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Ich will ihn zurück

Y
Danke, ich bin ziemlich enttäuscht darüber, dass du die einzige bist, die hier schreibt.

Ich war 4 als mein Vater starb und 14 als meine mutter starb. Meine mutter war auch psychisch krank. Ich hab also schon eins auf die fresse bekommen, kurz nachdem ich aus ihr rausgekrochen bin ( sinnbildlich gemeint). Dann bin ich ins Heim gekommen und seit dem gings auch schon los mit jungs. Mit 14 dacht ich zum ersten mal ich bin schwanger. Der Typ war Afghane und der nächste Araber. Ich bin in einer Beziehung auch immer sehr unterwürfig, weswegen ich mir wahrscheinlich solche geangelt hab. Ich war schon immer auf der suche nach festem Halt. Langsam wach ich auf und merke, dass kein Mann diese emotionalen Löcher stopfen kann, egal wie sehr er es mir verspricht. Naja ich bin dann mit 16 mit diesem Afghanen zusammengekommen und hab mich drei Jahre betrügen lassen. Ich hab immer wieder gebettelt und das war natürlich nicht gut für mich. Irgendwann hat er mich dann zum Glück verlassen.
Was mach ich? ich melde mich bei Lovoo an und versuche einen Ehemann zu casten.GEFUNDEN.... Er war aufmerksam, immer für mich da und wir haben extrem tolle sachen zusammen gemacht. Er wsr sogar mit mir auf der Beerdigung von seinem opa.
Ein toller mann, der fest im leben steht will aber eigentlich eine frau, die reif und stabil ist. Und so ging es mit den streitereien los, als ich mein anti-depressiva abgesetzt hab, weil ich dachte wir sind ja so glücklich sind und ich kann die weglassen. Am Anfang ist er noch gekommen, wenn ich geheult hab. Jetzt wurde es immer weniger und jetzt schreit er mich an, schlägt sachen und beleidigt mich, weil ich ihm immer am arm rumzerre. Ich versuche das dann zu klären. Ach komm doch bitte. Ach lass uns das doch klären. -Nein ich will nicht und wenn du jetzt weiter machst dann mach ich schluss. Was mach ich? Natürlich mach ich weiter. Heute ging es 2 Stunden, bis ich dann von ihm abgelassen habe. Ich wollte bei ihm schlafen. Ich hasse es hier alleine zu sein. Mit mir allein. Gedanken zuhören, du kennst das. Und ich will seine nähe. Er hat gesagt ich soll meine Sachen packen. Dabei hab ich auch noch versucht auf ihn einzureden. Ja ich kann einfach nicht anders.

06.06.2017 22:17 • x 1 #121


Sabine
Du musst nicht entäuscht sein, es ist mitten in der Woche und wir hatten ein langes We hinter uns. Da haben hier manche Accord gearbeitet. Manche gehen auch arbeiten. Also, nimm es nicht so schwer. Mit dir sind hier auch gleichzeitig andere erschienen, wer kümmert sich um wen? Ich bin halt bei dir gelandet, Gott weiß warum

Hm. ... ja die Hormone spielen schon verrückt, wenn man dann depressiv ist ersetzt die neue Liebe eine Zeit lang etwas. Es ist leider, wie du merktest nicht von Dauer.

Aber genau das ist es, was dich weiter bringen wird. Es zuzulassen auch einmal alleine zu sein. Mit dir allein. Nur wer mit sich allein glücklich sein kann, findet in einer Beziehung das, was er braucht und geben kann.

Beziehung heißt sich ergänzen. So wie du es aber bisher verstanden hast, ist es reinkriechen, es ist bemuttert und bevatert zu werden. Etwas kann davon ein Mann leisten. Aber nicht eben die ganze Palette.

Nun, deine Gedanken, sind keine schlechten Gedanken, wenn du sie verstehen kannst. Es ruft etwas nach dir, vor dem du kontinuierlich wegläufst. Es ist die Angst die dich einholt, nicht ohne ihn zu können, nicht allein sein zu können, und anderes mehr.

Gehst du noch zu einem Therapeuten?

Ich rufe mal @minimine sie hat ein ähnliches Leben gehabt wie du. Sie ist allerdings schon im Bettchen. Aber morgen kommt sie bestimmt hier her.

Auch ich jetzt bald ins Bettchen, um morgen für viele hier wieder die Kraft zu haben.

Nimm deine Tabletten wieder, hole dir morgen einen Therapietermin bei deinem Therapeuten.

Schaue nicht aufs Handy, denn er braucht jetzt Pause von dir. Schreibe bitte auch nicht.

Du wirst es lernen, anders sein zu können. Nicht heute, nicht in zwei Wochen. Es dauert seine Zeit, aber wenn du es willst, wirst du es lernen.

Kleines, mir fallen jetzt langsam auch die Augen zu.

Bis morgen

06.06.2017 22:39 • #122


A


Ich will ihn zurück

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T
Hallo,

Man muss auch mal zurückstecken können. Wenn ein Streit wirklich eskaliert, ist es wichtig und richtig sich erstmal zurück zu nehmen. In der Hitze des Gefechts werden oft Dinge gesagt, die nicht so gemeint sind. Ein wenig Abstand, ein wenig Ruhe über das Gesagte nachzudenken (die inhaltlich wirklich wichtigen Dinge) und sich in den Partner rein zu versetzen geht nur, wenn man auch mal locker lässt und nicht permanent weiterkeift. Wichtig ist doch die andere Seite und somit den Partner zu verstehen. Wenn es fetzt und kracht, geht das schwer. Adrenalin ist immer ein schlechter Berater bei Beziehungsgesprächen. Immer gleich alles klären zu wollen, wenn es laut wird, ist nicht wirklich möglich. Das Hirn schaltet dann vom Vernunftmodus in den Angriffs- und Defensivmodus.

Versuche einfach mal zu verstehen und gib auch ihm Zeit dich zu verstehen.
Eine vernünftige Streitkultur will auch gelernt sein. Leider können das die wenigsten.

07.06.2017 06:20 • x 1 #123


R
Ich denke, das Problem von Yvonne liegt ganz tief in ihrem Inneren.
Durch die Schicksalsschläge leidet sie unter einer permanenten Verlustangst. Sie klammerte sich bereits mit 14 an irgendwelchen Typen fest, nur um nicht alleine zu sein; um ihre innere Leere zu füllen.
Sie castet mit 20 einen Ehemann. Ich bin unsagbar traurig, wie es in Dir, liebe Yvonne, aussehen muss.
Ich bin bestimmt dagegen, wenn alle nach Therapie schreien. Aber Dir hilft leider nichts anderes. Du hast keine Chance, das alleine zu bewältigen. Auch nicht mit einem Partner an Deiner Seite. Dafür bist Du viel zu traumatisiert.
Bitte such Dir Hilfe. Du bist noch so jung - arbeite daran, dass Du Dein Leben geregelt bekommst.
Es wird schwer. Aber Deine Vergangenheit zeigt, dass Du hart im Nehmen bist. Geh zum Therapeuten und vergeude nicht Dein Leben mit verzweifelten Versuchen, eine Leere zu füllen, die Du momentan selber nicht füllen kannst.
Ich wünsche Dir dazu alles Liebe und Gute

07.06.2017 11:20 • x 2 #124


Sabine
@regenbogen05 das ist schon erkannt, sie kennt sicherlich einen Teil davon selbst.

Zitat von regenbogen05:
Aber Deine Vergangenheit zeigt, dass Du hart im Nehmen bist.


Ist sie das wirklich? Ich denke Yvonne hängt zwischen Traum/Wunsch/Hoffnung und der Wirklichkeit. Beides ist, gerade mit ihrer Vorgeschichte und Traumatisierung schwer zusammenzuführen. Es bedarf daher, viel Takt und Einfühlungsvermögen. Sie ist gerade nicht hart im Nehmen, sonst wäre sie nicht so verzweifelt.

Härte, bedeutet auch gegen sich selbst hart zu sein. Das ist aber nicht der Weg ins Glück, sich selbst zu verbieten, zu leben.

07.06.2017 11:24 • #125


R
Zitat von machiennelilly:
Ist sie das wirklich?

Auf eine Art und Weise sicherlich. Sie musste den Tod der Eltern verkraften. Das wie steht auf einem ganz anderen Blatt. Sie musste sich irgendwie mit dieser Ausnahmesituation gleich zweimal arrangieren.
Schlimm finde ich, dass sie nach dem Verlust der Mutter keine professionelle Hilfe bekam. Sie hatte den Verlust des Vaters zu verkraften, eine psychisch angeschlagene Mutter, die dann verstarb. Wenn dann niemand da ist, der ihr hilft, hat sie verloren. Und sie hat sich verloren. Sie hat sich verloren, bevor sie sich finden konnte.
Sie kennt keine sozialen Bindungen, außer ihren Mitbewohnern im Heim. Sie hat daraus das für sie selbst lebensnotwendige gezogen: Zuwendung und Zuneigung. Auch, wenn das immer auf ihre Kosten geht.
Und doch hat sie für sich erkannt, das das der falsche Weg ist. Und das finde ich angesichts ihrer Vita schon bemerkenswert. Das meinte ich mit Hart im Nehmen.

07.06.2017 11:45 • x 1 #126


Sabine
Zitat von regenbogen05:
Sie hat sich verloren, bevor sie sich finden konnte.


Das trifft es auf dem Punkt. Das dachte ich gestern abend schon, genau so. Aber sie hat es gut gemacht. Sie ist bei uns angekommen und wird sicher weitere Unterstützung sich von Außen holen.

Ich denke ebenso, dass sie den Verlust der Eltern nicht vollständig einordnen kann.

Das Hart im Nehmen hat sie sich aber nicht ausgesucht, noch konnte sie wirklich anfangen damit umzugehen.

Ich denke, wir meinen da beide irgendwo das Gleiche.

07.06.2017 11:49 • #127


R
Zitat von machiennelilly:
Das Hart im Nehmen hat sie sich aber nicht ausgesucht

Da hast Du völlig recht. Noch hatte sie keine Möglichkeit, sich aktiv damit auseinander zu setzen. Deshalb ihre Flucht in Beziehungen und ihr krampfhaftes Festhalten daran.

07.06.2017 11:51 • x 1 #128


Y
Hallo, ich habe durch mein Adhs und meine Esstörung schon früh professionelle Hilfe bekommen und ich weiß auch all die Dinge schon sehr gut. Nur kann ich es nicht umsätzen, weil dass ich meine Emotionen und mich einfach überhaupt nicht kontrollieren kann. Mir wird der Boden unter den Füßen weggerissen, beschreibt nicht im Ansatz wie traurig und verloren ich jetzt bin.

Er hat meine fette Nachricht jetzt gelesen, aber er antwortet mir nicht. Ich vermisse ihn schrecklich und bin den ganzen Tag nur am grübeln. Diese Nacht war der Horror für mich. Ich fühl mich so alleine und so minderwertig und so ungeliebt. Mein ekel vor mir selbst zieht mich zurück zur Bulimie. Mit ihm war ich Symtomfrei. Weil ich hatte da ein Ziel.

Ich möchte so gerne, dass er mich versteht, aber er sagt das sind alles nur Ausreden. Er will nie mit mir sprechen. Er sagt ich brauche jemand anderen. Und dann kommt er doch manchmal wieder und jetzt befürchte ich aber, dass er sich innerlich von mir verabschiedet hat. Er hat schon gesagt er will nicht mehr er kann nicht mehr. Wie lange soll ich warten. Was mache ich wenn er mit mir schluss macht? Wie soll ich denn reagieren, wenn er sich meldet?

07.06.2017 12:59 • x 1 #129


Sabine
jetzt wirst du erwachsen

Hallo @minimine und @Minted habt ihr heute Zeit für uns hier?

also du meldest dich jetzt erst einmal nicht, und wenn er sich meldet, dann komme hier her und habe Geduld, bis sich jemand von uns meldet und du nicht mehr zerstörst als du zerstören möchtest. Wir möchten dir gerne den Halt geben.

Er kann dich wirklich nicht verstehen. Noch schlimmer, du verstehst dich selbst nicht einmal.

Selbstliebe ist die wichtigste uns stabilste Grundlage für eine Beziehung. Ansonsten sucht man sein Leben nur in anderen.

Also ESSEN damit du Kraft hast.

Wer bist du? damit meine ich nicht Anschrift, Name, Körpergröße und Gewicht

Was liebst du? was machst du gerne? Musik, Malen, Handarbeit?

Was ist deine Lieblingsfarbe?

Verrate uns andere Seiten an dir

07.06.2017 13:07 • x 2 #130


R
Zitat von Yvonne96:
ich meine Emotionen und mich einfach überhaupt nicht kontrollieren kann. Mir wird der Boden unter den Füßen weggerissen, beschreibt nicht im Ansatz wie traurig und verloren ich jetzt bin.

Wie soll es Dir anders gehen - nach dem ganzen Disaster?
Deine Bulimie ist nur ein Symptom Deiner schweren Zeit. Du wirst lange brauchen, bis Du Dein Glück nicht mehr in anderen suchst. Bis Du mit Dir im Einklang bist.
Dafür wünsche ich Dir viel Kraft und alles Liebe

07.06.2017 13:30 • #131


Mairenn

07.06.2017 16:02 • #132


minimine
Hallo Yvonne,

willkommen hier im Forum.

Lilly hat schon Recht. Es gibt parallelen in unseren Geschichten.

Ich denke du weist schon ganz genau was da in dir nicht stimmt. Nur ist es oftmals ganz schwer, gar das Schwerste von allen am Anfang, aktiv dagegen vorzugehen. Auch ich habe lange gebraucht um einen Großteil der Wunden die ich hatte zu Narben wachsen zu lassen. Ich kann dir nur sagen, das der Weg nicht leicht wird. Er wird zäh und holprig - es lohnt sich, denn du tust es allein FÜR DICH! Nichts ist befriedigender als wenn du deinen inneren Frieden mit deiner Vergangenheit findest.

Gehe unbedingt zum Psychologen und lasse dich auf deinem Weg begleiten. Da hilft wirklich nur Tiefenpsychologie. Der innere Auslöser muss gefunden werden und die Ketten die er mit sich zieht. Erst dann geht es aufwärts. Setze bitte nicht in Eigenregie deine Tabletten ab. Dadurch wird das Loch nur noch größer. Sowas muss kontrolliert geschehen wenn die Zeit gekommen ist.

Gebe deinen Gedanken nicht soviel Macht über dich. Du zerstörst dich gerade selbst. Schreibst von Ekel und Co. Bemitleidest dich selbst. Willst verstanden, geachtet, gesehen werden. Wie soll ein anderer etwas sehen was du selbst gerade nicht siehst?

Unglückliche Menschen sehen oft nur das Negative - egal bei was. Der Folus ist auf das schlechte gerichtet. Glücklich sein kannst du beeinflussen. Mit deinem Denken, deiner Wahrnehmung. Erfreue dich an kleinen Dingen. Schau auf das was du hast. Versuche zur Ruhe zu kommen. Stell dich vor den Spiegel und nehme dich selbst war. Lächel dich an und sage dir das du liebenswert bist so wie du bist. Mach das jeden Tag!

Entdecke deinen Körper neu. Nutze deine Sinne dafür. Du musst lernen dich selbst zu lieben. Sei dir selbst die Nummer 1. Was du gerade brauchst bist DU DU DU. Du brauchst keinen Mann um glücklich zu sein. Das ist eine Illusion die einen hoffen lässt wenn man Löcher stopfen will. Wenn du einen Weg zurück zu ihm haben willst, dann führt dieser nur über dich. Erst müssen deine Baustellen beseitigt sein damit du bereit für eine Partnerschaft auf Augenhöhe bist.

Ich wünsche dir alles Gute.

07.06.2017 17:42 • x 1 #133


Sabine
Danke @minimine . Es liest sich sehr bewegt. Ich ziehe mich erst einmal hier etwas zurück. Ich lese aber mit. Nur im Augenblick, weiß ich wirklich nicht, wie oder was ich dazu schreiben soll ...

07.06.2017 20:08 • x 1 #134


Y
Danke machienelly! Ich weiß wer ich bin und was ich mag und was ich will und fühle mich dennoch nutzlos und minderwertig. Erschreckend.

Ich bin angehende Erzieherin und brenne für meinen Beruf. Ich liebe Kinder und die ganze Pädagogik. Ich liebe die Psychologie und bin sehr gut darin. Dann bin ich noch christin. Ich glaube an Gott und versuche immer neue Kraft daraus zu schöpfen. Manchmal klappt das und manchmal nicht. Heute war ich bei der Therapie. Meine Therapeutin kennt mich seit ich 7 bin. Sie hat gesagt, dass kein Mensch das leisten kann, was ich erwarte. Ich kann nämlich extrem fordernd und distanzlos sein, wenn ich nicht so klein bin wie in diesen Momenten. Sie hat gesagt ich muss die sachen üben. Es ist vielleicht zu spät und vielleicht auch nicht. Sie hat gesagt es ist alles gesagt und, dass ich nur noch handeln sollte. Wenn er sich meldet dann soll ich ihm sagen ich übe. Ich hab mich heute auch mit meiner Freundin getroffen und war fett shoppen. Ich habe also schon Bewältigungsstrategien nur fruchten diese nur selten. Immer noch geht es mir extrem sch.

07.06.2017 21:03 • x 2 #135


A


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