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Ich bin betrogen worden und fühle mich beschissen

E
Zitat von Löwin45:
Das war bei mir anders.
Die Gewissheit belogen und betrogen zu werden, beeinträchtigt und beschädigt das eigene Selbstbild.
So etwas ohne nachhaltige Blessuren zu überstehen ist schwer.
Es war für mich damals eh schon super schwierig, sich wieder zu erheben und aufzurichten - aber die Rolle in der 2.Reihe wäre einfach too much gewesen.

Zitat von Löwin45:
Naja, vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück, dass die Affäre meines Mannes bei Auffliegen schon längst Vergangenheit war und der Hormonnebel sich verflüchtigt hatte.

Ich glaube, dass das die Antwort und der Unterschied ist.
Dein Mann ist durch Prozesse gegangen, als du ahnungslos warst und vielleicht war das eure Rettung.
Bei uns fanden die Prozesse gleichzeitig statt.
Und naja, mit den Erfahrungen aus der Zeit bis heute weiß ich nicht, ob unsere Ehe eine Affäre heute überleben würde. Heute wurde ich mich nicht mehr 7 Monate zum Affen machen.

Aber wir sind heute auf einem völlig anderen Level unterwegs. Von daher ist es eher unwahrscheinlich geworden.


@Bobby38
Dem Rat, eine Beendigung der Affäre und Kontaktsperre zu fordern kann ich mich anschließen. Es beschleunigt den Prozess und tut dir gut.

@So-What

Ich glaube, dass die meisten Menschen lügen können und es auch tun. Täglich, mehrfach. Ich bin immer skeptisch, wennich lese, dass man nicht lügen kann.
Aber da will ich nicht weiter diskutieren. Ich kenne mindestens eine weitere Person, der ich auf gar keinen Fall eine Affäre zutraue.
Aber die anderen Mitmenschen, denen traue ich diese moralische Stärke einfach nicht zu. Ich bin sicher dass eine Affäre auch etwas mit sucht vergleichbar ist.
Im Vorfeld zu erkennen dass man in einer Sackgasse gelandet ist ist nicht soo schwer. Aber dann hat man 18 oder mehr Jahre auf dem Buckel und hat sich arrangiert.
Dann sich aufzuraffen und zu sagen, ich gehe, das schaffen die wenigsten. Das hat sehr viel mit Differenzierung zu tun. Die meisten finden sich ab,
Kann man hier ja überall lesen. Ja, die Gespräche schliefen ein, der S. wurde weniger oder hört ganz auf, ist ja normal.
Und läuft einem der super Seelenverwandte über den Weg und Zoom.
Dieser Mensch bedient das, was einem fehlt, bewusst oder auch unbewusst. Aber eben nicht alles. Das Vertraute möchte man auch nicht missen.
Der andere wird in dieser Phase komplett ausgeblendet.
Das klingt jetzt wie eine Entschuldigung, nein ist es nicht, es ist die Erklärung wie es bei uns und vermutlich bei vielen anderen ablief.
Eines habe ich übrigens auch gelernt.
Jeder Jeck ist anders, meine Ansprüche an mich sind meine Ansprüche und ich erwarte von anderen nicht, dass er immer dieselben hat.

Das gute ist, wenn man das nächste Level der Differenzierung erreicht hat, dass man ganz freiwillig und mühelos in seiner Partnerschaft agiert. Manchmal muss man in Feuerproben sich neu positionieren, aber man investiert gerne diese Mühe, weil es dann weitergeht.

27.05.2020 06:39 • x 3 #76


unbel-Leberwurst
Zitat von LarsWilhelm:
Heute wurde ich mich nicht mehr 7 Monate zum Affen machen.


Das scheint leider für einen gewissen Zeitraum normal zu sein, weil man dies immer wieder beobachtet.
Nur der Zeitraum variiert.
Aber richtig Bewegung kommt meist erst in die Sache, wenn der/die Betrogene damit aufhört.
Denn erst dann beginnt der Partner zu reflektieren.
Ist ja vorher nicht nötig...

27.05.2020 08:25 • x 4 #77


A


Ich bin betrogen worden und fühle mich beschissen

x 3


Wurstmopped
Zitat von unbel Leberwurst:

Das scheint leider für einen gewissen Zeitraum normal zu sein, weil man dies immer wieder beobachtet.
Nur der Zeitraum variiert.
Aber richtig Bewegung kommt meist erst in die Sache, wenn der/die Betrogene damit aufhört.
Denn erst dann beginnt der Partner zu reflektieren.
Ist ja vorher nicht nötig...

Das man sich für einen gewisse Zeit zum Affen macht ist absolut nachvollziehbar.
Es ist der verzweifelte Versuch den alten Zustand wieder herzustellen, das bekannte Gefühl von Sicherheit und Normalität soll sich wieder einstellen.
Und natürlich spielt hier auch die Verlustangst eine große Rolle.
Geht man den Betrügebenden Partner zu hart an, dann treibt man ihn vielleicht in die Arme des anderen? Da ist man schnell gewillt, zu verzeihen und dem Partner zu signalisieren, ich will Dich trotzdem und gibt dann richtig Gas und wird ein Stück weit zum Liebeskaper.

Das verändert sich dann nach einigen Wochen und erst dann ist man in der Lage das ganze Ausmaß zu realisieren, es emotional und gedanklich zu erfassen.
Das tut dann noch einmal so richtig weh, ist aber der erste Schritt in den eigenen Neustart.
Schafft man das, dann kommt die Energie zurück und man läuft los und verändert sich, entwickelt sich und der Partner ist dann meist irritiert, da er bis dahin angenommen hat, alles ist oder wird wieder gut!
Erst dann wird es so richtig spannend, entweder läuft er mit oder bleibt in der alten Beziehung sitzen.

27.05.2020 08:38 • x 4 #78


unbel-Leberwurst
Zitat von Wurstmopped:
Das man sich für einen gewisse Zeit zum Affen macht ist absolut nachvollziehbar.
Es ist der verzweifelte Versuch den alten Zustand wieder herzustellen, das bekannte Gefühl von Sicherheit und Normalität soll sich wieder einstellen.
Und natürlich spielt hier auch die Verlustangst eine große Rolle.
...
Das verändert sich dann nach einigen Wochen und erst dann ist man in der Lage das ganze Ausmaß zu realisieren, es emotional und gedanklich zu erfassen.
Das tut dann noch einmal so richtig weh, ist aber der erste Schritt in den eigenen Neustart.


Alles gut, ich finde das auch sehr nachvollziehbar.
Nur ist das als Fori manchmal frustrierend, weil man den Eindruck hat, gegen Windmühlen zu kämpfen.
Bei @Alex9 hat diese Erkenntnis nun vier Monate gedauert, obwohl er damals schon schrieb, er wolle konsequent auf Abstand gehen.Da denkt man sich dann, Mensch Junge, das hättest Du alles schon eher haben können
Wahrscheinlich muss diese Erkentniss doch erst in jedem selbst reifen.

27.05.2020 08:48 • x 1 #79


Wurstmopped
Das ist oftmals so, nicht immer, es gibt auch Menschen die einfach verdrängen und weitermachen oder wiederum welche die sich sofort ohne große Diskussionen trennen.
Ich würde mich für die letztere Variante entscheiden, der Grund hierfür ist banal und auch ein Stück weit egoistisch, ich spüre, dass mein Leben endlich ist und dann weitere 1-2 Jahre Krampf und Kampf....ne muss nicht.

27.05.2020 08:52 • x 1 #80


E
Zitat von Wurstmopped:
Das ist oftmals so, nicht immer, es gibt auch Menschen die einfach verdrängen und weitermachen oder wiederum welche die sich sofort ohne große Diskussionen trennen.
Ich würde mich für die letztere Variante entscheiden, der Grund hierfür ist banal und auch ein Stück weit egoistisch, ich spüre, dass mein Leben endlich ist und dann weitere 1-2 Jahre Krampf und Kampf....ne muss nicht.


Ja, das Leben ist endlich,stimmt. Allerdings dauern manche Prozesse einfach. Das Blöde ist, man weiß nicht, was hinter der Tür auf einen wartet. Stand heute weiß ich, dass sich jede Träne und jedes schlechte Gefühl gelohnt hat. Insofern, dass ich mich fast rund herum wohlfühle. Warum nur fast?
Weil ich mehr Action zeigen muss und ständig die Coachpotatoe angehen muss. Vor der Krise blieb so unendlich liegen und heute bleibt nur viel liegen. Insofern muss ich da meine Gefühle noch in den Einklang bringen Denn zeigt man Action, ist man hinterher ja zufrieden, wenn mal ein paar Punkte von der To-Do Liste verschwinden.
Allerdings würde ich jedem Betroffenen zuraten, den Prozess und das eigene Leiden zu verkürzen.

27.05.2020 09:24 • x 1 #81




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