Hallo zusammen!
Ich, 28, habe lange überlegt, ob ich mich hier im Forum anmelden soll, nun habe ich es einfach mal getan und schreibe euch, was mich schon seit Tagen beschäftigt, ich bräuchte nämlich eure Meinung!
Mir ist es wahnsinnig unangenehm, auch ein wenig peinlich, obwohl. ein wenig ist gut, ich komme mir vor, wie ein Teenie, ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas passiert!
Bis vor zehn Tagen war ich im Krankenhaus, ich hatte in der Nacht eine Not-OP, der Blinddarm musste raus.
Im Krankenhaus habe ich mich leider verguckt und zwar ausgerechnet in den Arzt, der mich operierte!
Wie das schon klingt.
Wir hatten uns einfach toll verstanden, wir hatten uns gut unterhalten, hatten viele Witze gemacht, uns viel privates erzählt.
Er schaute mich oft und lange an, aber mit einem Blick, den ich als interessiert deutete, ja. wahrscheinlich war es nur Einbildung!
Er suchte oft den körperlichen Kontakt, mal war es die Hand, die er ausstreckte, um mir hoch zu helfen, allerdings immer so, dass es nicht mehr nach bloßer Hilfe aussah, er hatte sie immer nur stark verzögert wieder losgelassen, das kam mir sehr komisch vor. Er strich mir öfters über die Schulter, vielleicht auch nur, um mich zu beruhigen, weil ich super nervös war?
Einmal meinte er zu mir, daran kann ich mich noch erinnern: Wäre ich nun ihr Mann, würde ich wollen, dass sie sofort behandelt werden und schaute mir währenddessen auf die Hand. Ich trug einen Ring am Ringfinger, der schon sehr nach einem Ehering aussah, allerdings hatte dieser keinerlei Bedeutung. Ich äußerte dazu nichts, gab keine Antwort darauf. Jetzt frage ich mich, ob er eventuell checken wollte, ob ich vergeben bin? Mir fiel nämlich auf, dass er mir sehr oft auf den Ring starrte.
Schon als er das Behandlungszimmer betrat, meinte er, er würde mich von irgendwoher kennen, ich sagte ihm dann, dass ich vor über einem Jahr schonmal in diesem Krankenhaus in Behandlung war, da sagte er, man würde gewisse Menschen schnell wiedererkennen und lächelte sehr lange.
Schon damals fand ich ihn sehr sympathisch, allerdings haben wir uns damals nur wenige Sekunden unterhalten und im Flur des Krankenhauses gesehen, damals behandelte er mich auch nicht.
Naja, dann ging es los in den OP. Wir schauten uns ständig für längere Zeit an, während er mich durch das Krankenhaus schob, er machte viele Späße, weil meine Nervösität immer größer wurde, ich hatte absolut nicht damit gerechnet, so schnell und überhaupt operiert zu werden. Nachdem er mich vor dem OP-Saal an die Anästhesisten weitergegeben hatte, er musste sich noch umziehen, sah ich ihn dann nicht mehr.
Erst am Morgen sah ich ihn wieder, er kam mit drei weiteren Personen zur Visite, er erzählte mir, dass die Operation gut und ohne Komplikationen verlaufen sei, das war es.
Danach sahen wir uns zufällig am nächsten Abend im Raucherbereich, er hatte schon Dienstschluss, unterhielt sich mit einem Krankenpfleger. Er stand weit weg, kam dann aber zu mir, nachdem er mich sah und fragte mich, wie es mir mittlerweile gehen würde, wir unterhielten uns eine Weile, wir erzählten uns wieder viel privates, sprachen über unsere Hobbys, über den letzten Urlaub, da wir zufälligerweise beide in Italien waren. Da fand ich auch irgendwann heraus, dass er 36 Jahre alt geworden ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit machte er sich auf dem Weg nach Hause, er wünschte mir eine gute Besserung und sagte, dass man sich bestimmt nochmal sehen würde. Er drehte sich dann noch zwei Mal um und lächelte mir zu. Gesehen haben wir uns dann allerdings nicht mehr, da ich recht schnell entlassen wurde.
Ich habe mich wirklich verguckt und frage mich, ob ich mir etwas zusammenspinne.
Er fand ihn einfach sympathisch, er ist auch total mein Typ. Nicht, weil er Arzt ist! Hätte ich ihn woanders gesehen, hätte ich mich wohl genauso verguckt. Ich frage mich, ob sein Verhalten etwas zu bedeuten hatte, aber wahrscheinlich bilde ich mir zu viel ein, so oft hört man ja von Patienten, die sich in den Arzt verguckten, nur weil er nett war. Nun gehöre ich auch noch dazu, obwohl ich dies zuvor immer ein wenig belächelte.
Ich weiß auch, dass ich sicherlich keine Chance habe, er ist Arzt, ich war auch noch seine Patientin, warum sollte er Interesse haben. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt darüber nachdenke.
Ich habe ihn auf Facebook gefunden und ich überlege ernsthaft, ihm eine Nachricht zu hinterlassen, mich eventuell einfach zu bedanken, dass er mir so schnell geholfen hatte? Die Nachricht soll ja nicht gleich offensichtlich und eindeutig werden. Ein anderer Arzt wollte nämlich noch bis zum Morgen warten, obwohl es mir total schlecht ging.
Aber wahrscheinlich würde ich mich nur blamieren, er ist Arzt, was soll er denn sonst tun, als mir zu helfen!? Mir fällt momentan einfach nichts besseres ein.
Außerdem ist es wahrscheinlich, dass ich irgendwann nochmals bei ihm in Behandlung sein werde, eine Weiterbehandlung steht nicht aus, da noch etwas festgestellt wurde, was unbedingt beobachtet werden muss, würde dieser Kontaktversuch schiefgehen, könnte ich dieses Krankenhaus doch nicht mehr betreten, das wäre mir zu peinlich. Gleichzeitig ist es auch das einzige Krankenhaus in meiner Nähe, ich werde bestimmt noch das ein oder andere Mal dort sein müssen.
Ich weiß einfach nicht, ob ich es wagen soll, wäre eine nette Nachricht noch ok, solange ich ihm nicht gleich schreibe, dass ich ihn sympathisch und nett finde? Oder wäre dies schon total grenzwertig, zu offensichtlich?
Ich hätte nie gedacht, mal in solch eine Situation zu kommen, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie komisch mir ist. Wahrscheinlich kommen gleich die Antworten, dass ich mich wie ein Teenie benehme und es lassen soll, ich könnte es total verstehen!
Es lässt mir bloß keine Ruhe, irgendwie muss ich doch immer wieder daran denken. Hätten wir uns nicht so viel und toll unterhalten, miteinander gelacht und uns so gut verstanden, wäre es vielleicht auch gar nicht passiert
26.08.2022 20:34 •
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