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Ich hab alles kaputt gemacht

L
Liebe community,

Ich schreibe hier, weil ich einfach verzweifelt bin und Halt brauche. Auch wenn ich gerade wenig Mitleid verdient habe.
Mein Freund hat sich heute von mir nach 2.5 Jahren Fernbeziezung getrennt, aus sehr guten Gründen. Er liebt mich, aber er hat keine Kraft mehr.
Ich versuche kurz zu erklären warum: ich habe ein Alkohlproblem; keine sucht aber definitiv schädlichen Gebrauch. Bevor ich mit meinem ex zusammen gekommen bin, war ich in einer 8 jährigen Beziehung. Hier habe ich grob gesagt, viele schlechte Erfahrungen gemacht und gelernt, dass Bindung an Geschlfchtsverkehr geknüpft ist. Bei Verweigerung gab es entsprechende strafen. Leider haben ich diese Muster mit in die neue Beziehung gebracht. Ich habe heimlich vor dem S** getrunken um mit Angst und Anspannung umzugehen. Das obwohl mein ex es nur gut mit mir meinte. Ich habe gelogen, verleugnet und nicht zu mir gestanden. Ich bin Seit 6 Monaten in Therapie well ich für mich und meinen ex wachsen und heilen wollte. Leider gab es seitdem 2 rückfälle, den letzten vor 2 Wochen. Das ist jetzt auch der Grund für die Trennung. Ich verstehe ihn so gut, ich habe ihn so verletzt obwohl ich jetzt endlich verstanden habe, dass ich mich bei ihm wirklich sicher hätte fühlen können. Ich habe die ganze Beziehung zerstört und den Menschen der mich liebt, zu tiest verletzt und enttäuscht. Ich weiß, ich kann es nicht rückgängig machen. Ich möchte weiter an mir arbeiten und dafür sorgen; dass sowss nie wieder passiert. Aber wie gehe ich jetzt mit diesem schrecklichen Schmerz um? Zu wissen, dass ich tatsächlich ehrlich geliebt wurde und trotzdem in alte Muster gerutscht bin, werde ich mir nie verzeihen können. Ich habe alles verloren, was mir wichtig ist.

Ich danke euch fürs lesen.

21.07.2025 10:14 • x 3 #1


L
Achje, was für eine vertrackte Situation.

Auf jeden Fall mach deine Therapie weiter! Ich nehme mal an, sie beinhaltet, dass du keinen Tropfen Alk. mehr anrührst? Halte deinen Ex auf dem Laufenden zur Therapie, vielleicht hilft es, wenn er sieht, dass du wirklich weiter daran arbeitest.

21.07.2025 10:25 • x 2 #2


A


Ich hab alles kaputt gemacht

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S
Liebe Leonie,

bitte versuche, diese Schuldgefühle, geradezu Selbstzerfleischung, in den Griff zu kriegen.
Sie verhindern Deine echte Gesundwerdung!

Alk. ist ein Riesenproblem, ja! Aber dieser Alk. stand ja für Etwas, das Dir zu dem Zeitpunkt unmöglich zum Betrachten erschien. MMn müsstest Du da ansetzen!

Es ist immer Deine eigene Entscheidung, mit welchen Mitteln Du kompensierst! Du hast Alk. gewählt...okay, passiert! Gut, dass Du nun einen anderen Weg suchst!

Ich wünsche Dir alle Kraft!

21.07.2025 10:35 • x 5 #3


J
Naja ich weiß nicht, ob du dir selbst die Schuld geben solltest. Klar viel hättest du in deiner vorherigen Beziehung, die die Probleme ausgelöst hat, anders reagieren können. Aber immer nur in der Theorie und immer im Nachhinein.

Deswegen gibt es auch die Redewendung, im Nachhinein ist man immer schlauer.

Konzentriere dich auf dich und mach dir bewusst, dass einzig und allein dein Fortschritt wichtig ist, auch wenn es ein schwieriger Weg ist.


Zu deinen jetzt Ex möchte ich sagen, dass er auch ganz anders hätte reagieren können, und zwar empathisch und mitfühlend. Keine Ahnung warum man sich dafür trennt, sofern du nicht die ganze Zeit trinkst. Ich meine dein Problem ist mit etwas Verständnis deines Partners leicht zu lösen?

An einem Beziehungsende hat nur der Trennende schuld, denn dieser löst die Beziehung. Klar hat man gewisse Verhaltensweisen, die den anderen dann dazu bringen könten, aber genauso gut kann man an der Beziehung arbeiten, oder nicht?

Es ist immerhin ein Teamsport.

21.07.2025 10:38 • x 1 #4


B
Liebe @Leonie99, dass du in Therapie bist, ist ein guter und wichtiger Schritt für dich. Ein erster mutiger Schritt. Du hast offensichtlich in sehr jungen Jahren furchtbar schlechte Erfahrungen in einer Beziehung erlebt. Acht Jahre sind lang. Welche Therapieform hast du seit 6 Monaten, welchen Fokus hat sie? Rückfälle können passieren. Du wirst hoffentlich lernen, mit Stresssituationen besser umzugehen und dich nicht zu betäuben. Erst wenn du diesen Meilenstein erreicht hast, solltest du an eine neue Beziehung denken.
Zitat von Leonie99:
Das obwohl mein ex es nur gut mit mir meinte.

Das klingt für mich sehr ambivalent, nicht auf Augenhöhe. Was meinst du damit, wie konntest du merken, dass er es nur gut meinte, wie hat er dir das gezeigt?

Welche Auswirkungen hatte dein heimlicher Alk. auf euer Leben, auf eure Beziehung, warst du komplett stoned, was ist passiert, wenn du getrunken hast?

21.07.2025 10:39 • x 2 #5


Blind-Meg
Zitat von Sonnenblume53:
Aber dieser Alk. stand ja für Etwas, das Dir zu dem Zeitpunkt unmöglich zum Betrachten erschien

Das tut er immer.

Zitat von Leonie99:
Aber wie gehe ich jetzt mit diesem schrecklichen Schmerz um?

Aushalten und draus lernen. Die meisten Suchtkranken brauchen einen harten Anlass, um damit aufzuhören.
Die Sucht ist immer stärker als alles anderen. Bis etwas anderes stärker ist.
Wenn du jetzt schaust, diesen Schmerz ohne Alk. auszuhalten, bist du auf einem guten Weg und hast eine gute Prognose, stabil zu bleiben.
Wenn nicht, wirst du die gleiche Runde noch das eine oder andere weitere Mal drehen.

21.07.2025 10:40 • x 3 #6


Blind-Meg
Zitat von Jalnex18:
Zu deinen jetzt Ex möchte ich sagen, dass er auch ganz anders hätte reagieren können, und zwar empathisch und mitfühlend. Keine Ahnung warum man sich dafür trennt, sofern du nicht die ganze Zeit trinkst. Ich meine dein Problem ist mit etwas Verständnis deines Partners leicht zu lösen?

Das finde ich nicht. Wenn sie einfach aufhören könnte zu trinken, würde sie das doch tun?!
Es wird bestimmt vorab Gespräche über das Thema gegeben haben. Der Ex wird sich das nicht 2 Jahre lang unkommentiert anschauen und sich dann plötzlich ohne Vorwarnung trennen.
Die TE spricht von 2 Rückfällen, also hatte sie das Thema auf dem Radar.
Mehr als 2 Rückfälle würde ich auch nicht tolerieren, ich kann den Ex verstehen und hätte es genauso gemacht.
Die Vitstellung, jemand anderen retten zu können, ist eine Illusion. Immer.

21.07.2025 10:44 • x 5 #7


J
@Blind-Meg

Du scheinst auch nicht gerade empathisch zu sein.... Natürlich wird es nicht von heute auf morgen besser. Das wird es nie. Aber mit ein wenig Verständnis und dem Anderen Sicherheit und Geborgenheit zu signalisieren, würde das Problem verschwinden, sofern es sich ausschließlich auf den GV bezieht.

Zitat von Blind-Meg:
Das finde ich nicht. Wenn sie einfach aufhören könnte zu trinken, würde sie das doch tun?!

Das ist richtig, aber als Partner kann man unterstützen? Und den anderen Zeit geben und Verständnis dafür haben, dass jeder in irgendeinerweise sein Päckchen hat?

Zitat von Blind-Meg:
Es wird bestimmt vorab Gespräche über das Thema gegeben haben. Der Ex wird sich das nicht 2 Jahre lang unkommentiert anschauen und sich dann plötzlich ohne Vorwarnung trennen.

Ja solche Gespräche kenne ich. Diese Gespräche sind meistens für denjenigen den etwas stört. Die laufen meistens mit der Intention, dass doch der Andere bitte was ändern soll. Also eigentlich sinnlose Gespräche.... denn das übt Druck aus, was überhaupt nichts bringt.

Mal ganz davon abgesehen, dass der Partner hier nicht das Thema ist.

Nichtsdestotrotz gäbe es auch Partner die mehr Geduld/Verständnis/Empathie hätten und auch unterstützen, nicht retten.

Wie weit dabei jeder geht, ist ermessensspielraum. Und ja, es ist ihre Aufgabe an ihren Problemen zu arbeiten.

21.07.2025 11:07 • x 1 #8


L
@Jalnex18 danke für deine Antwort und dein Mitgefühl. Ich weiß dass er sein bestes gegeben hat für mich da zu sein, auf seine Weise. Ich konnte seine Hilfe leider zu spät annehmen. Ich dachte immer, dass ich es alleine schaffe und dass jeder mich sofort verlassen würden, wenn ich ehrlich über mein problem spreche . Habe mich furchtbar geschämt. ICh wünschte mir natürlich, dass er trotz allem an uns glauben würde, verstehe aber auch leider seine Kraftlosigkeit

21.07.2025 11:09 • x 1 #9


L
@Brightness2 Danke für deine Nachricht. Ich mache eine klassische Verhaltenstherapie. Arbeite da vieles aus meiner Vergangenheit auf und lerne wie ich mit Angst und Anspannung besser umgehen kann. Vor allem aber auch, wie ich diese Glaubenssätze bzgl. Intimität und Grenzen ablegen kann..

Alk. hat im Alltag nie eine Rolle gespielt. Da wir uns auch nur 2 mal im monst gesehen haben, konnte ich es lange beschönigen. Ich habe heimlich vorher im Bad eine Dose getrunken. Aus Scham, aber such weil er streng musmlich ist und nichts trinkt.. Ich war dann nich völlig weg oder so, einfach lockerer, entspannter, weniger angespannt. Ich wollte einfach meine Gedanken ruhiger schalten, auch wenn ich weiß wie unfair es ihm gegenüber war.

21.07.2025 11:52 • x 2 #10


L
@Jalnex18 ich danke dir sehr für dein Mitgefühl.

21.07.2025 11:54 • x 1 #11


B
Zitat von Leonie99:
Vor allem aber auch, wie ich diese Glaubenssätze bzgl. Intimität und Grenzen ablegen kann..

Super, auch wenn es Zeit brauchen wird, das umzusetzen, die Erkenntnis ist da, das Ziel definiert. Klopf dir mal liebevoll auf die Schulter.
Zitat von Leonie99:
Da wir uns auch nur 2 mal im monst gesehen haben, konnte ich es lange beschönigen.

Wie groß war die Entfernung zwischen euch, wie habt ihr euch kennengelernt?
Zitat von Leonie99:
Ich habe heimlich vorher im Bad eine Dose getrunken. Aus Scham, aber such weil er streng musmlich ist und nichts trinkt..

Eine Dose welchen Alk.? Puh, da spüre ich ein leichtes Unwohlsein. Du hast geschrieben, in deinem Alltag spielt Alk. keine Rolle. Es klingt, als hättest du Alk. missbraucht um lockerer zu werden, um deine schlechten Erlebnisse zu verdrängen, um ohne schlimme Erinnerungen, S. mit ihm haben zu können. Das arbeitest du in deiner Verhaltenstherapie auf. Super. Schau aber auch mal hin, wie klein und schuldbeladen du reagierst, weil du Alk. trinkst und dein Ex wegen seines Glaubens nicht. Da versteckt sich schon wieder so eine Unterordnung, die zumindest mal das Tageslicht sehen und überprüft werden sollte. Und das passt sehr gut zu meinem Störgeräusch als ich den Satz
Zitat von Leonie99:
Das obwohl mein ex es nur gut mit mir meinte.

gelesen habe. Schau genau hin, wenn dir jemand Vorschriften macht, weil er es nur gut mit dir meint. Oft meinen solche Menschen es nur gut mit sich selbst.

21.07.2025 12:05 • x 2 #12


Nur-ein-Mensch
Mon

Achtung es wird etwas spirituell.

Dein jetziger Ex Freund war nur eine Zwischenstation,auch wenn das etwas komisch klingt.

Er hat dir gezeigt,daß du trotz deiner Probleme ,es wert bist geliebt zu werden.

Mache bitte unbedingt deine Therapie weiter, unter diesen zwei Gesichtspunken.

A.Du willst Gesund werden,damit du den richtigen Partner in dein Leben ziehst. (Auch der Ex war der richtige,aber nur für diese Zeit und um dir den folgenden Punkt zu verdeutlichen. )

B.Du bist es wert geliebt zuwerden,trotz deiner Probleme.

Ich bin mir sehr sicher das du auf dem richtigen Weg bist,bitte zieh durch.

21.07.2025 12:12 • x 2 #13


Blind-Meg
Zitat von Jalnex18:
Aber mit ein wenig Verständnis und dem Anderen Sicherheit und Geborgenheit zu signalisieren, würde das Problem verschwinden, sofern es sich ausschließlich auf den GV bezieht.

Nein, es würde eben nicht verschwinden, weil eine (beginnende) Sucht das nicht einfach so tut. Wenn man Alk. funktional nutzt, also trinkt, um zu.... bestätigt man sich selbst und seinem eigenen Hirn jedesmal wieder, dass es ohne nicht geht. Dann braucht man irgendwann Alk., um zu, und die körperliche Abhängigkeit tut ihr Übriges. Verständnis ist zum Aufhören zwar hilfreich, aber bei weitem nicht ausreichend. Ein Entzug ist knallhart, die Entwöhnung noch mal mehr, das macht keiner, weil ein anderer so sehr viel Verständnis hat. Das macht man, weil man selbst genug gute Gründe hat, sich das anzutun.
Mit solchen Aussagen, dass dieses Problem verschwindet wenn der Partner nur genug Geduld und Verständnis hat, spuckst du jedem Süchtigen UND dessen Angehörigen verbal ins Gesicht, ist dir das klar?

21.07.2025 12:23 • x 1 #14


Perlboot
Zitat von Jalnex18:
Aber mit ein wenig Verständnis und dem Anderen Sicherheit und Geborgenheit zu signalisieren, würde das Problem verschwinden, sofern es sich ausschließlich auf den GV bezieht.

@Jalnex18
In einer Fernbeziehung lassen sich kaum Verhaltensmuster auflösen, die die TE zuvor acht Jahre geprägt haben.

Irgendwann muss sich auch der verständnisvollste Partner/Freund zurückziehen, um seiner selbst willen.

21.07.2025 12:24 • x 2 #15


A


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