@resolution_topi.
Zitat von resolution_topic:Ein Ergebnis, dass sich schon jetzt herauskristallisiert: das Internet scheint für Menschen in der beschriebenen Situation keine Hilfe, im Gegenteil: verzweifelte, labile Persönlichkeiten können daran zerbrechen und noch tiefer in eine depressive Phase fallen. Anmaßungen, Beleidigungen, Häme, Genugtuung waren die Kernbotschaften in vielen Foren. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es vereinzelte Beiträge gab, die die Situation durchaus umfänglich und sachlich beschrieben und analysiert haben. Es ist aber klar festzuhalten, dass es sich um Einzelfälle im niedrigen einstelligen Prozentbereich handelt.
Die Schlussfolgerungen sind erheblich zweifelhaft. Sie sind insofern zutreffend, daß davon auszugehen ist, daß eine Fake-Geschichte in den meisten Situationen recht schnell in einen OF topic Thread umgewandelt wird.
Daraus ableiten zu wollen, daß einem tatsächlich Betroffenen keine Hilfe gewährt wird, ist mE nicht schlüssig.
Es würde mehrfach von Teilnehmer die Ich-Bezogenheit thematisiert, unbewußt haben viele, die Unstimmigkeit des Erzählten mit der dafür nicht hinreichenden Wortwahl wahrgenommen.
Wer Empathie, und so funktioniert dieses Forum im Grunde, messen möchte, ist ja kein Fehler, der kann dafür aber nicht auf eine konstruierte Geschichte mit nicht passender Wortwahl zurückgreifen.
Der Versuch an sich ist nicht schlecht, allerdings müßte der Eingangsbeitrag von jemandem stammen, der sich dieser Situation nicht nur vermeintlich theoretisch nähert, sondern entweder selbst Betroffen ist oder zumindest einige der aufgestellten Kriterien (Alter/Geschlecht/selbst Kinder/ etc) teilt.
Zudem vernachlässigt die Schlussfolgerung in entscheidendem Maße Grundlagen der Gruppendynamik, Kontext des aktuell am meisten debattierten Themas und schließlich und endlich auch einfache Kriterien wie: Das Angaben der Teilnehmenden aus verschiedenen Gründen nicht oder nur ungefähr der Wahrheit entsprechen dürften. Ob jemand Therapeut ist, ob die Altersangaben zutreffend sind, läßt sich nur durch direkte Befragung der Teilnehmer ansatzweise verifizieren.
Das Grundproblem bleibt aber in jedem Fall, mittels Fake-Geschichte, echte Hilfsangebote messen zu wollen, ist schwierig.
Ich würde vorschlagen, daß ein echter Betroffener für Euch einen Text schreibt, dann stimmt zumindest mal der Eingangsbeitrag.
Würde mich interessieren, ob sich dann an den vermeintlich gefundenen Ergebnissen etwas ändert.
Viel Glück beim Studium.