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Ich habs verbockt

L
Zitat von HabsVerbockt:
Aber genau das ist doch der Grund, warum ich hier schreibe - DAS kann doch nicht mein Leben gewesen sein!

Warum? Ich finde du kannst eigentlich ganz stolz auf dich sein. Du bist tapfer, ein Beschützer, pflichtbewusst, kein rücksichtsloser Egomane. Finde ich jetzt gar nicht sooo schlechte Lebensbilanz. Ne im Ernst, warum haderst du so damit?

31.05.2020 21:32 • x 1 #361


CaveCanem
Zitat von HabsVerbockt:
Aber genau das ist doch der Grund, warum ich hier schreibe - DAS kann doch nicht mein Leben gewesen sein!


Midlife Crisis. Genau und just akurat das scheinen die Gedankengänge von Männern in der Mitlife Crisis zu sein.

Da gibts Hilfe. Du kommst mir vor wie jemand, der sich selbst einsperrt und verzweifelt am Gitter rüttelt.

Der meint, es müsste von Außen wer aufmachen.

Dabei hat er den Schlüssel selbst in der Tasche.

(Und würde- so er denn endlich losließe- feststellen, dass es weder den Käfig noch die Stäbe gibt. Und nur sein Verharren ihn hielt. Nichts und niemand sonst.)

31.05.2020 21:32 • x 1 #362


A


Ich habs verbockt

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L
Zitat von CaveCanem:
(Und würde- so er denn endlich losließe- feststellen, dass es weder den Käfig noch die Stäbe gibt. Und nur sein Verharren ihn hielt. Nichts und niemand sonst.)

Der Satz gefällt mir in der Tat sehr, äusserst poetisch. Aber seine Ehefrau gibt's tatsächlich. Und dass es eine hässliche Trennung wird, ist glaube ich auch so gut wie gesichert. Das packt er nich. Und selbst wenn, wird er auch extrem leiden, bis er das verarbeitet. Und er will doch eigentlich nimmer leiden.

31.05.2020 21:41 • x 1 #363


H
Zitat von Liesel:
Aber seine Ehefrau gibt's tatsächlich. Und dass es eine hässliche Trennung wird, ist glaube ich auch so gut wie gesichert. Das packt er nich. Und selbst wenn, wird er auch extrem leiden, bis er das verarbeitet. Und er will doch eigentlich nimmer leiden.


Genau so! Leiden durch nicht mehr Leiden, das befürchte ich. Und kostenpflichtig dazu gibt's den Scheidungskrieg.

31.05.2020 22:01 • #364


Nela-Mary
Zitat von HabsVerbockt:
Ich sehe halt diese unglaublich hohe Hürde vor mir, die Trennung nach 20 gemeinsamen Jahren auszusprechen und dann die tage- und nachtlangen Heul- und Vorwurfsorgien mitzumachen, mit anschl. Scheidungskrieg.


Vielleicht hat man es ja auch ein bisschen verdient, dass man sich mit den Emotionen des Expartners auseinandersetzen muss, wenn man einem Menschen weh tut. Was ist das für eine Einstellung? Ich tue jemand anderem weh, aber der soll mich bitte nicht mit seinem Schmerz belästigen? Bei dir klingt es immer so, als würde sich deine Frau irgendwie übertrieben verhalten, wenn du dich trennst, aber meinst du nicht eher, dass das normal ist? Die wenigsten Trennungen nach so vielen Jahren verlaufen ohne Weinen und/oder Vorwürfe/Streit/etc.

31.05.2020 22:09 • x 1 #365


L
Ja, es ist alles normal bei ihm. Völlig normales Leben führt er. Alles schön. Nur ihm reicht's jetzt nicht mehr so recht.

31.05.2020 22:16 • #366


CaveCanem
Zitat von Liesel:
Und dass es eine hässliche Trennung wird, ist glaube ich auch so gut wie gesichert.


Ihr regt mich grad auf, Ihr beiden Unken.

Hässlich kann es doch nur werden, wenn man es dazu kommen lässt.

Schon mal von self fulfilling prophecy gehört? Dinge haben Tendenz, so zu werden, wie man sie sich herbeigruselt.

Mit dieser Haltung schafft man Fakten, noch vor dem ersten Handlungsschritt. Und hindert sich auf ewig daran, auch nur den ersten Schritt zu tun.

Weil: wird ne hässliche Scheidung. und halt ich nicht aus.

Na dann.... fröhliches Verweilen. Wieviele Lebensjahre meinst Du hast Du noch?

31.05.2020 22:50 • #367


Nela-Mary
Zitat von CaveCanem:
Schon mal von self fulfilling prophecy gehört? Dinge haben Tendenz, so zu werden, wie man sie sich herbeigruselt.


Ja, er kann sich natürlich auch einreden, dass die Trennung schön wird und die Frau sich darüber freut.
Vielleicht wird es dann so.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man für sein Handeln auch die Verantwortung tragen sollte.
Es ist völlig okay sich zu trennen - aber dann sollte man eben auch mit den Konsequenzen leben können und nicht jammern, dass die verletzte Person zeigt, dass sie verletzt ist. Ich finde es ziemlich unfair zu erwarten, dass seine Frau am besten still vor sich hin leidet, damit er es angenehmer hat. Sie soll doch ruhig toben, traurig sein oder wonach auch immer ihr ist - warum nicht? Dass er nicht damit klar kommt, ist sein Problem und nicht ihres.

Man muss schon selber Mut aufbringen, wenn man in seinem Leben etwas verändern will und nicht glauben, dass andere einem den Weg ebnen.

31.05.2020 23:39 • x 5 #368


CaveCanem
Zitat von Nela-Mary:
Ich persönlich bin der Meinung, dass man für sein Handeln auch die Verantwortung tragen sollte.


Und die größte Verantwortung hat man für sich selber.

Für sein Handeln Verantwortung tragen.. genau darum gehts doch. Aber eben NUR die Eigenen!

Seine Gefühle= seine Versntwortung.
Ihre Gefühle= ihre! Verantwortung! Nicht! seine!

Ich finds krass, dass jemandem eingeredet wird, er sei ein Held, weil er sich selbst verdreht und in Falten legt, bis die Seele Plissee hat,

... weil er zu feige ist, die Konsequenzen dessen zu ertragen, was er fühlt und was er für sein zukünftiges Leben will: nämlich raus da.

Ob jemand wirklich leidet, der neben jemandem lebt, dessen erkaltete Gefühle er täglich spürt...

... und dessen erkaltete Gefühle unter Umständen ursächlich sind für hier so oft ins Feld geführte Weinerlichkeit, Überempfindlichkeit, Perspektivlosigkeit, Unbeweglichkeit...

.... das ist doch die große Frage!

Ich mag mich nicht dauernd wiederholen.

Hier wird dauernd einem anderen Menschen das Recht auf seine Gefühle abgesprochen und einem erwachsenen Menschen die Verantwortung für sich selber geklaut.

Weil sie könnte ja leiden und ich wäre Schuld und das würde ich nicht ertragen.

Äh... wenn sich eingefahrene Dinge ändern, dann macht das meistens Angst.

Wenn das mit Gefühlen zu tun hat, dann kann das auch wehtun.

Es tut sogar dem weh, der geht. Denn er hatte ja mal Gründe, zu diesem Menschen zu kommen.

Beziehungen verändern sich. Das ist der Lauf der Dinge. Das ist das Leben.

Man wächst aus manchen Beziehungen schlicht hinaus. Passiert. Kann keiner was dafür.

Ich bin selbst ziemlich empfindlich. Besonders bei Menschen, die sich abwenden, deren Gefühle nicht (mehr) mit meinen übereinstimmen werd ich umso empfindlicher, lege alles auf die Goldwaage, bin quasi hautlos.

Alles, was der andere sagt verletzt tief. Täglich.

Dennoch fühlt sich der Gedanke, dieser Mensch könnte gehen an, wie das Ende der Welt.

Ich kübel dann so dermaßen selisch, weil dauernd Kindheitsthemen getriggert wurden. (Da wird das Verweilen zum Gift! Das darin gehalten werden zur Qual.)

Wenn diese Menschen gingen, hab ich erst mal gelitten wie ein Hund. War wütend, dann traurig... es tat weh.

Und irgendwann hörte das auf. Und ich hatte die Chance, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Für mein Empfinden. Ich bekam die Chance, zu heilen. Zu wachsen. Die vorher nicht vorhanden war.

Niemand macht eines anderen Gefühle. Gefühle machen wir uns selbst.

Also hat kein Außenstehender für eines anderen Menschen Gefühle Verantwortung.

Und nicht das Recht, jemandem seine Erfahrung vorzuenthalten oder abzusprechen.

Was bitte ist das denn für eine erniedrigende Haltung einem anderen Menschen gegenüber, diesem das Recht auf seine Gefühle abzusprechen?

Bzw sie ihm vorzuenthalten ...weil... es könnte dem anderen ja wehtun.

Glaub mir mal... in einer derartig hautlosen Befindlichkeit festzuhängen, weil man neben jemandem lebt, den man als kalt und urteilend empfindet... das tut viel mehr weh.

Es triggert täglich Minderwertigkeits-gefühle und Verlustängste.

Vielleicht denkt Ihr ja mal über die Kehrseite der Medaille nach.

Würdet Ihr wollen, dass ein Partner Euch derart klein macht, dass er Euch in einem solch schmerzvollen Zustand hält, weil er Euch nicht mehr lieben kann?

Und letzten Endes seid Ihr dann auch noch selber schuld dran, weil Ihr ja die Trauer um seinen Verlust bzw das Ende dieser Beziehung nicht ertragen könntet... dient also selbst als Vorwanf, Euer Leiden an dieser Ehe zu zementieren?!

Kann man machen. Ist man halt keinen Deut anders als all die X Beziehungspartner, die so gerbe raus wollen, sich aber nicht trauen.

Und den Partner als Vorwand benutzen, hocken zu bleiben im Patt. (Schachbegriff. Zugunfähigkeit. Wenn man einander gegenseitig vollkommen blockiert hat.)

01.06.2020 00:12 • x 2 #369


Nela-Mary
Zitat von CaveCanem:
Ich finds krass, dass jemandem eingeredet wird, er sei ein Held, weil er sich selbst verdreht und in Falten legt, bis die Seele Plissee hat,

... weil er zu feige ist, die Konsewuenzen dessen zu ertragen, was er fühlt und was er für sein zukünftiges Leben will: nämlich raus da.


Also da sind wir doch einer Meinung: Er ist zu feige. Aber da kann seine Frau nichts für, das ist seine eigene Baustelle.
Ich sage auch gar nicht, dass er in der Ehe bleiben soll, wenn er unglücklich ist. Ich sage lediglich, dass er halt damit leben muss, dass sie ihre Emotionen zeigen wird. Ja, die sind ggf. unangenehmen und negativ - aber dem sollte man sich doch stellen können?
Der TE sucht die Schuld, dass er sich nicht trennen kann, eher bei seiner Frau als bei sich und das sehe ich einfach anders.

Zitat von CaveCanem:
Hier wird dauernd einem anderen Menschen das Recht auf seine Gefühle abgesprochen und einem erwachsenen Menschen die Verantwortung für sich selber geklaut.


Aber ist nicht der TE derjenige, der seiner Frau die Gefühle abspricht? Er möchte doch, dass sie nicht weint und ihm keine Vorwürfe macht. Wieso sollte sie das nicht tun dürfen?

01.06.2020 00:24 • x 3 #370


CaveCanem
Da sind wir einig.

Sie wird Emotionen zeigen. Das steht ihr zu.

Sie wird das überleben.

ER wird das überleben.

Und es wird beide auf Dauer weiterbringen.

01.06.2020 03:05 • x 2 #371


L
Zitat von CaveCanem:
Da sind wir einig.

Sie wird Emotionen zeigen. Das steht ihr zu.

Sie wird das überleben.

ER wird das überleben.

Und es wird beide auf Dauer weiterbringen.

Sie werden bestimmt auch überleben, wenn er in der Ehe bleibt. Woher nimmst du denn die Gewissheit, dass eine Scheidung beide auf Dauer weiterbringt? Es gibt auch Menschen, die zerbrechen daran, vorallem wenn sie nicht das nötige Handwerkszeug haben.
Machst du auch Lottozahlen;-)

01.06.2020 08:02 • x 1 #372


CaveCanem
Zitat von Liesel:
Es gibt auch Menschen, die zerbrechen daran, vorallem wenn sie nicht das nötige Handwerkszeug haben.


Gott, was habt Ihr alle mit den russischen Dramatikern, dass die hier laufen derart überstrapaziert werden?

Das ist ... ihre eigene Verantwortung, ob sie da rauskommt und wächst.

Oder ob sie sich darin suhlt und sich und der Welt weißmachen möchte, zu zerbrechen.

Was sagt Dir denn wiederum, sie hätte das Handwerkszeug nicht?

Menschen zerbrechen daran weil sie das wollen!

Ihre Entscheidung.

Ihre Verantwortung. Ihre ganz eigene Verantwortung und die keines anderen Menschen!

Und weil diese Menschen.... XYZ würden darf der andere nie gehen?

Dann dürfte TE aber so manches andere auch nicht. Zum Beispiel, sie so behandeln, dass sie überempfindlich reagiert.

Was er aber als sein verbrieftes Recht anzusehen scheint, so zu sein wie er nunmal ist.

Da ist es tupfengleich genauso ihre eigene Verantwortung, wie sie das empfindet. Und wie sie darauf reagiert.

Das geht aber dann ganz gut, ihr die Verantwortung für ihre Befindlichkeit auch zu lassen.

Wieso geht das Eine.... und das Andere soll für TE (und vor allem für seine Frau) zu schwer zu ertragen sein?

01.06.2020 08:35 • #373


CaveCanem
Zitat von Liesel:
Es gibt auch Menschen, die zerbrechen daran, vorallem wenn sie nicht das nötige Handwerkszeug haben.


Gott, was habt Ihr alle mit den russischen Dramatikern, dass die hier laufen derart überstrapaziert werden?

Das ist ... ihre eigene Verantwortung, ob sie da rauskommt und wächst.

Oder ob sie sich darin suhlt und sich und der Welt weißmachen möchte, zu zerbrechen.

Was sagt Dir denn wiederum, sie hätte das Handwerkszeug nicht?

Menschen zerbrechen daran weil sie das wollen!

Ihre Entscheidung.

Ihre Verantwortung. Ihre ganz eigene Verantwortung und die keines anderen Menschen!

Und weil diese Menschen.... XYZ würden darf der andere nie gehen?

Dann dürfte TE aber so manches andere auch nicht. Zum Beispiel, sie so behandeln, dass sie überempfindlich reagiert.

Was er aber als sein verbrieftes Recht anzusehen scheint, so zu sein wie er nunmal ist.

Da ist es tupfengleich genauso ihre eigene Verantwortung, wie sie das empfindet. Und wie sie darauf reagiert.

Das geht aber dann ganz gut, ihr die Verantwortung für ihre Befindlichkeit auch zu lassen.

Wieso geht das Eine.... und das Andere soll für TE (und vor allem für seine Frau) zu schwer zu ertragen sein?

Dass das überheblich ist, so über einen anderen zu denken? Ihm seine Verantwortung und letzten Endes die Chance auf Verbesserung eines auch für den Anderen schwierigen Zustandes zu nehmen...

.... ist Euch das klar? Das ist kein Kind, dem man Entscheidungen abnehmen muss, um es zu schützen. Sondern ein erwachsener Mensch!

Hier wird ein anderer zum Vorwand genommen. Als Grund benutzt.

TE erzählt sich selbst: ich bleibe, weil sie ... (leiden würde).

Stimmt nicht. Er bleibt, weil ER .... Zum Beispiel, weil er den Mut nicht findet, zu gehen.

Oder sich wenigstens mal.. ein halbes Jahr Auszeit von der Ehe zu gönnen. (Wenn man die Wahl hat, dass der andere geht oder ne Auszeit nimmt und danach wiederkommt würde man dem vielleichr sogar zustimmen.

01.06.2020 08:36 • x 1 #374


L
Zitat von CaveCanem:

Gott, was habt Ihr alle mit den russischen Dramatikern, dass die hier laufen derart überstrapaziert werden?

Das ist ... ihre eigene Verantwortung, ob sie da rauskommt und wächst.

Oder ob sie sich darin suhlt und sich und der Welt weißmachen möchte, zu zerbrechen.

Was sagt Dir denn wiederum, sie hätte das Handwerkszeug nicht?

Menschen zerbrechen daran weil sie das wollen!

Ihre Entscheidung.

Ihre Verantwortung. Ihre ganz eigene Verantwortung und die keines anderen Menschen!

Und weil diese Menschen.... XYZ würden darf der andere nie gehen?

Dann dürfte TE aber so manches andere auch nicht. Zum Beispiel, sie so behandeln, dass sie überempfindlich reagiert.

Was er aber als sein verbrieftes Recht anzusehen scheint, so zu sein wie er nunmal ist.

Da ist es tupfengleich genauso ihre eigene Verantwortung, wie sie das empfindet. Und wie sie darauf reagiert.

Das geht aber dann ganz gut, ihr die Verantwortung für ihre Befindlichkeit auch zu lassen.

Wieso geht das Eine.... und das Andere soll für TE (und vor allem für seine Frau) zu schwer zu ertragen sein?

Dass das überheblich ist, so über einen anderen zu denken? Ihm seine Verantwortung und letzten Endes die Chance auf Verbesserung eines auch für den Anderen schwierigen Zustandes zu nehmen...

.... ist Euch das klar? Das ist kein Kind, dem man Entscheidungen abnehmen muss, um es zu schützen. Sondern ein erwachsener Mensch!

Hier wird ein anderer zum Vorwand genommen. Als Grund benutzt.

TE erzählt sich selbst: ich bleibe, weil sie ... (leiden würde).

Stimmt nicht. Er bleibt, weil ER .... Zum Beispiel, weil er den Mut nicht findet, zu gehen.

Oder sich wenigstens mal.. ein halbes Jahr Auszeit von der Ehe zu gönnen. (Wenn man die Wahl hat, dass der andere geht oder ne Auszeit nimmt und danach wiederkommt würde man dem vielleichr sogar zustimmen.

Das hast du missverstanden, ich bin der Ansicht, der TE hat nicht das Handwerkszeug. Merkst du nicht, wie verzagt er hier rüberkommt? Er packt das nicht.

01.06.2020 12:09 • #375


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