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Ist das alles normal bei Trennung in der Ehe?

M
Liebe Sway, das macht mich irgendwie traurig.
Auch meine Ex hat irgendeinen - ich nenne es mal - Defekt, dass sie mich nicht sehen kann. Gestern wieder, als ich die Jüngere zurück gebracht habe, ging die Haustür auf, aber nur einen Spalt, dann habe ich gehört, wie eine Nachbarin verabschiedet wurde, die hat sich dann durch den Türspalt gedrückt und mich noch kurz gegrüßt. Dann ging meine Kleine rein und Tür zu.
Auch, wenn sie sieht oder weiß, dass ich in der Kirche bin (z.b. Auto steht draußen), dann wird von den Kindern abgesetzt, wer hin will und sie fährt wieder nach Hause. Ich frage mich, was passiert, wenn wir uns mal im Supermarkt begegnen. Wird sie dann den Einkaufswagen an der Kasse stehen lassen und türmen?
Mit Mutter und Schwestern hat sie jetzt auch gebrochen, weil die noch Kontakt zu mir halten.

Mann kommt sich vor, wie ein Horrorclown. Schlimm ist, dass dieses Verhalten in irgendeiner Form auch auf die Kinder abfärbt, nicht mal bewußt, aber was sollen die von einem Vater denken, den die Mutter dermaßen verabscheut? Die Mutter, die mit ihnen doch liebevoll umgeht und im sonstigen Leben normal erscheint (ist sie nicht, aber das wissen die Kinder nicht, sie hat schon mehrere Jobs aus Antipathien gekündigt).

22.07.2019 09:10 • x 2 #2101


Sway82
Lieber Maccie,
ich bin mittlerweile 36 Jahre alt und kenne diese Art von Familienleben seit knapp 30 Jahren. Man gewöhnt sich an alles. Aber als Kind war das alles andere als einfach. Weil mein Vater und aber auch meine Mutter vieles falsch gemacht haben im Hinblick auf den Umgang. Aber das würde hier den Rahmen spregen. Die Sache mit meiner Hochzeit hat mich aber wirklich sehr traurig gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Vater so reagieren würde. Ich weiß, dass er mich sehr liebt. Aber ich musste erfahren, dass er es nicht schafft einen Tag lang auf die Zähne zu beisen und mir zuliebe zu meiner Hochtzeit zu kommen. Das hat mich wahnsinnig enttäuscht und wütend gemacht. Ich habe ihm das auch unmissverständlich mitgeteilt, dass ich es leid bin auch nach 30 Jahren immer noch die Leidtragende in dieser Geschichte zu sei. Er hat geweint,sich entschuldigt, aber er könne nicht. Aber so ist er. Ich entschuldige viel. Aber man vergisst es ja nicht.
Ich wurde zu den Besuchstagen immer im Auto von ihm erwartet und auch wieder rausgelassen. Er war nie bei uns im Haus. Und er hat tatsächlich mal beim Bäcker die Flucht ergriffen als meine Mutter rein kam. Verrückt.

Ich kenne es nicht anders tatsächlich 2 verschiedene Familien zu haben. Meine deutsche Familie bei meinem Vater...da ist aber der Kontakt zu vielen nicht vorhanden und meine, für mich wichtigere italienische Familie von Seiten meiner Mutter. Das ist meine Herzensfamilie. Mein Vater war dennoch immer für mich da. Auch wenn sich das jetzt alles sehr schlimm anhören mag. Hatte ich Ärger in der Schule, hab ich ihn angerufen. Brauchte ich Kohle, hab ich ihn angerufen. Er hat mit mir alleine meinen Umzug in die este eigene Wohnung gemanaged, er hat mir eine Küche organisiert, meine Möbel aufgebaut etc. Er hat mich als Kind so lange am Rücken gekrault bis ich eingeschlafen bin. Er hat mich immer auf dem Rücken oder auf den Schultern durch den Wald getragen beim spazieren gehen, mir Cornflakes ans Bett gebracht, meine Lieblings-VHS besorgt, mein Bravo-Abo bezahlt, mir gesagt, dass er mich liebt. Er nennt mich heute noch sein Baby. Ich weiß ich kann jederzeit zu ihm. Er ist der beste Vater der er sein kann. Besser kann er es nicht. Er hat Fehler. Aber ich habe mich immer geliebt gefühlt. Aber die wichtigen Erlebnisse in meinem Leben kennt er nur vom erzählen. Das ist für ihn schlimmer als für mich. Das weiß ich. Aber das ist seine Entscheidung. Es könnte anders ein, wenn er es wollen würde.

Meine Mutter versteht das natürlich auch nicht.. Sie kann nicht nachvollziehen, warum er nach 3 Jahrzehnten ihr immer noch aus dem Weg geht. Sie könnte gut damit umgehen. Früher auch schon. SIe hat immer gesagt, er kann ruig rein kommen, dein Zimmer sehen etc. Für mein Stiefvater wäre das auch nie ein Problem gewesen. Er hatte sogar ein schlechtes Gewissen, als wir Familienfotos auf der Hochzeit gemacht haben. Er meinte, da gehöre mein Vater drauf und er will nicht, dass dieser sich irgendwie komisch vorkommt wenn er diese Fotos mal sieht und da mein Stiefvater an seiner Stelle steht. Aber ich habe darauf bestanden. Mein Stiefvater war da, er nicht. Mein Stiefvater ist ein wichtiger Teil meiner Familie und wie gerne hätte ich aber ein Foto mit allen zusammen gehabt.

22.07.2019 09:39 • x 5 #2102


A


Ist das alles normal bei Trennung in der Ehe?

x 3


hahawi
Zitat von Sway82:
Meine Mutter versteht das natürlich auch nicht.. Sie kann nicht nachvollziehen, warum er nach 3 Jahrzehnten ihr immer noch aus dem Weg geht. Sie könnte gut damit umgehen.

Weisst Du, warum sich deine Eltern getrennt haben?

22.07.2019 09:42 • x 1 #2103


Sway82
Zitat von hahawi:
Weisst Du, warum sich deine Eltern getrennt haben?


Nicht im Detail. Ich weiß nur, dass meine Mutter nie wirklich glücklich mit ihm war. Er hatte wohl schwere Zeiten und oft keinen Job, sie (recht jung mit 20) mit mir alleine und ohne seine Unterstützung. Es gab viel Streit, er wurde laut und wohl auch hin und wieder handgreiflich im Sinne von schubsen. Sie musste früh nach meiner Geburt wieder arbeiten gehen, damit wir Geld hatten. Ich kam also tagsüber zu meiner Oma, er lag zuhause im Bett und hat sich um nichts gekümmert. Auch nicht um mich. Meine Mutter hat die gesamte Verantwortung alleine getragen. Hinzu Dinge wie, sie wollte gerne mal Urlaub machen, Ausflüge als Familiem was mit Freunden erleben, die Welt sehen...er ist ein Stubenhocker und alles andere als gesellig. Meine Mutter sagte mir, sie war wie alleinerziehend, weil er sich in nichts eingebracht hat und sie mit allem alleine gelassen hatte. Das wollte sie irgendwann nicht mehr und ging. Das weiß ich aus ihren Erzählungen. Wenn ich meinen Vater frage, sagt er nur, sie hat dich mir weg genommen und ging. Ich habe meine Frau und meine Tochter verloren. Mehr sagte er nie. Ob er sein Verhalten in der Ehe reflektuert hat...keine Ahnung,
Meine Mutter sagt mittlerweile, dass sie viel zu jung und zu früh geheiratet haben. War damals so. Sie hätten nie zusammen gepasst.

22.07.2019 09:53 • x 1 #2104


hahawi
Zitat von Sway82:
Nicht im Detail

Das bedeutet, die Geschichte wird von Deiner Mutter erzählt, in ihrer Wahrnehmung, von Deinem Vater kennst Du nur, welche Wirkung es für ihn hatte.
Ich will ihre Sicht auch nicht in Frage stellen, aber vielleicht magst Du das auch einmal mit Deinem Vater besprechen.
Für mich klingt sein Verhalten nach einer schweren Traumatisierung.
Ich frage auch deshalb, weil es mich an die Geschichte meiner Eltern erinnert, mein Vater ebenfalls nicht zu meiner Hochzeit wollte, ich ihn aber dazu genötigt habe, was ich heute bereue.
Ich sehe heute, mit dem Abstand vieler Jahre, das ganze Geschehen anders.
Es geht auch nach so vielen Jahren nicht mehr um Schuld oder Verantwortung.
Es geht nur darum, Handlungen zu verstehen, Motive zu verstehen.

22.07.2019 11:17 • x 3 #2105


Schwedus
@Sway82

ich bin mir sicher meine Exfrau wird genauso über mich berichten bzw. begegnet sie anderen Menschen mit Unverständnis, wenn diese Fragen, warum ich sie meide.

Hmm ob ich meiner Tochter später erzähle, deine Mama hat mich mehrfach betrogen, mich dann der Kindeswohlgefährdung schriftlich beschuldigt...
Wohl kaum, auch diesen anderen nun fragenden Menschen werde ich das nicht erzählen, es bringt nix und zudem ist es auch nicht von Bedeutung ( Lug und Betrug sind gesellschaftsfähig geworden)

Aus deiner Geschichte möchte ich aber lernen.... die Einschulung war schon wahnsinnig hart für mich.... aber ich möchte die Hochzeit nicht missen oder die Jugendweihe etc...

22.07.2019 11:19 • x 5 #2106


S
Ganz einfach.
Du wirst Trainer der DamenVolleyball Mannschaft
Und zu solchen Events nimmst du die dann alle mit.

22.07.2019 11:35 • #2107


Sway82
Zitat von hahawi:
Das bedeutet, die Geschichte wird von Deiner Mutter erzählt, in ihrer Wahrnehmung, von Deinem Vater kennst Du nur, welche Wirkung es für ihn hatte.
Ich will ihre Sicht auch nicht in Frage stellen, aber vielleicht magst Du das auch einmal mit Deinem Vater besprechen.
Für mich klingt sein Verhalten nach einer schweren Traumatisierung.
Ich frage auch deshalb, weil es mich an die Geschichte meiner Eltern erinnert, mein Vater ebenfalls nicht zu meiner Hochzeit wollte, ich ihn aber dazu genötigt habe, was ich heute bereue.
Ich sehe heute, mit dem Abstand vieler Jahre, das ganze Geschehen anders.
Es geht auch nach so vielen Jahren nicht mehr um Schuld oder Verantwortung.
Es geht nur darum, Handlungen zu verstehen, Motive zu verstehen.


Ja, ich kenn nur die Seite meiner Mutter. Duchaus vieles belegt durch Erzählung meiner Tante väterlicheseits. Sie hat vieles unabhängig davon bestätigt, was meine Mutter erzählt hat. Mein Vater spricht nach wie vor nicht darüber. Ich bezweifele nicht, dass es sehr schwer für ihn war das ganze. Auch für meine Mutter war es das. Denn mit dem Auszug war es ja nicht zu ende. Wir standen ohne etwas da. Meine italienischen Großeltern wollten meine Mutter zur Rückkehr zwingen. Scheidung? Was sollen die Leute denken. Sowas wird nicht geduldet. Meine Mutter musste sehr stark sein um ihre Lebensentscheidung durchführen zu können. Mein Vater stand plötzlich ganz alleine da. Es war hart für alle Beteiligten. Aus unterschiedlichen Grunden zwar, aber jeder hat gelitten. Mich mit eingeschlossen. Und wie. Mit Sorgerecht etc. ging es ja dann weiter. Mein Vater war eher der stille Leider. Er hat viele Abende in der Kneipe verbracht, was mich als Kind sehr verängstigt hat. Ich war serh froh als er damals (ich war ca. 13) seine jetztige Frau kennengelernt hat und ich mich nicht mehr um ihn sorgen musste. Mein Vater ist auch leider der Typ, der anderen die Schuld an seinem Versagen oder an seiner Situation gibt. Das merke ich auch heute noch. So ist er eben. Und ich bin sicher, er trägt in seinen Augen keine Schuld an der Scheidung. Nur meine Mutter ist die Böse. Und das ist ok. Wenn er das denken will, meinetwegen. Er schadet doch hauptsächlich langfristig nur sich damit.
Für mich als Tochter, mit allem Verständis ihm gegenüber, ist es dennoch schwer immer noch die Leidtragende zu sein. Ich bin es einfach leid...

22.07.2019 11:51 • x 3 #2108


Sway82
Zitat von Schwedus:
@Sway82

ich bin mir sicher meine Exfrau wird genauso über mich berichten bzw. begegnet sie anderen Menschen mit Unverständnis, wenn diese Fragen, warum ich sie meide.

Hmm ob ich meiner Tochter später erzähle, deine Mama hat mich mehrfach betrogen, mich dann der Kindeswohlgefährdung schriftlich beschuldigt...
Wohl kaum, auch diesen anderen nun fragenden Menschen werde ich das nicht erzählen, es bringt nix und zudem ist es auch nicht von Bedeutung ( Lug und Betrug sind gesellschaftsfähig geworden)

Aus deiner Geschichte möchte ich aber lernen.... die Einschulung war schon wahnsinnig hart für mich.... aber ich möchte die Hochzeit nicht missen oder die Jugendweihe etc...


Wenn deine Ex Unwarhheiten über dich erzählt, kann ich nachvollziehen warum du SIE meidest. Aber deine Tochter sollte dennoch nicht darunter leiden müssen. Ist sicher sehr schwer. Ich kann mir das ja nur vorstellen. Aber versuche es bitte für sie.

Meine Mutter hat als ich klein war nie schlecht über meinen Vater als Vater gesprochen. Sie hat später als ich älter war, aber auch nicht beschönigt, dass er z.B. zu faul war um bei meiner Einschulung (da waren sie noch nicht getrennt) dabei zu sein. Er ist auch da auf keinem Foto drauf. Da musste man ja früh aufstehen. Das er während ich Kindergeburtstag im Garten gefeiert habe, lieber auf der Couch lag und TV geguckt hat usw. Ich erinnere mich an einiges aus dieser Zeit...
Und wenn ich ehrlich bin, er ist ja immer noch der selbe. Ich sehe ihn wie er ist.

22.07.2019 11:59 • x 2 #2109


hahawi
ja, ich kann Deine Gedanken zu 100% nachvollziehen.
Meine Mutter hat meinen Vater verlassen, im Unterschied dazu allerdings ohne wirtschaftliche Einbussen.
Ich hatte kein Verständnis für das Trauern meines Vaters, für sein Verhalten.
Im Gegenteil, ich habe sein aufgesetztes Leiden verachtet.
Habe keinerlei Rücksicht darauf genommen.
Auch meine Umgebung war der Meinung, meine Mutter hätte richtig gehandelt. Warum?
Weil sie alle nur ihre Sicht gekannt haben.
Erst nach seinem Tod habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, was das alles in ihm angerichtet hat, was die Anteile meiner Mutter waren, die überhaupt dazu geführt haben.
Mir tut es heute leid, dass ich mich nicht früher damit auseinandergesetzt habe.
Vielleicht magst Du Dich einmal mit Deinem Vater, mit seiner Sicht konfrontieren.
Bevor es, wie in meinem Fall zu spät ist.

Und Du siehst ihn nicht nur, wie er ist. Du siehst ihn, wie Du gelernt hast, ihn zu sehen.
Selbsterfüllende Prophezeiung quasi.

22.07.2019 12:05 • x 4 #2110


Solskinn2015
Sway Danke für deine Antworten. Haben mich sehr berührt. Schreibe heute Abend was dazu.

22.07.2019 12:23 • x 2 #2111


Sway82
@hahawi
Er will nicht darüber reden. Ich habe mehrfach versucht das Gespräch zu suchen. Letztmalig wegen meiner Hochzeit. Ich habe ihn gefragt, ob er mir denn nicht sagen will, warum das nach so vielen jahren immer noch schwer gar unmöglich für ihn ist. Damit ich es vielleicht besser verstehen kann. Seine Antwort: da gibt es nichts zu sagen, ich will nicht im gleichen Raum sein wie deine Mutter. Er ist ein Sturkopf.
Ich habe ihm sein Leid nie abgesprochen. Er hat gelitten und ich habe mir immer Sorgen um ihn gemacht. Ich habe aber auch gesehen, dass er nichts getan hat um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Die Kneipe war wichtiger. Nicht falsch verstehen, er war kein Alk.. Mehr als 2 B. hat er nie vertragen. Aber er saß da Nacht für Nacht. Ich dachte als Kind aber, dass er immer besoffen sein wird. Das war schrecklich für mich.
Wenn ich sage, ich sehe ihn wie er ist, dann meine ich das nicht nur im Hinblick auf mich oder die Vergangenheit. Ich habe ja regelmässig Kontakt mit ihm und bekomme ja mit, wie er so im Berufsleben ist, was er erzählt, was er so macht, welches Leben er führt. Das hat ja gar nichts mehr mit meiner Mutter zu tun. Und ich sehe da ganz viel gutes. Er hat ein großes Herz, er ist für viele in seiner Familie Anlaufstelle wenn es Probleme gibt, er liebt alle Kinder in der Familie und sie lieben ihn, er kümmert sich rührend um die Enkelkinder seiner Frau (worüber ich mich sehr freue), er ist unheimlich hilfsbereit, er wird unter seinen wenigen Freunden sehr geschätzt. Ich sehe aber auch die schlechten Seiten. Und ich habe akzeptiert, dass ich ihn nicht ändern kann. Er ist für sein Leben verantworltich, ich für meins.

Für mich war es mit Mitte 20 sehr wichtig mich mit der Scheidung auseinander zusetzen. Und damals habe ich mich mit meiner Mutter hingesetzt und wir haben geredet. Sie musste sich vieles anhören, wie ich mich als Kind gefühlt habe, was diese Scheidung, ihr Verhalten, sein Verhalten, was das alles mit mir gemacht hat. Wie ich gelitten habe, wie ich das Gefühl hatte, in dem ganzen Chaos nicht gesehen zu werden. Ich war 7 Jahre alt. Wir haben viel geweint, geredet, ich war wütend und habe sie angeschrien. Das alles musste raus, weg von mir. Meine Mutter hat das mit mir zusammen ertragen. Sie hat es ausgehalten und versucht mir Antworten zu geben. Mir zu erklären, warum Dinge passiert sind. Vieles kann ich heute als erwachsene Frau verstehen. Damals nicht. Aber sie hat versucht sich und ihre Entscheidungen zu erklären. UNd einiges war ihr auch nicht klar. Das ich dies und jenes mitbekommen habe, wie ich das ein oder andere empfunden habe. Das zu hören, wie ich gelitten habe, war sehr schwer für sie. Sie hat sich entschulidgt. Diese Auseinandersetzung war wichtig für mich, weil ich als erwachsene Frau immer noch dieses Paket zu tragen habe und ich damals auch gemerkt habe, wie es mich beeinflusst. Und das wollte ich nicht. Ich wollte das überwinden. Meine Mutter hat mir dabei geholfen. Mein Vater nicht. Er wollte nicht mit mir darüber reden.

22.07.2019 12:26 • x 3 #2112


hahawi
Zitat von Sway82:
Mein Vater nicht. Er wollte nicht mit mir darüber reden.

Oder er kann es nicht, weil die Scham, die er empfindet, noch immer grösser ist als das Bedurfniss zu reden.
Vielleicht ist es die Scham vor dem Scheitern die Scham, Deiner Mutter nicht genügt, entsprochen zu haben, warum er Begegnungen meidet.
Du bist Mitte 30, das ist noch jung, da kann die Zeit bei Deinem Vater noch vieles ändern.
Bei meinen Eltern waren es fast 30 Jahre, nach 20 Jahren Ehe, und mein Vater hat das all die Zeit nicht verarbeitet.

22.07.2019 12:34 • x 1 #2113


Sway82
Zitat von hahawi:
Oder er kann es nicht, weil die Scham, die er empfindet, noch immer grösser ist als das Bedurfniss zu reden.
Vielleicht ist es die Scham vor dem Scheitern die Scham, Deiner Mutter nicht genügt, entsprochen zu haben, warum er Begegnungen meidet.
Du bist Mitte 30, das ist noch jung, da kann die Zeit bei Deinem Vater noch vieles ändern.
Bei meinen Eltern waren es fast 30 Jahre, nach 20 Jahren Ehe, und mein Vater hat das all die Zeit nicht verarbeitet.


Mag sein. Es kann viele Gründe haben. Generelle Scham sie zu sehen, aber auch, dass er nach wie vor denkt, meine Mutter ist die einzige Böse in dieser Geschichte halte ich persönlich für wahrscheinlich.
Weißt du, ich persönlich muss nicht mehr mit ihm darüber reden. Die Aktion mit der Hochzeit hat mir ein letztes Mal klar gemacht, wie er mit sowas umgeht. So wird das auch in Zukunft sein. Ist in Ordnung. Ich erwarte nichts mehr von ihm dahingehend. Zu oft wurde ich enttäuscht. Das habe ich ihm auch so gesagt. Wenn er eines Tages mir was zu sagen hat, höre ich zu.

22.07.2019 12:41 • x 1 #2114


hahawi
Zitat von Sway82:
Die Aktion mit der Hochzeit hat mir ein letztes Mal klar gemacht, wie er mit sowas umgeht.

Gerade deshalb würde ich es hinterfragen.
Für Dich wahr Deine heile Welt wichtig.
Da hat er, warum auch immer, nicht mitgespielt.
Da bleibt ein Stachel, den Du lange spüren wirst.

22.07.2019 12:55 • x 1 #2115


A


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