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Schwanger, seine Eltern verstoßen ihn

Blanca
Zitat von Sorgild:
Oder wohnen die in direkter Nachbarschaft zur TE?

@Jullia magst Du diese Frage beantworten?

Aber selbst wenn die nicht in direkter Nachbarschaft wohnen, so haben sie womöglich Freunde oder Bekannte dort - vielleicht auch solche, von denen die TE und ihr Partner gar nichts wissen. Man sollte solche Netzwerke nicht unterschätzen, deren Einfluss kann weit reichen, u.a. daher auch der enorme soziale Druck.

Nachdem der Clan jetzt von der Schwangerschaft weiß, nutzt es auch nichts mehr, denen was von Beziehungsende und Abtreibung vorzulügen. Zu groß die Gefahr, daß das irgendwann rauskommt. Das Kind kommt ja auf die Welt und lässt sich dann auch nicht mehr verstecken.

Wenn die wirklich jemand dort in der Nähe kennen, läßt sich seine Existenz herausfinden. Hätten die beiden gar nix gesagt und kurz nach Schwangerschaftsbeginn geheiratet, wäre Frühgeburt noch eine mögliche Ausrede gewesen. Aber jetzt ist der dritte Schwangerschaftsmonat ja schon fast um, also ist dieser Zug abgefahren.

Zitat von tlell:
Beratungsstelle für Muslime in Familien/Krisensituationen. Ich weiss nicht wo du wohnst, sonst hätte ich dir eine Nummer raus gesucht. (Falls du da Hilfe brauchst gerne Pn ich hab einige Kontakte.)

IMO genau der richtige Weg, vielen Dank für diesen präzisen Hinweis und Deine Hilfsbereitschaft gegenüber der TE.

23.06.2022 08:24 • #301


B
Zitat von Valera:
Ich würde in diesem Fall das alleinige Sorgerecht beantragen, immer Butter bei die Fische. Alles andere kannste knicken. Das wäre mir alles zu unsicher.

Mit welcher Begründung? Als unverheiratete Mama hat sie -in Deutschland- zunächst das alleinige Sorgerecht. Erst wenn der Papa die Vaterschaft anerkannt hat, kann er auch das gemeinsame Sorgerecht mit Zustimmung der Mutter erhalten. Notfalls kann er es einklagen und bekommt es dann auch in der Regel. Es gibt -völlig zurecht- sehr hohe Hürden, um einem Elternteil das Sorgerecht zu verweigern oder gar abzuerkennen. Die kann ausschließlich mit einer Kindeswohlgefährdung begründet werden, nicht aber mit diffusem Unwohlsein der Mutter. Das alleinige Sorgerecht begründet auch kein Recht auf Umgangsverweigerung, falls dies hier intendiert sein soll.

23.06.2022 08:30 • x 4 #302


A


Schwanger, seine Eltern verstoßen ihn

x 3


Valera
Stimmt, sie sind ja nicht verheiratet. Da habe ich eben nicht dran gedacht, mein Fehler.

23.06.2022 08:38 • #303


B
Zitat von Valera:
Stimmt, sie sind ja nicht verheiratet. Da habe ich eben nicht dran gedacht, mein Fehler.

Er wird aber trotzdem das gemeinsame Sorgerecht bekommen, so er es denn will. Warum empfindest du es als erstrebenswert, es ihm nicht zu verweigern?

23.06.2022 08:40 • #304


B
Zitat von Brightness2:
Er wird aber trotzdem das gemeinsame Sorgerecht bekommen, so er es denn will. Warum empfindest du es als erstrebenswert, es ihm nicht zu verweigern?

Sorry, da hat sich ein überflüssiges nicht eingeschmuggelt. Die Frage lautet: Warum empfindest du es als erstrebenswert, es ihm zu verweigern?

23.06.2022 08:58 • #305


Valera
Für mich, sein Verhalten und die Ausagen jetzt, er würde kein guter Vater sein und auch der Fakt das er das Kind nicht mehr will. Man kann ihn als auch die Familie schlecht einschätzen. Es geht nur um das Sorgerecht, nicht um den Umgang. Ich bin nicht der Typ, der das befürwortet, aber hier..., aber das ist meine persönliche Meinung. Letztendlich ist das die Entscheidung der Te und wir geben hier unsere Sicht und Meinungen wieder.

Recht haben ist nicht immer Recht kriegen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Gerichte entscheiden da teilweise sehr unterschiedlich...

23.06.2022 09:07 • x 1 #306


R
Zitat von Valera:
sein Verhalten und die Ausagen jetzt, er würde kein guter Vater sein und auch der Fakt das er das Kind nicht mehr will.

Zum jetzigen Zeitpunkt Aussagen über seine Qualitäten als Vater zu machen ist doch völlig unangebracht.
Er ist im Ausnahmezustand.

Auch hat er sich anfangs über das Kind gefreut und wollte sowieso (später) Vater werden.
In diesem Fall sind noch entscheidende Entwicklungen in alle denkbaren Richtungen möglich.
Sich jetzt den Kopf über Sorgerecht und Vaterschaft zu zerbrechen ist viel zu früh.

23.06.2022 09:22 • x 7 #307


Milly85
Zitat von tlell:
Wo wird denn die Te bedroht? ich hab weder gelesen das er sie bedroht noch das sie sich bedroht fühlt!


Die TE hat in einem Beitrag auf Seite 18 oder 19 geschrieben, dass sie tatsächlich Angst vor ihm hatte.
Zitat:
es war gestern schon unerträglich und etwas Angst habe ich tatsächlich.

23.06.2022 09:46 • x 1 #308


Milly85
Zitat von Sorgild:
Sie kann auch sagen, sie weiß es nicht, weil das Kind durch einen Unfall entstanden ist.

Genau das meinte ich auch! Natürlich kann der Typ nicht einfach sagen, dass er es nicht war, das weiß ich auch.

aber wenn die TE und er sich darauf einigen, dass der Typ nicht als Vater genannt wird und er dann mit der Sache nix mehr zu tun hat ist doch alles fine?!

23.06.2022 09:49 • #309


Milly85
Zitat von Sorgild:
Der Mann erklärt seiner Familie, alles gut. Entscheidung ist durch. Kind ist weg. Beziehung beendet. Bähm!

Ja! Genau so meinte ich das ja.

Allerdings würde ich die Beziehung zu ihm danach beenden. Da gibt es nichts mehr zu reden… wer sich so verhält in Krisensituationen hat nix an meiner Seite zu suchen.

Ich hoffe die TE trennt sich dann auch endgültig. Auf den kann man sich nicht verlassen und seien Worte sind nur Schall und Rauch

23.06.2022 09:52 • x 3 #310


B
Zitat von Milly85:
Genau das meinte ich auch! Natürlich kann der Typ nicht einfach sagen, dass er es nicht war, das weiß ich auch. aber wenn die TE und er sich darauf einigen, dass der Typ nicht als Vater genannt wird und er dann mit der Sache nix mehr zu tun hat ist doch alles fine?!

Seltsame Diskussion. Abgesehen davon, dass die Zeit doch noch überhaupt nicht reif ist, darüber zu spekulieren, wie der Stand in ein paar Monaten ist, wenn der Wurm tatsächlich das Licht der Welt erblickt hat, so hat das Kind auf jeden Fall ein Recht darauf, seine Herkunft zu kennen. Zu wissen, wer sein Papa ist. Wenn zwei Menschen aus Lust und/oder Liebe ihre Körpersäfte tauschen, so kann daraus neues Leben entstehen. So aufgeklärt sollte jeder S. selbstbestimmte Mensch sein. Und genau an diesem Punkt ist es eben nicht mehr möglich, sich einfach umzudrehen und zu gehen. Neues Leben heißt -bestenfalls gemeinsam- Verantwortung für mindestens 18 Jahre zu tragen. Nix ist fein, wenn der Papa einfach amputiert wird, wie ein unnützes, abgestorbenes Körperteil. Irgendwie schräg, dass anno 2022 noch solche Vorstellungen in den Köpfen rum spuken.

23.06.2022 09:59 • x 4 #311


A
Ich würde hier noch nicht alles schwarz malen. Gut ist erstmal, dass er dennoch bei der TE bleiben würde, er ist auch bis jetzt nicht gegangen, obwohl er solch einem Druck ausgesetzt ist, er dabei ist, seine Familie zu verlieren, das finde ich nicht schlecht.
Es ist übrigens nicht häufig der Fall, dass Männer solcher Herkunft zur Partnerin stehen, wenn diese auch noch ein Kind bekommt, meistens wird die Schwangerschaft der Familie verheimlicht und die Freundin zügig verlassen!
Seine Aussagen, dass er sie niemals glücklich machen würde, dass er nie wieder so sein würde, wie er mal war, die sind hart, aber das heißt nicht, dass es tatsächlich so kommen wird, das ist gerade seine pure Verzweiflung, die da spricht, das ist seine Angst. Vielleicht wird es einige Zeit dauern, vielleicht wird er die Schwangerschaft über weiterhin nicht gerade der tollste Partner sein, aber wenn das Kind erstmal da ist, kann sich alles ändern, auch wenn es Zeit braucht. Der steht unter Schock und enormen Stress, seine Familie verstößt ihn, er hat zudem noch Zukunftsängste, ein Kind verändert nunmal das gesamte Leben, er hat noch sein restliches Studium vor sich, wird ungeplant Papa, plötzlich scheint alles zusammenzubrechen, plötzlich scheint er alles zu verlieren. Ich finde sein Verhalten gerade auch nicht toll, aber allzu ungewöhnlich ist es auch nicht, das gibt es sehr häufig, hier kommt aber noch die Familie mit ins Spiel, die einfach nur grausam handelt.
Für die TE wird es nicht leicht werden, sie braucht jetzt erstmal Kraft und starke Nerven, aber ich denke, sollten die beiden sich wirklich lieben, sollte er sie wirklich lieben, dann schaffen sie das, dann kriegt er sich bald wieder ein.

23.06.2022 10:39 • x 3 #312


D
MMn braucht die TE in erster Linie einen Kerl, der den Rücken breit für zwei macht und zu ihr hält.
Einen, der es verdient, auch Vater zu sein.

Der Schwangerschafts-Mitverursacher ist das alles nicht; das hat er bewiesen. Der soll einfach die Klappe halten und für das Kind zahlen. Fertig, aus die Maus.

23.06.2022 10:54 • x 1 #313


J
Ich hatte immer ein wenig Sorgen, dass es wegen der unterschiedlichen Kulturen einmal zu Konflikten und Problemen kommen wird, wir hatten auch einige Gespräche darüber, dass er nicht religiös ist, war für mich damals eine kleine Erleichterung, er sagte mir auch immer, dass es zu keinen großen Problemen kommen wird, dass er ganz andere Vorstellungen und Ansichten hätte, als seine Familie sie hat.
Naja, dass sich seine Familie aber so stark einmischen wird, daran dachte ich nicht, vielleicht habe ich es auch nur verdrängt, das war wohl naiv. Ich dachte mir aber auch nicht, dass er sich so stark beeinflussen lassen wird.

Ich verstehe ihn natürlich, ich habe großes Verständnis für seine Situation, ich verstehe und kann nachvollziehen, dass er unter Schock steht, das er nicht weiter weiß, dass er verzweifelt ist. Das ist alles ok, natürlich ist es gerade sehr schlimm für ihn. Es ist vollkommen verständlich, dass es ihm sehr schlecht geht, mir würde es sicher genauso gehen. Natürlich darf er nun schlechte Laune haben, natürlich darf er traurig sein, natürlich darf er Zweifel und Ängste haben, darauf hatte ich mich auch eingestellt, ich ahnte, dass es so kommen wird. Ich würde ihm auch gerne helfen, ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll. Ich kann ihm nur zeigen, dass ich für ihn da bin, dass er nicht alleine ist, aber das will er nicht. Ich habe es die ganze Zeit versucht, durch Worte, durch die Zuversicht, das alles irgendwie gut werden wird, er wollte nichts davon hören, er fand alles nurnoch albern, nichts würde mehr gut werden, nichts würde mehr helfen, ich hätte keine Ahnung, es sei alles total lächerlich, war seine Antwort auf all meine Worte.
Wollte ich ihn umarmen, ihn trösten, drückte er mich jedesmal wieder weg und sagte mir, er würde mich nicht ertragen.
Ich finde, dass er mich so nun nicht behandeln kann. Er könnte dennoch etwas liebevoller und vor allem auch respektvoller mit mir umgehen. Er schiebt mir nun auch noch all die Schuld zu, das ist nicht fair.
Das es gerade nicht schön bei ihm aussieht, das ist offensichtlich, es ist schrecklich, wie seine Familie reagiert, auch ich bin geschockt, dennoch hätte ich mir mehr Zusammenhalt gewünscht, ich bin einfach verletzt durch sein kaltes und abweisendes Verhalten.
Ich behandel ihn schließlich auch respektvoll, ich zeige ihm trotz der Situation und obwohl er so kalt zu mir ist, dass er mir wichtig ist, dass ich ihn liebe, ich zeige und sage ihm, dass wir es schaffen können, dass ich es gemeinsam schaffen will.
Nur er? Er tut einfach gar nichts davon.
Es tut mir am meisten weh, dass er unsere Beziehung nun schlecht dastehen lässt, dass er so tut, als sei sie nichts mehr wert, als sei sie nichts besonderes mehr. Seine Worte, dass er um nichts mehr kämpfen wird und dass er mich nicht mehr ertragen würde, die haben mich doch sehr verletzt.

Ich kann nicht glauben, dass es noch positiv werden wird. Ich befürchte eher, dass er bei seiner Meinung bleiben wird, dass er mich früher oder später alleine lassen wird. Wer weiß, wie seine Reaktion sein wird, wenn er merkt, dass es nun wirklich zu spät ist, dass ich das Kind nun wirklich behalte, es bleibt auch kaum noch Zeit, vielleicht geht er dann doch, auch wenn er jetzt sagt, dass er das nicht tun würde.
Das hätte ich noch vor wenigen Tagen niemals gedacht, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mir die Frage stellen muss, ob ich mich nicht lieber trennen sollte, vor wenigen Tagen schien noch alles total schön und perfekt.
Ich weiß nicht, für mich scheint alles hoffnungslos, es fällt mir schwer, jetzt positiv zu denken.
Nun fange ich auch schon damit an, aber momentan fehlt mir auch echt die Kraft.

Gestern Abend hatte er mich angerufen, da klang er plötzlich gut gelaunt, mir gegenüber überhaupt nicht kühl.
Er wollte wissen, wie mein restlicher Tag war, was ich schönes mache, wie es mir geht. Er erzählte mir, was er noch unternommen hat, dass er schlafen gehen würde. Er wünschte mir eine gute Nacht.

Das verwirrte mich. Er klang so, als würde es ihm gut gehen, als wäre alles in Ordnung.
Einerseits hat mich sein Anruf gefreut, es tat schon weh, als er sich gar nicht meldete, andererseits frage ich mich, warum er nun plötzlich so auf alles gut tat.
Naja, so wird es bestimmt nicht bleiben, vielleicht hofft er nur, dass er damit mehr erreicht.

Ich werde mir nochmal überlegen, ob ich mich morgen mit ihm treffe, ihr habt eigentlich recht, dass ich es erstmal nicht tun sollte, mein Gefühl ist auch alles andere als gut.
Ich werde darüber nachdenken, denn eigentlich ist mir nun eher nach Abstand, ich bin gerade sowieso total fertig, jetzt habe ich so einen Moment, wo meine Verzweiflung immer größer wird.
Ich denke, wenn ich ihm wichtig bin, dann wird er nochmal auf mich zukommen.

Wie das mit dem Sorgerecht sein wird, das weiß ich noch nicht, ich weiß nicht, wie ich das regeln soll, sollte nun alles schiefgehen.
Darüber mache ich mir am besten auch noch keine Gedanken, ich muss erstmal alles verarbeiten, ich muss erstmal schauen und abwarten, wie das hier weitergeht.
Ich habe aber Angst, dass seine Familie mich auch später nicht in Ruhe lassen wird, mir das Leben schwer machen wird. Ich habe natürlich auch Angst um das Kind, ich habe einige Befürchtungen, toll ist das gerade alles nicht.

Heute habe ich einen Termin beim Frauenarzt, darauf freue ich mich, ich bin schon ganz gespannt und kann es kaum erwarten, mein Baby wiederzusehen ️ Zumindest das muntert mich wieder ein bisschen auf. ️
Ich werde meinen Frauenarzt mal darauf ansprechen, mich ihm anvertrauen, dieser kann mir sicherlich auch einige Tipps, Adressen und Telefonnummern geben, an die ich mich wenden kann, ich ganz alleine, das soll erstmal nur für mich sein, ich brauche das gerade.

Mit ihm würde ich auch gerne zur Beratung gehen, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass er da mitmacht, solange er weiß, dass ich das Kind behalte, leider.

23.06.2022 11:52 • x 8 #314


T
Hallo Jullia,
du hast die letzten Tage viel ausgehalten und gut durchgehalten. Du weißt es selber - er kann da wahrscheinlich schwer aus seiner Haut, weil die Kultur und Tradition eine so große Rolle spielt. Und doch will er sich jetzt zu dir und eurem Kind stellen – das kostet ihn bestimmt sehr viel. Das bedeutet gleichzeitig, dass er zunächst gegen seine Familie stellt. Er braucht bestimmt Zeit, dass er es für sich verarbeitet. Er studiert und arbeitet nebenbei im Krankenhaus. Studiert er Medizin? Das ist ein schöner Beruf und ein herausforderndes Studium. Wie weit ist er?
Viel Kraft dir! Es könnte gut sein, dass er so sehr unter Druck ist, dass er grade gar nicht anders sein kann… Du wirst morgen spüren, ob ein Gespräch schon wirklich sinnvoll ist. Dass ihr euch in einem Cafe trefft, klingt klug, finde ich. Dann seid ihr in einer neutralen Umgebung.
Wenn du nach einer guten Beratung für dich suchst, empfehle ich dir Profemina. Da kannst du direkt über die Homepage Kontakt aufnehmen. Eine Freundin von mir arbeitet da. Es wird dir sorgfältig zugehört und du wirst im Reden spüren, was genau du weiter für dich brauchst, damit du vertreten kannst, was dir wichtig ist.
Ganz liebe Grüße zu dir

23.06.2022 12:07 • x 3 #315


A


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