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Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

L
Zitat von Laura543:
Der Vorwurf tut weh.

Das war kein Vorwurf. Sondern eine Feststellung, wie ICH es empfinde, hier außerhalb, beim lesen.

Zitat von Laura543:
Aber seit wann ist Leben leicht?

Ein übler, äußerst übler Glaubenssatz. Ich hoffe, Du kannst Dich irgendwann davon befreien.

Grundsätzlich meine ich: Dein Verhalten. Du bist nicht bereit (KEIN! Vowurf) neue Wege zu gehen. Möchtest dem Schmerz auf aus dem Weg gehen. Das wird nicht klappt. So sehr ich Dich verstehe.


Zitat von Laura543:
Normalerweise geh ich diesem Schmerz einfach aus dem Weg.

Das tust Du auch jetzt.

Ich würde Dir dringend raten, Dich im All-eins-ein zu üben, ihn nicht immer wieder als Krücke zu nehmen und versuchen Dich aus Deiner Absolutheit zu befreien.

20.12.2022 18:49 • x 3 #346


Heffalump
Zitat von Laura543:
ey meine Zeit- 2,5Std Fahrt einfache Strecke- wieder geh ich in Vorleistung, wie die ganzen Jahre und wenn ich einlade, frage, wird wieder nichtmal geantwortet.

Warum dann darüber sinnieren?
Wenn Familie sich, wie Fremde, verhält, Dann sich neue Familie finden.
Zitat von Laura543:
Aber dass kann fast jeder momentan. Kollege der mich beschimpft. In Klinik eine Schwester, die mir sagte, dass es auf Warteliste Menschen gibt, die Behandlung dringender brauchen als ich.. Arzt der meinte, dass ich mich mehr anpassen muss wenn ich soziale Kontakte möchte

ne Schwester ohne Einblick nicht gerade ne relevante Einschätzung. Schad, das man heutzutage nicht mal ne Backpfeife verteilen kann.
Arzt war wohl von der Sorte Knochenbrecher?
Zitat von Laura543:
Was Fakt ist- jeder rutscht sehr schnell wieder in die bekannten Bahnen

Darum sind viele Revivals zum Scheitern verurteilt
Zitat von Laura543:
Normalerweise geh ich diesem Schmerz einfach aus dem Weg.

Bringt nix, macht es auf Dauer nur schlimmer. Weil Verdrängtes sich irgendwann an die Oberfläche wuzelt

21.12.2022 03:01 • x 2 #347


A


Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

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L
@die Seherin

Jein. Wo ich jetzt die Symptome kenne und weiß wo es kippt- stand ich schon 3-4x im Leben an der Schwelle, wo alles hoch kam, drohte mich zu überfluten- ich wusste nur nicht was dass ist. Jedesmal hab ich durch Flucht aus der Situation- Arbeitsplatzwechsel/ Umzug/ Trennung vom Partner, es geschafft irgendwie der Sache zu entkommen. So zu tun als ob es die Themen nicht gibt, mich mit Veränderungen und Neuorganisation abzulenken.

Das letzte Mal war ein paar Monate bevor er in mein Leben trat. Da hab ich es auch wieder durch Umzug und im zweiten Step durch Arbeitsplatzwechsel gelöst. Dadurch hab ich ihn kennen gelernt. Dadurch hab ich gesehen, wie schön ein Miteinander sein kann und kurzzeitig war alles ok. Vergessen der Schmerz durch Omas Tod- alles in diesen Umbruch gefallen- neue Liebe, Glück.. Hoffnung, dass es diese Dinge auch für mich gibt.

Was glaube ich immer wieder für Verwirrung sorgt.. Allein sein ist das vertraute. Ich kann allein sein. Nach den Trennungen fühl ich mich befreit. Einsam ja, gescheitert, verlassen, nie dazu gehörend aber dass ist vertraut und befreit. Deswegen trenne ich mich immer wieder, nicht um ihn zu erpressen, sondern weil ich den Druck nicht aushalte. Weil ich nicht aushalte, darauf zu warten, dass er es tun wird, dass er erkennt, dass ich nicht die richtige bin, dass ich nicht die bin die er glaubt zu lieben, weil ich nicht weiß wie man es richtig macht, dass einen der andere immer lieben wird, weil dieses ganze Familiending und Freundschaften und gesellschaftliches Leben mir so fremd sind.

Und genau deswegen Weil Verdrängtes sich irgendwann an die Oberfläche wuzelt bin ich der Meinung, dass er nicht Schuld ist, dass es nicht per se an ihm liegt, dass es mir schlechter geht, seit er in meinem Leben ist. Es war einfach Zeit und aus einem Haus, in dem man sich vom ersten Moment an zuhause fühlte, zum ersten Mal im Leben, zieht man so schnell nicht wieder aus ... einen Job, der alles bietet, was man gern macht, den gibt man so schnell nicht wieder auf.. einen Menschen, den man so liebt, wie noch keinen vorher, den wirft man nicht so schnell wieder aus seinem Leben. Ich bin das erste Mal im Leben nicht ausgewichen. Instinktiv wusste ich immer, was ich tun muss um dem zu entgehen aber irgendwann ist wohl der Punkt, wo weglaufen nicht mehr möglich ist, wo man müde ist, wo man einfach auch mal ankommen möchte und dann holen einen die Dämonen ein.

Warum es mir momentan schlechter geht, wenn er nicht da ist.. Weil mir die externe Bestätigung durch Arbeit fehlt, die Erfolgserlebnisse dadurch, weil ich ihn vermisse und weil ich mich dann als Versager und Feigling fühle mich den Dingen nicht zu stellen. Dem normalen Leben. Und weil ich einfach unglaublich erschöpft bin. Die ganzen Jahre immer mit 3-5Jobs um jederzeit umsortieren zu können, um immer einen Plan B, C, D zu haben, immer wieder umgezogen, nie wirklich zur Ruhe gekommen. Immer im Alarmzustand. Dass hat Spuren hinterlassen und diesmal keinen Plan B,C,D zu haben macht wahnsinnig Angst.

Zitat:
Das ist dir ja ab und zu gelungen. Gerade das letzte Mal als ihr beide mit euch gekämpft habt, im Kontakt zu bleiben. Ich fand das super!


Ich habe übrigens sogar raus gefunden was da passiert. Woher es kommt.. ist auch wieder mal was kindliches. Dass ist so dieses ja Mama könnte dich ja lieb haben aber weil xyz.. - geh in dein Zimmer und denk drüber nach Ding. Wenn er so vernünftig argumentiert, dass er und ich nicht zusammen passen weil.. dann kommt da ein unglaublicher Schmerz hoch, mit unendlicher Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit, der mich dazu veranlasst mich einzurollen, meinen Kern zu schützen und es einfach zu ertragen.

Klammern ja.. Ich klammere mich wohl an die Hoffnung, dass mich doch jemand lieben könnte und an die Chance ein normales Leben zu führen. Dass habe ich zum ersten Mal mit ihm erlebt. Ich kann zb allein sowas wie Stadtfeste, Stadion, Konzerte, Weihnachtsmark nicht ertragen. Ich verliere mich in den ganzen Menschen. Mit ihm kann ich es genießen, weil ich mich emotional auf ihn konzentriere, seine Ruhe, Neugierde und Freude aufnehme und darüber entspannen kann. Dass merkt er gar nicht aber für mich ist es essentiell. Er ist mein Fixpunkt über den ich mich schaffe zu regulieren, diese Verbindung gab es vorher noch nie zu irgendwem. Und ich habe Angst, es ohne ihn nicht zu schaffen, es nach und nach alleine hin zu bekommen und ich habe Angst, weil ich merke dass ich mich im Alleinsein ganz gut einrichte, dass ich nie wieder jemanden so dicht an mich ran lassen werde, wenn ich jetzt aufgebe.

Ich weiche dem Schmerz aus und doch wieder nicht @Lumba. Ich weiche dem Schmerz der gescheiterten Beziehung aus ja- aber dass ist nicht schlimm, dass ist normal, Beziehungen und ich sind eigentlich nix füreinander, stelle ich mich dem Schmerz, gesehen zu haben wie Leben sein kann, der Hoffnung doch geliebt werden zu können. Und führe ich es fort, geh ich in den Schmerz der alten Erfahrungen rein, versuche zu vertrauen, zu lieben und dass ist unglaublich schwer und tut wahnsinnig weh.

Warum er klammert.. weil er liebt? Hofft auf uns? Ich weiß es nicht aber ich hoffe es.. er könnte es einfacher mit der anderen haben aber immer wieder ist er bei mir, umgeht Kontaktabbruch, versucht, macht, bietet an.

Und danke auch immer wieder für die kritischen Stimmen. Auch dass hilft zu reflektieren.

21.12.2022 11:20 • x 2 #348


L
Hallo ihr Lieben und erstmal ein frohes neues Jahr.

Viel passiert, wo ich grade am sortieren bin.. Was mich heute so bewegt und wo ich mal andere Sichtweisen brauche- Job oder nicht Job.

Ich habe es ja zumindest mit Krankenkasse geklärt, dass ich weiter Krankengeld bekomme. Es ist nicht wahnsinnig viel aber es reicht für Fixkosten und 300Euro zum tanken, für Lebensmittel, Hundefutter usw sind noch übrig. Also reicht vorne und hinten nicht wirklich. Ich versuche grade noch meine Berufsunfähigkeit anzuzapfen aber ob dass fkt, man weiß es nicht. Soweit so unsicher.

Ich war heute bei einem Vorstellungsgespräch, was auch gut war. Die möchten mich auch gerne haben, erstmal 20Std. Wäre mir auch lieb weil schon das Gespräch heute hat mich sehr angestrengt, Vollzeit ist wohl eher illusorisch..

Problem- ich bekomme dann weniger als jetzt. Ich kann ggf noch Minijob ergattern, da ist grad was ausgeschrieben was zum Hauptjob zeitlich passen könnte und dann hab ich sogar 100Euro mehr wie jetzt zum leben- äh tanken.

Es ist ein Dilemma. Ich denke irgendwie unter Leute kommen wäre gut. Aber ich komme vom Regen- finanziell- in die Traufe. Wenn ich mehr Std mache plus Minijob plus freie Tätigkeiten- spart Steuern ganz simpel- geht's sich irgendwie aus aber schaff ich dass? Die Therapietage knocken mich immer ziemlich aus. Früher war dass kein Problem. 25Std Hauptjob- der oft 35Std und mehr wurde- 10Std Minijob plus 20-30Std Kunden, da hab ich ganz gut von gelebt. Ich bin echt kurz davor Haus zu verkaufen und nur Wiese zu kaufen wo Pferdchen stehen kann und dort dann mit Wohnmobil zu leben. Alles Mist, egal wie man es dreht. Ich würde gern wieder langsam, vielleicht tut es gut aber letztendlich bekomme ich dann nix mehr von Krankenkasse und BU dann sicher auch nicht- falls überhaupt. Blöd. Dabei waren die heute ganz nett und ich glaube der Job wäre ok, wenn auch nicht mein Traum.

11.01.2023 20:58 • x 1 #349


FrauDrachin
Hey Laura,

schön wieder von dir zu hören. Auch dir ein gutes neues Jahr!

Ja, voll doof, dass das Leben an sich auch weitergelebt werden will, und nicht wartet, bis du mit sortieren fertig bist...
Und klar, so ein Haus will natürlich auch verhalten werden, und die ganzen Viecher...

Mit dem Job ist ne schwierige Frage. Schwieriges Timing, wann ist zu früh, inwiefern kannst du davon profitieren?
Kannst du einen Minijob oder eine Wiedereingliederung machen, ohne deinen Krankengeldanspruch zu verlieren?
Wäre es vielleicht eine Option, dein Haus zu vermieten und eine kleinere/günstigere Wohnung oder ein WG Zimmer zu mieten?
Wichtig fände ich es, keinen halbseidenen Job anzunehmen... Er sollte dir schon wirklich was zurückgeben, und nicht für dich sinnloses malochen sein, in deiner jetzigen Situation.

Wie ist denn gerade der Stand mit deinem Partner?

12.01.2023 11:43 • x 2 #350


L
Danke für deinen Input!

Halbseiden wäre es nicht, halt Buchhaltung, Bestellungen- ich mag halt lieber Verkauf, Kunden aber scheint nettes Team, ist natürlich ruhiger als Verkauf/Vertrieb, weniger Druck und daher wahrscheinlich schon gut. Normalerweise gibt es ja Hamburger Modell für Wiedereingliederung aber eben nicht wenn ich wo neu anfange und die alte Firma die ja ein Teil des Problems war.. psychischer Selbstmord hatte die Klinik es betitelt und dass passt wohl gut. Ein echtes Dilemma. Krankenkasse riet dann Bürgergeld beantragen, da aber Tilgung nicht übernommen wird, nur Zinsen, würde ich wohl nix bekommen. Obwohl meine Rate niedriger als Kaltmiete für 3 Zimmer Wohnung hier in der Gegend.

Für vermieten müsste ich noch paar Sachen sanieren, hatte ich auch schon überlegt. Faktisch bekomme ich mit den Hunden keine Wohnung. Deswegen habe ich ja das Haus gekauft. Hunde plus Single mit Teilselbstständigkeit- für Vermieter ein Graus, für die Bank kein Problem.

Eine blöde Situation. Krank werden darf man wirklich nicht, wenn keinen Partner, keine Familie. Deswegen auch nie Kinder bekommen, Verdienstausfall durch Schwangerschaft und Elternzeit hätte mir Genick gebrochen.

Na ich mag da nicht jammern, immerhin kann ich körperlich theoretisch alles tun, da geht's anderen mieser, der Kopf muss sich nur zusammen reißen und nicht Gespenster verfolgen.

Partner.. Ich halte ihn konsequent auf Abstand. Womit es mir jetzt erstmal besser geht weil er eben nicht ständig triggert. Zwischendurch überfällt mich Panik ewig in dieser Einsamkeit sein zu müssen um Leben zu können aber ich versuche sie weg zu schieben. Das große Problem ist einfach, dass mich ja schon Kleinigkeiten in Muster werfen. Er guckt genervt, er ignoriert mich weil er mit sich beschäftigt ist usw. Das normale Miteinander löst schon bei mir Lähmung geistig, Panik - was hab ich falsch gemacht?- , Hilflosigkeit und sich unsichtbar machen, bevor schlimmes passiert aus. Dabei ist das rational einfach normal. Partner hatte anstrengenden Tag, ist mit sich beschäftigt aber bei mir läuft sofort Bindung bricht weg, sei schneller an und ich kann es nicht stoppen.

Ich glaube auch deswegen WG wäre - selbst wenns die hier gäbe- nicht gut. In Klinik ist zwar therapeutisch oft nicht viel passiert und wir hatten viele Tage nur 1x Yoga o.ä und sonst Freizeit aber für mich war es so extrem anstrengend 8Std mit anderen Menschen verbringen, obwohl die alle echt nett waren, dass ich irgendwie ein bisschen schwarz sehe für meine Beziehungsfähigkeit. Der Umgang mit anderen ist als höchst unsicher und gefährlich eingestuft. Und so reagiere ich dann auch auf Unstimmigkeiten. Wenn ich nicht raus kann aus der Situation, dann lächle ich, versuche nicht anzuecken oder unsichtbar zu sein. Interessanterweise bin ich durch diesen Unsichtbarmodus erst recht interessant. Ich wirke dadurch total souverän und selbstbewusst. Unabhängig.

12.01.2023 13:51 • x 2 #351


DieSeherin
Zitat von Laura543:
Zwischendurch überfällt mich Panik ewig in dieser Einsamkeit sein zu müssen


glaubst du nicht, dass diese einsamkeit sich anders anfühlen würde, wenn du wieder in einem netten team arbeiten würdest, soziales leben mitmachen könntest, freundschaften aufbauen dürftest?

und gibt es die möglichkeit der aufstockung bei dem niedrigen verdienst, oder bist gerade knapp über der grenze?

12.01.2023 16:37 • x 2 #352


L
Da höchstwahrscheinlich meine Raten nicht übernommen werden, wäre ich knapp über der Grenze ja. Obwohl ich nur 400Euro Rate bezahle, dafür bekommt man ja auch kaum Wohnungen in Kalt aber - verständlich- werden natürlich Tilgungen nicht übernommen. Und die zweite wackelige Sache ist halt, dass das Haus ja auch Vermögen ist. Wenn ich es verkaufe bekomme ich mehr raus als vor 3 Jahren bezahlt und könnte davon theoretisch erstmal leben. Also wahrscheinlich bleibt nur irgendwie sofort wieder voll arbeiten.

Und ja nettes Team kann sicher helfen, dass ist ja auch meine Hoffnung. Wieder positive Erfahrungen machen. Momentan ist dass aber arg schwer. Ich weiß gar nicht wie beschreiben.. aktuell ist jeder Kontakt zu anderen ein Schauspiel, ein Fassade halten. Gelassen spielen, normal.. innerlich, ganz tief- ich kann das Schauspiel gut- bin ich hektisch, in völligem Alarmmodus, bereit zu rennen, wenn nötig. In diesem Modus sind positive Erfahrungen eigentlich nicht wirklich möglich, weil sie nicht als solche erlebt werden, nur als Glück gehabt. Und daher frage ich mich wieviele Stunden ich dass täglich aushalten kann ohne irgendwann doch nicht mehr Fassade halten zu können. Ob ich mir dabei Chance kaputt mache oder doch irgendwann positive Erfahrungen sammeln könnte.

13.01.2023 13:31 • x 2 #353


Femira
Hey Laura,
Ein frohes neues Jahr für dich!

Zitat von Laura543:
Ob ich mir dabei Chance kaputt mache oder doch irgendwann positive Erfahrungen sammeln könnte.

Von außen finde ich es total schwer, dir dazu was zu raten. Kannst du das mit deiner Therapeutin besprechen? Hast du beim Jobcenter vielleicht nen guten Berater?

13.01.2023 13:40 • x 1 #354


L
Ja ich versuche dass Dienstag mal zu besprechen, die eine Stunde die Woche ist immer viel zu kurz. Man kommt nicht mal mit aktuellen Problemen hinterher, geschweige denn den alten.

Jobcenter bin ich nicht gemeldet, die Filiale hier ist sehr äh.. kundenunfreundlich. Ich hatte mich dort einmal angemeldet um vor Jobwechsel Weiterbildung zu bekommen- es führte kein Weg hin. Da ich schon alles mögliche im Leben gemacht habe, bin ich halt easy in alle möglichen Mindestlohnjobs vermittelbar und daher wurde ich nur mit wenn sie keinen Bock auf Arbeit haben, streichen wir ihre Leistungen abgebügelt. Dabei hab ich da noch gar keine Leistungen bezogen, dass war 2 Monate vor Wechsel und ich wollte nur einfach mal mehr verdienen und mich qualifizieren. Keine Chance. Deswegen hab ich mich da auch nicht gemeldet, so unsensible Bemerkungen ala ich habe ja nur keinen Bock, dass brauche ich grade gar nicht und wenn ich möchte hab ich ja fix was. Angebote gibt's ja genug.

13.01.2023 13:51 • #355


L
Ich geb mal ein kleines Update, schlafen klappt wieder nicht so richtig, also kann ich auch Gedanken sortieren..

Mit dem Job werd ich es probieren. Psychologin meint auch es kann mir helfen positive Erfahrungen zu sammeln, ich soll aber erstmal nicht gleich Vollzeit. Ich hoffe mal auf meine BU, ob die was zahlen, ggf sogar rückwirkend- ist laut Vertrag mgl, ansonsten muss es irgendwie gehen. Abwarten.

Die anderen Fronten.. Vielleicht lacht ihr gleich und haltet mich/uns für total bekloppt aber in unseren Verhandlungen wie es wenn weiter gehen kann, hatten wir eine Idee, die vermutlich unkonventionell, vielleicht bekloppt aber ich denke es könnte klappen.

Momentan sind wir auf Abstand. Weil sich jede Kommunikation so schnell hochgeschaukelt hatte, nur noch Misstrauen, Unsicherheit herrschte. So dieser Punkt wo man vom anderen fast nur schlechtes erwartet. Damit ging es keinem gut aber mit dieser ungeklärten Situation natürlich auch nicht. Schlafstörungen, durch den Wind, bei ihm Bluthochdruck, bei mir Magenschmerzen. Nach einer Woche komplett Funkstille haben wir erste Telefonate geführt.

Interessanterweise waren die zwar sehr aufgeheizt und tw mussten wir sie auch abbrechen aber er hat sich für mich in seiner Verzweiflung, in seiner Hilflosigkeit der Situation gegenüber, gezeigt, authentisch. Hat mal erklärt was wie bei ihm ankam- teilweise haarsträubende Verknüpfungen aber erstmal so stehen lassen. Dass hat mir viel Druck genommen, ich hatte ja tatsächlich irgendwie schon Verfolgungswahn. Gedacht in manchen dunklen Momenten, dass er mich böswillig und absichtlich in Wahnsinn treiben will..

Naja jedenfalls hatten wir im letzten Jahr irgendwie mal damit angefangen wenn der andere muffelig war mit der Hand einen Blubbfisch nachzuahmen, der vor dem Muffelgesicht rumschwomm. Hatte immer gut funktioniert. Ein bisschen lächeln hergezaubert. Dann hatte ich von Psychologin Buch über Selbstmitgefühl bekommen und fand dort die Idee mit einem imaginären Freund als Helfer cool, damit würde mir dass wesentlich leichter fallen- darüber hatten wir auch gesprochen. Also er und ich. Ich werde dafür mein Lieblingsplüschi rekrutieren. Und dann hatten wir beim Telefonat Montag so ein kleines Ahaerlebnis.. wir haben über Nachbarn von mir gesprochen, der mir von Problemen mit seiner Freundin erzählte und wir redeten sehr konstruktiv und er konnte sich einfühlen. Sie denkt dass so.. er so.. Interessanterweise ein Thema, was bei uns mit Abwandlung auch ungeklärt im Raum steht und worüber wir nicht reden können ohne dass es zum Streit führt.

Ich hab wenn ich was emotionales möchte ja immer Gefühl er versteht mich nicht aber das Problem ist, wenn ich unzufrieden, unglücklich fühlt er sich sofort angegriffen und geht in die Rechtfertigung und Angriff. Er kann es nicht ertragen, fühlt sich unzulänglich. Dass hat sich so rauskristallisiert.

Und so haben sich drei Puzzlesteine zu einer Idee gefügt.. Jeder bekommt einen imaginären Freund. Diese sollen helfen in emotional aufgeladenen Themen die Metaebene halten zu können. Eine Brücke zu bauen, sich zeigen zu können ohne sich gleich komplett nackig und verwundbar zu fühlen.

Bspw.. hey Frosch, du die Laura, meine Freundin, die hat da ein Problem.. ja Eselchen, dass ist ja wirklich dumme Situation..

Mein imaginärer Freund soll mir helfen mich zu zeigen, wenn ich blockiert bin, mich die Situation grade überfordert. Indem er dann ihn anstarrt. Und ich glaube tatsächlich dass ich Eselchen dann auch was sagen lassen kann, was ich selbst- noch- nicht kann.

Und letztendlich, sollen die beiden auch einfach ein bisschen Spannung rausnehmen. Wer schreit schon ein Plüschi an, wer kriegt kein lächeln ins Gesicht, wenn da ein Eselchen einen anstarrt oder ein Frosch umher hüpft. Vielleicht ist es schräg aber es ist unser Humor, es ist ein Versuch Wert.

Parallel geht jeder zu seinem Therapeuten. Er hat nächste Woche endlich Termin bekommen. Parallel führen wir 1x die Woche Zwiegespräch. Lernen zuzuhören, Dinge erstmal stehen zu lassen. Und ein Dankbarkeitstagebuch. Mit den Extrapunkten was war heute gut in der Beziehung, was mag ich am Partner. Um den Fokus von den negativen Punkten weg zu bekommen. Dabei geht es jetzt nicht drum alles mit Zuckerguss zu übertünchen aber momentan stecken wir in diesem Punkt wo man nur noch negatives im Verhalten des anderen vermutet. Wenn es eine Chance haben soll, dann müssen wir auch lernen, den Fokus davon wieder weg zu bekommen. Negatives besser machen und die Trippelschritte in die richtige Richtung wahr nehmen und dem anderen dass auch zeigen, kommunizieren. Wertschätzung wieder etablieren.

Und weil wir beide dass eigentlich schon immer gerne wollten.. Ein Tanzkurs. Ein festes Date die Woche. Überhaupt erstmal Dates, Verabredungen und an den anderen Tagen Telefonate. Langsam annähern. Jedem Raum geben an seinen Themen zu arbeiten. Positive Erlebnisse schaffen. Wir überlegen noch ob wir uns eine Art Zeitrahmen setzen, mal schauen.

Wenn alles nix bringt, dann werde ich wahrscheinlich räumlich auf Abstand gehen. Haus verkaufen, Erlös in neues Haus stecken, kleiner, dann fast oder komplett bezahlt und nochmal ganz unbelastet anfangen. Ich habe erstmal Plan. Dass fühlt sich gut an, nicht mehr so haltlos, hilflos.

20.01.2023 03:12 • x 2 #356


Heffalump
Zitat von Laura543:
Haus verkaufen, Erlös in neues Haus stecken, kleiner, dann fast oder komplett bezahlt und nochmal ganz unbelastet anfangen.

Klingt auf jeden Fall um Längen besser, als noch vor wenigen Wochen

20.01.2023 07:36 • x 2 #357


DieSeherin
und ich weiß gerade nicht, ob ich dich umarmen, oder schütteln will

das ganze klingt für mich so, als wolltets ihr verzweifelt etwas passend machen, was einfach nicht passen kann. ich kann es dir gar nicht genau erklären, warum ich dieses gefühl habe, aber...

20.01.2023 09:34 • x 1 #358


L
Wir versuchen mit unseren Mustern nicht aneinander zu geraten, es anders, besser zu machen. Dass sind ja Probleme die mit anderen so auch existieren, nur treten sie da nicht so heftig zu Tage.

Wenn wir diese Schleifen weg lassen, dann funktioniert es ja sehr gut, passt es, ist sehr harmonisch bzw Konflikte werden kurz wahr genommen und beseitigt. Aber sobald einer sich getriggert fühlt, geht das Pingpong los. Ich nehme dass zwar inzwischen wahr, was jetzt passiert, kann aber noch nicht aktiv wieder auf unbelastete Ebene wechseln. Er nimmt es noch nicht wahr, wundert sich erst im Nachhinein, warum wir wegen so Mist so aneinander geraten, hätte man doch sachlich besprechen können.

Vielleicht ist es verzweifelt, vielleicht ist es aber auch eine Brücke für uns. Ich werde es sehen. Egal wie es ausgeht, ich sehe es als Möglichkeit Kontakt zu üben. Dieses abrutschen in Muster lernen zu unterbrechen. Weil es zu merken und dann sich hilflos zugucken- ich bin da oft so wütend auf mich, es nicht hinzukriegen. Dann lieber arglos es nicht merken. Aber über den Punkt bin ich hinaus.

20.01.2023 11:08 • x 2 #359


FrauDrachin
Hey @Laura543 ,

schön von dir zu hören.

Wenn ihr beide der Meinung seid, dass da etwas ist, zwischen euch, was die ganzen Kämpfe lohnt, dann los!
Wichtig finde ich, dass ihr euch nicht permanent in den selben Kreisen dreht, sondern aktiv nach Veränderungsmöglichkeiten sucht. Solange ihr nicht resigniert und ohne Perspektive in einer schädlichen Situation festsizt, ist doch alles gut!
Im besten Fall ist es ein Weg zueinander, so wie du sagst, im schlechtesten Fall ist es ein Trainingsfeld für dich... Ob es eine xbeliebige Beziehung in ein, zehn, fünfzehn Jahren noch gibt, weiß doch eh niemand!

Das mit dem kleineren Haus ist es sicher Wert, weiter verfolgt zu werden.
Ich denke, es wäre ganz toll für dich, wenn nicht immer finanzielle Sorgen im Hintergrund mitwabern würden.

Es klingt auch ein wenig so, als wäre die Situation nicht mehr ganz so akut, wie noch ende letzten Jahres, das freut mich wirklich sehr.

25.01.2023 09:40 • x 2 #360


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