnittlichen Tagesablauf vorstellt, so könnte man sagen: Bürojob oder Arztjob, Mikrowellenjob, Gabeljob, Duschjob, zur Abrundung noch Blow-, Lick- und Pussyjob, davor, aus Brauchtum, in der Verliebtheitsphase, vielleicht noch einen Kissjob - und zuletzt der nervige, zeitraubende Sleepjob.
Und am Ende aller Tage kann man sich dann ruhigen Gewissens sagen: Ich habe einen guten Job gemacht! Wozu auch immer.

Das einzig Gute daran: Man kann es, wenn man es kann, auch anders machen - und kann seine eigenen Felder bestellen, ganz abseits vom Mainstream. Das kann man jedem nur wünschen, der etwas mehr vom Leben haben möchte als die Leere aller dieser Firlefanzereien.

Liebe Grüße

05.07.2016 02:39 • x 5 #45


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