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Ich bin betrogen worden und fühle mich beschissen

Nathan-2
Da deine Frau mit ihren Gefühlen noch bei dem anderen ist bist du für sie nur 2. Wahl. Darüber solltest du dir klar sein.

26.05.2020 11:10 • #46


E
Zitat von Bones:
Finde ich eine etwas müde Begründung und suggeriert wieder deine,dann laut ihren Worten, Mitschuld an ihrem Betrug.
Bedeutet also,dass es legitim ist, seinen Partner zu betrügen, wenn er nicht umfänglich dafür sorgt,dass man sich gut fühlt?
Hm.


Schuld ist tatsächlich ein gern gebrauchtes, aber dennoch unangebrachtes Wort. ich finde Lostgirl hat sehr gut beschrieben, wie man von außen betrachtet neutral die Sache werten sollte.

26.05.2020 11:28 • x 1 #47


A


Ich bin betrogen worden und fühle mich beschissen

x 3


E
Zitat von T4U:
Das Problem ist, warum hat sie nicht - bevor sie es zu ließ - gesagt, das sie Probleme hat. Da fängt es an, obwohl noch gar nichts passiert sein muss!

Weil sie ein fehlbarer Mensch ist, das war nun einfach

26.05.2020 11:31 • x 1 #48


unbel-Leberwurst
Zitat von LarsWilhelm:

Schuld ist tatsächlich ein gern gebrauchtes, aber dennoch unangebrachtes Wort. ich finde Lostgirl hat sehr gut beschrieben, wie man von außen betrachtet neutral die Sache werten sollte.


Ich hingegen finde es Wortklauberei.

Wo ist denn nun der Unterschied, ob ich es Schuld, Anteil oder Verantwortung nenne?
Inwiefern ändert sich dadurch der Sinngehalt?
Im Prinzip umschifft man doch nur ein bestimmtes Wort...

26.05.2020 11:48 • x 2 #49


L
Zitat von unbel Leberwurst:
Inwiefern ändert sich dadurch der Sinngehalt?

Wenn ich Schuld bin, Schuld auf mich geladen habe, dann kann/soll/muss ich dafür büßen.
Bin ich dafür verantwortlich, kann ich diese Verantwortung übernehmen. Und verantwortungsvoll handeln.

Klar, ist das ein Stück weit Wortklauberei.
Aber Worte lösen etwas in uns aus. Ich kann sagen, ich habe heute relaxed. Oder ich kann sagen, ich habe faul auf der Couch gelegen. Beides löst beim Zuhörer unterschiedliche Bilder aus, obwohl es den gleichen Zustand beschreibt. Ich kann sagen, Du gibst mir die Hauptschuld. Oder ich kann sagen Du gibst mir die Hauptverantwortung.
Bei Du gibst mir die Schuld möchte der Schuldzuweiser sagen Nein, gebe ich Dir doch gar nicht, möchte relativieren, weil das sehr hart klingt. Bei Du gibst mir die Verantwortung - kann man sagen: ja, das war Deine Verantwortung. Und sich dann an die Lösung des Problems machen.
Man kann mit gewissen Wortklauberein auch Reaktionen vom Gegenüber provozieren (wollen)

26.05.2020 11:54 • x 2 #50


E
Zitat von Bobnby38:
Es sind jetzt 7 Wochen vergangen und ich will wieder Leben und froh sein. Deshalb wollte ich wissen, wann ich ungefähr wieder das Licht am Ende des Tunnels sehen werde.


Diese Frage kann man nicht beantworten. Leben tust Du zur Zeit schon, wenngleich es Dir grad nicht so gut geht. Aber es ist auch mal nüchtern betrachtet nur Liebeskummer- in den seltesten Fällen tödlich.
Aber nun einmal ernsthaft.

Die Zäsur einer Affäre kann man auf 2 Arten überwinden. Quick n dirty.
Teppich hoch, alles drunter gekehrt, man lächelt sich an, ist nett zueinander, aufmerksam und hat den besten S. seines Lebens.
Ich schätze mal, man kann das innerhalb 3 Monate hinkriegen.
Aahaber- das fubnktioniert nicht bei allen, und bei denen es funktioniert, bleibt es eine extrem fragile Konstruktion. On Top wird beim kleinsten Stress mit einiger Wahrscheinlichkeit eine neue Affäre auftauchen.

Lösung 2, Neubau.
Das geschieht ehrlicherweise in 2 Phasen, die es unbedingt braucht. Nämlich ein tiefes Innehalten, ob man grundsätzlich bereit ist, *gemeinsam* zu arbeiten. Ob man grundsätzlich sich vorstellen könnte, dem anderen wieder Vertrauen zu schenken, zu verzeihen und ob es inner Gründe gibt- keine äußerlichen wie gemeinsame Verpflichtungen, Kinder etc.
Man darf auch nicht davon ausgehen, dass man wieder zu einem back to normal kommt. Völlig ausgeschlossen- denn nicht nur Du hast Dich verändert, wirst Dich verändern, sondern auch Deine Frau. Es ist nicht mehr dieselbe mit ihren neuen Erfahrungen.
Es haben ja andere schon länger die Situation beschrieben- wichtig ist- man kommt um diese Phase nicht herum. Beide nicht.
Deswegen ist es sinnvoll, diese Phase jetzt anzugehen- man kann es gemeinsam mit externer Hilfe machen oder auch alleine- alllerdings ist ein neutraler Mediator eigentlich immer eine gute Idee.

Die zweite Phase ist dann der Wiederaufbau/Neubau. Hier geht es darum, zu lernen, sich zu vertrauen, der Beziehung zu vertrauen- allerdings die Einsicht, dass der andere einem nicht gehört, sondern ein freier Mensch ist, der Tun und lassen kann, was er will und dieser Wille ist, das Leben zu teilen und sich an Absprachen zu halten.
Die Entscheidung zusammen zu sein wird in Wirklichkeit jeden Tag neu gefällt. Und jeder von Euch wird lernen mit dem bewussten Risikos des Scheiterns zu leben. Jeder von Euch wird lernen, dass es ein Risiko gibt, dass der andere es sich anders überlegt und den anderen verletzt. Und man selber lernt aber auch, dass man damit klarkommen wird. Man überlebt es. Diese innere Stärke und Gelassenheit führen dazu, dass die Verbindung immer inniger wird.

26.05.2020 12:06 • x 1 #51


unbel-Leberwurst
Zitat von LostGirl1:
Wenn ich Schuld bin, Schuld auf mich geladen habe, dann kann/soll/muss ich dafür büßen.
Bin ich dafür verantwortlich, kann ich diese Verantwortung übernehmen. Und verantwortungsvoll handeln.


Man darf aber auch nicht erwarten, dass in den sicherlich emotional geführten Gesprächen jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden kann.

Ich kann auch für etwas Verantwortung übernehmen, an dem ich schuld bin...

Aber zum Thema:
Mir fehlt hier bei der Frau des TE ziemlich elementar, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln übernimmt.
Der TE nimmt sie gar noch in Schutz, weil die Ämste ja mit Liebeskummer zu kämpfen hat.
Aber was tut sie wegen seiner Verletztheit? Kocht mal nen Tee oder zeigt Einsicht, wenn sie mit der Nase draufgestupst wird.

Vielleicht täte mal eine räumliche Trennung gut, damit beide ihre Wunden *beep* können.

26.05.2020 12:08 • x 1 #52


E
Zitat von unbel Leberwurst:
ch hingegen finde es Wortklauberei.

Wo ist denn nun der Unterschied, ob ich es Schuld, Anteil oder Verantwortung nenne?
Inwiefern ändert sich dadurch der Sinngehalt?
Im Prinzip umschifft man doch nur ein bestimmtes Wort...

Ganz und gar nicht.
Schuld bedeutet automatisch Sühne. Sühne hingegen bedeutet ein Machtgefälle.
Verantwortung hingegen bedeutet, dass man diese annimmt und die Konsequenzen annimmt. Mehr aber auch nicht- man muss eben nicht zu Kreuze kriechen.

26.05.2020 12:12 • x 1 #53


E
Zitat von unbel Leberwurst:
ber zum Thema:
Mir fehlt hier bei der Frau des TE ziemlich elementar, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln übernimmt.
Der TE nimmt sie gar noch in Schutz, weil die Ämste ja mit Liebeskummer zu kämpfen hat.
Aber was tut sie wegen seiner Verletztheit? Kocht mal nen Tee oder zeigt Einsicht, wenn sie mit der Nase draufgestupst wird.

Vielleicht täte mal eine räumliche Trennung gut, damit beide ihre Wunden *beep* können.


Ja, der Liebeskummer ist halt da. Aber ich gebe Dir Recht. Beide Parteien müssen erkennen, was sie wollen, aber auch ehrlich zu sich sein. Wenn sich einer zum Affen macht, ist das nicht gut. Ich denke da nur an meine eigene Story- 7 Monate zum Affen gemacht und hier im Thread mächtig ausgekeilt, bis es dann endlich klick machte. Erst als meine Frau erkannt hat, was auf dem Spiel steht und das es so nicht weitergehen kann, hat sie sich den eigenen Prozessen gestellt. Nämlich die Einsicht, dass sie stark genug ist, in einer Beziehung mit mir zu leben, dass sie niemanden für ihr Glück braucht, keinen Fallback braucht.
Und ich hatte mich endlich auch emanzipiert. Eine Beziehung ist zwar die perfekte Krönung eines Glücklichen Lebens, aber man kann auch ganz gut alleine leben. Und wenn die Beziehung nicht funktioniert, dann ist das eben so. Neue Beziehung, neues Glück. Aber man kann viel für die Stärkung einer Beziehung tun, und dann bekommt man auch viel zurück. Beide müsse in Summe gleich viel investieren, dann läuft es in die richtige Richtung.

Aber um genau dahin zu kommen, muss jeder für sich denken. Alleine.

26.05.2020 12:22 • x 1 #54


L
Zitat von unbel Leberwurst:
Ich kann auch für etwas Verantwortung übernehmen, an dem ich schuld bin...

Noch ein Gedanke dazu:
Verantwortung schaut nach vorn, in die Zukunft. Bin ich verantwortlich für etwas, kann ich etwas ändern. (Auch wenn das Etwas in der Vergangenheit war. Ich kann es beim nächsten Mal besser machen)
Schuld schaut in die Vergangenheit. Ich bin an etwas Schuld was soll ich jetzt machen? Kann ich eh nicht mehr ändern.

Zitat von unbel Leberwurst:
Mir fehlt hier bei der Frau des TE ziemlich elementar, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln übernimmt.
Der TE nimmt sie gar noch in Schutz, weil die Ämste ja mit Liebeskummer zu kämpfen hat.

Ja, das dürfte derzeit das größte Problem sein.
Denn wenn seine Frau sagt Du gibst mir die Hauptschuld daran, dass sie ihn betrogen hat, dann sieht sie IHN in der Schuld, dass sie fremdgegangen ist. (Ich konnte ja gar nichts dafür, Du bist ja auch mit Schuld)
Sie gibt ihm eine Mitschuld an ihrer Entscheidung. Oder versucht es zumindest. Damit sie diese Schuld nicht allein trägt. Immerhin zerstört es ein Stück weit das eigene Selbstbild vieler, wenn man zu sich im Spiegel sagt Ich habe meinen Ehemann betrogen. Ich bin Schuld daran, dass wir gerade in dieser Krise sind. Weil ich gelogen habe. Betrogen habe. Und diese Entscheidungen immer wieder und sehr bewußt getroffen habe. Da ist es einfacher, wenn man dem Partner auch Schuld abgibt. Dann muss man die nicht alleine tragen. Und sich vor allem nicht zu sehr damit auseinandersetzen. Denn der Partner ist ja Mitschuld daran, ist ja nicht nur meine Schuld. Damit muss sie sich auseinandersetzen. Und damit, was sie im TE damit ausgelöst hat, was die Konsequenzen ihrer Entscheidung sind. Und das ist sicher nicht leicht auszuhalten. Deswegen schiebt sie das Thema möglichst weit weg.

26.05.2020 12:23 • x 3 #55


E
Zitat von LarsWilhelm:

Aber um genau dahin zu kommen, muss jeder für sich denken. Alleine.


Ich ergänze:
Aber um genau dahin zu kommen, muss jeder für sich denken. Alleine.
Es stimmt auch- ohne die Einsicht, dafür verantwortlich zu sein, dass sie bewusst Entscheidungen getroffen hat und dem Bewusstsein, dass man damit den anderen verletzt hat, kommt man nicht weiter. Ein wichtiger Punkt und Aspekt, der auch bei uns eher länger gedauert hat. hat auch was mit Stärke zu tun: Ich bin stark genug, meine Verantwortung zu tragen- dies musste meine Frau lernen.
Natürlich habe ich auch eine Verantwortung- aber die liegt wo anders- es sind meine Handlungen und Nichthandlungen, aber nicht ihre!

26.05.2020 12:35 • #56


unbel-Leberwurst
Zitat von LarsWilhelm:

Schuld bedeutet automatisch Sühne. Sühne hingegen bedeutet ein Machtgefälle.


Diesen Automatismus sehe ich nicht.
Schuld kann auch anschliessende Reue bedeuten.

Und eine Sühne bedeutet für mich auch nicht automatisch ein Machtgefälle.
Dennoch sehe ich einen Betrüger in der Bringschuld (da ist das böse Wort schon wieder), etwas zur Wiedergutmachung zu leisten.

Schliesslich hat er sich bei dem Betrug auch über den Partner erhoben und es nun wäre angebracht, Demut zu zeigen.
Um zu zeigen, dass man den Partner trotzdem respektiert.

26.05.2020 12:36 • #57


unbel-Leberwurst
Zitat von LarsWilhelm:
Erst als meine Frau erkannt hat, was auf dem Spiel steht und das es so nicht weitergehen kann, hat sie sich den eigenen Prozessen gestellt. ...
Aber um genau dahin zu kommen, muss jeder für sich denken. Alleine.


Eben. Aber das Verhalten des TE ist nicht dazu angetan, dass sie sich diesen Prozessen stellen muss.
Er ist froh, dass sie noch da ist und genau das merkt sie doch.
Sie muss doch quasi gar nichts tun, um die Beziehung zu erhalten.
Warum sollte sie sich da mit unangenehmen Fragen auseindersetzen?

26.05.2020 12:58 • x 1 #58


meineMeinung
Zitat von Bobby38:
An dem Morgen, als ich es herausgefunden habe hat sie mir kalt ins Gesicht gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt. Am nächsten Morgen hat sie es wieder revidiert und gesagt, dass sie mich doch liebt, nachdem sie Abends noch mit dem anderen telefoniert hatte.


Darüber bin ich gestolpert. Entweder hat sie ihm in diesem Gespräch vermittelt, dass sie sich für dich entschieden hat, oder er wollte mit ihr keine feste Beziehung eingehen. Im zweiten Fall wärest du nur die Backup-Lösung. Diese Gespräch ist für mich der Knackpunkt.

26.05.2020 13:11 • x 2 #59


Nathan-2
Schuld ist IMMER der der betrügt. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Betrug. Dem anderen die Schuld zuzuweisen ist nur ein einfacher Versuch die Schuld von sich abzuweisen.
Vergl. Der Obsthändler wäre ja dann daran Schuld dass du ihm den Apfel geklaut hast weil er die Äpfel vor seinem Geschäft aufgestellt hat ! !

Ich wiederhole noch einmal, da sie Gefühle für den anderen hat bist du nur 2. Wahl.

26.05.2020 14:00 • #60


A


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