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Ich will sie nicht verlieren

S
@FrauDrachin Dem ist nichts hinzuzufügen

09.06.2022 17:20 • x 1 #76


S
Ich hab mir heute meine Kamera geschnappt und war in einem Naturschutzgebiet, an einem richtig schönen See, ganz allein. Es waren auch keine anderen Menschen da. Das war der Hammer! Mein Highlight waren zwei Seeadler, die ich zufällig beim Fischen beobachten konnte. Da merkte ich plötzlich wieder, was für andere schöne Dinge es doch gibt und hatte totalen Frieden in mir. Ich kann das echt nur jedem empfehlen, der traurig ist. Einfach nur Natur, Ruhe, ohne Technikkram (außer bei mir die Kamera in dem Fall), durchatmen und abschalten. Ich fühle mich heute richtig gereinigt. Werde ich jetzt wieder öfter machen! Perfekt

09.06.2022 19:38 • x 8 #77


A


Ich will sie nicht verlieren

x 3


Ayaka
super! Achtsamkeit ist ein tolles Mittel gegen Trennungsschmerzen

du klingst schon so viel aufgeräumter und es ist schön, dass du den Tag genießen konntest.

09.06.2022 19:49 • x 1 #78


A
Hmm. Als ich den Thread las fielen mir irgendwie Borderline und ich selber ein. Ich bin keine Borderlinerin und deine Eva auch nicht, aber lass mich kurz erklären: Ganz vereinfacht gesagt, ein Borderliner kippt ins negative Gefühl, wenn es ihm zu eng wird. Das passiert bei einem Borderliner natürlich schlagartig, äußerst heftig und dauernd, aber in normaler viel abgeschwächterer Form kennen das die meisten von uns. Da reißt es einem die Hutschnur, man fängt einen Streit an wegen irgendwas - aber eigentlich oft eher aus Angst heraus, weil man merkt, die Beziehung entwickelt sich auf die nächste Stufe. Ich hatte das auch, selten aber doch in meinen 20er, wo es fast zu gut lief und man dann schon unbewusst Sabotage betreibt, weil man sich irgendwo noch nicht bereit dazu fühlt und gleichzeitig sich genau das wünscht und Angst davor hat, die Seifenblase könnte wieder platzen.

Das ist also nicht immer manipulativ oder ein Shittest, sondern einfach einer Überforderung von vielen neuen Gefühlen geschuldet. Die erste ernsthafte Beziehung, die durchaus am Altar und mit Kindern weitergehen könnte, kann einen durchaus überfordern, gerade wenn es so super läuft, dass es genau in die Richtung deutet - auch wenn man sich dessen gar nicht so bewusst ist. Und weil man sich dieser Gefühle eben nicht wirklich bewusst ist, reißt dann durchaus mal die Hutschnur.

Ich kenn das zumindest auch von mir in meinen Zwanzigern, was sich dann aber schnell legte. Da muss man halt selber hinschauen, mit der Frage, warum tu ich jetzt eigentlich so blöd. Dann löst sich das auch wieder in Luft auf. Zumindest war’s bei mir so. Nenn es die letzten Zuckungen der Postpubertät.

Dies mal nur so als Gedanke. Vielleicht hilft es dir ja.

09.06.2022 20:30 • x 5 #79


Heffalump
Zitat von Arnika:
Nenn es die letzten Zuckungen der Postpubertät.

Schmunzel, liebe Arnika, du hast aber zwischen den Zwanzigern und jetzt, a bissl an Alter und Weisheit zugelegt, sprich seine Hulda muss noch einige Jährchen zulegen - um ihr Verhalten da besser zu verstehen?!
Als theoretischer Partner muss ich aber da nicht noch 2 Jahrzehnte auf Einsicht warten

10.06.2022 05:55 • x 2 #80


A
@Heffalump Wie gesagt, es ging dann schnell. In den Endzwanzigern war auch schon wieder Ruhe mit den Blödheiten

Weißt du, alle reden von der ersten Liebe. Nur die hat man meist schon als Teenie. Aber dass die erste richtig ernsthafte Beziehung, die für manche ja auch im Ehehafen mündet, einen auch total emotional überfordern kann, weil man das ja auch alles noch nie hatte, unterschätzt man. Nämlich selber

Das kann man auch oft beobachten, dass die ersten Jahre noch mit irgendwelchen eigenartigen Stellvertreter-Streits bespickt sind, die sich dann plötzlich wie von Zauberhand in Wohlgefallen auflösen.

Beziehung muss man lernen, langsam Schritt für Schritt..

Wie es bei ihr ist, weiß man nicht, aber dass sie gerade vom Süßholz ins andere Extrem kippte und auch ihre letzte Nachricht mag Indiz sein, dass ich mit der emotionalen Überforderung und dem Muffensausen der letzten Ausläufer der Postpubertät gar nicht so falsch liege. Und das geht vorbei

10.06.2022 06:37 • x 2 #81


Heffalump
Zitat von Arnika:
aber dass sie gerade vom Süßholz ins andere Extrem kippte mag Indiz sein, dass ich mit der emotionalen Überforderung und dem Muffensausen der letzten Ausläufer der Postpubertät gar nicht so falsch liege.

Alles kann, nichts muss.
Die Frage, die ich mir stelle, ist: Muss ich als Partner mir dieses Drama geben - und warten, bis sie aus ihrer *Pp* heraus wächst? Und lernt sie dann zu vertrauen oder bleibt ein gewisses Maß von Misstrauen?

10.06.2022 06:44 • x 1 #82


A
@Heffalump Bei mir war’s vorbei. Wobei bei mir nicht Eifersucht der Aufhänger war, aber ich kann mich an den Pseudoauslöser gar nicht mehr richtig erinnern. Denn um den gehts ja nur rudimentär. Da gehts um ein tiefersitzendes Gefühlschaos. Und eine streitlose Beziehung gibts ja nicht, das ist ja absurd. Und wenn, würde ich die nicht haben wollen, weil die dümpelt dann nur mehr dahin.

Aber es geht ums Ausplustern kleiner Unsicherheiten, die aufgrund postpubertärer diffuser Emotionalität und Unsicherheit plötzlich riesengroß werden. Oft auch, weil man aufgrund der Unerfahrenheit sich halt auch nicht vorher ruhig darüber zu reden traut, vor allem, weil mans selbst gar nicht richtig greifen kann.

Da schiebt man dann so Kleinigkeiten weg und plötzlich werden die wegen dem Gefühlschaos riesengroß und die Hutschnur reißt. Wie ein Sommergewitter. Und dann ist eh alles wieder gut. Im besten Fall reflektiert man selbst, was da eigentlich die Explosion hervorrief. So wirkt Eva auch auf mich.

Oft versteht man sich ja selber nicht, gerade in dem Alter. Kennt man aber auch so von sich selbst. So zenbuddhistisch wandelt ja kaum einer durchs Leben, nur dass dir unmotiviert die Hutschnur reißt, hört halt auch auf.
Eben weil man sich selbst besser kennt und immer fester auf dem Boden des Erwachsenendaseins steht.

Das ist vergleichbar, als wenn Betrunkene plötzlich unmotiviert zu streiten beginnen. Die streiten nicht, weil sie in Wirklichkeit so misstrauisch wären, sondern einfach, weil sie grad betrunken sind. Dasselbe in grün.

10.06.2022 07:04 • #83


Heffalump
Zitat von Arnika:
Die streiten nicht, weil sie in Wirklichkeit so misstrauisch wären, sondern einfach, weil sie grad betrunken sind. Dasselbe in grün.

Mag ja alles sein.

Aber ich seh da halt Probleme, die nicht verschwinden, nur weil sie ihre Unsicherheiten überwinden könnte. Weil unbegründete Eifersucht trotz allem immer einen Stachel hinter lässt. Wenn dieser beginnt zu eitern - dann gute Nach Marie. Und egal, was der Partner macht, bezeugt, notariell beglaubigt - wenn sie davon überzeugt ist, er lügt, betrügt - wird es ungut ausgehen

10.06.2022 07:09 • x 1 #84


A
Mit irgendeinem Vogel musst dich immer arrangieren. Und vice versa. In unserem Alter weiß man das zu Genüge Ob du mit dem einen Vogel besser kannst als mit dem anderen, das ist die Frage. Hier ist wenigstens die realistische Chance da, dass es sich bessert und nicht schlimmer wird. Mal abgesehen davon, so extrem eifersüchtig ist sie ja nicht. Da kenn ich weit weit schlimmere Figuren. Der kocht halt nur noch in sehr unregelmäßigen Abständen das Häferl über. Und einer anderen kocht dann wegen dem fehlenden Untersetzer oder Gusto auf Schweinsbraten dauernd das Häferl über

10.06.2022 07:28 • #85


Heffalump
Zitat von Arnika:
Der kocht halt nur noch in sehr unregelmäßigen Abständen das Häferl über.

jaja, wer spinnt, gibt a Zeichen, sagte meine Mutter immer.

10.06.2022 07:30 • x 2 #86


A
@Heffalump "Wenn einer ein Narr wird, gibt er ein Zeichen." So heißt das laut meiner Mama

Und noch eine Weisheit aus der mütterlichen Schublade: "Einer spinnt immer. Manchmal auch alle."

10.06.2022 07:35 • x 1 #87


A
Manchmal muss man mit dem Vogel anderer auch gütig umgehen. Und sie lenkt ja eh schon ein und entschuldigt sich. Die weiß ja eh, dass das ein Blödsinn war. Das würde ein echt eifersüchtiger Mensch ja gar nicht tun, der sähe sich ja nach wie vor total im Recht und würde weitergifteln. Die musste nur einfach wieder runterkommen. Zu schön und toll und dann Sabotage hat ja nichts mit Eifersucht an sich zu tun, sondern mit der einfach menschlichen und auch durchaus normalen Pseudo-Borderliner-Gefühlseruption für Arme. Und da er ihr durchaus Kante zeigte, setzt da schon auch ein Lerneffekt ein...
In Wahrheit kennt das eh fast jeder, außer, er ist ein sehr phlegmatischer ruhiger Typ. In meiner Beobachtung Männer wie Frauen, aber so wie hier öfter Frauen, könnte natürlich damit zu tun haben, dass frau meist stärkere Hormon-UpsDowns hat. Auch die Pille zB kann sehr wohl Einfluss auf die Gemütslage haben. Da können viele Sachen mit einspielen, ohne dass das jetzt automatisch ein nicht zu ändernder Charakterzug wäre, der ewig die Beziehung belasten muss.
Wie der TE damit umgeht, ist natürlich ihm überlassen. Aber von manipulativ und total eifersüchtig sehe ich hier nichts, sondern einfach eine Gefühlsüberflutung aus allen Richtungen, die man (im Vorfeld) halt nicht besser kanalisieren konnte.

Kann mich natürlich täuschen, aber ich täusche mich selten Zumindest ist es kein Fehler, wenn der TE darüber nachdenkt, bevor er eine Beziehung über Bord wirft wegen eines unnötigen Streits mit einer Frau, die er liebt. Und die, wie er sie beschreibt, alles andere als die Oberfurie der Nation ist, sondern einfach - wie wir alle - halt manchmal einfach auch nur deppat ist

Und er hätte sie halt auch gleich abdrehen sollen, stattdessen hat er quasi noch mehr Öl ins Feuer geschüttet. Kann man übrigens auch lernen. Den, der spinnt, ins Winkerl stellen. Dann hören die Spinnereien auch schnell und oft auch nachhaltig auch wieder auf. Die sind eben noch jung...

10.06.2022 07:55 • x 1 #88


Heffalump
Zitat von Arnika:
halt manchmal einfach auch nur deppat ist

wenns hilft, dann nimm den Volksmund mit: wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht

10.06.2022 08:01 • #89


A
@Heffalump Das ist Nietzsche. Und das Zitat ist verkürzt. Es ging um Lou André Salomon, in die er total verschossen war. Und die Peitsche deswegen, weil er meinte, Mann muss sich da doch zumindest irgendwie verteidigen können Dazu gabs das Foto mit Paul Rée, wo sich beide von ihr vor einen Karren spannen ließen - und sie die Peitsche schwang. Hat also eine vielschichtigere Bedeutung als das aus dem Zusammenhang gerissene Wort.

Aber wer von uns war denn manchmal nie so richtig deppat und hat blödsinnig überreagiert und eigentlich unmotiviert einen absolut unnötigen Streit vom Zaun gebrochen? Wer hier ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein

10.06.2022 08:03 • x 2 #90


A


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