2032

Ist das schon Fremdgehen?

F
Zitat von Felica:
Ich kenne die Situation, warum Menschen sich Bestätigung von außen suchen. Ja. Der Hintergrund ist ein ganz anderer, wie ich jetzt schon gefühlte ...


@paulaner

08.12.2022 06:34 • #571


B
Zitat von Hansl:
Kann das sein?
Oder doch falsche Hoffnung?

Sehr philosophisch. Aber ich gehe doch sehr konform damit. Meine Antwort: das ist so und keinesfalls falsche Hoffnung.
Ich kaue noch an dem, dass die Beziehung das sahnehaubchen ist vs dem unbedingten ja zum Partner.
Für mich denke ich steht das nicht im Widerspruch. Ich glaube, dass wenn ich in mir Ruhe weiß wer ich bin und was ich will und gleichzeitig offen für mein Gegenüber, dann kann die Reise losgehen.
Und je länger man gemeinsam unterwegs ist und achtsam bleibt, desto inniger kann das Gebilde werden. Ja, Beziehungsarbeit ist wichtig und mühsam findet aber nicht zu 100% statt. Sondern ist einfach Teil des gemeinsamen Lebens, ein Abstimmen, ein justieren, ein sich entdecken.
Ich glaube die Balance zwischen der Selbstständigkeit und der Hingabe ist die Kunst.
Das ist übrigens weit entfernt von Disney

08.12.2022 08:07 • x 2 #572


A


Ist das schon Fremdgehen?

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Wurstmopped
Ich frage mich schon seit langem, warum das Thema S. in der Beziehung immer wieder zum Problem wird.
Ich denke, weil man es idealisiert.
Es gibt Paartherapeuten die empfehlen Paaren die hier große Probleme haben, täglich miteinander zu schlafen, Appetit kommt beim Essen und sich S. anzugewöhnen kann eine gute Art und Weise sein hier den Druck rauszunehmen.
Denn viele Paare haben doch weniger Probleme damit sich den Beischlaf über Jahre hinweg abzugewöhnen.
Einfach ein bisschen weniger gefühlschwanger damit umgehen, es soll Spaß machen, wie gutes Essen oder ein guter Wein.

08.12.2022 08:47 • x 2 #573


M
Geht es den beim fremdgehen meistens um S.? Ich denke nicht ! Es geht viel mehr um das begehren und die Spannung. Erinnert euch zurück als ihr euren Partner kennen gelernt habt , je nach Alter aber wie war es für euch ? Man steht morgens auf und was macht man ? Man schaut aufs Handy schickt die erste whats app oder damals noch SMS los . Das ganze flirten und die glückshormome die frei gesetzt werden . Was hat man sich damals über ein belangloses Foto gefreut und dann denkt mal an das hier und jetzt , Kriegt man diese Gefühle noch nach ein paar Jahren oder manchmal monate ? Nein das bekommt keiner egal wie sehr man sich das wünscht oder meint man hätte es , dass hört in jeder Beziehung auf und wenn dann mal ein Knick drin ist kommt man auf falsche Gedanken und ist empfänglich für neue Sachen. Was man daraus macht ist immer die Frage den neu bleibt nie neu . Ich vergleiche das immer mit einem Auto. Wie lange hat man auf dein Wunsch Auto gespart oder sich gefreut und dann kommt der tag das man endlich einsteigt und nach ein paar Monaten ist die Kiste auch nicht mehr neu und man steigt morgens wieder ein als wäre es nicht besonderes mehr . Monogamie ist schwierig und man muss daran arbeiten das der Partner nicht selbstverständlich wirkt und man muss immer im kopf behalten neu ist nur im kurzen moment neu und aufregend .

08.12.2022 08:50 • x 6 #574


Wurstmopped
Zitat von Marcell:
neu ist nur im kurzen moment neu und aufregend

Nö, wenn man den richtigen Partner gefunden hat, dann bleibt es spannend, weil beide verstanden haben, dass genau das die nötige Beziehungsarbeit ausmacht.

08.12.2022 08:58 • x 1 #575


S
Zitat von Fliesentisch:
Immer noch 1353 I BGB, wie oben bereits angedeutet. Oder im Umkehrschluss aus 120 III FamFG - Wie du magst.


Ich kopiere mal, weil zu faul:

Ein Ehegatte ist nicht verpflichtet, dem Verlangen des anderen Ehegatten nach Herstellung der Gemeinschaft Folge zu leisten, wenn sich das Verlangen als Missbrauch seines Rechts darstellt oder wenn die Ehe gescheitert ist, steht im BGB. Eine daraus resultierende Pflicht auf S. bleibt umstritten. Die Herstellung des ehelichen Lebens ist laut §120 FamFG nicht einklagbar. Dafür ist aber eine Vergewaltigung in einer Ehe laut §177 StGB strafbar.

Es gibt auch nur ein einziges Urteil, was aus diesem § fehlenden regelmäßigen Beischlaf eine Kürzung des Trennngsunterhalts ableitete und das ist nur rechtskräftig geworden, weil die Beklagte nicht in Revision gegangen ist. Danach wurden sämtliche Klagen, die sich auf dieses Urteil beriefen von anderen Gerichten abgelehnt. Im Zweifelsfall bleibt nämlich immer noch:

(3) Die Verpflichtung zur Eingehung der Ehe und zur Herstellung des ehelichen Lebens unterliegt nicht der Vollstreckung. 120 III FamFG

Aber auch hier ist nicht gesagt, das Beischlaf zur Herstellung des ehelichen Lebens gehört. Das liegt daran, das Beischlaf früher mal in einem gesonderten Absatz in 1353 BGB aufgeführt war, der aber ersatzlos gestrichen wurde.

08.12.2022 09:05 • x 1 #576


B
Zitat von Wurstmopped:
Nö, wenn man den richtigen Partner gefunden hat, dann bleibt es spannend, weil beide verstanden haben, dass genau das die nötige Beziehungsarbeit ...

Ich glaube,dass man dazu ein gewisses Alter erreicht haben muss um eine Beziehung bewusster und dankbarer zu ( er) leben..Junge Menschen sind da noch eher voller Neugier.
Eine Partnerschaft die im Alter entstanden ist wird bewusster gelebt,denn der Großteil des Lebens liegt hinter einem.

08.12.2022 09:05 • x 2 #577


M
@Wurstmopped es bleibt nicht spannend weil es nicht möglich ist dieses aufrecht zu halten . Der Alltag kommt überall rein und dann kommen kids , evtl haus usw und stress frisst jede beziehung. Das heißt nicht das es sch. ist sondern das man nie mehr dieses Feuer , die Neugier und das Verlangen spürt . Mir kann keiner erzählen das er nach 15 Jahren noch 100 whats Apps verschickt und 15 Fotos usw und am Tag 3 mal in die Kiste hüpft. Das meine ich damit , man sucht Aufmerksamkeit

08.12.2022 09:10 • x 3 #578


B
@Marcell
Deine Aussage dass mit der Zeit die Spannung nachlässt oder gar verschwindet kann man nur dann aufrecht erhalten wenn man Spannung so definiert wie du es beschreibst.
Wenn man Spannung anders sieht, dann kann man auch in langjährigen Partnerschaften von Spannung sprechen.

08.12.2022 09:15 • x 4 #579


Wurstmopped
Zitat von Marcell:
@Wurstmopped es bleibt nicht spannend weil es nicht möglich ist dieses aufrecht zu halten . Der Alltag kommt überall rein und dann kommen kids , ...

Ungesehen ist das so, aber es geht nicht um das Gefühl des Verliebtsein also den hormonellen Ausnahmezustand, wer das immer wieder erleben will, der muss den Partner alle 2-3 Jahre wechseln.
Es gibt Menschen, die das immer wieder benötigen um glücklich zu sein, dass auf und ab der Gefühle, von Trennung, neu Verliebtsein.
In einer langjährigen Beziehung ist es dennoch möglich, für den Partner weiterhin spannend und aufregend zu bleiben, auch mit Kids und Alltag.
Eigenständigkeit, Konflikte nicht aus dem Weg gehen, gute Streitkultur, eben nicht das Gefühl der Vertrautheit in den Vordergrund zu stellen, sind nur einige Punkte die wichtig sind, dass die Anziehungskraft aufrecht erhalten bleibt.

08.12.2022 09:19 • x 5 #580


B
@Sorgild
Ich glaube, wenn man Paragraphen heran zieht um das Thema S. zu diskutieren, dann ist das völlig an der Wirklichkeit vorbei.
Ich sehe insgesamt drei Punkte:
A) in einer Beziehung hat derjenige mit dem kleineren Bedürfnis die Macht
B) jeder hat ein Selbstbestimmungsrecht. Eine Vergewaltigung bleibt eine solche, auch in der Ehe
C) in einer Partnerschaft geht es mMn auch darum, zu sorgen, dass es dem Partner gut geht.

Vor allem im letzten liegt der Schlüssel. Ja, ich wische heute das Obergeschoss, auch wenn ich putzen doof finde.
Aber auch dass S. ein Geschenk sein sollte.
Ich schenke mich dem Partner. Und auf diesem Level pendelt sich das Ganze ein.

08.12.2022 09:21 • x 6 #581


M
@Wurstmopped ja das stimmt die Verliebtheit geht leider und danach sehnen sich menschen manchmal . Deswegen sage ich immer wenn nicht alles im regen steht kämpfen woanders wirs auch mit Wasser gekocht

08.12.2022 09:28 • #582


L
Zitat von ElGatoRojo:
Kommt vermutlich darauf an, ob die Frau sich vornehmlich als Mutter oder als Frau definiert.

Ich verstehe nicht, warum man eine Frau klassifizieren muss und warum das ständig passiert. Eine Frau beinhaltet beides und die Prioritäten schwanken. Die Ursachen können vielfältig sein.
Jede Frau und jeder Mann hat ab Beginn der Pupertät Zeit, sich mit partnerschaftlichen Emotionen, den Hormonen und der eigenen S. auseinander zu setzen. Und ich glaube jeder weiss, dass sich S. mit beispielsweise 16./17. anders angefühlt hat als mit 30/40. Bekommt eine Familie ein Kind, darf sich Frau nicht damit auseinander setzen inklusive die Hormone, den Stress und die Umstellung bewältigen?
Dann wird ihr nachgesagt, sie ist jetzt Mutter und kein S. Wesen mehr, was auch begehrt werden möchte?
Finde ich immer wieder schräg.
Es gibt auch Männer, welche für die neue Familiendynamik Zeit brauchen oder ein Bewusstsein dafür haben, dass alles erstmal chaotisch ist.
Beide sollen natürlich alles dran setzen, dass die Paarebene wieder gefestigt wird.
Und ganz ehrlich: ein Mann, der eine Kollegin auf diese Weise anbaggert, wellnessen will mit der falschen Frau und zu Hause ein Neugeborenes hat, ... als die besagte Kollegin wäre mir das sehr unangenehm.

08.12.2022 09:38 • x 8 #583


O
Zitat von BernhardQXY:
A) in einer Beziehung hat derjenige mit dem kleineren Bedürfnis die Macht

Ganz wichtiger Satz meiner Meinung nach.

08.12.2022 09:47 • x 3 #584


Fliesentisch
Zitat von Sorgild:
Aber auch hier ist nicht gesagt, das Beischlaf zur Herstellung des ehelichen Lebens gehört. Das liegt daran, das Beischlaf früher mal in einem gesonderten Absatz in 1353 BGB aufgeführt war, der aber ersatzlos gestrichen wurde.


Das muss aber denklogisch so sein - Wenn die Herstellung ehelichen Lebens nicht vollstreckbar ist - Einklagbar ist sie nämlich definitiv -, dann muss formaljuristisch die Möglichkeit einer Klage darauf bestehen, ansonsten wäre der gesonderte Ausschluss einer Vollstreckung redundant.

Der Gesetzgeber hat es sich damals sehr einfach gemacht - Der besagte Absatz wurde gestrichen und der Beischlaf in die eheliche Gemeinschaft überführt, unvollstreckbar gemacht und damit hatte es sich. Vorteil der 1970er - Die, die die Abschaffung forderten, hatten sie de facto, wer auf fundamentale Glaubenssätze alter Ordnung pochte, der hatte sie de jure. Kann man gutheißen oder nicht, ist aber bis heute Fakt, zumindest bis ein solcher Prozess wieder vor dem BHG und/oder BVerfG landet.

08.12.2022 09:52 • x 2 #585


A


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