Die vergangenen Tage gaben mir aufgrund äußerer Umstände die Gelegenheit, mich mit etwas zeitlichem Abstand zu vergangenem Ereignissen zu reflektieren.
Erfahrungsgemäß werde ich im Beruf, auf Veranstaltungen und in den Sportgruppen, in denen ich in den letzten Jahren aktiv war, als Mensch und Gesprächspartner überwiegend positiv aufgenommen. Nichtsdestotrotz bin ich vom Typus eher ein Einzelgänger, ohne jedoch in besonderer Art und Weise sozial inkompatibel zu sein.
Dennoch ist mein Freundeskreis sehr überschaubar. Einen Freund kann ich an meiner Seite wissen, auf den ich mich vollends verlassen kann. Darüber hinaus besitze ich zahlreiche lose Bekanntschaften, die sich, so meine ich, auch freuen, wenn sie mir zufällig begegnen. Selbiges gilt auch für einen Teil der Belegschaft des örtlichen Lebensmittelgeschäfts, in welchem ich bereits seit Jahren fast ausschließlich meine Einkäufe tätige. Nicht selten führe ich vor Ort auch das eine oder andere private Gespräch, welches auf positive Resonanzen stößt. Eine gewisse gesellschaftliche Anerkennung ist also durchaus existent.
Grundsätzlich gelte ich als aufmerksamer, charmanter und humorvoller Mann – so zumindest meine persönliche Wahrnehmung der mir entgegengebrachten Reaktionen. Die Problematik, welche ich an meiner Person mittlerweile erkannt habe, ist, dass ich mich für den überwiegenden Teil meiner Mitmenschen aufgrund mir gegenüber vermittelter Oberflächlichkeit nicht in dem notwendigen Maße begeistern kann, obwohl ich über eine überaus ausgeprägte emphatische Ader verfüge. Neue Freundschaften zu schließen, ist daher für mich schon als Kind immer äußerst schwierig gewesen. Ohne gemeinsame emotionale oder intellektuelle Ebene entwickelt sich bei mir partout kein Interesse.
Zitat von Isnogud:Aber dann wirst du nicht umhin kommen irgend eine Freizeit-Aktivität auszuüben bei der du unter Menschen bist und interessante Kontakte knüpfen kannst.pid]3338541[/pid]
Ohne eine Wertung vornehmen zu wollen, interessiere ich mich nicht für beliebige Alufelgen, den exzessiven Konsum von Videospielen, das Anfeuern von Sportvereinen oder jegliches Feiern am Wochenende. Ich bevorzuge stattdessen Unternehmungen außer Haus, sofern ich nicht mit Liebeskummer oder Trennungsschmerzen zu kämpfen habe, verbringe allerdings auch gerne einmal einen ruhigen Tag in den eigenen vier Wänden oder bei meiner Familie.
Ein wirkliches Hobby besitze ich schlicht und ergreifend nicht. Das ist wohl ein Luxusproblem all jener Menschen, die ihr ursprüngliches zum Beruf gemacht haben. Wahrscheinlich muss ich jedoch an diesem Punkt tätig werden. Leichter gesagt, als getan.
Zitat von Isnogud:
Vielleicht mal beim BUND-Naturschutz paar Kröten und Frösche über die Straße tragen?
Hilfe bei der Tafel?
Beim Bouldern soll ja die Rate an interessanten Menschen recht hoch sein - und gut sehen sie auch aus (angeblich ist das die Start-up-Schmiede schlechthin, Leute die sich beim Bouldern kennenlernen) .
Ich nehme an, ich muss meine Komfortzone tatsächlich allmählich verlassen. In welcher Form auch immer. Mein Wunsch nach Partnerschaft ist weiterhin ungebrochen.