Ich habe hier im Forum jetzt viel gelesen und dabei immer wieder feststellen müssen, wie heftig es ist, einen herben Verlust hinnehmen zu müssen und wie vielen Menschen es nach einer Trennung ähnlich schlecht ergeht, wie mir. Es gab so viele gute Ratschläge und Hinweise. Einige davon konnte ich umsetzen, dafür möchte ich Euch, den Autoren danken! Meine Partnerin hat mich von heute auf morgen verlassen, die Gründe kenne ich, ich war selbst Schuld, habe sie betrogen und sie hielt es nicht mehr aus mit meinen Frauengeschichten klar zu kommen. Absolut verständlich von ihrer Seite. Und trotzdem bin ich am Boden zerstört, da ich sie sehr liebe. Der Betrug (genaueres dazu in meinem anderen Beitrag) hatte nur mit meinen Defiziten zu tun, nicht mit unserer Beziehung oder ihr. Wer kann das schon verstehen, wenn man liebt, dann betrügt man nicht. Aber es gibt verschiedene Gründe, warum Jemand so etwas macht und ich habe meine Eigenen im Nachhinein reflektiert . Ich habe leider zu spät erkannt, dass ich dagegen hätte vorgehen müssen. Meine Kindheit und Jugend war in Kurzform zusammengefasst extrem lieblos, das ich irgendwann lernte mir die Liebe und Anerkennung woanders zu holen, bei Frauen. Und ich bekam reichlich davon und festigte sich dieses destruktive Schema in mir. Dieses absurde Verhalten habe ich lange Zeit unbearbeitet gelassen, heute würde ich sagen, weil ich auf diesen Punkt bezogen ein Idiot war. Erst dieser schwere Schlag direkt in den Solar Plexus, dieser herbe Verlust weckte mich auf und sorgt jetzt dafür, dass ich geläutert mich selbst in die Mangel nehme und jetzt eine komplette Grundreinigung durchführe und auch zukünftig durchführen werde,damit sich so etwas nie wiederholen wird. Auch das ich mich hier selbst an den Pranger stelle, obwohl ich weiß, dass es viele Betrogene hier gibt, die bestimmt sagen, der ist doch selbst Schuld oder mich verurteilen, zählt zu meiner Therapie dazu. Mir ist klar, dass man als Verlassener immer dazu neigt, die Ex zu idealisieren, aber wir hatten tatsächlich eine sehr harmonische Beziehung und sie gab mir alles, auch genug Anerkennung und trotzdem konnte ich dem Teufel in mir nicht immer widerstehen. Ich kann mich selbst nicht verstehen, dass ich das zu lies, aber so war es. Ich habe schon viele Verluste hinnehmen müssen, doch das war mit Abstand der Schlimmste (vor 6 Monaten). Es wird noch sehr lange dauern, dies zu verarbeiten. Doch ich trage die Verantwortung für das Ende der Beziehung. (9 Jahre) Ich akzeptiere ihre Entscheidung und lass los. Das ist das, was ich nun für sie tun kann und was wohl sein muss, auch wenn es sehr schwer fällt. Ich weiß, dass ich kein Monster bin, weil ich sie betrog , aber ich bin schuldig, habe mich vor ihr bekannt und sie verließ mich. Es gab Momente, in den ich mich umbringen wollte, denn das schien mir die gerechte Strafe zu sein, ich stand einen Millimeter vor dem Abgrund und lies das Schicksal entscheiden. Heute kann ich sagen, ich bin froh, dass ich es nicht tat. Denn alle haben Recht, die behaupten, dass man es schaffen kann, man muss den Schmerz aushalten. Es ist ein harter Weg, aber er ist möglich. Selbstmitleid führt in den Abgrund. Besser ist, dass man sich mit all dem auseinandersetzt, die negativen Gefühle zu lässt, wenn diese kommen und sich auch seine eigenen Fehler eingesteht. Und irgendwann wird auch bei mir der Tag kommen, wo ich mir meine Fehler aufrichtig verzeihen kann. Der Preis den ich für meine Fehler bezahlt habe und bezahle, ist und war sehr hoch. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, doch die Zukunft schon.
Anmerkung: Ich habe aufgrund der Trennung kurz danach eine reaktive Depression bekommen, nehme seit 2 Monaten Antidepressiva und gehe nun für 6 Wochen in eine Klinik. Und wie die Meisten von Euch habe ich auch an Selbstwert verloren. Aber er kommt zurück. Vor der Trennung war ich extrem selbstbewusst, danach merkte ich erstmal, in was für einer Abhängigkeit ich eigentlich steckte. Nach der Klinik werde ich verreisen. Ich habe mir ein Jahr Auszeit genommen, um mich zu reinigen. Vielleicht trefft ihr mich irgendwo, ich werde Euch anlächeln und meine Traurigkeit in Empathie umwandeln(guter Tipp von Shackleton, dem Veteran) . Mir graut es am Meisten vor Weihnachten und Sylvester, denn wir verbrachten dies immer zu Zweit in einer wunderschönen Atmosphäre voller Liebe. Ich war einmal sehr sportlich aktiv, langsam aber sicher finde ich zu mir zurück. Der Weg ist das Ziel. Und ich trage den Schlüssel zur Heilung in mir. Meine Freunde sagten, ich sei ein Fighter, jetzt kämpfe ich meinen härtesten Kampf. Einige von Euch werden vielleicht sagen, selbst Schuld an seiner Misere, ja, da habt ihr Recht. Bitte verurteilt mich nicht, für das was ich tat, denn ich verurteile mich schon am Härtesten. Ich möchte wieder Kontakt zu meiner Ex aufnehmen, freundschaftlich und falls Jemand einen Rat hat, wie ich das am Besten anstelle, zu ihr Kontakt aufzunehmen (bin bei Whatsapp nicht gesperrt), dann bitte ich um Hinweise.
26.10.2018 12:41 •
#1