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In der Ehe bleiben - Trennung der Geliebten verarbeiten

L
Liebe Bina, das stimmt unbedingt.
Ich merke aber seit einiger Zeit - und M.s Weggang war da sicher der entscheidende Auslöser, aber nicht der einzige - dass ich seit längerer Zeit mit meinem Leben nicht mehr im Einklang bin.
Weißt du, mein Erfolg beruht seit Jahren und Jahrzehnten darin, dass ich überall die Erwartungen anderer erfülle. Und dabei habe ich gemerkt, dass ich mich selbst verloren habe.
Nun kann ich nicht alles ändern in meinem Leben - das will ich auch nicht, aber ich denke schon, dass ich meine Rolle in meinem eigenen Film überdenken muss. Dazu habe ich mir professionellen Rat in Form eines Therapeuten geholt, praktiziere seit einiger Zeit autogenes Training und ziehe meinen Sport (Läufe und Studio) durch, da das Gelegenheiten sind, über mich selbst zur reflektieren. Darüber hinaus habe ich begonnen zu Schreiben (das mag literarisch alles wertlos sein, aber es ist etwas, was mich wirklich befriedigt). Ich erkämpfe mir so kleine Freiräume zurück und gewinne auch ein Stück weit wieder an Selbstachtung zurück, die ich in den Auseinandersetzungen mit meiner Frau und durch die Trennung durch M. teils verloren hatte.
Und ich merke dabei eben auch, dass in der Beziehung, in der ich mich befinde, keine Augenhöhe mehr existiert - das meine ich gar nicht moralisch (moralisch bin ich ja Ehebrecher), sondern ich sehe halt, dass ich nicht angenommen werde, wie ich bin, sondern zurechtgebogen werden soll. Das aber möchte ich nicht.
Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen und ich habe mir selbst Zeit bis zum Jahresende gegeben, um darüber klar zu werden. Aber ich sehe doch immer stärker die Notwendigkeit, einen neuen Weg gehen zu müssen. Nicht, um vor mir wegzulaufen, sondern um mir selbst neu begegnen zu können. Und das will ich am liebsten auch mit einem neuen Ziel verbinden.

14.11.2017 16:21 • x 4 #61


B
Das klingt nach einer intensiven Auseinandersetzung mit Dir selbst.
Als ob Du beginnst, zu Dir selbst ehrlich sein zu wollen.
Ich glaube, viele Menschen betrügen auch sich selbst.
Leben in Leben, die gar nicht mehr passen.

Ich finde Deinen Weg sehr gut und wünsche Dir, dass Du das Ziel erreichst, DICH SELBST dabei wieder zu finden und DEIN Leben wieder zu leben.

Ich hab da noch einen weiten Weg vor mir.

14.11.2017 16:28 • x 1 #62


A


In der Ehe bleiben - Trennung der Geliebten verarbeiten

x 3


L
Mein Weg ist ebenso weit und er ist schmerzhaft. Denn letztlich muss ich auch all das in Frage stellen, was ich aufgebaut habe und was mich als Person ausmacht. Materielles und Soziales.
Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, dass ich zum Therapeuten renne und autogenes Training mache, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt.
Die Kehrseite ist halt, dass ich vormals ein stolzer Mann war, der alles negative in seine innere Schublade gelegt hat, ohne es großartig zur Kenntnis zu nehmen. Seit einigen Monaten aber geht das nicht mehr. Nicht, dass ich verzagt wäre, aber doch verletzlicher.
Ich wünsche auch dir viel Glück, Bina. Ich hoffe, dass sich der Weg lohnt: für dich und für mich. Und klar ist auch: hinterhier ist man immer klüger...

14.11.2017 17:07 • x 3 #63


F
Ihr Lieben
Ich hab hier mal mitgelesen, nachdem mich der Liebeskummer auf diese Seite verschlagen hat und würde gerne wissen, wie es Euch mittlerweile geht.
Ich habe letztes Jahr meine große Liebe kennen gelernt. Konnte meinen Mann dann nicht mehr ertragen und habe die Ehe beendet. Die war eh 10 Jahre lang meistens unglücklich. Trotzdem wars ein schwieriger Zeitpunkt- wir hatten gerade ein Haus gekauft. Aber dann stand Er vor mir und ich wusste, alles andere geht nicht mehr. Er ist leider auch verheiratet, 3 Kinder. In Konventionen gefangen. Vor einigen Wochen sind wir aufgeflogen. Seitdem waren unsre Treffen schwieriger- er versprach seiner Frau, mich nicht mehr zu sehen. Er wollte Zeit für sich, um zu einer Entscheidung zu kommen, daher diese Lüge. Ich hab jetzt gesagt, dass ich ihn erst wieder als freien Mann haben will. Wir sind beide so fertig. Aber es fühlt sich richtig an.
Wann hört das auf wehzutun?

13.04.2018 10:23 • #64


Fake
Liebe finerl,
Du schreibst er war/ist Deine große Liebe....wie sieht es denn bei ihm aus?
Wenn es nämlich bei ihm genau so ist, wieso trennt er sich denn jetzt nicht?
Ist seine Ehe auch kaputt oder was erzählt er Dir so? Wie lange lief denn die Affäre und
was hat er bezgl. einer Trennung gesagt, bevor die Affäre aufgeflogen ist?

Ansonsten finde ich Deine Entscheidung absolut richtig!

13.04.2018 11:04 • #65


Dutchman1
Anonyme Babsi13042015

Wieder eine Frau mit einem schwachen Charakter.
Jedermann kann sich verlieben in einer Person , die nicht sein Ehemann ist.

Natürlich passiert das vielen, aber zu Hause nichts sagen, und fremd gehen ist immer eine Wahl.

Es gab viele Entscheidsmomenten, und in jedem Moment hättest Du aufhören können,
Du hast Deine Wahl getroffen.
Dein Ehemann lebt in einer offenen Ehe, ohne es zu wissen.
Niemand verdient das. Menschen, die dazu in der Lage sind, haben ein paar schlechte Charakter Eigenschaften:
Der Respekt vor der Person, die du dein versprechen gegeben hast, ist dir nichts wert.
Traurig. Es tut mir leid für deinen Mann und dein Kind, aber auch für dich.

Dutchman1

13.04.2018 22:22 • x 2 #66


M
Finerl wie ist das ganze aufgeflogen? Intressiert mich sehr!

14.04.2018 00:36 • x 1 #67


D
Zitat von Finerl:
Ihr Lieben
Aber dann stand Er vor mir und ich wusste, alles andere geht nicht mehr. Er ist leider auch verheiratet, 3 Kinder. In Konventionen gefangen. Vor einigen Wochen sind wir aufgeflogen. Seitdem waren unsre Treffen schwieriger- er versprach seiner Frau, mich nicht mehr zu sehen. Er wollte Zeit für sich, um zu einer Entscheidung zu kommen, daher diese Lüge. Ich hab jetzt gesagt, dass ich ihn erst wieder als freien Mann haben will. Wir sind beide so fertig. Aber es fühlt sich richtig an.
Wann hört das auf wehzutun?


warum ist die Lüge gerechtfertigt?
er erzählt also seiner Frau, dass er Dich nicht mehr sehen will und in der Ehe bleiben will.
Wie würdest Du es finden, wenn er das tatsächlich will und Dich nur warm halten möchte?
Warum ist er in Konventionen gefangen? Vielleicht will er die.
Und warum sind die Treffen schwieriger?
Ich finde das Ganze ziemlich unterirdisch.
Probiert es doch mal mit Ehrlichkeit. Das tut auch weh, aber immerhin können Eure Partner dann auch eine Wahl treffen.
Es geht nicht nur um euer Leben, sondern auch um das der anderen und es wäre fair ehrlich zu sein.

14.04.2018 15:12 • x 3 #68


S
Zitat von Dummda2:

warum ist die Lüge gerechtfertigt?
er erzählt also seiner Frau, dass er Dich nicht mehr sehen will und in der Ehe bleiben will.
Wie würdest Du es finden, wenn er das tatsächlich will und Dich nur warm halten möchte?
Warum ist er in Konventionen gefangen? Vielleicht will er die.
Und warum sind die Treffen schwieriger?
Ich finde das Ganze ziemlich unterirdisch.
Probiert es doch mal mit Ehrlichkeit. Das tut auch weh, aber immerhin können Eure Partner dann auch eine Wahl treffen.
Es geht nicht nur um euer Leben, sondern auch um das der anderen und es wäre fair ehrlich zu sein.


Sie hat doch ihre Ehe bereits beendet.Dein Beitrag richtet sich ja dann eher an den AM und der liest hier leider nicht mit
Die Dame ist leider in der Parkposition am Rand abgestellt.
Große Liebe kann es also von seiner Seite nicht sein.

14.04.2018 15:19 • #69


D
Klar hat sie die Ehe beendet. Aber sie macht ( e) mit und scheint auch das Verhalten des AM nicht zu reflektieren. Daher mein Gedankensnstoß.

14.04.2018 19:05 • #70


L
Liebe Finerl,
bei mir hat es über Jahre weh getan. Das hast du ja gelesen. Mittlerweile bin ich darüber hinweg - also ein halbes Jahr, nachdem ich hier geschrieben habe.
Es hatte bei uns noch einige Wendungen gegeben; meine Freundin und ich haben uns noch einmal ausgesprochen in einem sehr sehr langen und auch körperlich sehr zärtlichen Gespräch. Wir haben all unsere Jahre der Zerrissenheit darin aufgearbeitet und danach konnte ich sie loslassen. Es klingt verrückt, aber so war es. Ich spürte wieder ein wenig Freiheit im Kopf und ich konnte mich auf mich selbst besinnen.
Allerdings waren die Monate zuvor sehr sehr hart. Ich weiß nicht, ob ich seinerzeit erwähnt hatte, dass ich einen Roman über diese Beziehung geschrieben hatte (klingt jetzt hochtrabend), aber dadurch konnte ich die Sache ein Stück weit verarbeiten. Und nicht zuletzt mit Hilfe meines Therapeuten, den ich in Anspruch nahm.
Nachdem ich mit M. im Guten auseinandergegegangen war und wir per Whatsapp einen freundlichen Kontakt aufbauten, war ich verrückterweise in der Lage, meiner Frau noch einmal positiv gegenüber zu treten: einfach, weil ich mir sagte: versuche es noch mal, schmeiße nicht alles weg. Und siehe da: auch wir konnten wieder miteinander...
Dann entdeckte meine Frau die 260 Seiten Romanmanuskript und es kam (ich lasse jetzt noch einiges aus) zum Eklat, der zumindest bis jetzt in eine Kartharsis mündete, die nicht zuletzt all die Dinge reinigt(e), die in den letzten Jahren schief liefen und die auch zu meiner Beziehung mit M geführt hatten.
Das ist jetzt acht Wochen her. Wir haben uns nicht getrennt bisher - meine Frau und meine Ex-Freundin sind in Kontakt und tauschen sich gegenseitig aus über die Jahre der Dreiecksbeziehung, die ja in Wirklichkeit eine vier- bis fünffach-Beziehung war (aber das ist mehr der Stoff für den Roman und tut hier nix zur Sache).
Es ist eine recht unglaubliche Geschichte (in meinen Augen jedenfalls). Ich erzähle das, Finerl, damit du siehst, es geht immer weiter und man weiß nie, was kommt und wie es kommt...
Liebe Grüße

27.04.2018 11:55 • x 1 #71


B
Lieber Lobbyist,

ich bin bei der verzweifelten Suche nach einer Forenseite, die auch mal meine Position vertritt, auf diese eine Seite gestoßen, die mich von Inhalt und Diskussionsqualität sehr anspricht. Dein Schicksal habe ich hier verfolgt, Du hast es sehr gut beschrieben und in vielen Dingen Deines persönlichen Umfeldes finde ich mich wieder. Ich bin Ende 40 und es hat sich vor fast drei Wochen meine Geliebte von mir getrennt. Sehr, sehr schmerzhaft für mich und ich will hier die ganze Geschichte nicht aufschreiben, zumindest jetzt nicht. Ich wollte nur wissen, ob Du Dich noch in dem Forum tummelst.
In anderen Foren wird man als Mann in dieser Situation beschimpft. Vieles ist ja nachvollziehbar. Für mich ist es aber trotzdem sehr schmerzhaft, weil es sich richtig anfühlte, richtig erlebt war und meine ganz große Liebe im falschen Zeitfenster war und ist.
Mich würde Deine Verarbeitung interessieren, da es mir wirklich sehr schlecht geht. Ich sehe jetzt mal nur auf mich, wissend um Egoismus, eine Zerrissenheit und unfairem Verhalten gegenüber meiner Familie. Ich will um alles kämpfen und habe ebenfalls einen Therapeuten bemüht, um Klarheit zu bekommen und mir nichts einfach zu machen.
Mal sehen, ob Du schreibst.
Grüße

30.07.2018 12:19 • #72


L
Lieber Bonmot,
wie du siehst, habe ich deine Nachricht gelesen. Gerne können wir uns austauschen.
Viele Grüße

21.08.2018 09:09 • x 1 #73


B
Lieber Lobbyist,

das ist ja schön, dass Du Dich meldest. Deine Texte habe ich nochmals gelesen (13./14.11. v.a.) und natürlich möchte ich Dir sagen, dass es mir leid tut, dass alles nicht so ausgegangen ist, wie Du Dir das gewünscht hast.

Für mich sind wieder quälende weitere Wochen seit dem Ende der Affäre ins Land gezogen. Meine A. hat sich ja sehr plötzlich verabschiedet, auch konsequent mit dem Wunsch keinen Kontakt mehr zu haben, wobei wir uns bis Anfang Juli unsere Beziehung immer stärker auch emotional erfahren haben, klar, mit allen Defiziten einer dem Alltag entrückten Affäre. Aber wir sind auch verreist, haben unglaublich viel und sehr lange geschrieben und uns beide unsere Liebe gestanden, sie mir erst zwei Wochen vor dem Ende, damit ich mir sicher sein kann.
Alles andere würde jetzt hier den Rahmen sprengen.
Ich komme aus dem Kopfkino nicht heraus, bin in einer Therapie, um alles verstehen zu können. Ich habe mich sehr verändert und zu Hause steht meine Ehe auf der Kippe. Was soll ich tun? Meine A. hat es beendet und ich möchte nur wissen, ob es für uns irgendwann nochmals eine Zukunft gibt. Wir haben uns über die 10 Monate so stark entwickelt und sie so verbindliche Aussagen getroffen, dass ich es mir nicht anders vorstellen kann und will. Muss es erst jetzt einen langzeitlichen Cut geben?

Du siehst, viele Fragen und vieles ist so ähnlich mit Dir, auch meine kirchliche Sozialisation oder dass ich gerade eine Kurzgeschichte darüber schreibe. Ich tummle mich auch beruflich in sozialen Netzwerken und bin sozusagen oft auch mit ihren Bildern in Berührung. Dass das alles nicht einer Therapieempfehlung entspricht, weiß ich, aber ich kann nicht anders und am Abend und früh bin ich dann verzweifelt und kann das dann zuhause nicht leben, sondern nur im Auto oder im Bad.
Mich würde Deine Geschichte interessieren, wie wollen wir uns verständigen?

Viele Grüße und ich bin sehr gespannt.

21.08.2018 10:53 • #74


L
Bin ja nur Gast hier. Hast du als User die Möglichkeit, mir eine E-Mail-Adresse-Adresse zu senden?

21.08.2018 12:45 • #75


A


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