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Ich glaube so langsam den Verstand zu verlieren

Tatiana
Wow, Frau Drachin! Ich bin ganz begeistert, wie du das damals gemacht hast!
Denn genau das ist eben das Ding, was ich schon die ganze Zeit sage: Sich allem stellen ist schmerzhaft ja, aber nicht so schmerzhaft, wie man es denkt. Es zerbricht einen nicht, auch wenn es höllisch weh tut. Es ist geballter Schmerz, den man aber dann überleben und verarbeiten kann.
Wenn man sich dagegen wehrt, entsteht Leidensdruck. Es wird nichts verarbeitet. Bestenfalls zur Seite geschoben und unterdrückt.

Was meine ich mit 'weheren'? Sich dem schmerzhaften, zentralem Gedanken nicht zu stellen. Stattdessen nur über die andere nachdenken, wie sie ist, wie sie war, wie es sein könnte, warum dies oder das so ist oder war und wie es hätte....hätte.....hätte.

08.02.2021 14:12 • x 2 #301


Sommerblume_94
Zitat von ImKreis:
Liebe Sommerblume, ich kann dich sehr gut verstehen. Ich bin nun schon fast ein Jahr getrennt, habe eine neue nicht ganz einfache Beziehung und trotzdem kommen immer mal wieder Rückfälle. Ich habe mir alles überlegt und gegrübelt: war sie meine Seelenpartnerin, war sie die groß...


Danke für den Beitrag

Ich glaube tatsächlich auch nicht an diesen EINEN Menschen im Leben. Sondern daran, dass wir uns jeden Tag weiterentwickeln. Ohne es zu merken. Kleine, große Entscheidungen prägen und verändern uns. Und eben auch den Partner. Da gibts immer Phasen da ist man sich näher oder auch fremder. Und je nach Lebensabschnitt passen auch unterschiedliche Menschen. Mein erster Freund, mit dem ich 6 Jahre zusammen war würde heute so gar nicht mehr passen. Viel zu introvertiert.

Leider ist es bei mir in diesem Fall jetzt aber so dass wir sehr sehr viel geteilt haben. Auch wenn wir sehr unterschiedlich waren. Sowas hatte ich bis dato noch nie erlebt. Auch diese Vertrautheit. Eben irgendwie Magie.

Und ja ich frage mich oft. Kann das für immer so anhalten? Diese Sehnsucht? Gibt's Liebeskummer der nie vergeht?

08.02.2021 21:05 • #302


A


Ich glaube so langsam den Verstand zu verlieren

x 3


Sommerblume_94
Zitat von FrauDrachin:
Hey Sommerblume, kommst noch nicht so ganz raus, aus der Schleife, hm? Dauert, mach dir keinen Stress. Ich möchte dir nochmal eine Geschichte von mir, vom Sommer erzählen. Mein Nochmann war mit Next beim Grillen bei Nachbarn, von denen ich wußte, dass ich.... Hm... Nicht ...


Einfach Danke! Auch dass du mir (uns) deine Geschichte erzählst hast. Ich fühle es so sehr.

Naja. Wie müsste ich sein. Da fällt mir tatsächlich was ein.
Er ist mit seinen 25 Jahren schon sehr festgelegt. Hat einen großen Hund, ne Firma. Das heißt sehr örtlich gebunden. Ich bin am Ende meines Studiums, 26 Jahre alt und hätte definitiv zu ihm ziehen müssen. Alles andere wäre nicht möglich gewesen. Auch hätten wir im Sommer nie wegfahren können weil das Hochsaison bei ihm ist.
Das heißt. Sehr viel Unterordnung. Auch ist sein Arbeitspensum außerhalb von Corona so hoch, dass wenig Zeit für meine Probleme bleibt. Habe ich ja damals gemerkt. Der wollte abschalten wenn er abends heim kam. Dieses.. Miteinander durch die sch.. Bedingungslos. Aus Liebe. Kann er glaube ich nicht.

Was mir auch noch auffällt die letzten Tage... Ich habe das Gefühl die komplette Zeit mit ihm wie im Rausch gewesen zu sein. Mir fehlen auch teils wirklich Erinnerungen vom davor und dem danach. Ich habe mich so in diese Gefühle gestürzt (wo ich mich ja so schwer verliebe), dass ich sie partout festhalten wollte. Um jeden Preis. Bis hin zu zwanghaftem Verhalten. Er hat so oft im Streit schluss gemacht und von Mal zu Mal habe ich Dinge erfunden dass er bleibt. Probleme die nicht existierten etc. Aus purer Verlustangst. Ich habe mein komplettes Gesicht verloren.
Er meinte immer mit seinen Ex-Freundinnen hätte es solche Streitereien (die bei uns oft übel waren. Sehr extrem.) nie gegeben. Beide Mädels haben ihn aber auch verlassen. Und von der einen weiß ich ich dass es gefuhlstechnisch nicht gereicht hat. Ergo. Sie waren nie so involviert. Daher auch kein Streit. Weil halt egal.
Er sagte auch mal ich wäre dje erste Frau die ihn wirklich geliebt hat.
Abgesehen davon ist mein Ziel aber rauszufinden was mich motiviert hat. So zu Klammern. Mich so zu verhalten. Diese Selbstaufgabe.

Zurück zum Rausch. Es war wirklich so. Mir wurden auch neue Welten eröffnet. Er ist hier super krass vernetzt, Veranstaltungsbranche. Jedes Wochenende durchgehend waren wir unterwegs. Messen. Vip - Veranstaltungen. Neue interessante Menschen. Ich immer an seiner Seite. Es war genau mein Ding. Weil ich bin so. Super aktiv und untehmungslustig. Auch kann ich mit jedem reden, bin sehr offen. Wohl die perfekte Begleitung.
Gleichwohl habe ich sehr auf meine Dinge auch bestanden. Meine Geburtstage von Freunden, Dorffest, etc. Es war teilweise echt Stress. Mein Highlight war irgendwann er. Wenn ich morgens bei ihm gefahren bin habe ich dem Abend entgegen gefiebert.
Dabei hatte ich so ein erfülltes Leben. Aber durchs Studium eben gerade mittags einfach mehr Zeit für Dinge wie Sport, Freunde, etc.
Nach der Trennung dann der kalte Entzug, bis heute.

Deine kognitive Umstrukturierung finde ich super. Das fällt mir leider sehr sehr schwer. Ich mag die Opferrolle wohl. Bzw Täterrolle mit meinen Schuldgefühlen. Tatsächlich hast du in vielen Punkten Recht.
Ich habe beim ersten Treffen gedacht sie ist eigentlich die weibliche Version von ihm. Sehr sehr easy, gechillt. Ein absoluter Kumpeltyp. schei. auf alles und jeden. Karnevalsverein, sehr dorflich orientiert. Wird hier auch niemals weggehen. Dorfleben. Partys. B.. Sie sagte selbst treue sei nicht ihr Ding und sie pushe ihr Ego gerne mit Männern.

Bei mir war es eher so dass wir uns wahnsinnig ergänzt haben. Geschäftsmann, Kopfmensch vs. Gefuhlsmensch. Selbstbewusst vs. Eher nicht so dennoch gab's natürlich eine extrem vertraute Ebene, gleicher Humor etc. Ich hoffe ich komme bald weiter in meinen Gedanken.

Ich hatte heute Therapie lief gut. Wenn auch ungewohnt im Liegen, aber ist eben analytische Herangehensweise. Ich bin gespannt ob es mir was bringt. Sie arbeitet nicht typisch Verhaltenstherapeutisch. Lässt mich viel reden, sagt eigentlich kaum was.

Du hast Recht damit, dass das Mädel nicht schuld ist an der Situation und ich bin ihr auch dankbar. Ich finde es einfach sehr schade wenn man sich so strikt ausdrückt wie sie.
Zitat er hat uns beide verloren. Er ist kein guter Mensch, so jemanden möchte ich nicht im Freundeskreis, wir können Freunde werden (zu mir), er ist für mich gestorben.
Und jetzt das. Natürlich denkt man da schon an Absicht von ihrer Seite.

Aber. Ich möchte den Fokus wieder auf mich richten. Lernen. Wachsen. Und dje beste Version von mir selber werden. Wie ihr auch alle hier 3

Grüße ihr Lieben.

08.02.2021 21:20 • x 1 #303


Sommerblume_94
Zitat von Tatiana:
Wow, Frau Drachin! Ich bin ganz begeistert, wie du das damals gemacht hast! Denn genau das ist eben das Ding, was ich schon die ganze Zeit sage: Sich allem stellen ist schmerzhaft ja, aber nicht so schmerzhaft, wie man es denkt. Es zerbricht einen nicht, auch wenn es ...


Seit einigen Tagen tut es wirklich höllisch weh. Glaub mir das. Aber ich bin auch froh. Vorher war alles so dumpf und unwirklich. Genau das ist ja das, weswegen ich mir so Sorgen um mich selbst gemacht habe.
Normalerweise habe ich die erfahrung gemacht dass ich heule paar Wochen und *beep* abschließen kann. Dieses Mal war es ein sehr dumpfer Schmerz. Wie ein Knoten im Bauch. Der sich nicht lösen konnte. Teilweise ist er immer noch da.
Ich kanns ganz gut in ner Metapher beschreiben.
Die Bombe schlägt ein. Überall Staub und Chaos. Orientierungslosigkeit.
Normal wäre es zu rennen. So schnell man kann. Und dann, auch wenn man verletzt ist. Langsam wieder zu Kräften zu kommen.

Ich fühle mich so. Als würde ich in dem Staub sitzen, piepen auf den Ohren. Und kann mich nicht bewegen. Absolute Starre. Schaue mir das alles von außen an. Aber habe keine Kontrolle. So in etwa. (ich muss dabei immer an dje Hunde denken aus dem Experiment zum Thema erlernte Hilflosigkeit). Genau das beschreibt mein Empfinden.

08.02.2021 21:24 • #304


Wasabix
Zitat von FrauDrachin:
Hey Sommerblume, kommst noch nicht so ganz raus, aus der Schleife, hm? Dauert, mach dir keinen Stress. Ich möchte dir nochmal eine Geschichte von mir, vom Sommer erzählen. Mein Nochmann war mit Next beim Grillen bei Nachbarn, von denen ich wußte, dass ich.... Hm... Nicht ...


Best article ever!

09.02.2021 00:02 • x 1 #305


FrauDrachin
Zitat von Sommerblume_94:
Sehr viel Unterordnung.


Oh ja, das hätte ich fast vergessen. Next kann damit leben, sich komplett um Nochmann herum zu organisieren. Seine Termine und sein Leben sind gesetzt, Next muss sich mit dem begnügen, was noch übrigbleibt. Bei Next ist klar, dass sie nur Hilfskraft ist, wenn die beiden miteinander arbeiten.

Mir war es immer wichtig, das Leben gemeinsam zu gestalten, so dass es für uns beide passt. Eigentlich überhaupt ein gemeinsames Leben zu haben. Damit bin ich immer wieder vor Wände gelaufen.
Ich wollte mitbestimmen, wie und an was wir arbeiten.

Nein, ich kann und will nicht die richtige Frau für Nochmann sein.

09.02.2021 09:29 • x 1 #306


Tatiana
Wooohooooo, weiter so, ladies!

Und Sommerblume. Ich glaub dir total, dass du leidest. Ich vermute nur, dass du gerade den death by a thousand paper cuts wählst, anstatt die Klopfer in deinem Kopf an zu gehen. Aber da mag ich falsch liegen. Und außerdem gefällt es mir sehr, wie du jetzt in self-care investierst. Fängt schon mit dem essen an! Das ist nicht einfach. Also Hut ab

09.02.2021 10:24 • x 1 #307


R
Die Bombe schlägt ein. Überall Staub und Chaos. Orientierungslosigkeit.
Normal wäre es zu rennen. So schnell man kann. Und dann, auch wenn man verletzt ist. Langsam wieder zu Kräften zu kommen.

Ich fühle mich so. Als würde ich in dem Staub sitzen, piepen auf den Ohren. Und kann mich nicht bewegen. Absolute Starre. Schaue mir das alles von außen an. Aber habe keine Kontrolle.

Wahnsinnig tolle Beschreibung! DANKE! Genau das trifft es. Man weiß was die normale Reaktion wäre und kann nicht....

09.02.2021 11:59 • x 2 #308


Sommerblume_94
Ihr Lieben, ich dachte ich nutze diesen Sonntagnachmittag um mich mal wieder zu melden.

Tjo. Valentinstag. Ich war eben mit meinen beiden engsten Freundinnen spazieren. Seit über 20 Jahren, also den Großteil meines Lebens sind sie an meiner Seite. Immer. Und gerade in solchen Zeiten merke ich immer wieder wie wichtig so etwas ist.

Die letzten Tage habe ich weitestgehend am Schreibtisch verbracht. Klausurenphase. Leider fällt mir das fokussieren immer noch schwer. Ich weiß dass das normal ist. Allerdings fragt man sich halt schon, nach 5 Jahren single dasein (die 4 Monate mit meinem Ex mal nicht rein gerechnet) wann man auch mal wieder so nen Valentinstag mit Partner verbringt. Leider steht mein Ex nach wie vor sehr weit oben auf dem Podest. Ich frage mich was er heute so treibt und ob er ab und zu noch an mich denkt.
Manchmal habe ich so Gedanken wie ... vllt hat es nicht sein sollen (eben sehr rationale Gedanken). Leider entgleiten die mir immer sehr schnell wieder und lassen sich nicht lange greifen.
Immer wieder denke ich in letzter Zeit darüber nach meine Zelte hier in der Region, meiner Heimatregion nach dem Studium abzubrechen oder zumindest sobald Corona es zulässt mal ins Ausland zu gehen einige Wochen. Ob das dann hilft endgültig über ihn hinweg zu kommen oder eher einer Flucht gleicht kann ich schwer beurteilen.
Oft versuche ich mich noch in mein damaliges Ich während der Kennenlernzeit und Beziehung hineinzuversetzen. Ich habe diesem Menschen jetzt über ein Jahr nachgetrauert und bin noch dabei. Während der Beziehung waren diese Gefühle nicht so enorm, zumindest nicht offensichtlich. Da hinterfrage ich oft warum. Ich habe danach so um ihn gekämpft, so gelitten und gedacht er wäre der Richtige. Warum nicht während der Beziehung schon.
Er meinte mal zu mir er würde sich trennen, sollte ich mal länger ins Ausland müssen. Fernbeziehung sei nichts für ihn, da er sich dann immer die Wochenenden für mich freihalten müsse. Der Satz hat mich damals schwer getroffen. Zeigt es doch im Nachhinein dass er mich niemals so geliebt hat wie ich ihn.
Zu akzeptieren dass man sehr viel in einen Menschen projiziiert hat, dieser aber umgekehrt nicht ist hart. Man hat diese wahnsinnigen Gefühle und das Gegenüber nicht. Auch fehlt mir an sehr viel Zeit mit ihm irgendwie die Erinnerung. Die ganze Beziehung fühlt sich nachträglich an wie ein schwerer Rausch. Das mega high. Alles irgendwie unwirklich.

Die Frage die mich momentan in dieser aktuellen Phase am meisten beschäftigt ist ob ich mich je wieder so einlassen kann. Ich bekomme auch aktuell viele Nachrichten von Männern, die gerne mal mit mir spazieren gehen würden o.Ä.
Aber ich habe einfach keine Lust. Es nervt mich dann zu wissen, dass er wohl noch die andere hat. Aber ich möchte für mich so lange alleine bleiben bis ich mir nochmal so sicher bin. Nichts Halbgares um nur nicht alleine zu sein. Und wenn es nochmal 5 Jahre dauert.
Da ist immer noch diese tiefe Vertrautheit. Kennt ihr das ? Ich hatte oft das Gefühl dass er irgendwie wie ein Bruder für mich ist. So extrem. Vor 4 Tagen wurde die Tante meines Vaters beerdigt. Die ganze Zeit dachte ich an die Familienfeste bei denen er dabei war. Er war trotz der kurzen Zeit schon fester Bestandteil. Dieses wir, das war einfach schön. Und in diesen Momenten laufen dann auch solche Zukunftsprojektionen vor mir ab von uns 2. Familie. Gemeinsam. Sich gegenseitig unterstützen. Alles Dinge die ich mir wohl so zurechtgesponnen habe. Diese Momente sind dann ähnlich real und intensiv wie diese Flashbacks die ich immer noch erlebe.


Und da hab ich einfach Angst dass so wer nie mehr kommt. Mein Ex-Ex mit dem ich 5 Jahre zusammen war und mich schlussendlich getrennt habe hatte so viele Eigenschaften davon nicht. Dieses Lebensfrohe, aktive, immer auf Achse. Lebemensch halt (klar gibts da auch Nachteile).

Die Therapie läuft ganz gut. Sie lässt mich sehr viel erzählen und stellt kaum Rückfragen. Da bin ich noch ein wenig unsicher ob mir das hilft. Geredet habe ich so viel über dieses Thema die letzten 14 Monate. Ich will ja verstehen warum ich mich so schwer immer verliebe, dann aber diese extreme abhängigkeit entwickele. Ich habe durch die Therapie aber auch generell mal reflektieren können. Die Therapeutin meinte. Schauen sie sich dochmal ihre Beziehungshistorie an. 5,5 Jahre. In so jungen Jahren. Und sie denken sie seien nicht fähig? Und da hab ich dann schon mal überlegt. Klar war ich damals auch noch irgendwie ein anderer Mensch. Nicht so energisch, nicht so impulsiv. Aber dennoch. War das dann so der Moment wo ich dachte. Mhmm. Sie hat Recht. Wäre ich so schrecklich wie mein EX meint hätte es sein Vorgänger wohl keine 5 Jahre ausgehalten.


Ansonsten will ich nochmal einen Appell an euch richten...Ich war die Tage bei einem Einsatz (durch mein Ehrenamt). Plötzlicher Kindstod. Die Eltern waren zu betreuen.
In so Momenten wird mir immer klar. Wie kurz das alles ist. Hier auf dem Planeten. Selbst Kinder sterben. Nutzt die Zeit. Ich weiß wie schwer es ist. Auch an diesem Tag hab ich wieder an ihn gedacht. Und ihn vermisst. Aber wir alle kommen hier nicht lebend raus. Nutzt die Zeit.

14.02.2021 17:46 • x 5 #309


Sommerblume_94
Ihr Lieben, ich bins nichmal.

Hab ihr vielleicht einen Tipp für mich was ich langfristig gegen dieses anhaltende Verbundenheitsgefühl tun kann? Und diese immer noch anwesenden Zukunftsprojektionen? Habt ihr da Erfahrungen?
Außer Zeit vergehen zu lassen. Hat wohl immer noch viel mit Idealisierung zu tun.

Ganz liebe Grüße, ich drücke euch alle.

15.02.2021 12:01 • #310


L
liebe sommerblume

ich weiß genau von was du da sprichst. diese verbundenheit, diese nähe, das verstanden werden, die anziehung, die absolute vertrautheit und das teilen des humors. ein blick, ein lächeln, eine gestik oder eine kleine berührung reichen aus und man ist "zweiineim"!

nun, solche besonderen menschen trifft man äußerst selten im leben. manchmal vielleicht nur einmal! was du dagegen tun kannst? meineserachtens nur eins: es anzunehmen und, auch wenn dies im moment unmöglich erscheint, dankbar zu sein, diesem menschen begegnet zu sein. denn bei allem elend, bei all dem schmerz und der trauer, die eine solche begegnung mit sich bringt, zeigt sie uns auch, zu welcher liebe und zu welch tiefen gefühlen wir fähig sind! und vielleicht, liebe sommerblume, mit etwas abstand, können wir sagen, daß genau diese begegnung zu diesem für uns besonderen menschen, uns als person vorwärts gebracht und in den augen anderer selbst besonders gemacht hat!?

tja, wie du siehst stehen da viele "vielleichts". ..und immer wirds "in zukunft" sein. das hilft "im moment" rein gar nichts! tut mir leid, daß ich dir hiermit nicht wirklich helfen kann! mir hilft es einwenig, gedanklich ein STOP! auszusprechen und die vorstellung eines stoppschildes! bis hier hin und nicht weiter! andere stellen sich einen türsteher für gedanken vor..auch das kann kurzzeitig helfen diese zukunftsvorstellungen zu verbannen!

15.02.2021 12:48 • x 1 #311


FrauDrachin
Hey Sommerblume,

mir helfen hier immer Visualisierungen, Meditationen, Schamanische Reisen und Rituale.

Einmal habe ich einige Wochen lange immer wieder die Augen geschlossen, und meinen Mann ganz bewußt in die Reihe der Exfeunde gestellt.
Ein Ritual war, dass ich ein Glas aufgestellt habe, und immer 2Euro reingeschmissen habe, wenn ich in meinem Kopf mit meinem Mann sinnlose Diskussionen geführt habe.
Ich habe von einem schönen Brauch gelesen, dass man auf frische Gräber einen Hollundersteckling pflanzt(e), und wenn der Hollundersteckling angewachsen ist, glaubt(e) man, dass der Verstorbenene gut im Jenseits angekommen ist. Das hab ich für mich adaptiert, indem ich meinen Verlobungsring zu einem Hollunderstrauch getragen habe, und mir einen Steckling mitgenommen habe.
Ich nutze sooft ich kann meine Menstruation, um auch seelisch zu entgiften, oft tauchen dann schöne Bilder auf: Einmal hatte ich das Bild vor Augen, dass ich mit ganz viel Grümpel zu einem Fluß gehe, und das Gerümpel dem Fluss übergebe...
Schananische Reisen sind gar nicht so esoterisch wie es klingt, durch bestimmte Rhythmen (Trommel) verändern sich die Hirnwellen so, dass man besser Zugang zu den inneren Bildern hat, das hilft mir immer sehr. Außerdem hat es z.B. in Korea und bei den Ureinwohnern Amerikas eine sehr weibliche Tradition.

Auch das hilft mir gerade sehr, mich mit den Auswüchsen des Patriarchats auseinanderzusetzten, und dadurch mehr in meine weibliche Kraf zu kommen.

Vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderen Vorschlag was anfangen?

15.02.2021 12:51 • x 2 #312


L
hey ihr, ich bins nochmal, gerne teile ich diese geschichte mit euch, die mir in so manch dunklen stunden sehr geholfen hat! ich arbeite daran diese gedanken und worte zu verinnerlichen..

Eine Geschichte über die Liebe

Nicht alle Dorfbewohner gingen nach der Geschichte in ihre Häuser zurück. Eine junge Frau mit traurigen Augen sprach mich an: Lieber alter, weiser Geschichtenerzähler, bitte gehe noch nicht. Du sagst, du hast die Liebe gefunden. Sag mir dann auch, warum uns die Liebe so verletzlich macht.

Wenn wir verliebt sind, versuchte ich mich in einer Antwort, lässt unser Herz den Schutzschild herunter. Damit trifft alles in vielfacher Wucht. Die schönen Dinge sind um ein Vielfaches leuchtender und schöner. Und die nicht so schönen Dinge sind um ein Vielfaches schmerzlicher. Wenn wir lieben, sind wir nicht auf der Hut, nicht vorsichtig. Wir machen unser Herz weit auf: Komm, komm, hier ist es warm! Und es kommen so viele, wie dein Herz Platz hat aufzunehmen, weil dieses liebende Herz leuchtet, es leuchtet heller als jeder Stern am Firmament.

Aber weshalb suchen wir uns dann immer wieder diejenigen aus, die unsere Liebe am Wenigsten zu erwidern wissen?

Ist das wahr, dass sie unsere Liebe nicht zu erwidern wissen? Kannst du wissen, dass das wirklich wahr ist? entgegnete ich mit meiner Gegenfrage. Denn wer kann schon wissen, was wirklich wahr ist, wenn wir über einen anderen reden.
Vielleicht wissen diejenigen um den Schmerz, den das Herunterlassen des Schutzschildes mit sich bringen kann. Und vielleicht haben sie auch nur Angst vor der eigenen Verletzlichkeit.
Und so verletzen sie denjenigen, der sie liebt, in der Hoffnung, dass dieser sich zurückzieht, im Glauben, dass damit die Gefahr für eigene Verletzungen nicht mehr besteht. Und irgendwann erkennen sie vielleicht, dass sie sich damit selbst mehr verletzt haben, als das je ein Mensch hätte tun können. Sie haben sich von der Liebe abgeschnitten, aus Angst, irgendwann eine verlorene Liebe betrauern zu müssen. Deshalb wählen sie, lieber nicht zu lieben. Ich habe viele Geschichten darüber gehört und selbst viele Geschichten in diesem Glauben erlebt.

Und warum verletzen wir uns durch Sehnsucht immer wieder selbst?

Unsere Sehnsucht ist der Schrei nach unendlicher, bedingungsloser Liebe. Der Wunsch danach, geliebt zu werden, weil man einfach IST. Liebe, die nicht verlangt: Wenn dein Haar nicht schwarz ist, kann ich dich nicht lieben., die nicht fordert: Wenn du nicht bereit bist, etwas an dir zu ändern, dann kann ich nicht glauben, dass du mich liebst., Liebe, hinter der nicht der eigene Hunger steht nach dem, was der andere für einen tut.
Wir sehnen uns nach der Liebe, die wir alle in unserer Erinnerung haben. Denn diese Liebe kennt keine Bedingungen. Sie ist, weil sie IST.

Geschichtenerzähler, ich höre was du sagst. Doch welchen Sinn soll das alles haben?

Diese Liebe findest du erst im Außen, wenn du sie im Innen gefunden hast. Du magst das vielleicht nicht hören. Aber den Menschen, den du zuallererst bedingungslos lieb haben solltest, dem du ununterbrochen etwas Gutes tun solltest, der dein uneingeschränktes Vertrauen verdient, den du nicht bemängeln, verurteilen, klein machen solltest, dem du mit einem Lächeln am Morgen in die Augen schauen solltest und ihm sagst Es ist schön, dass es dich gibt, das bist DU, du ganz alleine.

Das verstehe ich ja, obwohl - ich gebe es ja zu, es fällt mir schwer, mich selbst zu lieben. Verliebtsein in einen anderen Menschen ist so wunderschön. Doch was soll denn der Sinn sein dieses tiefen, warmen Sternenhimmels im Bauch, der sich schlagartig in einen Dauerregen verwandelt, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen kann?

Ohne, dass du etwas unternehmen kannst - genau das ist der Sinn! Du erkennst deine Machtlosigkeit im Außen, wenn dein Innen sich nicht annehmen kann. Wenn du verliebt bist und glaubst, deine Liebe würde nicht erwidert, dann fühlst du dich hilflos, verzweifelt, drehst dich im Gedankenkreis, magst nicht mehr leben. Die Sonne hat ihren Glanz verloren. Weil du glaubst, dass du die Liebe verloren hast.
Glaube mir, du kannst die Liebe niemals verlieren. Beginne mit dir selbst, dann erfährst du, was ich erfahren habe. Mein Leben hat sich grundlegend geändert, als ich mir gestattet habe, mich selbst zu lieben. Mein Schrei Ich will geliebt werden! ging durch mich selbst in Erfüllung. Ich sehe heute in Zurückweisung nicht mehr den Verlust von Liebe. Liebe und Verliebtsein, wie oft werden beide verwechselt? Liebe ist. Liebe braucht nicht, fordert nicht.
Oft höre ich die Klage Was mache ich nur? Er hat mich verlassen und ich kann nicht aufhören, ihn zu lieben!
Freu dich doch, tröste ich dann. Freue dich darüber, dass du ihn immer noch liebst. Die Liebe bereitet dir niemals Schmerzen. Du musst ihn doch nicht besitzen, um ihn aus ganzem Herzen zu lieben so lange du lebst und über den Tod hinaus.
Wenn du dich selbst lieben kannst, dann kannst du auch denjenigen in Liebe einhüllen, der dich zurückweist. Er wird sich dann durch deine Liebe nicht bedrängt fühlen. Er fühlt, dass es selbstlos ist und nicht dem Zwecke dient, selbst geliebt werden zu wollen. Und er nimmt diese Liebe an oder auch nicht. Denn es ist seine Wahl.

Nachdenklich schaute sie mich an. Darüber möchte ich nachdenken! Danke, dass du dir die Zeit für mich genommen hast. Diese Fragen beschäftigen mich gerade sehr.

Ich habe gerne meine Sichtweise mit dir geteilt. Schlafe gut heute Nacht und denke nicht so viel nach. Wenn du ganz still bist und dein Kopf nicht alles übertönt, dann kannst du die Stimme deines Herzens hören. Dein Herz ist dein bester Ratgeber, es kennt die Antwort auf alle deine Fragen.

15.02.2021 14:50 • #313


Sommerblume_94
Danke euch 3.

Leider habe ich heute gar keinen guten Tag. Habe die Andere vorhin beim Einkaufen gesehen.

Bin schrecklich angepisst und eifersüchtig seitdem. Will so gar nicht sein.
Ich versteh einfach nicht was er an ihr findet.
Keine Träne hat er mir nachgeweint und mich einfach ausgetauscht. Und ist jetzt aktuell sehr happy was man mitbekommt. Ich will nicht so eine Hexe sein, die da jetzt immer stalkt und nachhört was bei den beiden ist
Andererseits gibt das meinem Ego aktuell echt den Rest. Sie hat doch mitbekommen wie er zu mir war am Ende. Und sagte noch zu mir sie will mit dem nix mehr zu tun haben. Tja. Alles vergessen.
Eben erst mal ne Runde geheult.
Danke für eure Tipps.. Ich versuche langfristig damit zu arbeiten.
Jetzt fürs erste will ich mal die Eifersucht in den Griff bekommen. Und erinnere mich an die Worte von Frau Drachin, dass am Anfang immer alles ganz toll ist.
Fakt ist er ist weiter auf Dating Portalen unterwegs. Hat da vor 2 Tagen das Profil von einer Freundin von mir begutachtet. Außerdem ist Lockdown. Ausnahmezustand. Ich würde allerdings lügen wenn ich mir nicht wünschen würde dass er mal einen Tag so leidet wie ichs seit einem Jahr tue.

15.02.2021 15:22 • x 1 #314


FrauDrachin
Hey Sommerblume,

mir hilft der Gedanke sehr, dass Eifersucht eigentlich kein Gefühl ist, sondern eine Emotion, also ein zusammengesetztes Gefühl aus allem möglichen.

Meistens ist es eine Angst die dahinter steckt, die Angst nicht liebenswert, nicht gut genug zu sein, die Angst, den gliebten Menschen zu verlieren...
Ich finde das sieht man bei dir immer ganz deutlich, dass die Eifersucht vor allem deshalbt immer wieder kommt, weil die beiden zusammen zu sehen, dein Selbstwertgefühl killt.
Ich weiß, ich wiederhole mich: Wenn ein anderer Mensch mit einem Menschen klar kommt, mit dem du nicht klargekommen bist, heißt das nicht, dass mit dir was falsch ist, weil du karkommen hättest müssen. Ob die zwei miteinander glücklich sind (wenn sie es sind...), hat rein gar nichts mit dir zu tun. Und du siehst es wieder und wieder: Er ist in der Anfangsphase der neuen Beziehung auf Datingapps unterwegs, wenn ich dich richtig verstanden habe, ein Nogo für dich.
Versuche die Perspektive zu wechseln: ER genügt DEINEN Ansprüchen nicht. Wenn die andere so geringe Ansprüche hat, dann soll sie ihn doch haben!

15.02.2021 16:23 • x 1 #315


A


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