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Ich kann einfach nicht mehr! Sie fehlt mir so sehr

T
Hi Albert,
oh man, ich erkenne mich in deiner Geschichte auch so wieder. Bei mir sind es morgen genau 4 Wochen und es wird endlich etwas besser. Wie meine Vorredner schon gesagt haben, du brauchst Zeit. Ich möchte dir nur ein paar Dinge mitgeben, die mir geholfen haben die ersten Wochen zu überstehen ausser dem B. und Weggehen und viel darüber reden.
Ich war ca 4x die Woche im Fitnessstudio und bin dort immer 1h geradelt. Dabei habe ich ein Hörbuch angehört. Es ist toll wie leer der Kopf wird und man hat den Abend über seine Ruhe, die Glückshormone tuen ihren Zweck da (die Nacht und der Morgen dann ist eine andere Geschichte). Ich habe dann mein Schlafzimmer und mein Wohnzimmer komplett umgestellt und ein paar Sachen neu gestrichen (Farbklexe gesetzt). Ich habe mir neue Bands gesucht, die ich gerne anhöre, damit es wirklich keine Verknüpfung zu meiner Ex gibt (z.B. höre ich eigentlich nur Rock und habe mir dann auf Anraten eines Freundes Bonobo angehört, finde die Band inzwischen richtig gut, obwohl es eine ganz ganz andere Richtung ist). Und gehe soviel wie möglich raus unter Menschen und versuch einfach Spass zu haben. Auf diese Art sind schon ein paar richtig tolle Abende zusammen gekommen. Brich aus deinen alten Gewohnheiten aus und tue untypische Dinge. Und verbanne ersteinmal alles aus der Wohnung was du mit ihr verbindest.

Ich wünsche dir viel Kraft und halte die KS aufrecht, es bringt nichts! Bei mir wurde es nach 3 Wochen KS deutlich besser. Inzwischen kann ich wieder fast normal Essen und ich wache nicht mehr jede Nacht schweißgebadet auf.

Liebe Grüße

27.03.2014 11:39 • #31


A
13. Tag

So jetzt habe ich zusätzlich zu der ganzen Schei… auch noch eine Erkältung bekommen. Es läuft grad gar nicht. Musste mich heute sogar in die Arbeit schleppen, weil sich soviel Arbeit angestaut hat. Aber ich habe einfach im Moment ein absolutes Konzentrationsdefizit. Ich frage mich die ganze Zeit, was wäre wenn…, wenn ich doch nur…, warum hast du denn nicht…
Ich merke gerade selber, dass meine etwas bessere Laune der letzten Tage nur daher rührten, dass ich Trottel mir wirklich eingebildet hat, dass sie wieder zu mir zurück kommt. Aber mit jedem Tag der verstreicht wird die Kluft zwischen uns größer, und die Hoffnung auf ein baldiges Zeichen von ihr schwindet. Wenn ich doch nur einmal, nur ein einziges mal die Zeit zurückdrehen könnte. Ich bin echt grad absolut auf den Boden der Tatsachen angekommen. Je öfter ich mir unser letztes Gespräch durch den Kopf gehen lasse, desto aussichtsloser wird die ganze Sache, wobei ich gleichzeitig sehe, was falsch gelaufen ist. Beispielsweise haben wir ca. vor 3 Monaten telefoniert, wo sie sagte, ich solle meinen Telefonanschluss schon mal kündigen, weil in einem Jahr würde ich ja eh zu ihr ziehen. Ich antwortete, ja, aber dazu muss ich erst mal einen Job bei dir finden. Und ich Idiot spürte förmlich ihre Enttäuschung am anderen Ende der Leitung. Und solche Kleinigkeiten fallen mir dauernd ein. Wo ich ihr einfach keine richtige Antwort gegeben habe oder einfach nicht klar genug gesagt habe, was Sache ist. Ich hatte nie Angst vor so einem Schritt, sah aber auch nie die Veranlassung da jetzt zu drängeln. Im Nachhinein weiß man alles besser…

Manchmal wünschte ich wir hätten uns im Streit getrennt, ich denke damit könnte ich besser umgehen. Im Moment möchte ich sie nur in die Arme schließen und sie nie wieder hergeben. Doch ich bin auch realistisch genug um zu wissen, dass die SMS mit dem Inhalt:

„Sorry Albert. Von meiner Seite aus ist alles gesagt. Bitte akzeptier das. Ich kann einfach nicht mehr. Viky.“

nicht falsch interpretiert werden kann und nur ein liebeskranker Vollidiot (wie ich) sich auf sowas noch einbildet, es gäbe noch den Rest einer minimalen Chance. Es dämmert einen eben sehr langsam, was jetzt eigentlich los ist. Und ich muss ehrlich sagen, es macht mich einfach nur fertig. Es macht mich so fertig, dass ich einfach nicht mehr ich selbst bin. Ich bin ein positiver Mensch, aber im Moment würde am liebsten alle Pärchen wegsperren, alle Regenbögen sprengen und alle Liebeslieder durch Heavy-Metall-Gegröle ersetzen.

Sie gab mir immer soviel Kraft, für meinen Beruf (der übrigens schei. ist), für meine Weiterbildung, einfach für mein ganzes Leben. Wer übernimmt das jetzt? Ich hatte immer das Gefühl die Eine gefunden zu haben. Und die Leere die sich jetzt einstellt, ist einfach nicht auszuhalten…Wie kann man diese Lücke schließen? Sagt es mir doch! Ich will nicht mehr Leiden, wie ein Regenwurm der in zwei Hälften geteilt wurde, und beide einfach weiterleben.

Eine Sache beschäftigt mich aber trotzdem. Angenommen sie würde zurückkommen (was nicht passiert) und sie würde sagen (was sie nicht tun würde), „es war ein riesen Fehler, ich will dich zurück“. Was würde ich tun? Klar liebe ich sie über alles, aber könnte ich mit dem Bruch, der jetzt schon von Tag zu Tag größer wird, hinwegkommen? Könnte ich mir ihrer je wieder sicher sein? Und was ist mit dem Vertrauen? Müsste ich ständig in Angst leben, von heute auf morgen einfach wieder verlassen zu werden? …Hirngespinste…ich hasse euch!

Zustand: komatös-kritisch, Patient lehnt Wiederbelebung vehement ab.

27.03.2014 21:45 • x 3 #32


A


Ich kann einfach nicht mehr! Sie fehlt mir so sehr

x 3


I
Hallo Albert,

mach nicht den Fehler ständig über die eigenen Fehler nachzudenken. Ich weiß, blöder Rat, da man das automatisch macht. Aber es hilft einem nicht weiter und es gehören immer beide zu einer funktionierenden Beziehung. Und wenn sie perfekt gewesen wäre, würdet ihr nun gemeinsam in euren Armen liegen. Es muß jeder Kompromisse machen und den anderen akzeptieren wie er nun mal ist.

Weiter mußt Du aufhören, über eine Rückkehr Deiner Freundin Mutmaßungen anzustellen. Auch wenn es nur rein fiktiv ist. Wenn es euer Lebensweg ist, dann kommt ihr wieder zusammen. Aber sich darüber Gedanken zu machen, wie man reagieren würde, wenn sie nun wieder vor der Türe steht, ist einfach nur tödlich. Es wird kommen wie es kommen wird. Und es ist besser wieder zu sich selbst zu finden.

Trotzallem... kenne ich Deine Gedanken nur zu genüge und falle auch noch auf sie herein. Sie fesseln Dich und hintern Dich frei zu werden. Die Macht über die Gedanken zu bekommen ist der Schlüssel.

Sei hart zu Dir selbst und hol Dir mal die negativen Dinge aus eurer Beziehung/von ihr in Dein Bewusstsein...

27.03.2014 22:48 • x 2 #33


M
Oh maan Albert ich liebe es deine lieben, wirren Gedanken zu lesen.
Es tut mir leid, da der Inhalt so schmerzvoll ist.
Aber ich liebe deine Art dich auszudrücken.
Ich sage dir wie es ist, nach so einem Hardore Aus wieder
neu starten zu wollen.
Ekelhaft. Beängstigend. Immer wieder dieselben Fragen und Ängste. Nichts aber auch gar nichts wiegt einen in Sicherheit.
Es gibt Tage da geht's so lala, aber der geringste Unterton in der Stimme, lustloses Verhalten etc. und dein Gedächtnis schreit: Jetzt kommt's!
Und man redet und redet das man kotzen möchte. Und dennoch ist die Angst immer präsent. Mal mehr mal weniger.
Meine Erfahrungen müssen nicht zwangsläufig identisch projektierbar sein.
Was tust du beruflich?

27.03.2014 22:57 • x 1 #34


A
Zitat:
Was tust du beruflich?


Ich arbeite bei einem großen Industriebetrieb in der Strategieabteilung. Völlige Unterforderung bei guter Bezahlung Deshalb mag ich meinen Job auch nicht besonders.

Morgen abend geh ich mit Kumpels eins trinken und am Samstag ist ne Fete. Komischerweise freue ich mich da schon ein wenig drauf ?! Ich werde Sonntag oder Montag ein neues Statusupdate vornehmen, aber am WE wird erst mal fleißig Festplatte formatiert. Hoffe das hilft punktuell...

Zitat:
Eine Sache beschäftigt mich aber trotzdem. Angenommen sie würde zurückkommen (was nicht passiert) und sie würde sagen (was sie nicht tun würde), „es war ein riesen Fehler, ich will dich zurück“. Was würde ich tun? Klar liebe ich sie über alles, aber könnte ich mit dem Bruch, der jetzt schon von Tag zu Tag größer wird, hinwegkommen? Könnte ich mir ihrer je wieder sicher sein? Und was ist mit dem Vertrauen? Müsste ich ständig in Angst leben, von heute auf morgen einfach wieder verlassen zu werden? …Hirngespinste…ich hasse euch!


könntet Ihr darauf nochmal eingehen? Was haltet ihr von der These des zerstörten Vertrauens? Evtl hat schon jemand Erfahrung?

27.03.2014 23:52 • #35


T
Zitat:
Eine Sache beschäftigt mich aber trotzdem. Angenommen sie würde zurückkommen (was nicht passiert) und sie würde sagen (was sie nicht tun würde), „es war ein riesen Fehler, ich will dich zurück“. Was würde ich tun? Klar liebe ich sie über alles, aber könnte ich mit dem Bruch, der jetzt schon von Tag zu Tag größer wird, hinwegkommen? Könnte ich mir ihrer je wieder sicher sein? Und was ist mit dem Vertrauen? Müsste ich ständig in Angst leben, von heute auf morgen einfach wieder verlassen zu werden? …Hirngespinste…ich hasse euch!


Hallo Albert,
ich kann deine Gedanken komplett nachvollziehen. Mir geht es genau so. Man denkt und überlegt und skizziert sich die ganze Sache im Kopf, baut Hypothesen usw aber im Endeeffekt ist es blödsinn! Den Fehler bei dir zu suchen macht keinen Sinn, denn dann verfällst du im schlimmsten Fall in selbsthass und das ist genau das Gegenteil von dem was dir hilft. Du musst dich selbst mögen und du musst nur einen Menschen auf der Welt Rächenschaft abgeben und das bist du selbst! Du musst dich mögen wenn du dich im Spiegel siehst.

Ich hab mir selbst oft die Frage gestellt, was würde ich machen wenn meine Ex wieder ankäme, sich melden würde, bei mir vor der Tür stehen würde (was alles gänzlich unrealistisch ist). Und selbst wenn wir sagen würden wir versuchen es nochmal (sie hat mich betrogen nach 3 Monaten Beziehung und nach dem ersten W.e.-Urlaub), wie sollte jemals wieder eine Vertrauensbasis entstehen besonders in einer Fernbeziehung. Mir hat geholfen mir immer wieder selbst zu sagen Ich mag mich Ich finde mich toll und Sie hat nicht zu mir gepasst - da kommt was besseres nach!. Es ist hart, aber der erste und wohl auch schmerzhafteste Schritt ist es, zu akzeptieren, dass es so ist wie es ist. Ich habe so viele Briefe und SMS geschrieben an sie, aber keinen abgeschickt. Tagebuch führen hilft auch. Es schafft ein wenig Ordnung im Kopfchaos. Und sonst, einfach viel Sport wie z.B. einfach Rad fahren für ne Stunde, danach ist der Körper platt, es werden Glückshormone ausgeschüttet und die Welt ist nicht mehr ganz so sinnlos, trist, grau, gemein.. Ich wünsche dir alles Gute. Nach den ersten 4 Wochen sollte es besser sein wenn du die KS aufrecht hälst. Alte Freunde zu reaktivieren hat auch seinen Charm in so einer Situation.

28.03.2014 09:47 • #36


G
Hallo Albert,
auch ich finde Deinen Schreib- und Formulierungsstil außergewöhnlich gut. Eigentlich sogar erfrischend, wie ein Drehbuch. Du scheinst sehr gebildet zu sein. Das nur mal nebenbei erwähnt.
Ich glaube nicht, dass sie einen anderen hat. Es gibt eine alte Regel, wer nach 5 Jahren noch nicht geheiratet hat sollte es auch nicht mehr tun. Wer nach 10 Jahren meint man müsse jetzt doch noch heiraten, wird kein Jahr mehr überleben.

Sie ist sehr heimatverbunden und bodenständig. Sicher, sie will auch Karriere machen, aber sie hat die seltene Gabe allem seine Zeit, seinen Raum und seinen Platz zu geben. Sie ist sehr bei sich und aufgeräumt, weiß genau was sie will.
Ihr habt eigentlich nie in gleichen Welten gelebt. Sie ist aber in ihrer sattelfest geworden und Du bist nie ein fester Bestandteil darin geworden. Keine Konstante geworden. Und Deine Welt scheint noch nicht so gefestigt zu sein, ich nenne sie mal unaufgeräumt und eher planlos.
Und da sehe ich den Knackpunkt. Je mehr sie ihren Lebensweg gefunden hat und gegangen ist, desto mehr hat sie Dich aus den Augen verloren weil Du nicht an ihrer Seite warst. Sie hat sich entliebt, weil sie sich durch ihre Sicherheit und ihre genauen Vorstellungen gelernt hat immer mehr zu lieben. Und dann kam der Punkt an dem sie wusste, Du hast in ihrem Leben keinen Platz mehr.

Glaube mir eins, diese Erkenntnis fällt nicht von jetzt auf gleich. Es ist ein langer Prozess. Manchmal ist alles klar, dann kommen Zweifel, dann kommen wieder die Momente in denen man glaubt falsch zu liegen, sich selbst vormacht alles sei gar nicht so wie man es tief in sich fühlt. Das sind die Momente in denen es zu zweit gut läuft. Und dann kommt wieder die Zeit in der man mit sich allein ist und genau weiß warum die Beziehung doch keinen Wert mehr hat.
Mein Lebensgefährte und ich sind seit 13 Jahren zusammen. Die letzten 2 liefen nicht mehr gut. Ich habe diese Erkenntnis lange verdrängt, wird schon wieder werden, aber seit gut einem halben Jahr stelle ich mich dieser Erkenntnis und seit dem haben wir massive Probleme. Ich habe das Kind beim Namen genannt. Mein LG versteht die Welt nicht mehr, er glaubte immer bei uns sei alles in bester Ordnung gewesen. 2 Menschen leben 13 Jahre zusammen, sehen sich täglich, machen alles gemeinsam, und zumindest die letzten 2 Jahre scheinen wir nicht mehr in der gleichen Welt gelebt zu haben, wenn er es nicht gesehen hat. Wir sind genau das Gegenteil von euch, und trotzdem haben wir uns auseinander gelebt. Ich bin weiter gegangen, er ist stehen geblieben.

Seit Januar kämpfen wir miteinander und gegeneinander. Es gibt und gab ständig Momente in denen mir ganz klar ist, wir haben keine Chance mehr. Wir sind schon zu weit auseinander. Wir schauen nicht mehr in die gleiche Richtung, wir sprechen nicht mehr die gleiche Sprache. Und ich habe mich schon völlig von ihm gelöst und bin wieder ein Individuum. Wir sind nur noch eine WG.
Und dann gibt es wieder die Momente in denen ich zweifle. Trügen mich meine Gefühle und Gedanken? Mache ich mir was vor? Heute war es doch eigentlich gut zwischen uns, heute waren wir uns wieder näher und lebten Gemeinschaft.
Und dann streiten wir uns wieder stundenlang um eine Kleinigkeit, wie zwei tollwütige Hunde. Dann weiß ich wieder, es ist für mich besser zu gehen. Er wird leiden und kaputt gehen. Aber wenn ich bleibe, wird mir das gleiche passieren. Er wird laut und offen klagen, und ich mit schlechtem Gewissen, still und leise versuchen ein neues Leben zu beginnen. Oder, er wird sich freuen das ich bleibe und selbstverständlich weiter leben wie bisher. Vielleicht bewusster und aufmerksamer. Aber das was zwischen uns kaputt und verloren ging, können wir nicht rückgängig machen. Wenn ich bleibe wird er sich wieder sicher aufgehoben fühlen. Und ich werde weiter still und leise mit uns hardern, und leiden.

Lass sie los. Irgendwo hier stand mal: Man kann nur mit einem Menschen glücklich sein, wenn man es auch mit sich selbst sein kann. Finde zu Dir zurück und werde mit Dir glücklich. Lass sie ihren Lebensweg gehen, er ist nicht euer gemeinsamer. Vielleicht hattet ihr trotz der Träume und Vorstellungen, trotz der Pläne, nie einen gemeinsamen Weg. Sie hat das für sich erkannt.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Gobby

28.03.2014 10:34 • x 2 #37


A
Hallo Gobby,

danke für deinen Text. Bin des WE viel unterwegs und werde erst Sontag was dazu schreiben. Nur soviel: du hast absolut recht, komplett...und mir trotzdem den Tag durchtrieben

Ich wünschte, ich hätte des eher erkannt. Ich muss und will sie gehen lassen, aber ich kann noch nicht. Ich wäre so gerne wenigstens wütend auf sie, aber auch das kann ich nicht. Sie fehlt mir einfach nur unendlich, Tag ein Tag aus.

Bis Sonntag

28.03.2014 11:42 • x 1 #38


M
Hallo Albert,

ich kann deine Gefühle und dein Empfinden sehr gut nachvollziehen.
Ich wurde ebenfalls vor einigen Wochen verlassen. Sie war ebenfalls mein Ein-und-Alles und plötzlich ist alles aus. Und diese Abgeklärtheit mit der die Erklärung von ihrer Seite kommt, macht einen einfach nur fertig.

Ich habe selber noch daran zu knabbern. Und deine Gedankengänge kommen mir sehr bekannt vor.
Mache nicht den Fehler dich auf diese wirren Gedanken einzulassen! Glaub mir. Ich habe es hinsichtlich hat sie einen anderen getan.
Es macht dich nur fertig.

Wie ich lese hast du ja schon Ablenkung gefunden. Auch wenn es schwer fällt (ich kriege es selber nicht hin) ist es das beste sich zu beschäftigen.
Arbeit, Freunde, Sport. Eben was dir auch gefällt und (bisher) Spaß macht.

Auch Respekt vor deiner Kontaktsperre. Ich habe es nicht geschafft sie einzuhalten und habe durch den frühen, schnellen Kontakt sogar eine mögliche Freundschaft riskiert.
Ich denke es ist der richtige Weg. Dir wird irgendwann klar werden, dass du auch ohne sie leben kannst.
Auch wenn es dir im Moment nicht ersichtlich ist und sie ein wunderbarer Mensch für dich ist. Dieser Zeitpunkt wird kommen.

Ich weiß, dass es schwer ist und stehe selber noch im dunkelsten Tal vor dem riesigen Berg.
Aber wir werden aus diesem Tief rauskommen! Es ist schei., dass man nicht weiß, wann das sein wird und wie lange es dauert.
Aber es wird wieder eine gute Zeit kommen! Glaube daran und glaube an dich!

28.03.2014 12:04 • x 1 #39


E
Zitat von Gobby:

Lass sie los. Irgendwo hier stand mal: Man kann nur mit einem Menschen glücklich sein, wenn man es auch mit sich selbst sein kann. Finde zu Dir zurück und werde mit Dir glücklich. Lass sie ihren Lebensweg gehen, er ist nicht euer gemeinsamer. Vielleicht hattet ihr trotz der Träume und Vorstellungen, trotz der Pläne, nie einen gemeinsamen Weg. Sie hat das für sich erkannt.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Gobby


Hi Gobby,
ist ein toller Text und ich als verlassener kann das so nachfühlen.
So muß sich meine Ex-Freundin auch gefühlt haben denke ich.
Was ich allerdings sehr steinig finde ist der Weg zum selbst glücklich sein.
Ich war davor auch schon alleine und das auch ein paar Jahre, der Punkt war immer dass ein Partner toll wäre. Nun habe ich alles probiert, evtl zuviel probiert bei meiner Ex Freundin.
Es war Enttäuschung, aber wie komme ich wieder zu dem Punkt daß alleine sein glücklich macht wenn ich doch so sehr an dem schönen einer Beziehung geschnuppert habe.
Wie schafft man das Gobby?

28.03.2014 12:26 • #40


E
Zitat von MisterPbody:
Hallo Albert,

ich kann deine Gefühle und dein Empfinden sehr gut nachvollziehen.
Ich wurde ebenfalls vor einigen Wochen verlassen. Sie war ebenfalls mein Ein-und-Alles und plötzlich ist alles aus. Und diese Abgeklärtheit mit der die Erklärung von ihrer Seite kommt, macht einen einfach nur fertig.



Inwieweit hat sich ihre Abgeklärtheit geäußert MisterPbody?
Und was daran macht Dich so fertig?

28.03.2014 12:29 • #41


M
Zitat:
Inwieweit hat sich ihre Abgeklärtheit geäußert MisterPbody?
Und was daran macht Dich so fertig?


Als sie mir den Trennungsgrund nannte und auch in den folgenden Gesprächen hat sie alles immer sehr nüchtern eklärt, wenig Gefühle gezeigt und wenig Tränen vergossen.
Natürlich zeigt jeder Mensch anders seine Gefühle und wahrscheinlich hatte sie sich bereits früher mit dem Gedanken der Trennung befasst.

Aber wenn der Mensch, der einen tatsächlich mal geliebt hat und den man selber so sehr liebt, einem so gegenübertritt, dann kommt er einem plötzlich so fremd vor.
Und selber fühlt man sich dadurch natürlich auch bedeutungs- und wertlos.

28.03.2014 13:02 • x 1 #42


L
Für mich war - und ist es immer noch - auch schwer zu begreifen, wie jemand von heute auf morgen so ein komplett anderes Gesicht zeigen kann. Kurz vor der Trennung war er noch total einfühlsam und lieb und beim Trennungsgespräch wirkte er völlig kalt, distanziert und abgeklärt. Wie geht so etwas? Wie lange wurde einem vorher etwas vorgespielt?

Offenbar war man selbst so blind vor Liebe, dass man überhaupt nicht gemerkt hat, was sich beim anderen abspielte. Dass er sich längst auf einem anderen Weg befand. Was ich mich dabei frage: Wieso spricht man mit dem Partner nicht vorher darüber? Man könnte doch sagen: Ich mache mir Gedanken, ob unsere Beziehung noch eine Zukunft hat. Stattdessen kommt: Ich liebe Dich. Und so kommt es für den Verlassenen aus heiterem Himmel und ist umso schmerzhafter.

Leider beschäftigt mich das immer noch so sehr - nach gut 3 Monaten. Der Schmerz ist inzwischen ein anderer, aber er fehlt mir immer noch ständig.

@Albert: Es wird wirklich besser, auch wenn du es vielleicht jetzt noch nicht glauben kannst. Jeder hat sein Tempo. Aber du scheinst ja schon jetzt trotz des brutalen Schmerzes viel zu unternehmen. Das hilft dir bestimmt.

28.03.2014 14:00 • x 1 #43


mafa
Hallo

nun ich habe ähnliches hinter mir, und wie Schoppenhauer schon sagte, Man kann zwar tun was man will, aber nicht wollen was man will Ich sehe das ganz realistisch und einfach. Verlangen ( oft als Liebe interpretiert ) kommt und geht außerhalb unseres Einflusses. So Banal ist das für mich. Ich kann´s mir nicht aussuchen zu wem ich Verlangen aufbaue. Zack ist es da und ich will mit dieser Person mehr zusammen meine Zeit vertreiben. Und Zack aus welchen Gründen auch immer schwindet dieses Verlangen ( Ego-Liebe). Es gibt sicher Ausnahmen, und die Beziehung bekommt dann auch eine ganz andere Qualität. Dazu erfordert es aber 2 reife Seelen... Ansonsten läuft es eben nach diesem Prinzip ab und deswegen mach dir auch keine Vorwürfe ! Wenn das Verlangen gegangen, Beziehung putt.. Manche warten dann noch auf den Absprung bis ein neuer gefunden wurde, manche machen es vorher...

Egal ob Du sie vielleicht auch 1x die Woche besucht hättest. Es wäre wahrscheinlich trotzdem so gekommen. Aber es spielt auch keine Rolle, das ist vorbei und nicht mehr änderbar...
Leider wird man dadurch sehr vorsichtig , und hat auch Angst sich je wieder zu binden, vor allem wenn man so etwas durchmacht als passiver, der Verlassen wurde.

Es ist ein Loser Gefühl, das Selbstwertgefühl sinkt in den Minusbereich ... Diese extreme Isolation und das Gefühl des Alleinseins ist Zeitweise kaum ertragbar, zeigt es uns aber doch einiges über uns selbst und ist vielleicht eine wichtige Erfahrung.

28.03.2014 14:44 • x 2 #44


G
Hallo Einsicht,
Du beschreibst Dein vorheriges Leben als wäre es das meines LG. Er hatte vor mir immer nur recht kurze
Beziehungen und war auch immer lange Single. Dann kam ich. Er fand mich wohl schon toll obwohl er mich gar nicht kannte, überhaupt nicht. Er glaubte ja selbst nicht, durch seine vorherigen Erfahrungen, dass es so lange mit uns gehen würde. 13 Jahre. Für ihn die beste Zeit seines gesamten Lebens. Das muss ich jetzt mal eben vorausschieben um es später wieder aufzunehmen.

Wie lernt man sich selbst zu lieben, sich selbst zu mögen und zu achten? Es ist ein verdammt schwerer weg. Ich gehe ihn schon seit Monaten, und bin mir erst ein Stück weit selbst näher gekommen. Ich mag mich selbst nicht für die Veränderungen in meinem Inneren und was ich damit meinem Lebensgefährten an tu. Würde ich nicht so mit mir kämpfen, wäre ich entweder schon lange weg oder ich hätte mich wieder eingefügt und alles wäre so weiter gegangen wie bisher.
Einerseits geht es um emotionale Verschmelzung. Ich habe ein sehr einleuchtendes Beispiel dafür gelesen. Wenn ein Baby auf die Welt kommt ist es als erstes mit seiner Mutter verschmolzen. Ganz klare Sache. Aber bereits mit 3-4 Monaten löst das Baby sich wieder ein gutes Stück aus dieser Verbindung. Sonst könnte es nicht überleben ohne Mutter, man könnte es keinem Babysitter anvertrauen, nicht adoptieren, ja nicht mal alleine schlafen.
Wenn man sich jedoch als Erwachsener auf einen anderen Menschen einläßt, sich also verliebt, passiert diese emotionale Verschmelzung wieder. Und je mehr diese Beziehung wächst und gedeiht, desto intensiver wird die Verschmelzung. Kann das gut sein? Nein. Aus Du und ich wird WIR. Wir sind keine Individuen mehr, wir verlieren unsere Integrität zu uns selbst. Wir stellen unsere Wünsche, Träume, Ansprüche hinten an zum Wohl des anderen. Wir nehmen seine Lebensform an, aus Liebe und Integrität zum anderen. Ganz oft verlieren wir Dinge die uns etwas bedeuten, weil sie dem anderen nichts oder nicht viel bedeuten.
Wir haben die Liebe zu uns selbst verloren und an deren Stelle die Liebe eines anderen Menschen eingesetzt.
Dann entzieht uns dieser Mensch seine Liebe, der Platz in uns wird leer, den Rest der dann kommt kennen wir alle.
Verstehst Du mich? Wann bist Du das letzte Mal, innerhalb und nach der Beziehung, morgens im Bett gelegen und hast Dir überlegt: Was möchte ICH heute machen? War es nicht immer so: Schatz was machen wir heute, was möchtest Du machen? Und jetzt nach der Trennung: Was tut sie/er wohl gerade?
Verstehst Du? Und ja, jetzt kommt das Argument: Wenn man mit jemanden zusammen ist muss man Rücksicht nehmen, Kompromisse eingehen, den anderen verwöhnen, und, und, und.
Wer hat sich dann selbst noch so lieb das er sich sagt: Heute nehme ich auf mich Rücksicht, heute verwöhne ich mich. Ich übertrage nicht dem anderen die Verantwortung für mein Wohlergehen. Heute trage ich für mich selbst die Verantwortung.
Auch die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl gehört gepflegt. Zurück schauen, was habe ich alleine gemeistert in meinem Leben? Schulabschluß, Führerschein, Ausbildung, berufliche/sportliche Erfolge. Kleinigkeiten wie, gestern habe ich meinen ersten Kuchen gebacken und er war geniessbar. Ich bin finanziell unabhängig, ich kann reisen, spreche Fremdsprachen. Oder: Ich konnte jemanden anderes in einer schweren Zeit gut helfen. Ich war ein guter Freund/Zuhörer, ich konnte auffangen, aufbauen, trösten. Den Weg zurück ins Leben begleiten.
Unterm Strich: Ich bin ein guter Mensch, und ich habe schon einiges geleistet worauf ich stolz sein kann.
Denn es gibt ganz viele Menschen die solche Dinge gar nicht schaffen.
Aber auch zu erkennen wo die eigenen Defizite sind. Leide ich an Aufschieberitis, bin ich über die Maßen unordentlich, bin ich ungeduldig, bin ich aufbrausend, bin ich schnell gelangweilt von etwas oder jemanden.
Welche nicht so schönen Eigenschaften habe ich also die mich immer wieder in Schwierigkeiten bringen oder die andere an mir bemängeln? Und vor allem, was kann ich gegen die tun, die mir wirklich selbst an mir stinken?
Wenn ich etwas an mir abstelle, habe ich wieder etwas gemeistert.

Ich habe lernen müssen (und kämpfe immer noch damit), dass ich in erster Linie ganz alleine für mein Leben verantwortlich bin. Wir werden zur Selbständigkeit erzogen. Und wir dürfen diese Aufgaben dann nicht an einen anderen Menschen abgeben um ihn dann, wenn er seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllt, Vorwürfe zu machen, von ihm enttäuscht zu sein. Und wenn er uns verlässt, dann nimmt er unsere Selbständigkeit und unsere Würde mit und hinterlässt eine furchtbare Leere und Handlungsunfähigkeit. Warum haben wir das denn alles abgegeben?
Das was ich hier schreibe hat nichts mit fortgesetztem Egoismus heraus aus dem Singledasein zu tun.
Es geht um lebenslange Selbständigkeit, Selbstachtung, Selbstliebe, die man immer für sich empfinden und pflegen sollte. Mein ewig alter Spruch: Ich lebe mein Leben und sorge dafür das es schön ist. Ich kann einen anderen daran teilhaben lassen, und er kann es schöner und reicher machen. Aber er kann es auch zur Hölle werden lassen.
Und das schreibe ich jetzt nicht nur aus meiner Sicht. So einen Partner wünsche ich mir für die Zukunft.
Denn ich weiß, und jetzt kommen wir wieder zum Anfang, mein jetziger Partner wird seine Verschmelzung mit mir nicht auf ein gesundes, ausgeglichenes Maß zurückfahren können. Er kann es nicht. Er kann sich gar nichts ohne mich vorstellen und er ist bereit so ziemlich jede Kröte zu schlucken damit ich bei ihm bleibe. Er hat sich schon vor langer Zeit aufgegeben um sich komplett auf mich einzustellen.
Und ich, jawohl auch ich, habe das ein ganzes großes Stück weit auch getan. Und irgendwann fragte ich mich wo bin ich eigentlich in all den Jahren geblieben. Alles was mich als Mensch, als Frau, ausgemacht hat, habe ich aus Rücksicht und Harmoniebestreben in ein Schublade gelegt. Und dann ging die Schublade auf und hoppla, hier stimmt was nicht. Mit mir stimmt was nicht, mit ihm stimmt was nicht, und unser WIR stimmt auch nicht.
Und seit ich mich an die Arbeit gemacht habe das wieder ins Gleichgewicht zu bringen, haben wir nur noch Streit. Denn aus seiner Sicht war alles im Gleichgewicht, alles war schön, alles war super. Er will nichts an uns und auch nicht an sich ändern, er sieht es nicht so wie ich. Mein Bestreben empfindet er als Bedrohung seiner Existenz, seiner Werte, seines Lebens. Aber genau das bin ja ich alles, ich bin genau diese Punkte. Und wenn ich gehe, ist das alles mit mir weg gegangen. Und dann müsste er selbst versuchen die Leere wieder zu füllen. Und das kann nur ein Mensch, der sich selbst liebt und achtet, für sich selbst die Verantwortung übernimmt.

Wenn ich zu kompliziert denke, sag Bescheid, ich versuche es dann nochmal.

Liebe Grüße,
Gobby

28.03.2014 15:14 • x 4 #45


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