Ich will meine Traumfrau zurück.

E
Kathi, schön und gut was du da schreibst. sicher läßt sich das alles so begründen und nachvollziehen, wenn eine frau in einer solchen konstellation dann den schlußstrich zieht.

welchen anteil hatte aber der weibliche part? hat SIE nicht die gleiche aufgabe?

LG

16.12.2002 12:56 • #46


S
Ha, sowas ähnliches will ich auch schreiben. Ich meine: klar, ich hab ihre Wünsche nicht bemerkt, sie aber meine genausowenig. Bei uns war es z.B. so, daß immer, absolut immer ich den ersten Schritt machen mußte, wenn es zu S. kommen sollte. Wir hatten beileibe keinen schlechten S., sondern haben es sehr bunt und mit viel Spaß getrieben. Trotzdem: starten mußte immer ich es. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn sie mal auf mich zugekommen wäre, und habe das auch ein paar Mal angedeutet - sie hat mich da genausowenig verstanden, wie ich ihre Andeutungen und Zeichen.

Mittlerweile habe ich erkannt, daß wir beide nur unzulänglich auf den anderen eingegangen sind. Eine Fortsetzung der Beziehung in dieser Form hätte wirklich keinen Sinn, v.a. seit ich weiß, daß sie es überhaupt nicht so sieht. Sie war ebenso blind meinen Zeichen gegenüber wie ich ihren. Anscheinend hat es zufälligerweise nur mir weniger ausgemacht, hat mir nur weniger gefehlt. Es tut mir leid, daß ihr so viel gefehlt hat und ich das nie bemerkt habe.

Es ist sehr, sehr schade, da ich sie wirklich sehr geliebt habe. Mittlerweile fühle ich keine große Liebe mehr für sie. Ich mag sie immer noch sehr gern, sie ist und bleibt insgesamt ein wunderbarer Mensch. Ich würde mich sehr über eine Freundschaft freuen, verstehe nun aber, daß eine Beziehung keinen Sinn mehr macht. Wir haben jahrelang aneinander vorbei angedeutet und Zeichen gesetzt, wir haben uns nie gegenseitig wirklich verstanden.

Was hat sich Gott / die Natur / die Erbauer der Matrix / werauchimmer eigentlich gedacht, als er Männern und Frauen so unterschiedliche Auffassungen spendiert hat? Ich habe das ja immer für ein furchtbares Klischee gehalten, aber anscheinend stimmt der ganze Venus / Mars - Schmarrn ja doch.

16.12.2002 13:02 • #47


A


Ich will meine Traumfrau zurück.

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K
Hallo,


Wie ich schon geschrieben habe, meine ich, dass auch andere Probleme in der Beziehung die Ursache für eine solche Konstellation sein können.

Also zuerst kommt man zusammen, alles ist schön, man fängt an den andern selbstverständlich zu finden (Teil 1), man löst Missverständnisse in der Komunikation und andere Schwierigkeiten nicht (anständig) auf und arrangiert sich, beginnt sich jedoch in gewissen Lebensbereichen auszuweichen, weil man ja nicht mehr alles so sagen kann wie man es meint. Vielleicht geht einem die andere Person eh schon auf den Wecker. Vielleicht entsteht nur eine kleine Unzufriedenheit (Teil 2).

Falls es ungünstig läuft landet in Teil 3 landet einer von den beiden vor dem Fernseher/Computer/... Was die andere Person macht ist verschieden. Wie wir hier gelesen haben, sagt sie dass es so nicht weitergehen kann, sie versucht zumindest eine Lösung für das Symptom Faulheit und begibt sich damit in die Richtung die Beziehung zu retten!!, warnt, vielleicht macht sie den Mann ein bisschen eifersüchtig, geht alleine aus (er will ja nicht mit und ihm ist es egal)....

In Teil 4 wird er dann verlassen. Wenn sie zuvor eine längere Zeit gemotzt hat, wie er das netterweise bezeichnet haben wird, dann hat sie sich in dieser ganzen Zeit mit der Beziehung beschäftigt. Sie hat sie analysiert, wer hat was wann getan. Wahrscheinlich hat sie sich mit Freundinnen beraten (das Niveau hängt dann von ihrem und dem ihres Umfelds ab). Und sie weiss, welche Fehler SIE nicht nocheinmal machen wird. Sie schreitet zur Tat, es fällt ihr schwer, aber sie trennt sich von ihm. Er fällt natürlich aus allen Wolken, denn er hat ja angeblich nichts bemerkt, der Ärmste. In dieser Phase ist sie ihm vielleicht schon 6 Monate an Analysen voraus. Naja, nach 2 Tagen der Trauer (sie hat ja schon vorher lange getrauert) ist sie begeistert, beginnt auszugehen, fühlt sich frei, muss sich nur mehr um ihre Sachen kümmern, weiss, dass keiner mehr ihre Bude verdrecken wird und der Klodeckel stets unten ist, und all die andern Sachen, die sie immer gestört haben.

Er ist traurig, das tut ihr leid. Er hat jetzt genau 6 Monate Nachdenken nachzuholen. Er muss seine Wunden *beep*, denn er ist verlassen worden, und das ist immer heftig. Er muss jetzt überlegen wie er allein zurechtkommt, das macht ihm Angst. ..

Der Mars-Venus Müll stimmt vielleicht an der Oberfläche. Manchmal kann man solche Dinge bestimmt beobachten, aber als Lebenserklärungssystem ist das ja wohl total ungeeignet, für mich halt.

Was Göttin sich wohl gedacht hat, weiss wohl keiner so genau. Es wär aber ziemlich fad, wenn das Leben keine Aufregung und Herausforderung bieten würde. Und Männer und Frauen sind überhaupt nicht alle gleich, von dem her ist das alles sowieso nur ein mögliches Beziehungsmodell. Vor allem scheint es so die 'Ersten langjährigen Beziehungen' zu treffen.

Liebe Grüsse

Kathi

16.12.2002 14:35 • #48


J
Es ist sehr, sehr schade, da ich sie wirklich sehr geliebt habe. Mittlerweile fühle ich keine große Liebe mehr für sie.

insofern hat dein eroberungsfeldzug aber nicht sehr lange angehalten, erscheint somit zu halbherzig.

16.12.2002 15:07 • #49


S
Keineswegs halbherzig. Ich hab lang alles versucht, bis ich mich selbst gefragt hab, warum ich das eigentlich tue. Einige Äußerungen ihrerseits haben auch dazu beigetragen, den Sinn des ganzen zu hinterfragen. Ich habe gestern oder vorgestern bemerkt, daß ich sie eigentlich gar nicht mehr um ihrer Willen zurückhaben will, sondern weil ich Angst davor hatte, wieder allein zu sein.

16.12.2002 15:11 • #50


E
Mensch - super Stephan. Du machst Dich :)
Dein Liebeskummer wird schon bald der Vergangenheit angehören. Wenn Du bereit bist dich der einsamkeit , dem AlLeinsein können zu stellen.

Lieben Gruß
wilde Flocke
PS: Lektion gelernt? Unf jetzt? Liebst Du sie noch oder nicht?
Und?

16.12.2002 16:06 • #51


S
Ich denke, ich werde sie immer ein wenig lieben. Ich habe mich lange dagegen gesperrt, sie aus meinem Herz ausziehen zu lassen, weil ich sie gerne geliebt habe.

Ich bin selber überrascht, wie schnell es *klick* gemacht hat. Ich habe eingesehen, daß es mit uns keinen Sinn mehr machen würde. Es tut noch weh, v.a. wenn ich an sie mit ihrem Neuen denke. Das wird wohl auch noch eine Zeitlang so bleiben. Das große Zähneknirschen ist aber anscheinend vorbei. Ich fürchte mich ein wenig vor eventuellen Rückfällen, habe aber eigentlich auch schon aufgehört, den ganzen Tag über uns nachzudenken.

Es gibt eben kein 'uns' mehr - das war wohl die schwerste Lektion.

Ich hätte wahrlich nichts gegen einen kompletten Neuanfang, in einem halben Jahr, einem ganzen, wann auch immer. Diese Hoffnung hilft mir, einigermaßen einschlafen zu können.

Unsere Probleme saßen wohl zu tief, um innerhalb der Beziehung gelöst zu werden. Ich weiß, daß sie von heute auf morgen nicht wieder neu mit mir beginnen möchte. Ich weiß auch, daß es wahrscheinlich nie passieren wird. Aber wer weiß schon, was die Zukunft wirklich bringt.

Lektion gelernt? Ich denke schon. Ich finde es immer noch 'ungerecht', daß ich all diese Fehler ausgerechnet mit ihr machen mußte. Andererseits bin ich dankbar, sie überhaupt 'gehabt' zu haben. Wir hatten viele schöne Zeiten, die ich nicht missen möchte.

16.12.2002 16:53 • #52


E
Stephan,
irgendwo glaube ich Dir nicht.... ::)
Soooo schnell ging das bei Dir?
Na, ich weiß ja nicht.
Willst Du uns veräppeln?
Hast Du die richtige Medizin gekriegt?
Ich weiß ja nicht.
Hast Du jemand kennengelernt?
Machst Du Dir gerade selbst was vor?

Lieben Gruß
wilde Flocke

16.12.2002 17:37 • #53


S
Ich kapier es ja selbst nicht! Ich vermisse sie, bin traurig über das Ende, aber mir geht es relativ gut. Ich hüpfe nicht vor Freude im Dreieck, hab aber den Kopf recht frei... abends wird es aber immer etwas schlimmer. Kennengelernt hab ich niemanden, aber viel mehr Zeit mit Freunden verbracht als in den letzten Monaten, auch das hat gut getan.

16.12.2002 21:53 • #54


S
Oh je, ich glaube, ich habe ein kurzzeitiges Hoch mit dem Ende der Trauerzeit verwechselt... seit gestern bin ich wieder richtig schön am Boden. Wenigstens kann ich mittlerweile wieder richtig Musik hören, und es ist erstaunlich, wie viele Texte wie Ar. auf Eimer auf meinen Zustand passen. Es ist fast ein Trost, daß dermaßen viele Menschen diese Gefühle genauso gut kennen - auch außerhalb eines darauf spezialisierten Forums im Internet.

To show compassion makes you weak
so don't dare turn the other cheek,
Try hard to hide the fear you feel
with a heart of stone and nerves of steel
A naked-ape in the human zoo
you amaze me with the things you do
I watch your pride before the fall
and realise I don t belong at all.

Was mich gerade besonders fertig macht: sie ist so unglaublich froh, sich von mir getrennt zu haben. Sie hat sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung gestürzt - von mir, der noch nicht alle Pickel los ist, hin zu einem, der gerade krankgeschrieben ist, weil er einen Bandscheibenvorfall hatte. Sie hat Spaß, genießt ihr neues Leben und empfindet höchstens ein wenig Mitleid für mich, der ich einsam vor zerstörten Träumen sitze.

Ich habe Angst vor einem ganzen Leben ohne sie.

Ja, das Leben geht weiter. In dieser Form will ich das aber nicht. Ja, es gibt andere Frauen. Die interessieren mich aber nicht.

Ich wollte mit ihr alt werden. Wie sie sich jetzt einem anderen hingibt, zerfrißt mich.

19.12.2002 12:19 • #55


S
Lieber Stephan22!

Habe im stillen deinen Beitrag verfolgt und möchte mich nun auch mal dazu äußern.

Du schreibst ja selbst öfters, dass du ihre Bedürfnisse nicht richtig gedeutet hast bzw. dass dich diverse Tätigkeiten gar nicht interessiert haben.

Das macht mich etwas stutzig an der ganze Sache. Wenn man jemanden wirklich über alles liebst, wie du es ja immer betonst, ist es dann nicht sogar schön, mit ihm den Abwasch zu machen? Naja, vielleicht ein etwas krasses Beispiel

Leider ist es im Leben meist so, dass man erst dann, wenn man etwas verliert, merkt, wieviel es einem doch bedeutet hat. You don´t know what you´ve got til it´s gone, sang Janet Jackson, und leider, leider ist in diesem Satz sehr viel Wahrheit enthalten.

Ich glaube nicht, dass sie soooo froh und glücklich ist, wie sie sich dir gegenüber gibt. Auch sie hat sicher unter der Trennung zu leiden, wenn auch vielleicht in einer anderen Form als du. Möglicherweise sagt sie nur aus einem reinen Selbstschutz heraus, dass es ihr so gut geht.

Du bist NICHT ALLEIN am Scheitern der Beziehung schuld, dazu gehören immer zwei Menschen. Auch sie hat Fehler gemacht, und so zur Trennung beigetragen. Bitte, mach nicht den Fehler, dass du sie verherrlichst, sondern versuch dich mal ganz objektiv an Sachen zu erinnern, die dich total genervt haben, über die du aber aus Liebe hinweggesehen hast. Das hilft ungemein bei der Loslösung, zumindest bei mir war dies der Fall.

Es ist ganz normal dass du Angst vor einem Leben ohne sie hast. So geht es jedem, der verlassen wurde. Nach Trennungen zerplatzen alle Zukunftsvorstellungen und alle Träume, alle Ziele, die man doch mal miteinander erreichen wollte. Das tut verdammt weh, aber wer weiss, wofür das Ganze gut war? Wer weiss, welcher Sinn hinter deiner Trennung steckt? Wer weiss, was in der Zukunft noch an Schönem auf dich wartet?

Lieber Stephan, es werden immer wieder Tiefschläge kommen, auch dann, wenn du nicht mehr damit rechnen würdest. Es gibt einfach Tage, die nur grau in grau erscheinen, an denen sogar das Atmen weh tut, weil die Erinnerungen so schmerzen. Das wird auch dir nicht erspart bleiben, aber du kannst auch davon profitieren. Indem du diese Gefühle zulässt, so unangenehm sie auch sind, lernst du dich selber besser kennen und findest wieder zu dir zurück. In einer dunklen Zeit beginnt das Auge zu sehen, sagte Th. Roethke.

Lass den Kopf nicht hängen, alles Gute und
ganz liebe Grüße vom Schnudelinchen

19.12.2002 13:36 • #56


S
Hi, und danke für deine Worte.

Ich fühle... masslosen Schmerz, und zwar auf so vielen Ebenen, daß ich fast den Überblick verliere.

Einmal bin ich verdammt traurig, weil sie weg ist, mich nicht mehr liebt.
Dann ist da diese unerträgliche Eifersucht. Sie hat einen Neuen, sie verbringt sehr viel Zeit mit ihm, hat Spaß mit ihm, schläft mit ihm - unerträglich! Mir wird körperlich schlecht beim Gedanken daran.
Dann ist da noch Wehmut - so viele schöne Erinnerungen und die Gewißtheit, nichts vergleichbares jemals wieder mit ihr zu erleben.
Dann die geplatzten Träume. Verdammt, ich hielt sie für die Mutter meiner Kinder, und noch einiges mehr. Wir kennen uns seit 8 Jahren, waren 5 Jahre zusammen - ich hab mir oft vorgestellt, wie schön es wäre, im Alter von 40, 50 oder 60 Jahren zusammen auf diese ganze gemeinsam verbrachte Zeit zurückzublicken. (Gott, klingt das kitschig *g*)
Die Einsamkeit... niemand mehr da, dem ich alles erzählen könnte, der jederzeit für mich da wäre in dem Ausmaß, wie ein liebender Mensch es eben ist...
Dieses Gefühl, sie in die Kaltherzigkeit, die sie mir gegenüber zeigt, selbst hineingetrieben zu haben... denn hauptsächlich Schuld am Ende, das bin ich definitiv.
Zu schlechter Letzt: das Wissen, sie wäre der Sinn meines Lebens gewesen - ein Wissen, das ich leider erst durch die Trennung gewonnen habe.

Nicht gerade vereinfachend kommt dazu, daß ich vor einigen Tagen erfahren habe, daß meine Großmutter Darmkrebs hat. Sie ist 86, einer der liebsten Menschen in meiner ganzen Familie und hat vor fünf Jahren erst Brustkrebs samt Amputation überstanden, und jetzt kann sie in diesem Alter nicht einfach einschlafen, sondern muß einen qualvollen Tod erleiden. Wie ich irgendwann schon mal geschrieben habe: das Leben ist definitiv ungerecht. Naja, auch keine neue Erkenntnis.

19.12.2002 23:19 • #57


E
tach stephan ich kenne diese hochs und tiefs nur zu gut hatte jetzt ca. eine woche richtig spaß am leben doch dann kam das wochenende ein anruf von ihr und ich fragte noch was sie am we macht ob sie nicht vielleicht mitkommen möchte mit mir die antwort war natürlich klar geht nicht fahr zu ihm das ganze we klasse das war es dann wieder für mich plötzlich waren diese gedanken wieder da du kennst sie ja aber im gleichen atemzug fragt sie ob sie am mittwoch zum kaffee kommen kann weil meine eltern auch da sind und sie immer noch ein gutes verhältniss zueinander haben ich sagte natürlich ja war es richtig??? habe keine ahnung frag mich nur ob ich mir das antun soll sie spielt doch eh in einer anderen gefühlsliga als ich! den einen tag hatte ich eine gute freundin zu besuch hier bei mir eine die mit der ganze sache nichts zu tun hat die beiden kennen sich auch nicht meine verflossene wußte nur das sie mal was von mir wollte weil wir uns ja alles erzählt haben jedenfalls rief sie mich nochmal am anderen tag an und stellte komische fragen: wie sieht die eigentlich aus
- will die immer noch was von dir
- nicht das ihr weh tust weil sie sich wieder hoffnungen macht
alles so etwas versteh ich nicht wie soll ich das deuten was meinst du oder ihr bin total verzweifelt

naja auf jeden fall wünsch ich allen erstmal merry x-mas und dir stephan sowie mir selbst das es schnell vorbei ist denk mal das wird nochmal richtig hart gruß jim

23.12.2002 12:09 • #58


S
Sodele.

Lange kein Update mehr... waren ein paar geschäftige Tage und Wochen.

Seit genau einer Woche ist ihr Zeug endlich weg, letztes Wochenende habe ich ihr altes Zimmer ausgemalt, die ganze Wohnung auf Vordermann gebracht. Das hat verdammt gut getan, ist auch super geworden, und ein paar Tage hab ich mich ziemlich wohl gefühlt. Ich hab mich auf ein neues Leben gefreut und mir gedacht, was sie kann, kann ich doch schon lange.

Naja, so einfach ist es leider nicht. Sie fehlt mir unverändert stark, seit drei Tagen liege ich wieder stundenlang wach vor dem Einschlafen, und ich warte ständig auf ein Lebenszeichen von ihr, obwohl ich eigentlich weiß, daß da so schnell nichts kommen wird. Wir haben seit einer Woche überhaupt keinen Kontakt mehr, ich habe sie zuletzt gesehen, als sie ihre letzten Sachen aus der Wohnung geholt hat. Ich hätte sie zum Abschied gerne noch umarmt, habe aber lieber den Gleichgültigen gespielt und nur kurz Tschüß gesagt - ich wollte und will mich nicht mehr weiter vor ihr selbst erniedrigen, das habe ich 5 Wochen lang gemacht.

Es ist nicht die Trennung an sich, die mir solche Schwierigkeiten bereitet, sondern die Tatsache, daß sie mich längst durch einen anderen quasi vollständig ersetzt hat. Daß ich ihr mittlerweile nichts mehr bedeute, kann ich zwar nicht wirklich verstehen, muß es aber hinnehmen.

Gibt es tatsächlich Menschen, die eine Beziehung durch eine neue Beziehung verarbeiten? Ich meine, sie hat genau 5 Tage gebraucht, bis nach dem Schlußstrich mit mir der Neue auf der Matte stand. Sie mag sich vorher schon lange im Klaren darüber gewesen sein, daß es mit uns zwei nicht mehr weitergeht, aber dazwischen und dem eigentlichen Akt des Schlußmachens ist doch wohl ein Unterschied, oder?

Mir wird buchstäblich schlecht beim Gedanken daran, was sie jetzt alles mit einem anderen anstellt.

Furchtbar ist auch, daß ihr Neuer eigentlich überhaupt nicht ihr Typ sein dürfte. Ich kenne sie schließlich verdammt gut nach fünf Jahren Beziehung mit vorausgegangener enger Freundschaft. Ein vielleicht banales, aber treffendes Beispiel ist, daß er extrem kurze Haare hat, und lange Haare für sie eigentlich ein Muss sind. Männer mit kurzen Haaren sind bei ihr noch nie in eine engere Auswahl gekommen. Ein anderes Beispiel: er trägt einen goldenen Ring mit einer Art Familienwappen am Finger - eine Tatsache, worüber wir beide uns früher mal schief gelacht hätten.

Er ist sowas wie das genaue Gegenteil von mir, vielleicht hat sie sich ihm ja deshalb schon am ersten Tag des Kennenlernens so an den Hals geworfen.

Wie auch immer - ich weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll. Diese Eifersucht wird in den letzten Tagen immer schlimmer.

09.01.2003 12:08 • #59


S
Update ;)

Eingelebt hab ich mich bereits wieder. So gut es ging mich durch mein neues Leben gewurschtelt. Viel mit netten Freunden unternommen. Insgesamt geht es mir einigermaßen. Es gibt solche Tage und solche... ich vermisse sie oft noch schmerzlich, kriege aber schon wieder Luft.

Letzte Woche hat sie mich mal angerufen und gefragt, ob noch Post für sie gekommen wäre. Angehängt hat sie den Versuch eines normalen Gespräches... den Versuch deshalb, weil ich nicht viel gesagt habe, sondern freundlich, aber ein wenig desinteressiert zu wirken versucht habe.

Ich hab nach dem Auflegen eine Stunde lang gezittert, mich aber für mich selbst überraschend schnell gefangen. Ich war nicht fertig, sondern hab mich ehrlich gefreut, von ihr gehört zu haben. Ich hab mir ein, zwei Tage Gedanken gemacht, ob ich wohl zu unfreundlich auf sie gewirkt habe, aber auch das hat mich nicht allzu lange beschäftigt.

Ich hab mir also gedacht, es wäre ja fein, wenn wir tatsächlich wieder normal miteinander umgehen könnten. Sie hat mal gesagt, eine Freundschaft würde sie freuen, wenn es denn nur von meiner Seite aus möglich wäre. Genau das wollte ich also herausfinden - ob es für mich noch möglich ist - und habe sie deshalb heute angerufen.

Jetzt wird's aber wieder seltsam, denn plötzlich hat sie Bedenken und zaudert herum. Sie wußte nicht genau, was sie zu meinem Kontaktgesuch sagen solle und will mich morgen zurückrufen.

Ich verstehe das nicht! Ich habe sie seit Ende Dezember in Ruhe gelassen, nicht mehr rumgenervt und mich außerdem mit der Situation langsam abgefunden. Ich hab keine Ahnung, woher ihre Bedenken kommen.

21.01.2003 17:17 • #60


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