151

Hört es irgendwann auf?

K
Zitat von NIE_WIEDER:
Und... in gewisser Weise fühle ich mich bei ihm geborgen und beschützt. Und hier wird es schräg, denn dass gegenteiliges der Fall ist, braucht man mir nicht sagen. Also wieviel an dem, was ich an ihm liebe, ist real und was meine Projektion, mein Wunschdenken, meine Sehnsucht?! Vielleicht (höchstwahrscheinlich) gibt es den Mann, nach dem ich mich so verzehre, gar nicht...


Ja, so ging es mir auch ... als alleinstehende Frau sucht man wohl ganz unbewusst Schutz, das ist halt bei uns so einprogrammiert und wenn man vorerst keine Beziehung möchte oder haben kann, fühlt sich so eine Affäre eine Zeitlang gut an. Aber eben nur eine Zeitlang, denn irgendwie sind wohl die wenigsten Frauen wirklich dafür geeignet ...

Ich hab mir selbst geholfen, indem ich, nachdem mir das klar wurde, angefangen habe, eine Kampfsportart zu machen Ist nicht nur super, um Energie und Aggressionen abzubauen, sondern hilft auch, das Selbstbewusstsein diesbezüglich zu stärken. Und weniger Schutz in einem feigen, emotional instabilen Weichei zu suchen wovor sollte so einer mich denn wohl beschützen? Der ist ja noch nicht mal in der Lage, selber ein straightes Leben zu führen, sondern geht ganz opportunistisch den Weg des geringsten Widerstandes.

Weißt Du, was so ein Mann machen würde, wenn er bei Dir wäre und ein Einbrecher in Deine Wohnung eindringen würde? Er würde sich hinter Dir verstecken, so wie er es ja jetzt auch tut Was willst Du denn mit so einem?

Du bist auf dem richtigen Weg, Du hast Dich und die Muster dahinter durchschaut. Die Trennung fängt im Kopf an, wie bei einem Entzug halt auch. Solange ich nicht total davon überzeugt bin, dass ich mit dem Rauchen aufhören will, wird das nicht funktionieren. Sobald aber der Schalter in meinem Kopf umgelegt ist und ich es wirklich WILL, schaffe ich es auch. Von heute auf morgen. Es geht, aber es ist Arbeit. Ich würde Dir also raten, mindestens eine strikte Kontaktpause für Dich selbst aufzuerlegen von mehreren Wochen. Und in diesen Wochen daran zu arbeiten, ihn als das zu sehen, was er ist. Projektion funktioniert nämlich auch andersrum Statt all die schönen Dinge in ihn hinein zu interpretieren, mach es genau umgekehrt. Und mal Dir mal eine Beziehung mit ihm wirklich in allen Farben aus. Nicht in den schönen, sondern in den realistischen. Wie sähe denn eine richtige Beziehung mit ihm für Dich aus? Er ist jetzt Anfang 50, Du bist Anfang 30. Wenn Du Anfang 40 bist, bist Du noch in der Blüte Deines Lebens und topfit (ich kann es Dir sagen, es gehört mit zu den besten Zeiten meines Lebens). Er ist aber dann schon fast ein Rentner, mit dicken Tränensäcken, Hängebauch, Halbglatze, und Impot. . ICH würde heute nicht mit einem Rentner zusammen sein wollen

Und was ist mit Deinen Lebensträumen? Möchtest Du mal Familie, eigene Kinder? Das wirst Du mit ihm nicht haben können. Aber Du verschwendest wertvolle Lebenszeit mit ihm, die Du besser in Dich selbst investieren solltest. Statt über ihn nachzudenken, denk über DICH nach. Was fehlt DIR im Leben, wovon Du geglaubt hast, das er es Dir geben kann? Such Dir ein neues Hobby, neue Interessen, eine neue Leidenschaft. Lern eine Fremdsprache, lern neue Leute kennen, beim Sport oder sonst wo. Date andere Männer (freie!), dann siehst Du, dass Du Optionen hast und einen wie ihn gar nicht brauchst.

Schreib Dir auf, wie Deine Idealbeziehung aussehen würde. Was wünschst Du Dir von einem Mann und einer Beziehung mit ihm? Was kann ein Mann Dir geben, was brauchst Du? Was möchtest Du einem Mann geben? Schreib jedes Detail auf, das Dir dazu einfällt. Und dann frag Dich, ob ER wirklich der Mann ist, der Dir genau das geben kann? (Tipp: Stehen Treue oder Ehrlichkeit auf Deiner Werteliste, dann weißt Du ja schon, dass er es ganz sicher NICHT ist ...)

24.08.2016 13:55 • x 2 #16


N
Ich mache mich wirklich völlig lächerlich. Nicht nur vor ihm, auch vor mir.

Obwohl ich das alles (in guten Momenten) objektiv betrachten und dann auch Wut entwickeln kann, passiert es TROTZDEM immer wieder, dass ich in diese andere Phase komme. Dann ist das wieder meine Wahrheit. Und egal, in welche Richtung es geht, in mir drinnen fühlt es sich immer wahr an. Sowohl die eine, als auch die andere Seite - sowohl das Liebesgefühl als auch das von Abhängigkeit und Wut. Und dann ist es wie ein Zwang, die Folgen (Geschriebenes und Gesagtes) aus der vorangegangenen Phase wieder gut zu machen. Mittlerweile wechseln sich beide Phasen immer schneller ab. Und er nimmt alles, wie es kommt. Mittlerweile ohne auch nur einen einzigen Kommentar zu meinem Gebärden.

Ich habe es bisher nicht geschaftt, es einfach mal auszuhalten, mit mir auszumachen. Das ist mein neues Ziel. Zu verstehen, dass eine ultimative Wahrheit die andere ablöst und es durchzustehen ohne dem Zwang zu erliegen, ihn davon in Kenntnis zu setzen.

Wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es teilweise Zeiten, da ist mir alles egal. Da möchte ich mich ihm zu Füßen werfen und mich einfach ergeben. So schlimm. Ich hoffe nur, dass das keine Dauerschäden an meiner Persönlichkeit mit sich zieht, ich kann kaum in den Spiegel gucken. Ich schäme mich vor mir selbst. Dass ich es bisher nicht geschafft habe, diesen unglückseligen Zustand zu beenden. Dass ein anderer Mensch überhaupt solche Macht über mich erlangen kann. Was sagt das über mich?!

24.08.2016 14:00 • #17


A


Hört es irgendwann auf?

x 3


N
JAAAAAA! Das werde ich machen...

Es tut so gut, das alles endlich mal loszuwerden. Und Meinungen diesbezüglich zu hören. Das hilft ungemein. VIELEN DANK IHR LIEBEN. Für euer Ohr und eure Tipps.


NEVER AGAIN!

24.08.2016 14:16 • #18


E
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von NIE_WIEDER:
Und... in gewisser Weise fühle ich mich bei ihm geborgen und beschützt. Und hier wird es schräg, denn dass gegenteiliges der Fall ist, braucht man mir nicht sagen. Also wieviel an dem, was ich an ihm liebe, ist real und was meine Projektion, mein Wunschdenken, meine Sehnsucht?! Vielleicht (höchstwahrscheinlich) gibt es den Mann, nach dem ich mich so verzehre, gar nicht...


Ja, so ging es mir auch ... als alleinstehende Frau sucht man wohl ganz unbewusst Schutz, das ist halt bei uns so einprogrammiert und wenn man vorerst keine Beziehung möchte oder haben kann, fühlt sich so eine Affäre eine Zeitlang gut an. Aber eben nur eine Zeitlang, denn irgendwie sind wohl die wenigsten Frauen wirklich dafür geeignet ...




ich erkenne mich sehr wieder. Auch das ständige erklären, warum ich so oder so reagiert habe, hat meinen Ex noch weiter von mir entfernt. Ich habe mich auch sicher und geborgen gefühlt. Konnte mich selbst kaum tragen und habe ihn auf ein Podest gestellt. Ich lerne gerade, mich selbst zu tragen, dass ich ihn nicht brauche und es wird besser. Ich hatte das Glück,jetzt im Nachinein betrachtet, dass er eine konsequente Kontaktsperre eingehalten hat. Was anfangs wirklich die Hölle war aber jetzt nach ein paar Wochen, das beste was mir geschehen konnte. Da ich ich selbst nicht in der Lage war das ganze wirklich zu beenden. Ich bin immer wieder angekrochen gekommen und wenns um S. ging, kam er auch sofort.
Das was Blanca sagt stimmt, wenn du wirklich loskommen willst und es nicht aus eigener Kraft schaffst, beiß in den sauren Apfel und erzähle es seiner Frau. Klar, das hätte ich auch niemals gemacht, weils nicht meine Angelegenheit war, aber mit dem Gedanken ihr zu erzählen, was mein Ex alles schlechte über seine Freundin erzählt hat , habe ich oft gespielt. Am Ende aber hätte ich mich damit nur noch schlechter gefühlt und hätte genauso wenig Charakter besessen wie er. Aber es wäre meine Notlösung gewesen!
Das mit dem Kampfsport @Kaetzchen finde ich eine großartige Idee. Denn am Ende geht es tatsächlich darum sich selbst zu stärken, keinen Mann mehr brauchen, der einen beschützt. Sondern eine Beziehung aus den richtigen Gründen eingehen. Du hast mir gerade mit deinem Post geholfen. Ich werde Kampfsport machen.
Aber ein paar Fragen habe ich noch, warst Du vorher schon sportlich? Wenn nein, kam das während des Trainings?

Zitat:
Ich hab mir selbst geholfen, indem ich, nachdem mir das klar wurde, angefangen habe, eine Kampfsportart zu machen Ist nicht nur super, um Energie und Aggressionen abzubauen, sondern hilft auch, das Selbstbewusstsein diesbezüglich zu stärken. Und weniger Schutz in einem feigen, emotional instabilen Weichei zu suchen wovor sollte so einer mich denn wohl beschützen? Der ist ja noch nicht mal in der Lage, selber ein straightes Leben zu führen, sondern geht ganz opportunistisch den Weg des geringsten Widerstandes.


ich zitiere hier jemanden. YES! gut gebrüllt Löwin

24.08.2016 14:39 • x 1 #19


N
Mira

es freut mich für dich, dass du es geschafft hast und macht mir Hoffnungen, dass auch ich nur ein paar Wochen vom Ende des Albtraums entfernt bin, wenn ich es nur durchhalte.

Seine Frau zu kontaktieren, ist für mich unvorstellbar. Erstens habe ich sie innerlich komplett verdrängt, wahrscheinlich aus Eigenschutz. Sie wäre dann auf einmal real. Er erzählt auch nur in der Ich-Form. Als sie zusammen im Urlaub waren und er mir danach berichtet hat, ging es auch nur: Ich war da und dort... dann habe ich das und dies gemacht...
Als ich letztes Weihnachten gemütlich mit meiner Familie auf der Couch saß, habe ich mir vorgestellt, was es für meine Mutter bedeuten würde, wenn mein Vater eine Geliebte über so lange Zeit hätte. Da kam es wie eine Wucht, das schlechte Gewissen - die Realität, was wir da eigentlich machen! Danach kamen besagte drei Wochen Abstand. Aber zuletzt hat die Verdrängung wieder gesiegt.

Nicht zuletzt will ich ihm, trotz allem, auch nichts böses. Ich will nicht, dass es ihm schlecht geht...
Es muss auch ohne das gehen, Kätzchen und Mira haben es geschafft und ich schaffe es auch. Fühl mich gerade sehr stark

p.s. Kätzchen, du bist toll. Ich spüre richtig in deinen Zeilen, dass du genau den selben Mist durchhast und es verstehen kannst. Du hast es geschafft. Es geht also

24.08.2016 15:05 • #20


E
Zitat von NIE_WIEDER:
Mira

es freut mich für dich, dass du es geschafft hast und macht mir Hoffnungen, dass auch ich nur ein paar Wochen vom Ende des Albtraums entfernt bin, wenn ich es nur durchhalte.

Seine Frau zu kontaktieren, ist für mich unvorstellbar. Erstens habe ich sie innerlich komplett verdrängt, wahrscheinlich aus Eigenschutz. Sie wäre dann auf einmal real. Er erzählt auch nur in der Ich-Form. Als sie zusammen im Urlaub waren und er mir danach berichtet hat, ging es auch nur: Ich war da und dort... dann habe ich das und dies gemacht...
Als ich letztes Weihnachten gemütlich mit meiner Familie auf der Couch saß, habe ich mir vorgestellt, was es für meine Mutter bedeuten würde, wenn mein Vater eine Geliebte über so lange Zeit hätte. Da kam es wie eine Wucht, das schlechte Gewissen - die Realität, was wir da eigentlich machen! Danach kamen besagte drei Wochen Abstand. Aber zuletzt hat die Verdrängung wieder gesiegt.

Nicht zuletzt will ich ihm, trotz allem, auch nichts böses. Ich will nicht, dass es ihm schlecht geht...
Es muss auch ohne das gehen, Kätzchen und Mira haben es geschafft und ich schaffe es auch. Fühl mich gerade sehr stark

p.s. Kätzchen, du bist toll. Ich spüre richtig in deinen Zeilen, dass du genau den selben Mist durchhast und es verstehen kannst. Du hast es geschafft. Es geht also


das Gefühl, dass Du dich Stark fühlst ist schon mal sehr gut. Wenn es Dir schlecht geht, schau mal in diesem Thema nach, dort findest Du wunderbare Autosuggestionstexte. Folgender ist mein Lieblingstext:

Ich bin ein wertvoller Mensch.
Aber gerade geht es mir nicht gut. Ich fühle Trauer, Enttäuschung und ein in Gefühl der leere in mir.
Das ist in Ordnung. Diese Gefühle sind da, weil ich traurig bin, dass ich einen geliebten Menschen verloren habe.
Ich bin bereit mich mit diesem Schmerz auseinanderzusetzen. Ich werde traurig sein, wenn ich das Gefühl habe trauern zu müssen. Meine Tränen sind ein Teil von mir. Ich muss mich dafür nicht schämen.
Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche. Es wird Tage geben, die nicht schön sind. Diese Tage gehören zu meinem Leben dazu. Sie gehen vorbei. Es wird auch gute Tage geben. Auf die freue ich mich!
Ich akzeptiere die Trennung meines Partners von mir. Da ich die Situation nicht ändern kann, werde ich sie als Chance nutzen und mein Leben zum besseren verändern!
Mein Leben geht weiter. Es wird ein gutes Leben sein. Ich werde neue Menschen kennenlernen, neue Gefühle entdecken.
Ich werde mehr auf mich achten. Ich werde mich um mein seelisches Wohl kümmern. Ich bin mir wichtig. Ich werde auch auf mein körperliches Wohl achten. Ich bin es wert!
Es ist in Ordnung, wenn ich jetzt zweifle, dass es mir wieder gut geht. Aber mir ist klar, es kommt der Tag, da wache ich auf und es geht mir besser. Jeden Tag ein wenig, auch wenn ich es kaum merke. Und dann werde ich eines Tages aufwachen und alles ist gut!
Ich glaube an mich! Ich glaube an meine Kraft. Und die wird mir helfen meinen Weg zu gehen. Wenn ich nicht weitergehen kann, mache ich eine Pause, aber ich bin nicht bereit anzuhalten.
Ich gehe meinen Weg! Und das Ziel ist ein neues Leben. Dieses Ziel werde ich erreichen!

sei nicht so hart zu Dir selbst und erlaube Dir dass es Dir schlecht gehen darf. Ich bin noch nicht drüber hinweg aber ich bin auf einem guten Weg. Ich kann wieder atmen.

autosuggestionstexte-schreibt-eure-texte-hier-rein-t8736.html?hilit=Autosuggestionstexte

24.08.2016 15:18 • x 1 #21


missi54
@nie_wieder
Ich bin Ex-AF. Du kannst meine Geschichte nachlesen. Wenn es bei dir um eine Abhaengigkeit geht, wird es schwer, da alleine wieder aus dem Loch zu krabbeln. Ich habe das einen Monat lang versucht mit Sport, mit Kreativitaet. Es half nicht viel. Jetzt habe ich eine Therapie angefangen und ich denke, dass ich damit an den Kern meines absoluten Tiefs kommen kann. Ueberlege, ob dir das nicht vielleicht auch die Unterstuetzung geben kann, die du brauchst. Ich verstehe dich und deine Gefuehle sehr gut. Lass dich druecken.

24.08.2016 15:19 • x 1 #22


E
Zitat von missi54:
@nie_wieder
Ich bin Ex-AF. Du kannst meine Geschichte nachlesen. Wenn es bei dir um eine Abhaengigkeit geht, wird es schwer, da alleine wieder aus dem Loch zu krabbeln.


Das klingt leider nicht positiv und ich widerspreche dem auch ganz klar! Man schafft es alleine raus, es kommt immer auf die Person an, die man ist.

24.08.2016 15:24 • #23


K
Zitat von MiraTalia:


Das mit dem Kampfsport @Kaetzchen finde ich eine großartige Idee. Denn am Ende geht es tatsächlich darum sich selbst zu stärken, keinen Mann mehr brauchen, der einen beschützt. Sondern eine Beziehung aus den richtigen Gründen eingehen. Du hast mir gerade mit deinem Post geholfen. Ich werde Kampfsport machen.
Aber ein paar Fragen habe ich noch, warst Du vorher schon sportlich? Wenn nein, kam das während des Trainings?



Das freut mich SEHR, dass ich Dir damit geholfen habe! Ich bin mäßig sportlich, sage ich mal, mache seit Jahren Yoga und rudere, also schon recht fit, wenn auch keine erklärte Sportskanone. Ich hab angefangen mit Krav Maga *gg* das fand ich so herrlich martialisch, aber ich war danach immer so mit blauen Flecken übersät, dass ich davon wieder Abstand genommen habe. Jetzt mache ich seit einem knappen halben Jahr Kickboxen und das finde ich großartig! Aber es gibt sooo viele schöne Kampfsportarten, auch ruhigere (wie Tai Chi oder Judo), oder tänzerische (wie Capoeira ...), oder eben ganz wilde wie Kickboxen, Boxen, WingTsun ... da findet jeder was für sich, denke ich, je nach Vorlieben.

24.08.2016 17:42 • x 1 #24


K
Zitat von NIE_WIEDER:
p.s. Kätzchen, du bist toll. Ich spüre richtig in deinen Zeilen, dass du genau den selben Mist durchhast und es verstehen kannst. Du hast es geschafft. Es geht also


Ja, ich bin den Weg auch gegangen, und auch mein Weg raus hat lange gedauert (zu lange für meinen Geschmack
Bei uns war das Ende etwas anders, das Ergebnis aber das gleiche - ICH habe mich für MICH entschieden. Und gegen ihn (oder einen anderen Mann). Weil mir klar wurde, dass ich mich nur auf die Affäre eingelassen hatte, weil ich einen Mangel in meinem Leben gespürt habe - ich kam gerade aus einer 16jährigen Ehe, frisch getrennt, natürlich war da plötzlich ein Loch, und ich dachte, ich könnte es mit ihm füllen. Ging ja auch eine ganze Weile, aber dann wurde es für mich gefühlt immer schlimmer, ich habe genauso gelitten wie alle anderen Affärenfrauen auch. Wir sind halt keine Nachtschattengewächse, wir brauchen auch Sonne, und als Geliebte kommt man NIE in die Sonne, man lebt ja nur im Schatten. Und da ist es dunkel und doof *gg*

Ich habe dann vor allem auch gemerkt, wie viel besser es mir OHNE IHN geht, nachdem ich wieder angefangen habe, mich sehr stark um mich zu kümmern und mich selbst über alle - vor allem über ihn - zu stellen. Raus aus der gefühlten Abhängigkeit zu kommen. Und was für ein wunderbares Gefühl, plötzlich wieder so frei zu sein, so selbstbestimmt, so unabhängig!

Den Mangel gibt es immer noch in meinem Leben, aber er ist viel kleiner geworden, weil ich Teile davon jetzt selbst gefüllt habe. Mit Dingen, die mir gut tun, die mir Kraft und Glück bringen. Ich bin wieder offen für andere Menschen, nicht nur andere Männer, sondern allgemein. Weil die Sonne wieder aus mir selbst heraus scheint, ich brauche niemanden, der mich anstrahlt, ich kann das ganz allein. Und sogar sooo viel besser

Und das kannst Du auch! Du musst es nur erkennen und Du musst es wollen! Und Du musst sehen, dass DU diejenige auf dem Podest bist, und nicht er! Denn Du bist im Gegensatz zu ihm frei, Du musst keine Kompromisse eingehen, Du musst nicht in einer unglücklichen Beziehung rumhängen so wie er. Weil Du viel stärker bist als er!

24.08.2016 17:55 • x 3 #25


K
Noch ein Tipp für die erste Zeit von mir - die Wichtigkeit einer Sache wächst mit der Aufmerksamkeit, die wir ihr widmen. Also denk nicht zu viel über ihn nach. Nimm Dir eine gewisse Zeit x pro Tag, die Du Dir gönnst, um zu verarbeiten, danach muss Schluss sein. Sobald er wieder in Deinen Gedanken auftaucht, zwinge Dich, an was anderes zu denken. An was total Schönes Urlaub. Sommer. Sonne. Eine großartige Party, auf der Du mal warst. Irgendwas wirklich Schönes, das nichts mit ihm zu tun hat. Oder lenk Dich ganz bewusst ab, indem Du etwas tust, das Deinen Geist fordert, wenn Gedanken an ihn auftauchen. Lesen. Schreiben. Einen spannenden Film schauen. Was lernen ...

Das kostet etwas Disziplin am Anfang, aber irgendwann klappt es ganz gut. Je weniger Aufmerksamkeit man den Herren geistig und emotional schenkt, desto unwichtiger werden sie wieder ...

24.08.2016 18:06 • x 2 #26


E
@Kaetzchen

Ich habe an jiu jitsu gedacht, weil man dort Körper und Geist vereint. Hab mich direkt schlau gemacht. Und werde es definitiv versuchen. Deine Worte sprechen mir so unglaublich aus der Seele und Du hast keine Ahnung wie sehr sie mir helfen.

Zitat:
Weil mir klar wurde, dass ich mich nur auf die Affäre eingelassen hatte, weil ich einen Mangel in meinem Leben gespürt habe -


Du hast mit einem Satz gesagt, was ich ständig umschreibe. toll!

Zitat:
natürlich war da plötzlich ein Loch, und ich dachte, ich könnte es mit ihm füllen. Ging ja auch eine ganze Weile, aber dann wurde es für mich gefühlt immer schlimmer, ich habe genauso gelitten wie alle anderen Affärenfrauen auch.


Ich habe meinen Bachelor gemacht und war/bin alleinerziehend von drei Kindern. Nach meinem BA bin ich direkt in den MA rein und bin heillos überfordert gewesen. Dann habe ich dieses Loch, was aufeinmal in mir entstand, mit meinem Ex versucht zu füllen. Aber ich bin zum Glück auf einem guten Weg und freue mich endlich wieder auf die Frau die ich eigentlich bin. Ohne Mann aber mit dem hier:

Zitat:
Weil die Sonne wieder aus mir selbst heraus scheint, ich brauche niemanden, der mich anstrahlt, ich kann das ganz allein. Und sogar sooo viel besser


Man spürt tatsächlich indem wie und was Du schreibst, die Sonne aus Dir herausstrahlen. Hach watt is datt heute schön hier 3

Danke Dir dafür!

24.08.2016 18:15 • #27


K


Danke, @miratalia!

Und Du bestätigst wieder eine Annahme von mir - dass besonders gern starke Frauen in Affären reinrutschen, weil sie in einem Moment ihres Lebens davon eingenommen werden, in dem sie mal kurz schwach sind, durch irgendwelche Lebensumstände.
Und das ist das Gute daran - wir SIND ja stark. Und zwar nach der Affäre sogar noch viel stärker als vorher, wenn wir das Erlebte für uns nutzen, reflektieren und daran wachsen, weil WIR nämlich allein sein können (und wollen). Die Affärenmänner dagegen gehen in der Regel arg geschwächt aus so einer Sache heraus, und sie waren schon am Anfang schwach, weil sie nämlich eben NICHT allein sein können.

Und das ist ja auch eine Form der Genugtuung für uns, im Nachhinein

24.08.2016 18:23 • x 1 #28


E
Den gebundenen Affärenmännern passiert nix.
Die gehen heim.zu Mutti. Bereuen. Therapie. Mutti glücklich..Veränderung.Rettungsschim.
Alles schön

Gar nichts passiert denen. Gar nichts.
Vielleicht noch kleine Brötchen backen bei der EF. Das war es..

Geschwächt?

Das glaube ich nicht.

24.08.2016 18:27 • #29


K
Zitat von frischgeföhnt:
Den gebundenen Affärenmännern passiert nix.
Die gehen heim.zu Mutti. Bereuen. Therapie. Mutti glücklich..Veränderung.Rettungsschim.
Alles schön

Gar nichts passiert denen. Gar nichts.
Vielleicht noch kleine Brötchen backen bei der EF. Das war es..

Geschwächt?

Das glaube ich nicht.


Oh, und ob! Wenn die Affäre nicht rauskommt, schwächt sie ihr eigener Charakter. Das schlechte Gewissen, die Schuldgefühle, das Gefühl, etwas zu verpassen, vor ihrem eigenen Glück aus Feigheit weggelaufen zu sein.

Wenn sie rauskommt und die Mutti nimmt sie trotzdem zurück, steht ihnen eine jahrelange schlechte Beziehung bevor In der Regel geprägt von Misstrauen, Paartherapie (ich schätze, die meisten Männer würden eine Wurzelbehandlung einem Termin beim Paartherapeuten vorziehen ), zu Kreuze kriechen vor der Gattin, Verlustängste ... herzlichen Glückwunsch. Ich glaube NICHT, dass es jemandem, der eine intensive Affäre hinter sich hat, danach wieder gut geht in seiner Beziehung. Es wird für immer etwas in ihm zurückbleiben, eine nagende Suche nach dem Glück, das er hat gehen lassen. Und deshalb gibt es so viele Wiederholungstäter - weil sie immer wieder danach suchen.

Ich habe mit Männern gesprochen, die ihrer AF noch Jahre später nachtrauern und ihre Entscheidung bitter bereut haben. Ich kenne Männer, die sich ihrerseits später von der Ehefrau getrennt haben, weil sie die Ehe ohne Geliebte unerträglich fanden (der stabilisierende Faktor fehlte). Da waren auch ganz ganz tragische Geschichten dabei.

24.08.2016 18:31 • x 3 #30


A


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