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Ich liebe ihn noch doch kann nicht weiter machen

Waldelfchen
Huhu bumblebee. Hier scheinen sich ja alle zu treffen.
Ich lass auch immer sehr viel mit mir machen, aber ich weiß auch, dass ich dann mal einen morgen aufstehe und dann ist das alles glasklar und dann auch für immer durch.
In meiner Ehe habe ich die neun Jahre immer in Konkurrenz zum Pc gestanden. Ich habe immer gehofft, dass auch mit der Geburt unserer Tochter was ändert. War aber nicht so. Ich hab geredet, aber brachte nichts. Als meine Tochter dann drei war, stand ich eines morgens auf und da war alles klar. Ich bin noch acht Stunden heulend im Regen durch die Gegend gelaufen und dann bin ich nach Hause gekommen und hab gesagt: es ist vorbei. Ich lebe mit meiner Tochter eh schon alleine, da kann ich auch ausziehen. Und das war es dann auch. Ich wünschte mir, dass ich in meiner jetzigen Situation endlich auch mal an den Punkt komme. Scheint aber noch nicht soweit zu sein

Zitat von bumblebee112:

Hallo Liebes

Ich war nicht so lost in deinem Beitrag wie die anderen, da ich mich sehr gut in deine Lage versetzen kann. Wenn man erstmal anfängt sprudelt es nur so aus einem raus und man will möglichst alle Details beschreiben, damit auch jeder deine Lage versteht und sie besser zum Ausdruck bringt. Vielleicht verstehe ich dich auch so gut, weil ich mich in vielen Teilen wieder finde. Ich schätze du bist ein ähnlicher Typ wie ich- bis man es sich bei uns ,,verkackt hat dauert es sehr lange und wir lassen (zu) viel mit uns machen aber wenn dann mal der Punkt erreicht ist, dann ist Sense!

Ich denke du erhoffst dir auch indirekt andere Meinungen und Sichtweisen, da du wirklich am Ende deines Lateins wirkst.

Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass es mir so vor kommt, als würde der feine Herr seine Prioritäten so setzen wie es ihm passt.
Seine Worte dir gegenüber etwas ändern zu wollen haben kein Gewicht, schau auf die Taten die folgen. Worte sind schnell und unüberlegt gesagt aber Taten sind die Arbeiten die er mit seinen Händen verrichtet. (Hoffe du verstehst was ich meine).

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ich sehr lange nicht einsehen wollte was vor sich geht. Distanz hat mir Klarheit gebracht, dass ich vielleicht doch nicht so glücklich war wie ich es mir immer eingeredet habe. Es war nicht immer alles toll und perfekt was er gemacht hat aber auch das sehe ich erst jetzt ein, der ach so heilige König ist nicht mehr so perfekt ohne die rosa Brille.

Und auch wenn all die Einsicht gekommen ist tut es natürlich sau weh. Klar man hatte tolle und schöne Zeiten zusammen, der Mensch war nicht immer ,,blöd. Es ist ein Schutz unseres Körpers eher an die positiven Momente zu denken als an die schlechten und genau das schmerzt.

Ich bin nun seit dem 01.05 getrennt und merke es geht bergauf und bergab. Ich hoffe das bald der steile Aufstieg kommt. Bleib stark und Kämpfe dich durch diese blöde Zeit, ich versuche es auch!

27.06.2018 16:00 • x 1 #46


L
Zitat von Rinah:
Ich verstehe schon was Du meinst, aber fühle mich damit nicht angesprochen. Ich habe nichts aufgedrückt, sondern angeboten. Ich wurde nach meiner Meinung gefragt und habe sie geäußert. Ich war da und habe versucht, konstruktive Lösungen zu planen. Wie umgekehrt auch. Ich habe reagiert wenn mein Freund mit seinen Sorgen kam. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Wie wärs denn wenn du ihm in einem Gespräch darlegst, dass du es gut gemeint hast, aber zu der Erkenntnis gekommen bist, dass sich deine Hilfe für dich und auch für ihn kontraproduktiv auswirkt und du ihn ab jetzt machen lässt? Und auch tatsächlich machen lässt.

Ist ja nicht so, dass es nicht so wäre und erfahrungsgemäß spornt das die Menschen an sich zu beweisen.

27.06.2018 17:05 • x 2 #47


A


Ich liebe ihn noch doch kann nicht weiter machen

x 3


Rinah
Liebe @bumblebee112 ,

erstmal vielen Dank für Dein Mitgefühl und Verständis. Ja, ist alles aus mir rausgesprudelt.

Zitat:
bis man es sich bei uns ,,verkackt hat dauert es sehr lange und wir lassen (zu) viel mit uns machen aber wenn dann mal der Punkt erreicht ist, dann ist Sense!


So empfinde ich das auch. Ich wusste es kommt der Moment, in dem es mir so zuviel wird, dass es bei mir einen Kurzschluss gibt. Von außen und einzeln betrachtet waren dies Kleinigkeiten. Aber all die Kleinigkeiten zusammen ergeben doch schon einen ordentlichen Haufen Mist.

Zitat:
Ich denke du erhoffst dir auch indirekt andere Meinungen und Sichtweisen, da du wirklich am Ende deines Lateins wirkst.

Ja, neben dem Loswerden freue ich mich natürlich auch über jegliche Ansichten, Kritiken und Erfahrungen. Es tut auch gut sich austauschen zu können oder das Gefühl zu haben, man ist nicht alleine damit im Augenblick.

Zitat:
Seine Worte dir gegenüber etwas ändern zu wollen haben kein Gewicht, schau auf die Taten die folgen. Worte sind schnell und unüberlegt gesagt aber Taten sind die Arbeiten die er mit seinen Händen verrichtet. (Hoffe du verstehst was ich meine).


Verstehe Dich absolut. Das ist auch ein großer Teil von dem, was mir so zu schaffen gemacht hat. Er sagte immer, dass ich der wichtigste Mensch in seinem Leben bin, seine bessere Hälfte, die tollste Frau der Welt, ich wäre ihm ja immer wichtiger als er sich selbst. Was er für mich getan hat? Er war immer da, hat mir bei meinen Problemen zugehört und mit mir Lösungen gesucht. Er hat mir ein Maiherz gebastelt und ein Scharnier-Set für meinen kaputten Klodeckel bestellt, oder ein Reparatur-Set für mein Fahrrad. Er hat ganze Wochenenden bei mir verbracht. Puh, während ich das so schreibe fällt mir im letzten dreiviertel Jahr nicht mehr so viel ein.

Ich weiß, dass er aufgrund seines Alters keine Erfahrungen mit Kindern hatte als wir uns kennenlernten. Er wusste, dass ich nicht so spontan bin wie Frauen ohne Kinder und dass ich weniger Zeit habe und nicht so frei bin. Wenn man jemanden so kennenlernt gehe ich aber auch davon aus, dass er das akzeptiert. Ich weiß, er wäre oft gerne spontaner mit mir weggefahren oder ähnliches, aber manchmal ging das eben nicht. Er sagte immer, dass das schon okay sei, ich wäre so ein besonderer Mensch, eine tolle Frau und ich wäre ihm die Umstände wert. Ich weiß, dass die Situation mit meiner Tochter für ihn komisch war, dass es nicht leicht war den Eltern zu sagen, dass er nun eine Freundin habe, die knapp 9 Jahre älter ist als er und schon ein Kind hat. Aber er stand zu mir. Vieles war für ihn Neuland und sicherlich auch beängstigend, aber im Endeffekt haben wir das alles gut gemeistert.

Was mich aber an den Taten irgendwann (anfangs eher unbewusst, später dann auffälliger) genervt hat war, dass er mit zweierlei Maß gemessen hat. Ein Beispiel?

In der Zeit nach der Trennung von seiner Ex war er immer bei mir, wollte aber erst keine feste Beziehung. Es bahnte sich so langsam an, war jedoch noch nichts festes. Wir waren aber so eng und vertraut wie vom ersten Tag an, auch intim. Nach wenigen Monaten ist er dann mit so einem seltsamen Mädchen ins Kino gegangen, hat mit ihr Shades of Grey geschaut. Ich wusste davon nichts, dachte er wäre bei einem Freund weil er das so gesagt hatte. Plötzlich meldete er sich nachts um zwei, wollte zu mir kommen. Ich freute mich, spürte aber schon, das was nicht stimmte. Er beichtete mir alles, sagte mir aber auch, er habe den ganzen Abend ein super schlechtes Gewissen gehabt, wollte nur zu mir und dass ich neben ihm säße statt ihr. Ich war geschockt denn das hatte ich ihm nicht zugetraut. Wir redeten viel und lang, warum er das gemacht hatte wusste er selbst nicht so recht. Da wir aber nicht fest zusammen waren habe ich es weggesteckt.
Das Ganze hat sich dann ein halbes Jahr später wiederholt. Wir hatten in der Zwischenzeit ein paar Probleme, da mir aufgrund der ersten Aktion eine Menge Verlustängste und Misstrauen hochgekommen sind. Dann war er auf einer Feier, hat ein anderes Mädel kennengelernt. Ich hatte bei Facebook zufällig gesehen, dass er eine neue Bekannte hatte und fragte nach. Er sagte nur, dass er sie halt da getroffen hätte. War für mich okay.
Das Wochenende darauf war er mit Kumpels feiern, betrunken und provozierte einen Streit. Als ich aufstand schrieb er mir betrunken irgendwelchen Kram. Da war er auf dem Heimweg. Wir haben diskutiert, er ist schlafen gegangen, dann habe ich nichts mehr von ihm gehört. Den ganzen Tag nicht. Hatte ihm geschrieben, keine Antwort. Sah dass er es gesehen hatte und war schon ein wenig verwundert. Den ganzen Abend kam nichts. Am nächsten Tag auf der Arbeit teilte er mir per WhatsApp mit, dass er mit dieser neuen Bekannten Essen und im Kino war. Sie wäre so ein außergewöhnlicher Mensch, er hätte riskieren müssen, dass er mich dann verliert. Wenn ich das gerade so schreibe fühle ich mich wie Depp..

Im Endeffekt hat sich das auch alles geklärt bzw. es hatte auch was gutes. Ich erklärte mich bereit zum Sprechen, war wütend, traurig, enttäuscht von ihm. Er hat gemerkt, dass es dumm war und ich ihm einfach viel wichtiger bin. Damals stand auf meinem Kalender Liebe ist das einzige was nicht weniger wird wenn wir es verschwenden.. Er deutete auf den Kalender und sagte: Ich glaube, das haben wir. Etwas, was andere ihr Leben lang nicht finden werden. Es tat ihm sehr leid und er hat auch alles dafür getan, mein Vertrauen zurück bekommen. Das haben wir überstanden und irgendwann sind wir dann ein festes Paar geworden.

Umgekehrt: ein alter Bekannter bei Facebook likte immer meine Bilder oder kommentierte sie. Das hat ihn so genervt dass er irgendwann wollte, dass ich ihn aus meiner Freundesliste entferne. Etwas später entdeckte er meinen Ex-Freund in meiner Freundeslist bei Facebook. Es gab einen riesen Streit weil ich mal gesagt hatte, dass ich keinen Kontakt mehr zu irgendwelchen Ex-Freunden habe. Ich hatte: gelogen! Ich habe ihm gesagt dass ich gar nicht wusste dass der da noch drin hängt.

Mit seiner Ex teilt er heute noch eine Dropbox, wenn vermutlich auch inaktiv. Die Dame mit der er in Shades of Grey war hat er a) noch im Handy und b) auch sonst überall vertreten. Die likt auch ständig wenn er bei Instagram ein Foto hochlädt. Dass ich manchmal etwas empfindlich auf neue Bekannte Damen reagierte war ihm dann nervig. Ich solle ihm vergeben oder es lassen, er habe keinen Bock sich mit mir über andere Frauen zu streiten.

Zweierlei Maß. Taten und Worte.

Das ist mal ein anschauliches Beispiel. Ähnlich ist es mit den Dingen die er für mich tut. Also zu mir fahren und sich einschränken.
Ich bin einmal die Woche zu ihm gefahren und noch einmal am WE wenn es mir möglich war, um ihm entgegen zu kommen. Zu ihm nach Hause, in sein Kinderzimmer. Ich habe dafür jedes Mal meine Tochter bei Freundinnen oder bei der Omi untergebracht, ergo ich habe auf die Zeit mit der Kleinen verzichtet um bei ihm zu sein. Ich habe mit ihm Reisen unternommen, Rom, Dubrovnik, Venedig, New York, Japan. Bin zu Familienfeiern und Freunden mitgegangen, Habe ihn zu seinen DJ Gigs begleitet, Ihn von Geburtstagen abgeholt, ich war Silvester bei ihm, ohne meine Tochter. Habe ich auch alles gern gemacht, sowas gehört für mich zu einer Beziehung irgendwie dazu. Außerdem tat es mir gut auch einfach mal keine Mama zu sein sondern einfach nur Frau. Wir waren Essen, im Kino, Shoppen. Ohne meine Tochter.

Wenn es darum ging dass ich an seiner Liebe Zweifel äußerte, dann sagte er: schau, ich komm an den Wochenenden zu Dir und verzichte auf so viel. Und Du siehst nicht, was Du mir bedeutest?

Als ich mich nun trennte sagte er, er habe soviel für mich getan, aber das würde ja nicht reichen.

Zitat:
Ich bin dem aber auf der Spur, lese momentan auf Empfehlung das Buch: Das Kind in dir muss Heimat finden.
Finde es bisher echt überragend und kann es nur weiter empfehlen
Danke für den Tipp, Mensch ich muss bald echt viel lesen!

Zitat:
Wie wärs denn wenn du ihm in einem Gespräch darlegst, dass du es gut gemeint hast, aber zu der Erkenntnis gekommen bist, dass sich deine Hilfe für dich und auch für ihn kontraproduktiv auswirkt und du ihn ab jetzt machen lässt? Und auch tatsächlich machen lässt.

Ist ja nicht so, dass es nicht so wäre und erfahrungsgemäß spornt das die Menschen an sich zu beweisen.
zitieren

Im Grunde hatten wir so ein Gespräch schon. Das Problem bei der Sache oder überhaupt ist aber, dass er meine Erkenntnisse, Gefühle oder Ansichten oft als Vorwurf oder Kritik auffasst. Anstatt sie einfach nur anzunehmen argumentiert er dagegen, rechtfertigt sich und gibt mir das Gefühl, dass er mir eh nicht glaubt und sowieso alles so gekommen ist, weil ich so eingeschränkt, kompliziert, egoistisch und blind bin. Wenn ich sehen würde was er alles für mich tut, dann müsste ich mich gar nicht so fühlen.
Das ist auch der Grund warum ich nicht in der Lage war nochmal das Gespräch zu suchen. Ich hatte keine Kraft mehr dazu, schon wieder meine Gefühle zu verteidigen. Ich wollte nicht schon wieder so eine Diskussion in der ich sage, zu welcher Erkenntnis ich gekommen bin, er das aber nicht einfach mal akzeptiert, heim geht und was draus macht. Für sich, für mich, für uns Beide. Er hat immer ein Aber. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, ABER ich hätte mehr Zeit in mich investieren sollen. Das habe ich total vernachlässigt weil ich bei Dir sein wollte. Das mag ja sein dass Du das so fühlst, ABER ich fühle mich ja genauso.

Das ist so kräftezehrend.

Ich weiß, dass eine Email mit allen Erklärungen nicht der feinste Weg ist, so etwas zu beenden. Hätte ich sprechen können hätte ich es getan. Er hinterfragt das aber gar nicht, akzeptiert das und lässt mich eben gehen.

Ich war heute bei der Therapie und habe dort eine weitere interessante Ansicht erhalten. Jemand fragte ob die Möglichkeit bestehen könnte, dass er mich dazu gebracht hat, dass ICH diesen Schritt mache und nicht er. Vielleicht hat er es soweit kommen lassen.
Seine Reaktion jetzt würde dazu passen. Im Grunde macht mich das noch trauriger, ganz verwerfen konnte ich den Gedanken aber dann auch irgendwie nicht.

Naja. Jetzt muss ich mich nur noch entlieben und auffhören, ihn so zu vermissen.

27.06.2018 22:59 • x 1 #48


Rinah
Morgens nach dem Aufstehen und Abends vor dem Einschlafen ist es immer am Schlimmsten. Es tut mir so weh dass er mich einfach gehen lässt. Er hat ganz viel Ablenkung, ist drei Tage auf einer Firmentagung. Ich versuche kein Kopfkino aufkommen zu lassen was da alles los sein könnte. Ich versuche bei mir zu bleiben, aber es fällt mir nicht leicht. Ich vermisse ihn sehr. Er ist einfach überall, wir haben alles geteilt und zusammen gemacht, hatten den ganzen Tag über immer Kontakt und haben uns über alles ausgetauscht. Er fehlt mir sehr. So sehr...

28.06.2018 08:06 • x 1 #49


M
Nicht reinsteigen - Ablenken

28.06.2018 08:09 • #50


Waldelfchen
Oh das kenne ich.

Nicht reinsteigern und ablenken. Klar, ich les nen Buch... und jeden Satz dreimal, weil er gar nicht im Kopf ankommt. Ich bin eh schon ein schlechter einschläfer und bewundere Leute, die ins Bett gehen und sofort schlafen. Konnte ich noch nie.

Früh versuche ich gar nicht erst noch einen Moment liegen zu bleiben. Nein, Wecker klingelt und los geht es. Und das klappt ganz gut und abends lese ich ehrlich gesagt hier im Forum, bis ich totmüde bin und fast einschlafe.

28.06.2018 08:24 • #51


Rinah
Wisst Ihr, eigentlich geht es mir gut. Je mehr ich darüber nachdenke, umso klarer wird mir, dass es schon immer diese Qualität in unseren Streits gab. Er hat es immer geschafft, mir das Gefühl zu geben, dass ich an allem Schuld habe. Egal bei was. Manchmal hat er mir Lügen unterstellt, dann gab es immer Vorwürfe, irgendwie hat er es immer geschafft, wenn ich mit einem Problem kam, am Ende seins draus zu machen und mich mit Schuldgefühlen zurück zu lassen.
Ich habe mich eben gefragt, warum er überhaupt mit mir zusammen war. Abhängigkeit? Angst vor dem Alleinsein?
Das passt aber dann auch wieder nicht, er war immer so liebevoll, zärtlich, ich habe gespürt dass er glücklich ist in meiner Gegenwart. Wie er mich angesehen hat, wie er mich berührt hat, wie gern er sich mit mir gezeigt hat und mich überall dabei haben wollte. Ich war immer sicher, dass er mich liebt. Bis wir in schwierige Situationen kamen.

Er wurde abweisend, kalt, gleichgültig, unfair, vorwurfsvoll, verletzend, respektlos. Er hat den Spieß dann immer umgedreht und ich habe die Fehler bei mir gesucht damit wieder alles funktioniert. Witzigerweise wirft er mir ja das selbe vor. Ob das einfach seine Art ist? Immer ALLES zurückwerfen, damit es nicht an ihm hängen bleibt?

Ich fühle mich sehr alleine im Augenblick. Er war mein Freund, mein bester Freund, Reisegefährte, Abenteuerkumpane.. So nah! Und jetzt?

Jaaa, Ablenken. Das klappt bei mir erst, wenn ich das alles besser verarbeitet habe. Mein Kopf ist immer noch so voll...

28.06.2018 09:04 • #52


Lebensfreude
@Rinah Du wirst aber immer klarer.

Genieß den Sonne ntag. Die Luft ist so weich, es duftet nach Sommer.
Heute ist Vollmond!

28.06.2018 09:07 • #53


Rinah
@Lebensfreude Ja, ich hoffe es geht jetzt stetig weiter bergauf.

Vermisse ihn in der Sonne und dem Mond, wir waren beide faszinierte Sternengucker. Wir waren soviel tolles. Das abzuhaken ist gerade echt schwer. Aber werde ich auch noch schaffen.

Danke Dir

28.06.2018 09:39 • x 1 #54


V
Zitat von Rinah:
Er wurde abweisend, kalt, gleichgültig, unfair, vorwurfsvoll, verletzend, respektlos.

Das lässt darauf schließen, dass er sich von Dir in die Ecke gedrängt fühlte, und das passt auch zu der Art wie Du hier über ihn schreibst. Denn es klingt schon so, als hättest Du ihn ziemlich umkrempeln wollen.

Zitat von Rinah:
Er hat den Spieß dann immer umgedreht und ich habe die Fehler bei mir gesucht damit wieder alles funktioniert. Witzigerweise wirft er mir ja das selbe vor.

Kannst Du ihm verübeln, dass er es so empfunden hat? Du vertrittst doch auch hier den Standpunkt, dass die Schuld in erster Linie bei ihm lag. Ist doch logisch, dass ihm das nicht verborgen geblieben ist.

28.06.2018 10:22 • #55


Rinah
Zitat:
Das lässt darauf schließen, dass er sich von Dir in die Ecke gedrängt fühlte, und das passt auch zu der Art wie Du hier über ihn schreibst. Denn es klingt schon so, als hättest Du ihn ziemlich umkrempeln wollen.


Ich wüsste nicht wieso das der Fall gewesen sein könnte. Ich beziehe mich dabei auf die Situationen, in denen ich mal meine Gefühle mitgeteilt habe. Und ich habe das erwachsen und ohne Vorwürfe getan, wieso sollte er sich davon in die Ecke gedrängt fühlen? Weil er vielleicht selbst gemerkt hat, dass er was falsch gemacht hat?
Sobald er sich in irgendeiner Form kritisiert gefühlt hat, hat er plötzlich umgeschaltet. Von dem liebe- und verständnisvollen Mann den ich ansonsten in der Beziehung erlebt habe, war dann nichts mehr übrig. Er war nicht mehr zugänglich. Da konnte ich so einfühlsam und verständnisvoll sein wie ich wollte.

Ich hatte null Interesse daran ihn umzukrempeln. Ich habe ihn geliebt wie er ist, das tue ich sogar jetzt noch. Ich bin in einer Beziehung bereit dazu, auch schwierige Phasen durchzustehen. Ich bin nicht nachtragend, aber auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Wenn ich meinen Partner verletze dann wünsche ich mir von ihm, dass er mir das sagen kann. Damit ich mich entschuldigen und bessern kann, damit man die Situation klären und vielleicht beleuchten kann, um sowas zukünftig zu vermeiden. Den Wunsch hat er auch immer an mich gerichtet und ich bin dem nachgekommen. Entschuldigungen habe ich aber so gut wie nie gehört, Einsicht mit folgenden Taten ganz selten erlebt. Oft war es dann meine Schuld, dass er sich so verhalten hat. Beispiel ein Streit wegen der Pille, die ich habe zuhause liegen lassen und dann zu ihm gefahren bin und so nicht nehmen konnte. Du musst schon nicht an viel denken, aber dann vergisst Du sowas. Naja, vielleicht ist es ja auch Absicht. Hast Du ja vielleicht schonmal gemacht. (bin ungewollt schwanger geworden damals). Ich fand das sehr verletzend, zumal er meine Geschichte ja kennt. Er wurde laut, er hätte ja keinen Bock auf Kinder. Ich hab versucht ruhig zu bleiben und ihm gesagt er solle sich abregen, bei meiner Pille ist es in bestimmten Phasen nicht schlimm wenn ich sie einen Abend nicht nehme und er könne sich sicher sein, dass ich gerade auch kein zweites Kind haben wolle. Auch das Thema hatten wir schonmal. Er fing davon an dass das Quatsch sei, bei seinen Ex-Freundinnen wäre das immer anders gewesen, Pille vergessen heißt Gummi benutzen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm gerne die Packungsbeilage zeige. Auch das hab ich schonmal getan. Wir warn da gerade auf dem Weg zu einer Mass.. Ich zeigte ihm die Beilage und er war still. Nach der Mass. war er wie ausgewechselt, während ich noch echt verletzt war von seiner Unterstellung. Eine Entschuldigung habe ich nicht bekommen.

Wenn ich dann später gefragt habe warum er so war, dann bekomme ich als Antwort dass er gestresst war, frustriert, voll von der Arbeit etc. Okay, dafür habe ich Verständnis, aber ich möchte trotzdem kein Ventil sein. Laut werden okay, solche Gemeinheiten verteilen finde ich aber nicht in Ordnung. Vor allem weil es grundlos war.

Zitat:
Kannst Du ihm verübeln, dass er es so empfunden hat? Du vertrittst doch auch hier den Standpunkt, dass die Schuld in erster Linie bei ihm lag. Ist doch logisch, dass ihm das nicht verborgen geblieben ist.

Ich verübele ihm gar nichts, ich habe immer Verständnis für ihn gehabt. Sogar jetzt habe ich das noch, was es mir nicht leichter macht zu gehen. Ich vertrete nicht den Standpunkt dass die Schuld in erster Linie bei ihm lag. Mir sind auch viele Dinge klar geworden die ich im Nachhinein hätte anders machen können.

Ich habe ihm eine Mail geschrieben und ihm meine Sicht der Dinge erklärt. Ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Du bist Schuld, wenn Du nicht das und das gemacht hättest, hätte ich nicht dass und das gemacht blabla, so bin ich einfach nicht. Ich halte lieber die Klappe, höre zu und schlucke meine Wut runter als jemanden absichtlich zu verletzen. Aber genau das, also die Klappe halten, war etwas, was ich hätte anders machen sollen.

Und ja, natürlich habe ich auch ich manchmal nur reagiert, mich gerechtfertigt, versucht mich zu verteidigen wenn ich mich angegriffen gefühlt habe. Das passiert nunmal, wenn im Gespräch einer die konstruktive und liebevolle Ebene verlässt. Der Unterschied scheint mir aber zu sein, dass ich mir den Kopf zerbrochen habe, warum er so reagiert und dass das umgekehrt aber nicht passiert ist. Wäre dem so, hätte ich vielleicht nicht das Gefühl entwickelt, dass er meine Gefühle nicht respektiert. Sowas kommt ja nicht von heute auf morgen. Und es war am Anfang ja auch anders.

Und dass ich mich hier über das was mir weh getan hat auskotze ist doch nicht verwerflich? Ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen, er ist nicht hier. Ich muss meinen eigenen Kummer bewältigen. Und wenn ich an die Millionen tollen Dinge an ihm berichte würdet ihr mich fragen, wieso ich ihn denn verlasse. Das würde ich mich dann auch fragen. Aber ich kann nicht mehr zusehen wie er sich selbst runterwirtschaftet, krank wird, Depressionen bekommt, frustriert ist und ich zum einen Ventil bin, zum anderen ertrage ich die Art und Weise nicht mehr, wie er in schwierigen Momenten mit mir umgeht.

Wenn ich ja so schlimm gewesen wäre, nervig, einengend etc hätte er doch den Schlusstrich ziehen können. Hat er aber nicht. Auf meine Fehler hat er immer nur hingeweisen, nachdem ich ihn auf seine hingewiesen habe. Erst dann war etwas falsch. Und irgendwann sind wir beide in unseren Positionen so festgefahren gewesen, dass wir einfach nicht mehr zusammen gefunden haben.
Auch das gab es schon mal. Ich habe meinen Stolz überwunden, bin auf ihn zugegangen, habe um ein Gespräch gebeten bei dem ich zugehört habe was ihn störte und was er sich denn wünschte. Nachdem das gesagt war, fing er wieder von seiner Wohnungsproblematik an. An dem Abend, an dem wir eigentlich Pläne machen wollten, was wir anders machen können. Ich habe ihm zugehört. Ich habe an mir gearbeitet. Ich habe seine Wünsche berücksichtigt und wo es nur ging ohne mich zu verbiegen darauf eingelassen. Aber ich habe auch Grenzen und die stehen mir zu. Und ich bin hier, um das zu verarbeiten. Er muss erstmal vieles in seinem Leben regeln, damit er zu sich selbst finden kann. Ich bin, wenn auch nicht vollständig, sehr gut bei mir. Stehe mit beiden Beinen im Leben und bin glücklich. Und da das mit mir an seiner Seite nicht geht und er mir das immer und immer wieder vermittelt hat, war ich einfach nur noch unglücklich in der Beziehung. All das ist subjektiv, er darf seine eigenen Ansichten dazu haben aber muss auch meine akzeptieren.

28.06.2018 11:27 • #56


C
Zitat von Rinah:

Aber ich kann nicht mehr zusehen wie er sich selbst runterwirtschaftet, krank wird, Depressionen bekommt, frustriert ist und ich zum einen Ventil bin, zum anderen ertrage ich die Art und Weise nicht mehr, wie er in schwierigen Momenten mit mir umgeht.

Ich habe ihm zugehört. Ich habe an mir gearbeitet. Ich habe seine Wünsche berücksichtigt und wo es nur ging ohne mich zu verbiegen darauf eingelassen. Aber ich habe auch Grenzen und die stehen mir zu. Und ich bin hier, um das zu verarbeiten. Er muss erstmal vieles in seinem Leben regeln, damit er zu sich selbst finden kann. Ich bin, wenn auch nicht vollständig, sehr gut bei mir. Stehe mit beiden Beinen im Leben und bin glücklich. Und da das mit mir an seiner Seite nicht geht und er mir das immer und immer wieder vermittelt hat, war ich einfach nur noch unglücklich in der Beziehung. All das ist subjektiv, er darf seine eigenen Ansichten dazu haben aber muss auch meine akzeptieren.


Da hast Du Dir die besten Antworten für Dich (nicht für ihn, nicht für die User dieses Forums) selbst gegeben.

Du bist nicht für ihn verantwortlich. Du bist mit Dir im Reinen, obwohl Dir bewusst ist, dass auch Du teilweise Verhaltensweisen hast, die ausgearbeitet werden könnten. Du hast viel versucht und gemacht. Punkt.
Lieben heisst auch loslassen können.
Wenn es Liebe ist (von der anderen Seite), dann kommt es auch zurück. Falls nicht, bist Du zu Recht tieftraurig, aber hast das Richtige getan.
Er führt sein Leben so, wie er es für richtig hält. Wenn er etwas ändern will gibt es Wege. Du hast ihm Deine Unterstützung mehr als einmal angeboten. Wer nicht will, findet Ausreden oder sucht sich den einfachsten Weg.
Aber es ist eben nicht DEIN Leben.
Eine unglückliche Beziehung sollte nämlich nicht das Ziel sein.

28.06.2018 12:27 • x 4 #57


Rinah
Danke liebe Katzenfrau

Genau so ist es. Und ich vertraue darauf, dass zusammen kommt, was zusammen gehört. Ich habe nie aufgehört an uns zu glauben, ich muss aber auch einsehen, dass ich meine eigenen Grenzen nicht ständig übergehen darf oder aus Verlustangst meinen Impulsen nicht nachgebe. Oft war das so. Seitdem ich angefangen habe das anders zu machen bin ich distanziert und fühle mich unverstanden. Vielleicht habe ich das auf die falsche Art und Weise vermittelt. Ich bin mir sicher, dass man daran arbeiten kann, aber das funktioniert nicht in einer Abwärtsspirale. Ich glaube das funktioniert nur, wenn beide ansonsten stabil sind.

Glaubt mir, ich hätte nichts lieber als dass das funktioniert. Aber solange man das Gefühl hat, dass man irgendwie immer alles alleine in der Hand hat laugt einen das aus. Ich möchte einfach wieder glücklich sein. Am liebsten wäre ich das mit ihm, bin ich aber nicht mehr. Wenn man leidet zieht man irgendwann Konsequenzen.

28.06.2018 15:35 • x 2 #58


Rinah
Hallo Ihr,

die letzten zwei Tage waren irgendwie schwer. Das Ablenken klappt zwar zeitweise, aber er fehlt mir sehr. Gestern war ich kurz davor mich bei ihm zu melden, wollte ihm sagen dass er mir so fehlt. Es ist so, als sei all das schlechte gerade ausgeblendet und nur die schönen Dinge kommen mir in den Kopf. Ich hab bitterlich geweint und das Gefühl, dass ich jetzt erst realisiere, was ich alles beendet habe. Es fühlt sich sch. an und ich bin so traurig. Er fehlt mir sehr.

01.07.2018 12:44 • #59


juliet
Hallo, Rinah

Zitat von Rinah:
Und da ist schon viel Kindergarten passiert.


- und für mich hast du dich als kindergärtnerin aufgeführt. klingt für mich in vielen punkten ganz, ganz belastend für den mann.

Zitat von Rinah:
Außerdem tat es mir gut auch einfach mal keine Mama zu sein sondern einfach nur Frau.

auf mich wirken deine schilderungen in sehr vielen punkten so, als habest du ihn bemuttert bzw sozusagen aus der perspektive der reiferen, erfahrenen lehrerin / kindergärtnerin zum besseren hinführen wollen, besonders siehe eingangspost. die frustration darüber, weil so etwas nie gelingen kann, ebenso wie die vielen enttäuschungen, die du dadurch erlitten hast, wundern mich nicht.

Zitat von Rinah:
Er war mein Freund, mein bester Freund, Reisegefährte, Abenteuerkumpane.

bist du sicher?
geliebter, gefährte, partner. - lese ich nicht. es klingt für mich irgendwie nicht wie eine beziehung auf augenhöhe, was ihr hattet.

Zitat von Rinah:
Ich hatte null Interesse daran ihn umzukrempeln. Ich habe ihn geliebt wie er ist,

sorry, aber genau den satz kaufe ich dir nicht ab. genau das gegenteil ist für mich aus deinen beiträgen ersichtlich.

Zitat von Rinah:
Wenn ich ja so schlimm gewesen wäre, nervig, einengend etc hätte er doch den Schlusstrich ziehen können. Hat er aber nicht.

hat er doch aber - indem er dich eben ziehen ließ, wie du an einer stelle auch betonst.

lass los und mein rat an dich: in der nächsten beziehung such dir einen partner auf augenhöhe - leben und leben lassen!

01.07.2018 13:21 • #60


A


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