an euch Verlassenen,
um beim Bild vom Boxkampf zu bleiben (nicht leicht für mich, mein Ex-Liebster ist Boxtrainer): trotz Zuspruch vom Sekundanten, trotz intensiven Trainings und Anabolika krebse ich auf den Brettern herum, und der Kampf wird noch eine ganze Weile dauern. Und was ist, wenn ich dann doch verliere?
Ich will hier niemandem Angst machen, mein Boxkampf dauert schon acht Monate. Ich denke, jeder leidet und trauert so und so lange, wie es seinem Naturell und seiner Lebensgeschichte entspricht. Bei jedem ist es anders, jeder hat sein eigenes Tempo. Sagt zumindest die doofe Doris Wolf; ich könnte ihr Buch über die Trennungsphasen aus dem Fenster pfeffern.
Wie gesagt, ich habe alles durch: Klinik, Medikamente, Abstürze, Infos über sein neues Leben erschleichen, sich immer und immer wieder Hoffnung machen, festhalten, die Beziehung nicht aufgeben können (weil man ja der Einzige ist, der noch treu daran glaubt, dass es etwas Besonderes war), Kirche, spirituelle Rituale ... alles für die Katz. Allerdings: Die Therapie richtet mich stets für Stunden wieder auf. Heute habe ich beim Nachhausefahren nach der Stunde ein Wort gedacht, das ich schon lang nicht mehr im Sinn hatte: Freiheit; und ich habe ernsthaft überlegt, mir ein kleines Segelschiff tätowieren zu lassen. Tattoos an Frauen hat mein Lebensmann immer gehasst. Ist ja jetzt egal.
Jetzt lese ich erst mal eure ganzen Einträge durch, damit ich weiß, wer wer ist.
Habt ihr auch alle so ein Traumwetter?
Afra
25.05.2012 11:24 •
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