Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

Nein leider nicht. Hatten wir schon und letztendlich war ich Schuld weil ich nicht aufgepasst habe. Letzten Sonntag als ich für Kinder zum Besuch hingefahren war und mit der Kleinen grad auf Sofa kuschelte, stand plötzlich Besuch im Haus und Herr Misanthroph war zum Glück bei uns und kuschelte mit und eine scharfe Ansage, dass er sich nirgendwo hin bewegt und irgendwem die Meinung geigt, konnte Schlimmeres verhindern. Dieses Haus ist nix für meine Nerven, bei mir gibt's quasi drei Schleusen eh irgendwer im Haus ist- oder draußen, dass verhindert vieles.

Ich glaube ich habe gestern ein Muster enttarnt.. Ich bin da noch am sortieren.

Wir haben einen schönen Samstagabend verbracht, einen schönen Sonntag mit gemütlichem Frühstück, Hundeausflug, Plätzchen backen.. Beide glücklich, beide seelig. Auch beim Spaziergang geredet, darüber wie man gute Stimmung erhalten kann. Seine Idee- wir streiten nicht für 4 Wochen. Als ob wir es absichtlich machen. Es passiert einfach.. Ich hab die Idee mit Kärtchen und Gedanken aufschreiben eingebracht, die Idee steht erstmal im Raum, noch nicht zuende gedacht.

Im Laufe des gestrigen Abends dann etwas recht typisches, wenn ich reflektiere.. er hat momentan immer wieder mal Verspannungen im Nacken und neigt etwas zu Hypochondieren. Also macht innerlich gleich Horrorszenarien draus. Ich habe ihm dann Körnerkissen warm gemacht, mich noch angekuschelt, alles schön. Und er? Erzählt davon, dass er ja immer irgendwas, dass ich ihn eh bald austausche, dass ich in Klinik bestimmt wen nettes kennenlernen würde usw.

Bei mir passiert da folgendes.. Ich fühle mich weggeschoben, bekomme Angst, distanziere mich, rolle mich in meiner Decke alleine ein.

Normalerweise würde es so weiter gehen.. er wäre eingeschnappt, dass ich mich distanziere aber ich kann in dem Moment gar nicht anders. Er würde sich ebenfalls distanzieren und am Morgen danach wäre da Verzweiflung und Unsicherheit und man würde irgendwie auseinander gehen..

Diesmal.. haben wir irgendwie zaghaft miteinander geredet. Ich eingerollt, er noch nicht distanziert. Was los ist.. Ich vorsichtig erklärt, dass ich mich weg gestoßen fühle, weil ich ihn doch nicht austauschen würde weil xy nicht optimal, weil er nicht.. dass mich dass total verletzt und mir Angst macht.

Er hat mich dann gebeten, dass ich doch bitte wieder zu ihm kommen soll und mich ankuscheln, er hat nur Angst mich zu verlieren. Es war eine riesen Überwindung aber ich habe es geschafft und es blieb ein bisschen eigenartig von der Stimmung aber irgendwie sind wir dann fest aneinander gekuschelt eingeschlafen. Auch heute morgen war es noch ein bisschen verhalten, schüchtern? Aber er hat sich bemüht den Kontakt nicht abreißen zu lassen, ich mich auch. Haben noch eine ganze Weile gekuschelt, dass gibt immer irgendwie Sicherheit, die Worte nicht geben können.

Und dann treibt mich das Thema Weihnachten um. Ob ich meine Ma einlade- würde sehr wahrscheinlich eh nicht kommen, bzw nur ganz kurz- oder ob ich hinfahre, auch zur 2.Oma, die immer was traurig dass ich nicht mehr komme aber ist eben immer so extrem oberflächlich.. Er meint wir sollten fahren, bzw einladen, ich bin sehr zwiegespalten. Einerseits ja, andererseits weiß ich nicht ob es mir wirklich gut tut. Überrascht hat mich, dass er es angesprochen hat. Er kennt meine Familie bisher nicht. Letztes Weihnachten waren wir bei seinen Eltern. Alles nicht so einfach mit den Entscheidungen.

Zitat von Laura543:

Er kennt meine Familie bisher nicht. Letztes Weihnachten waren wir bei seinen Eltern.

Brings hinter dich, dann habt ihr beide für nächstes Fest, die Option, ohne Eltern

Wenn ich sarkastisch bin, muss ich ja sagen, wer weiß ob wir überhaupt an diesem Silvester noch zusammen sind. Nächstes Jahr Weihnachten, um Gottes Willen, dass ist noch soweit weg..

Aber wahrscheinlich ist es wirklich gut, einen Tag hinfahren, mal schauen was passiert, wieder heim. Oma, Pa hab ich.. mehr als 3Jahre nicht gesehen, Ma über ein Jahr. Aber irgendwie denk ich dann auch wieder, ey meine Zeit- 2,5Std Fahrt einfache Strecke- wieder geh ich in Vorleistung, wie die ganzen Jahre und wenn ich einlade, frage, wird wieder nichtmal geantwortet. Oder Ausflüchte. Gesünder ist es wahrscheinlich Schlussstrich zu ziehen aber es ist eben Familie und eine gewisse Sehnsucht danach, diese zu sehen, eine irrationale Hoffnung, dass dort plötzlich alles gut, ist einfach da.

Zitat von Laura543:

Er hat mich dann gebeten, dass ich doch bitte wieder zu ihm kommen soll und mich ankuscheln, er hat nur Angst mich zu verlieren. Es war eine riesen Überwindung aber ich habe es geschafft und es blieb ein bisschen eigenartig von der Stimmung aber irgendwie sind wir dann fest aneinander gekuschelt eingeschlafen. Auch heute morgen war es noch ein bisschen verhalten, schüchtern? Aber er hat sich bemüht den Kontakt nicht abreißen zu lassen, ich mich auch. Haben noch eine ganze Weile gekuschelt, dass gibt immer irgendwie Sicherheit, die Worte nicht geben können.

Ein wunderbarer Song über Selbstzerstörung ...

Zitat von Laura543:

Wenn ich sarkastisch bin, muss ich ja sagen, wer weiß ob wir überhaupt an diesem Silvester noch zusammen sind.

Das hat nichts mit Sarkasmus zu tun, sondern mit Realismus, denn eigentlich weisst Du, liebe TE, ziemlich genau, dass Du auf einem sinkenden Schiff sitzt.

Also frag Dich doch mal ehrlich: Willst Du weiter das Silber auf der Titanic polieren, während Dir das Wasser buchstäblich schon bis zum Hals steht?

Zitat von DieSeherin:

in diesem faden fände ich ja das hier viel passender

Ok, auch so eine narzisstische Bankrotterklärung im Schlagergewand.

Sinkendes Schiff ja aber ist dass die Beziehung oder mein Leben? Ist er die Ursache fürs sinken oder mein Rettungsboot? Wo projizierte ich auf ihn, wo nicht? Wer manipuliertecwen wo? Huhn oder Ei? Dass ist alles so verworren, so vielschichtig, so kompliziert..

Ich versuche mich erstmal darauf zu konzentrieren, emotional wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dass mich die alten Dinge, die grade so extrem dicht an der Oberfläche sind, nicht innerhalb von Sekunden ausknocken.
Und dass ist schon schwer genug.

Ob er dabei hilfreich ist- er kann mich tatsächlich in eine Balance bringen, aus der ich damit arbeiten kann ja. Aber er kann mich auch zusätzlich destabilisieren. Aber dass kann fast jeder momentan. Kollege der mich beschimpft. In Klinik eine Schwester, die mir sagte, dass es auf Warteliste Menschen gibt, die Behandlung dringender brauchen als ich.. Arzt der meinte, dass ich mich mehr anpassen muss wenn ich soziale Kontakte möchte usw. Er löst häufiger aus, weil näher ja aber ich tu mich schwer damit ihm Schuld zu geben auch wenn er sicher seine Mängel hat.

Nichts für ungut, aber ich lese hier ein ständiges im Kreise drehen, dabei viele Worte - wenig bis keine Taten im Sinne von Änderung des Ablaufs und gaaaaanz viel Gründe, warum alles so bleiben muss wie es ist.

Zitat von Laura543:

Sinkendes Schiff ja aber ist dass die Beziehung oder mein Leben?

Ansichtssache: Wenn Du die Augen aufmachst, ist es vielleicht nur die Beziehung.
Machst Du die Beziehung weiter zu Deinem Leben, besteht die Gefahr, mit wehenden Fahnen ganz unterzugehen.

Zitat von Laura543:

Ist er die Ursache fürs sinken oder mein Rettungsboot?

Wiederum Ansichtssache: Solange Du ihn als Rettungsboot siehst, gehst Du weiteren unruhigen Zeiten entgegen.

Zitat von Lumba:

wenig bis keine Taten im Sinne von Änderung des Ablaufs und gaaaaanz viel Gründe, warum alles so bleiben muss wie es ist.

So scheint es mir auch ...
Allerdings soll es auch Menschen geben, bei denen Drama den einzigen Lebensinhalt darstellt.

Rettungsboot soll er nicht sein, nein aber ich habe ihn versucht dazu zu machen in meiner Not. Weil ich annahm, dass ich dass auch mal verdient habe- dass jemand für mich da ist, uneingeschränkt. Dafür ist Partnerschaft aber nicht da, dass ist mir klar geworden. Und er hat sich dagegen gewehrt, was richtig ist. Was jetzt seine Probleme, was durch mich verstärkt, ausgelöst- ich krieg es schwer getrennt.

Keine Veränderungen.. Der Vorwurf tut weh. Ich kämpfe darum anders zu reagieren, was schwierig ist wenn man innerhalb von Sekunden an oder über die Schwelle ist, wo rationalen handeln nur noch bedingt mgl sind. Auch er versucht es anders zu machen. Was Fakt ist- jeder rutscht sehr schnell wieder in die bekannten Bahnen aber wir versuchen es, reden, verhandeln. Es ist oft ein, zwei Schrittchen vor, wieder 2 zurück aber manchmal auch nur einer und dann wieder 2 vor usw. Dass es nicht leicht ist und beenden einfacher- ja. Aber seit wann ist Leben leicht? Und wie soll ich lernen ohne Möglichkeiten zu üben? Hier ist der Leidensdruck etwas zu ändern hoch, weil man das Gegenüber liebt. Normalerweise geh ich diesem Schmerz einfach aus dem Weg. Würde mit den Menschen die sowas auslösen nur noch oberflächlich Kontakt halten. Vielleicht ist es zum scheitern verurteilt, vielleicht ist es unklug aber vielleicht ist es auch die einzige Chance die ich habe grade.

Zitat von Femira:

Aber er klammert auch an dir. Es ist wie es ist und du wirst deinen Weg gehen. Langsam aber sicher!

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