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Gefühle sind nicht intensiver geworden / neuer Mann

Unterwegs
Zitat von Snipes:
Bestimmte Frauen trennen sich nicht so einfach, sondern erst dann, wenn die neue Option in trockenen Tüchern ist.

Genau meine Rede.

Man kann einem Menschen nur von den Kopf schauen und man klebt nicht 24/7 aufeinander.
In der Zeit kann man viele Leiter treffen oder neue kennenlernen.

Und auch wenn da kein anderer dahintersteckt, hat sie dir mit dem Rückzug deutlich gezeigt, dass das Interesse nicht groß genug ist.

Und da sie ja jetzt direkt einen Neuen hat, denke ich, wird sie dir wohl eine ganze Weile was vorgemacht haben.

19.05.2022 20:07 • #31


B
Zitat von tobi2017:
Interessante Ansichtsweise die ich so nie beachtet habe. Es gibt Sicherlich viele Menschen die ihr Selbstwert von außen festlegen und dadurch immer wieder Bestätigung brauchen. Vor allem von immer wieder anderen Menschen.
Sie erzählte mir als wir frisch ein paar waren, dass Sie vor allem die Zeit in der Kennenlernphase interessant findet, wo man noch nicht genau weiß wo man beim anderen steht.


Das ist bei Bindungsängstlern tatsächlich so. Menschen mit Bindungsängsten, egal ob sie nun eher die aktive Rolle (in Eurem Fall also sie) oder die passive einnehmen (Du) leiden ziemlich sicher unter einem niedrigen Selbstwertgefühl, das dann oft von außen gespusht wird, weil es ja Futter braucht, dass man eben doch nicht so wertlos ist wie man inwendig oft glaubt.

Bindungsängste werden immer in der Kindheit angelegt. Instabile Bindungen zur Mutter, zum Vater oder beiden Eltern zeigen dem Kind, dass Bindungen nicht verlässlich sind und daher eher vermieden werden sollten. Das alles geschieht nicht bewusst, sondern die Ängste die das Kind durch unzureichende und instabile Liebe und Zuwendung erfährt, wandern ins Unterbewusstsein, wo sie nicht mehr gespürt werden. Das Unterbewusste ist aber kein abgeschlossener Raum, sondern steuert den Menschen auch im Erwachsenenleben maßgeblich.
Und so kommt es zu dem inneren Zwiespalt. Einerseits ist eine große innere Sehnsucht nach Liebe, Vertrauen, Wärme, Gemeinsamkeit vorhanden, weil das ja genau das ist, was dem Bindungsängstler schon früh gefehlt hat. Diese innere Sehnsucht führt dann oftmals in der Anfangsphase zu einer regelrechten Verschmelzung der beiden, die glauben, dass sie jetzt endlich angekommen sind und nun endlich DIE Beziehung fürs Leben gefunden haben. ´Nach der großen Verliebtheit geht es dann allmählich abwärts.

Der aktive Bindungsängster zeigt allmählich seine Zähne. Er hat ein Repertoire an bindungsvermeidenden Verhaltensweisen wie zwiespältiges Verhalten zwischen Heiß und Kalt oder verschwurbelte, uneindeutige Aussagen, in die man viel interpretieren kann und zunehmende Konzentration auf sich und das eigene Leben. Die Selbstbestimmung, der Wunsch nach Freiheit gewinnt allmählich wieder die Oberhand.

Und das stößt dann pfeilgerade beim passiven Typ auf die richtige Projektionsfläche. Er ist meist selbst bindungsunsicher (sonst würde er kaum an einen solchen Menschen geraten) lebt seine Ängste anders aus. Sie sind ihm bewusst und er spürt sie körperlich und seelisch. Aufgrund des instabilen Selbstwerts kommen Verlustängste hervor, Eifersucht auf die autarke Lebensführung des Partners. Kurz er leidet regelrecht und der zwiespältigen Haltung des Partners weil er Ratlosigkeit spürt und sich ständig mit den Gedanken beschäftigt, wie man das Kartenhaus stabilsieren bzw. überhaupt aufrecht erhalten kann. Der passive Typ zeigt sein Leiden meist nicht, sondern übertüncht es, weil er instinktiv weiß, dass das den Druck auf den aktiven wieder verstärkt. Also wird gespielt, getan als ob alles in Ordnung wäre, obwohl innerlich starke Zweifel und Traurigkeit eingekehrt sind.

Meist geht es nicht gut denn der aktive löst Beziehungen immer wieder auf wenn sie ihm zu viel abverlangen. Er kann diese Ängste sogar körperlich in Form von einer Art Panik spüren. Sie haben das Gefühl, dass sie sich in der Beziehung auflösen und ihre Identität quasi verlieren. Die Beziehung wird zum Schreckgespenst das man verjagen muss.

Zurück bleibt der immer noch ratlose und nun völlig geknickte passive Typ. Der hat doch vermeintlich alles getan, er hat sich eingepasst, viel hingenommen, viel akzeptiert (nicht selten auch Kontakte zum anderen Geschlecht), der jetzt weggeworfen wird wie ein unnützer Putzlappen.

Es kann sehr lange Zeit dauern, bis der Selbstwert wieder halbwegs stabilisiert ist und bis tatsächliche eine innere Ablösung vom Ex erfolgt. Ich brauchte bei einer Beziehung von 14 Monaten, die bereits nach den ersten vier Monaten rasend schnell in eine Schieflage geriet,an die zwei Jahre, bis tatsächlich der Ex. keine Rolle mehr spielte.

Erst lange Zeit nach der Trennung erkannte ich die Dynamiken zwischen uns. Zwei sehr unsichere und instabile Menschen versuchten eine Beziehung und scheiterten an ihren inneren Dämonen die sie unterschiedlich auslebten. Dahinter aber steckte bei beiden dasselbe. Sie wollten einander quasi retten und endlich das auffüllen was schon in den ersten Lebensjahren versäumt wurde. Klappt aber praktisch nie, weil der andere eine Art Heilsbringer sein soll, der das richtet was weh tut und die inneren Leerstellen auffüllen soll.

Sehr interessante, aber auch nervenaufreibende Konstellationen über denen immer das Schwert der Endlichkeit hängt. Gerade diese Nervenproben, oft diese Ungewissheit wie sich der andere verhält und das ständige heiß und kalt halten einen bei der Stange. Das wird als Liebe bewertet das man keinesfalls gefährden und aufgeben darf, zumindest aus der Sicht des passiven.
Naja, meist kommt irgendwann die Trennung, nicht selten dann, wenn der passive meint, dass die Beziehung sich endlich stabilisiert hat. Der hat aber irgendwann nur seine ständigen Qualen beendet und sich sozusagen hochgearbeitet, also emanizpiert. Dummerweise fühlt er sich endlich besser weil sicherer und selbstbewusster, begreift aber nicht, dass der aktive Typ das keinesfalls dulden kann. Denn der aktive ist obenauf, er hat die Führungsrolle, er bestimmt über Nähe und Ferne und das Machtgefälle dient ja wieder dazu, die Distanz zum Partner aufrecht zu halten. Verringert der passive nun das Gefälle, rückt er dem aktiven näher und näher und der wiederum fühlt das als verstärkten Druck. Die Konsequenz sind Flucht und Abwendung. Nicht selten auch die Hinwendung zu einem neuen Partner, der oft genug schon während der Beziehung auf den Plan tritt. Der ist noch neu, glänzt und schillert so wunderbar, sodass sich der aktive schnell im Glanz der neuen Beziehung sieht. Das unbeschriebene Blatt (Deine Ex sprach von der spannenden Zeit wenn man sich noch nicht so gut kennt) bietet jede Menge Platz für Projektionen und der Neue erscheint nun als der Heilsbringer, mit dem dieses Mal und damit wieder Mal alles gut wird.

Ob das auf Dauer klappt ist fraglich. Meist kippt auch diese Beziehung irgendwann, es sei denn der neue Partner bringt die innere Stärke mit, diese zwiespältigen Verhaltensweisen auszuhalten und durchzustehen. Das ist aber eher selten, denn dieser Partner müsste innerlich stabil sein und ein stabiles Selbstwertgefühl haben. So ein Mensch gerät eher selten an einen Bindungsängsltler, weil der ihm zu instabil und zu unsicher ist.

Beide Partner leiden unter geringem Selbtwert, unabhängig davon wie sie nach außen auftreten. Sie wirken oft durchaus selbstständig, selbstsicher ohne es zu sein, haben nicht selten gute Jobs, weil auch das ihren Selbstwert hebt, aber das ist meist nur die Fassade. Dahinter verbergen sich verletzte und ängstliche Seelen.

Keiner macht so was absichtlich. Es steckt in der Regel keine Boshaftigkeit dahinter wenn der Partner wieder mal kalt gestellt wir, sondern es ist der Selbstschutz, den der aktive immer wieder aktivieren muss, um sich quasi nicht zu verlieren. Das geht dann eben zu Lasten des passiven, der oft genug glückselig ist, wenn der aktive wieder zu Nähe bereit ist.

Solche Beziehungen halten selten denn sie bieten genau das nicht was erhofft wird: Stabilität, Beständigkeit, Zuverlässigkeit, Geborgenheit und Nähe, Gemeinsamkeit. Also alles das was man sich wünscht.

Ich hätte von mir früher nie gedacht, dass ich von dieser Sorte bin (passiver Vermeider)obwohl schon jede Menge Anzeichen in früheren Beziehungen da waren, die ich aber nicht erkannt habe. Erst dieser eine machte mich dann richtig mit mir bekannt und das Bild war für mich erschreckend. Ich begriff erstmals dass ich dringend etwas für mich tun muss und das das alles kein Zufall ist, sondern aus dem Unterbewusstsein gesteuert. Das muss Beziehungen destabilisieren, weil da ja auch die geheimen Ängste sitzen. Beziehungen sind gefährlich und bringen leid, daher muss man sie kaputt machen.
Traurig. Bindungsängslter sind kaum heilbar. Etwas bleibt immer, aber man kann, wenn man sich besser kennt, anderes damit umgehen.
Ich bin sogar verheiratet und führe eine stabile Beziehung. Dennoch, eine gewisse Fremdheit, ein gewisses den anderen nicht zu begreifen, bleibt übrig. Mein Mann ist ebenfalls familär geschädigt und von dieser Sorte.
Aber es klappt jetzt doch recht gut.

Übrigens, auch Nebenbeziehungen, Kontakte zweifelhafter Art sind hervorragende Mittel, Distanz zu schaffen. Man wendet sich lieber Neuem zu, anstatt das Alte aufzuarbeiten.

19.05.2022 21:56 • x 6 #32


A


Gefühle sind nicht intensiver geworden / neuer Mann

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tobi2017
@Unterwegs
Zitat:
Und auch wenn da kein anderer dahintersteckt, hat sie dir mit dem Rückzug deutlich gezeigt, dass das Interesse nicht groß genug ist.

Klar, ich habe den Rückzug auch als, wie ihr es nennt, Red Flag gesehen.
War dann auch bereit es so sein zu lassen da bei mir bis dahin größtenteils Sympathie und eine äußerliche Anziehung vorhanden war. Sie ist mir halt sozusagen nicht aus dem Kopf gegangen.
Sie fragte dann aber nach ein Gespräch und erzählte, dass der Grund weshalb Sie sich zurückzog zum Teil war, da Sie gemerkt hat Gefühle für mich zu entwickeln und wir ja mal schauen könnten was sich entwickelt.
Daraufhin meldete Sie sich regelmäßig bei mir und es ging dann recht schnell zwischen uns. Unternahmen regelmäßig Dinge, schreiben täglich und auch 6uell...
Das gab mir dann wieder Hoffnung. Die Angst, dass ich da was Wegwerfe war größer zu dem Zeitpunkt.
Ich hatte bis jetzt leider noch nie eine Beziehung wo es von beiden Seiten Gefühlsmäßig gleichermaßen gepasst hat. Sozusagen hatte ich noch nie eine erfüllende Beziehung mit jetzt ende Zwanzig.

Ich zweifle Mittlerweile an mir selbst. Kann es aber dann auch wieder nicht verstehen.
Ich glaube ich komme äußerlich ganz gut bei Frauen an. Werde als hübsch bezeichnet. Bin meist eher der Ruhigere Typ, aber kommunikativ, mache viele Sportarten, achte ein wenig auf meine Figur und auch auf mein Kleidungsstil.
Ich verstehe deshalb nicht weshalb sich nie von seiten der Frauen auch mal eine offen Interesse bekundet, die ich vielleicht (noch) nicht ins Auge gefasst habe.

Sollte ich meine Ansprüche herabschrauben? oder bin ich vom Charakter her nicht interessant?

All das Belastet mich sehr.

Was Sie mit den Typen fpr eine Beziehung führt kann ich nicht sagen. Würde mich aber brennend interessieren.
Ist es mehr so ne 6-Geschichte mit gelegentlichen Unternehmungen oder ist es eine enge innige Beziehung.

Wenn ich wüsste, dass Sie mit den Neuen auch nur was lockeres will, könnte ich damit umgehen, weil ich das sowiso nicht möchte und es dann sowiso das Falsche für mich wäre...

Zitat:
Und da sie ja jetzt direkt einen Neuen hat, denke ich, wird sie dir wohl eine ganze Weile was vorgemacht haben.

Ja auf Kosten meiner Gefühle... Dies kann ich sowiso nicht verstehen. Ich kann das gar nicht. Ich war da bis jetzt immer recht schnell direkt und offen wenns nicht passt. Das würde mir nichts geben und wäre mir einfach nur zu anstrengend.

19.05.2022 22:56 • #33


Snipes
Zitat von Begonie:
Übrigens, auch Nebenbeziehungen, Kontakte zweifelhafter Art sind hervorragende Mittel, Distanz zu schaffen. Man wendet sich lieber Neuem zu, anstatt das Alte aufzuarbeiten.

Chapeau und das für deinen ganzen Text. Sehr, sehr gut

19.05.2022 23:03 • #34


Snipes
Zitat von tobi2017:
Sollte ich meine Ansprüche herabschrauben? oder bin ich vom Charakter her nicht interessant?

Unsinn, alles beide. Bring dich mit dir selbst ins Reine und definiere deine! Standards für dich und lebe danach. Dann ziehst auch Du die Frauen an, die dich genau dafür mögen. Deine Ex kann es oder will es nicht, aber egal, denn man(n) muss nicht den anderen erstmal heilen müssen damit er bleibt, er muss bleiben wollen.

19.05.2022 23:08 • x 1 #35


tobi2017
@Begonie

Danke für deinen tollen Text!
Natürlich habe ich bei ihr eine Bindungsangst vermutet. Habe ihr leider auch, als Sie die Beziehung beendete, ihr geraten sich über Bindungsangst mal einzulesen...
Das tut mir im Nachhinein leid. Ist nicht mein Recht.

Ich habe mich natürlich dann auch mit mir kritisch Auseinandergesetzt und habe mir eben auch dei Frage gestellt, habe ich Bindungsangst?
Da man dies ja auch in Artikeln liest, dass Bindungsängstliche oft einander anziehen.
Mein Selbstwert ist leider auch nicht so Hoch
Ich weiß rational, dass ich ein toller liebenswerter Mensch bin der viele stärken aber auch seine schwächen hat.
Jedoch diese Beziehung hat mein Selbstwert gesenkt. Ich war innerlich unruhig und gedanklich zu viel bei ihr.
Ich sehe mich mittlerweile als Wertvoll an. Habe weniger das Gefühl, von Menschen abgelehnt zu werden. Mein Schutzschild waren früher, abweisendes Verhalten und eingebildetes Auftreten (war mir früher nicht bewusst)

Ich habe beim Psychotherapeut durch Reflexion auch gewisse Dinge aufgedeckt.
Als Jugendlicher habe ich vielleicht auch mögliche Beziehung vermieden (Bewältigungsstrategie).

Nun reagiere ich bei Beziehungen vielleicht tendenziell mit Überkompensation und Unterwerfung.

Auch das Thema mit Leistungssport sei laut meinen Psychotherapeuten eine Form von Überkompensation. Doch zu zeigen, dass ich etwas wert bin...
Dies habe ich in den letzten Jahren jedoch Geschafft ein wenig abzulegen und mehr den Sport zu genießen und nicht Hochambitioniert an allen heranzugehen. Ich habe auch mittlerweile es Geschafft meinen Perfektionismus einzugrenzen.

Ich arbeite nun an meinem inneren Kind. Möchte meine Glaubenssätze: ich bin nicht genug, ich bin nicht Liebenswürdig loslassen.
Meinen ständigen inneren Kritiker im Kopf abschalten.

Natürlich unter einer Trennung leidet immer das Selbstwertgefühl, das ist mir klar.
Ich möchte nun nicht mehr so stark an meiner Leistungsfähigkeit (körperlich) arbeiten, sondern an meiner Persönlichkeit wachsen.

Zitat:
Bindungsängsten, egal ob sie nun eher die aktive Rolle (in Eurem Fall also sie) oder die passive einnehmen

Bindungsängstler können beide Rollen einnehmen, also aktiv oder passiv stimmts?

Zitat:
Ob das auf Dauer klappt ist fraglich. Meist kippt auch diese Beziehung irgendwann, es sei denn der neue Partner bringt die innere Stärke mit, diese zwiespältigen Verhaltensweisen auszuhalten und durchzustehen. Das ist aber eher selten, denn dieser Partner müsste innerlich stabil sein und ein stabiles Selbstwertgefühl haben. So ein Mensch gerät eher selten an einen Bindungsängsltler, weil der ihm zu instabil und zu unsicher ist.

Ich kenne den Neuen leider zu wenig. Weiß nur, dass er bereits mit einer Borderlinerin zusammen war und darunter sehr gelitten hatt.
Auch eine andere Frau mit der er bereits Kinder und Hausbau plante, veezog sich kurz danach ab. (Nur gehört durch bekannte)

Zitat:
Ich hätte von mir früher nie gedacht, dass ich von dieser Sorte bin (passiver Vermeider)

Mit welchem Alter hast du es bemerkt?

Hast du Psychotherapie oder eine andere Form der Therapie in anspruch genommen?

Zitat:
obwohl schon jede Menge Anzeichen in früheren Beziehungen da waren, die ich aber nicht erkannt habe.

Kannst du mir da vielleicht ein paar Beispiele nennen?

Zitat:
Bindungsängslter sind kaum heilbar. Etwas bleibt immer, aber man kann, wenn man sich besser kennt, anderes damit umgehen.

Das klingt leider nicht sehr zuversichtlich?!?

Bist du also der Meinung, dass eine Beziehung mit einen sicheren Bindungstyp nicht möglich ist?
Oder diese Art von Typ Mensch einen gar nicht interessiert als Partner?
Oder der Bindungsdichere Typ nicht für einen Bindungsängstler? auch wenn keine Anzeichen davon vorhanden sind? Also Rückzug oder warmes/kaltes Verhalten?

19.05.2022 23:48 • #36


tobi2017
@Snipes

Zitat:
Deine Ex kann es oder will es nicht, aber egal, denn man(n) muss nicht den anderen erstmal heilen müssen damit er bleibt, er muss bleiben wollen.

Ja, es war ihr nicht wert zu bleiben und darüber zu sprechen was wirklich in ihr vorgeht.
Vielleicht haben die Gefühle aber auch von Anfang an nicht gereicht. Wer weiß

Nur welcher Mensch schafft es, diese Dynamiken durchzustehen und sich zu sagen: Es läuft doch alles super in der Beziehung...
Jemand der ein, ich sag mal, normales Bindungsverhalten hat, der Stabilität, Gleichberechtigung in der Beziehung sucht, kann doch so nicht Glücklich werden?

Außer er schafft es den Bindungsängstler immer das Gefühl zu geben, er sei nie 100% sicher in der Beziehung. Sodass sich dann diese Person ins Zeug legt und darum kämpft?

20.05.2022 10:59 • #37


B
Zitat von tobi2017:
Ich arbeite nun an meinem inneren Kind. Möchte meine Glaubenssätze: ich bin nicht genug, ich bin nicht Liebenswürdig loslassen.
Meinen ständigen inneren Kritiker im Kopf abschalten.

Natürlich unter einer Trennung leidet immer das Selbstwertgefühl, das ist mir klar.
Ich möchte nun nicht mehr so stark an meiner Leistungsfähigkeit (körperlich) arbeiten, sondern an meiner Persönlichkeit wachsen.


Du bist ja schon auf einem guten Weg. Das Stichwort ist das innere Kind, das in jedem von uns steckt. Bei manchen Menschen ist das innere Kind ein wenig verkümmert, es ist kleinmütig und ängstlich und glaubt nicht an sich. Warum? Auch das wurde oft schon anerzogen. Wer als Kind schon erfährt dass er nicht so ist wie er sein sollte, der verinnerlicht Selbstzweifel, die Außenstehende oft gar nicht bemerken, weil der Mensch sie erfolgreich maskiert. Durch selbstbewusstes Auftreten, durch einen vermeintlich tollen Partner, der sozial passend ist, ein Eigenheim, ein dickes Auto, einen tollen Körper, Erfolg im Beruf, viele (meist oberflächliche) Kontakte. Der Mensch schafft sich seine Fassade die nach außen gut aussieht.
Aber innerlich wohnt das kleine Kind, das sich nicht traut, das sehr kleinmütig und bescheiden ist und das vor allem nicht beachtet wird.

Jeder befasst sich mit vielen Dingen. Exzessiver Sport, kosmetische Behandlungen, Schönheits-OPs, Arbeit usw. Natürlich lässt sich nicht jeder operieren, aber das sind eben Auswüchse dessen, dass der Mensch sich nicht annehmen kann wie er ist.
Da wird der Körper gestählt und die Seele verkümmert, weil sie nicht gesehen wird. Wer mag sich schon mit diesem inneren Kind abgeben, das doch völlig erfolglos ist. Aber gerade, weil es ein Teil von uns allen ist, braucht es Beachtung und Pflege - viel Pflege.
Man muss eine Beziehung herstellen, nachempfinden wie es sich fühlt und dann stärken. Das geht auch wenn man sich von der alten Lebensführung verabschieden will. Das muss kein radikaler Bruch sein aber man muss das innere Kind sozusagen mitnehmen und auch mal sagen: Ja, ich weiß, Du bist sehr traurig über all das was passiert ist. Und die Geschichte mit dem oder der Ex. setzt noch eins drauf. Aber wir kriegen das schon hin, wir beide. Wir werden wieder glücklicher werden und wieder lachen.
Selbstgefühl kommt nicht von ungefähr und oft fehlt es schon durch die Erziehung. Das Kind ist zu wenig es selbst, es wird gesteuert. Du musst, du darfst, du darfst nicht, tu dies, tu jenes nicht, das ist gut und das ist schlecht - durch diese Schule geht jeder. Manche aber ein wenig zu viel. Dann verliert schon das Kind die Beziehung zu sich und dem Erwachsenen geht es noch schlechter. Und dann kommen dann eben die ganzen Ausweichmanöver denen man nachgeht. Arbeit, noch mehr Arbeit, Geld, Sport, Erfolg usw.
Das ist alles nicht schlimm, aber wenn es eben nur Kompensationen sind, ist es nicht gut.

Ich war fast 50 Jahre alt bis ich merkte, dass ich mein ganzes Leben daran geglaubt habe, dass ich im Grunde genommen nicht gut genug bin. Nicht hübsch genug, nicht intelligent genug, nicht selbstbewusst genug. Andere, ja die stehen auf der Sonnenseite, aber ich.
Auf meiner Schulter saßen permanent meine inneren bösen Kobolde, die sich einen Spaß daraus machten mich nieder zu machen.
Ha, Du träumst von einer Beziehung. Ja klar, aber wer sollte Dich schon wollen? Dann probierst Du es wieder und fällst wieder auf die Schnauze. Immer wieder probierst Du es und landest immer bei den Falschen. Entweder die wollen Dich nicht oder Du willst sie nicht.

Und dann schau Dich mal auf der Arbeit an. Wie die anderen agieren, wie sie erfolgreich sind und nicht so leicht verzagen! Die trauen sich was, aber Du?Hähä, Du bist halt einfach untauglich. Glaub's uns endlich? Du bist nie gut genug.

Und damit musste irgendwann Schluss sein. Ich stellte mir mit diesen Gedanken ja ständig selbst ein Bein. Ich vertrieb die Kobolde und sagte, ihr gebt jetzt mal Ruhe und haltet die Klappe. Euch werde ich schon zeigen, wer hier das Sagen hat. Jetzt komm ich mal dran, jetzt kümmere ich mich um mich. Ich rede mir gut zu, ich darf mich auch mal loben, ich bin keineswegs schlechter als Andere.
Und je öfter ich sie vertrieb, desto mehr blieben sie weg. Ich sagte, geht in euren Schrank, Schlüssel umgedreht und gut. Da könnt ihr maulen, ich aber will gut leben und ich darf und will gut zu mir sein.
Und je öfter ich so dachte, desto besser wurde es. Irgendwann stellte ich fast irritiert weg, dass ich mich tatsächlich mochte, dass ich mich wohl in meiner Haut fühlte und vor allem, dass ich das alles geschafft hatte - für mich und für keinen anderen.

Eine Therapie habe ich nie gemacht und spürte auch kein Bedürfnis danach. Ich dachte mir, ich weiß eigentlich eh schon verdammt viel und bin vielleicht zu schlau für manche Therapeuten. Das ist sicher ein Trugschluss. Eine Zeitlang hatte ich es erwogen aber es dann doch nicht weiter verfolgt. Es ging auch so.
Ich war allerdings zweimal bei einem Therapeuten zu einem Beratungsgespräch und da kam etliches ans Licht. Der Therapeut fragte mich nach den familären Hintergründen, nach der Beziehung zur Mutter (schwierig), zum Vater (von mir vergöttert) und der Ex. über den ich eigentlich reden wollte, war auf einmal völlig unwichtig. Es ging allein um mich, um meine Blessuren, mein inneres Kind. Und er Ex? Spielte der eine Rolle? Nein, eigentlich nicht, aber er war doch wichtig gewesen. Denn erst durch ihn stellte ich einen Bezug zu mir her, durch ihn merkte ich wie ich wirklich war und tickte. Er hat mir einen großen Dienst erwiesen ohne dass er das weiß. Ist aber nicht wichtig für mich, wir haben keinen Kontakt und ich weiß nichts mehr über ihn. Ist mir auch egal, wie er lebt. Denn es gibt einen Menschen der wichtiger ist und das bin ich selbst. Wenn es mir gut geht, geht es auch meinem Umfeld gut.

Ich streite nicht (worüber denn auch? Die Zahnpastatube? Geschenkt! Ist mir einfach egal. Oder über herumliegende Tempos meines Mannes.
JIst mir auch egal, dann hebe ich sie halt auf oder sage ihm, er soll sie nicht rumliegen lassen. Das ist weitgehend erfolglos, aber im Grund genommen kann ich über derlei Dinge nur lachen. Jeder hat seine Eigenarten die man nicht versteht. Warum habe ich Freude daran, die soundsovielte Bluse zu kaufen obwohl schon mehr als genug im Schrank hängen? Warum schleppe ich wieder ein Duschbad an. Darüber lacht Dein mein Mann und zieht es ins Lächerliche. Klar, diese schöne blaue Flasche kann man nicht stehen lassen! Dann lachen wir oft beide.
Ja, auch das ist Kompensation, aber warum nicht, wenn es Wohlgefinden schafft? Sei wie Du bist, tu niemandem weh und lass den anderen sein wie er ist.

Alles andere ist Zeit- und Energieverschwendung. Diese ewigen Kleinkriege, die manche zelebrieren, sind mir unbegreiflich. Da hast Du und da hast du nicht und immer tust Du oder tust nicht! Nie tust Du dies oder jenes, sondern was anderes! Und damals, da hast Du! Das vergesse ich Dir nie!
Nein danke, zu anstrengend und völlig nutzlos, denn der Andere erfährt dadurch dass er nicht in Ordnung ist.

Ist der Andere in Ordnung? Nicht alle, es gibt nun mal auch böse Menschen. Aber im Grund genommen wollen sie doch alle dasselbe. Ein wenig Liebe, ein wenig Zuspruch, ein wenig Toleranz, ein wenig Akzeptanz. Ohne das ständige Hinterfragen. Warum bist Du so und nicht so? Warum gehst Du auf Abstand und lässt mich hier allein sitzen? Warum rufst Du nicht an? Warum bist Du am Telefon kurz angebunden wo ich doch dringend reden will? Warum sagst Du zu mir, es ist schwierig und dass Du nicht weißt ob es das Richtige ist mit uns? Warum ziehst Du mich in Zweifel? Bin ich nicht gut genug, nicht aufmerksam genug, nicht nachsichtig genug?

Wenn Du all diese Fragen einfach nicht stellst, kannst Du Dich entspannen. Sein wie Du bist. Die Frau mag Dich oder halt nicht. Oder der Mann mag Dich oder halt nicht. Er ist interessiert oder er ist es nicht.
Schmälert das meinen Wert, macht mich das schlechter? Nein, nicht mehr. Früher schon, da war ich voller Fragen, meist angespannt und ich war nicht ehrlich. Spielte eine Rolle, die mich überforderte, tat als fände ich mich toll und tat es doch nicht. Jetzt nicht mehr, ist mir zu anstrengend. Das traue ich mir zu, jenes nicht. Ich muss nicht alles können.
Verabschiede Dich vom Wollen, vom Meinen, dass Du so und so sein musst, damit Du ankommst. Was helfen Dir tolle Muskeln, wenn Du nicht bei Dir bist und innerlich zerrissen?
Du brauchst nur eines: dass Du an Dich glaubst und Dich gut findest wie Du bist. Ob mit Waschbrettbauch oder ohne, ob mit dem Designer-T-Shirt oder ohne, ob mit Studium oder ohne. Du bist in Ordnung. Du bist ein netter Typ und das meine ich ehrlich. Aber Du bist unentspannt, zu wenig bei dir und zu viel bei der Frau, die jetzt mit dem anderen geht.
Wie die Beziehung ist wirst Du nicht erfahren, denn Du kannst nicht hineinschauen. Vielleicht gut, vielleicht aber auch gar nicht gut. Für dich aber unerheblich. Du hast doch Dich, Du bist doch wer. Glaub endlich daran dass Du wertvoll bist und Du kannst Dich von so vielen schädlichen Gedanken verabschieden.
Warum mag sie mich nicht? Sie mag Dich, aber halt nicht genug. Der Andere passt vielleicht besser oder sie bildet es sich halt ein.

Möchtest Du eine Stressbeziehung mit einem Menschen, der Dich mal kalt stellt und dann wieder Nähe herstellt? Der mal so und morgen ganz anders ist? Der Dich im Ungewissen lässt und schon von Anfang an von ihren Problemen erzählt, damit Du gleich weißt, dass es nicht einfach werden wird? Der sich mit Dir verabredet, was Dich glücklich macht und dann wieder abtaucht, was Dich ängstlich und verzagt macht?
Möchtest du eine Beziehung mit einem Menschen der sich selbst nicht mag?

Nein, eigentlich nicht. Also ist es gut dass sie weg ist und Dich nicht mehr quält. Ist doch so, oder nicht? Die aktiven Typen tun dem anderen immer weh, weil sie immer an so empfindsame Seelen geraten. Das tun sie nicht aus böser Absicht, denn sie sind ja permanent mit sich beschäftigt. Heute geht es mir so, aber morgen ganz anders. Heute fühle ich mal wieder den Wunsch nach Nähe, nach Kontakt, aber morgen will ich wieder meine Ruhe haben.
Und das alles wird auf Deinem Rücken ausgetragen, weil Du eine stabile Beziehung und gleichbleibende Wärme möchtest, aber nicht kriegst. Weil Du so unsicher bist und immer Angst hast, nicht gut genug für sie zu sein, wirst Du innerlich angespannt und stehst unter Stress, denn Du zermarterst Dir Dein Hirn was sie möchte und wie Du sein sollst, damit Du ihr taugst.
Soll ich nun anrufen oder lieber nicht. Ich weiß ja nicht so recht, ob sie jetzt gerade offen ist und mit mir reden will. Dann rufe ich lieber doch nicht an und hoffe, dass sie anruft oder wenigstens einen blöden Smiley schickt. Verdammtes Handy, nichts, nur Schweigen! Was tut sie, was macht sie, denkst sie an mich, bin ich ihr überhaupt wichtig, ich der kleine Tobi mit den tollen Muskeln? Nein, sie mag micht nicht, ich nicht wichtig.
Wenn sie dann doch mal anruft, dann bist Du ganz aufgeregt, ja und überschwänglich. Sie denkt ja doch an mich! Ich bin ja doch wichtig? Sie will sich verabreden, oh Mann, wie toll! Das Warten hat ein Ende!

Und kurze Zeit später? Äh, wie soll ich sein, was sollen wir machen damit es ihr ja gefällt? Bin ich auch nett und lustig genug, charmant?. Nö, eigentlich nicht. Ach Mensch, ich bin ja nur der kleine Tobi den eigentlich niemand so richtig mag.

Und das alles nur, weil Du als Kind das Gefühl hattest, dass Du nur der arme kleine Tobi bist, der einfach nicht gut genug ist. Das ist das innere Kind, das jammert und trauert, weil Du nicht an es glauben willst. Und weil Du nicht lieb zu ihm bist.
Wenn Du das mit Hilfe desTheraeuten hinkriegst, dann wirst Du ein besseres Leben führen als jetzt. Du wirst anders da stehen, sicherer und Du wirst Dich Deiner bewusst sein. Du bist nicht der kleine Tobi, der nicht genug ist, Du bist der Tobi, der völlig in Ordnung ist.

Weißt Du, was dann passiert? Du ziehst andere Menschen an. Diejenigen dich Dich vorher nicht gesehen haben, schauen Dich an. Weil Du Du bist und weil Du weißt, dass Du in Ordnung bist wie Du bist.
Und die Frau, die Du letzthin kennengelernt hast und die Dir gleich beim ersten Treffen von ihren ach so einzigartigen Problemen erzählt hat, die interessiert Dich dann nicht mehr. Was brauchst Du eine Frau mit Problemen? Du willst eine Frau, die Dich liebt und sonst nichts und die Dich akzeptiert, ob mit Waschbrett- oder Waschbärbauch. Und die nicht heute warm ist und morgen kalt und bei der Du nicht überlegen musst, ob ein Anruf jetzt gerade Recht käme.

Ganz ehrich, sei gut zu Dir und Du wirst ganz anders dastehen weil Du Dich dann endlich wohl fühlst mit Dir.
Das ist ein weiter Weg, viel Arbeit, auch Rückschläge, aber das ist der Weg, den Du für Dich gehst und sonst für niemanden.
Bleib dran und lerne positiv von Dir zu denken. Dann wird alles gut. Denk an Dich, denn Du bist das Wichtigste für Dich. Denk nicht an sie, sie ist nicht wichtig. Naja, so ganz unwichtig ist sie natürlich nicht, denn sie hat Dir ja gezeigt, wo Deine Schwachstellen sind, oder nicht?

Bindungsängstler sind Chamäleons. Sie können in einer Beziehung mal die aktive Rolle einnehmen, in einer anderen in die passive rutschen. Beides ist einfach nur Sch...

Auch wenn Bindungsängste nicht leicht heilbar sind, so kann man doch damit leben und irgendwann auch eine Beziehung führen die man aushält. Es wird nicht ganz einfach, aber wenn man weiß, dass diese Gedanken oder jene nur wieder mal von den Bindungsängsten kommen, die sich mal wieder wichtig machen müssen, dann kann man damit leben.

Aber der Schlüssel zum Erfolg ist immer ein stabiles Selbstwertgefühl und Empathie. Der andere mag nicht im Regen stehen gelassen werden ( wie sie es tat) und man selbst ja auch nicht. Empathie hast Du sicher, aber viel zu wenig für Dich selbst.

20.05.2022 11:01 • #38


B
Ich finde du zerdenkst es. Mit dir ist alles in Ordnung. Du hast dich in diese Frau verliebt und hast probiert mit ihr ein Paar zu werden. Alles völlig normal.
Ihr ist das aber nicht passiert. Es hat bei ihr nicht geknallt und deswegen wollte sie nicht wirklich. Aber das hatte nichts mit dir zu tun, bei dem tollsten Menschen knallt es eben auch nicht. Es spricht sogar stark für dich dass sie versucht hat eine Beziehung zu dir aufzubauen, weil du eben so toll bist. Du warst es also wert. Aber wenn man nicht verliebt ist machtvdas keinen sinn. Es ist dir sicher auch schon passiert dass du eine tolle Frau kennengelernt hast di h aber leider nicht verliebt hast obwohl sie toll war.

20.05.2022 11:14 • #39


F
Zitat von tobi2017:
Hallo liebe Community, Ich möchte meine Geschichte mit euch teilen und sie niederschreiben. Vielen Dank vorab die sich meinen Text durchlesen! Ich ...

Hm ja solche heiß kalt Leute und Beziehungen lösen etwas komisches in einem aus. Man spricht von Sucht und natürlich einem Hormon-Chaos. Solche Partnerschaften führen zu nichts. Ggf kannst du daraus für die Zukunft lernen, wenn jemand nicht wirklich will, es keinen Sinn hat.
Man sollte dich gut behandeln, so dass du dich geschätzt fühlst. Wenn das nicht so ist, würde ich in Zukunft vorsichtig werden.

Ich wünsche dir gute Genesung!

20.05.2022 11:17 • x 1 #40


B
Zitat von tobi2017:
Nur welcher Mensch schafft es, diese Dynamiken durchzustehen und sich zu sagen: Es läuft doch alles super in der Beziehung...
Jemand der ein, ich sag mal, normales Bindungsverhalten hat, der Stabilität, Gleichberechtigung in der Beziehung sucht, kann doch so nicht Glücklich werden?

Nein, Augenhöhe ist das wichtigste. Man muss sich angenommen fühlen, aber nicht nur für einige Stunden. Man muss sein dürfen wie man ist, ohne sich zu fragen, ob man in Ordnung ist. Mit einem Machtgefälle fühlt sich keiner auf Dauer wohl, der Unterlegene aber noch viel weniger.

Außer er schafft es den Bindungsängstler immer das Gefühl zu geben, er sei nie 100% sicher in der Beziehung. Sodass sich dann diese Person ins Zeug legt und darum kämpft?


Krampf und verkrampft! Du bist nicht auf der Welt, um Dich für sie ins Zeug zu legen!
Du kämpfst nicht, weil auch das Quatsch ist. Und Du manipulierst nicht, weil Du es nicht nötig hast, dass die Frau um Dich kämpft, weil sie Angst hat, dass Du ihr abhanden kommst.
Kämpfen, was soll das Wort in ener Beziehung? Du bist doch nicht im Krieg!

Werde Du selbst und glaub mir, Du findest dann auch andere Menschen, auch andere Frauen. Wenn ich das schon lese! Sich ins Zeug legen für einen anderen. Wenn der andere mich nicht mag wie ich bin, wenn ich nicht genug bin, dann soll er es bleiben lassen. Du denkst in Leistungskategorien und das ist eine Sackgasse.

Du musst nicht so und so sein, damit Du Jemandem gefällst. Wenn Du ganz einfach Du bist, kommt schon Jemand, der Dich mag und dem Du genug bist. Und mit dem Du eine Beziehung ohne Stress, Druck und Hintergedanken führen kannst.
Einen Menschen der stabil ist in seiner Zuneigung und dem Du nichts beweisen musst.

Eine Beziehung darf kein Stress sein. Wenn Du Stress fühlst, läuft was nicht rund. Und was hattest Du mit der Frau? Nichts als Stress! Und ich mit diesem Mann damals? Stress hoch zehn, miese Gedanken, schlechte Gefühle. Und die paar schönen und harmonischen Momente wiegen das niemals auf.

Akzeptiere wie sie ist. Sie ist halt so und wahrscheinlich auch nicht sehr intelligent, denn sie mag sich selbst ja nicht. Sie schwankt wie ein Schilfrohr im Wind. So was brauchst Du nicht, so was bedeutet nur Stress und quälende Gedanken.
Lass sie ziehen, sie soll mit sich selbst klar kommen oder ihre Befindlichkeiten an Jemand Anderem ausleben, aber Du bist zu wertvoll für so was.
Lass sie einfach gehen. Es ist besser für Dich.

Denn Du hast doch jetzt ein neues Projekt: ein Tobi werden, der gut genug ist.

20.05.2022 11:36 • x 1 #41


B
Also ich sehe hier nichts von Bindungsangst. 2 Leute treffen sich. 1 verliebt sich total, der 2 hat Interesse, ist aber nicht verliebt. Dadurch dass 2 die schnelle ' Liebe ' von 1 spürt , sinkt 2 Interesse deutlich nochmal . 2 gibt 1 aber eine Chance weil er echt toll ist. Aber 2 hat eigentlich nur 3 im Kopf, womöglich die ganze Zeit schon, deswegen hatte 1 eigentlich nie wirklich eine Chance.

20.05.2022 12:10 • #42


tobi2017
@Begonie
Zitat von Begonie:
Und er Ex? Spielte der eine Rolle? Nein, eigentlich nicht, aber er war doch wichtig gewesen. Denn erst durch ihn stellte ich einen Bezug zu mir her, durch ihn merkte ich wie ich wirklich war und tickte. Er hat mir einen großen Dienst erwiesen ohne dass er das weiß.

Ja, dass kann ich auch so bestätigen. Durch ihr wurde mir meine Thematik bewusst. Ich glaubte mittlerweile, dass ich im Leben angekommen bin. Mein Mittelpunkt und mich selbst gefunden habe... War vielleicht eher Wunschvorstellung als Realität.
Zitat von Begonie:
Aber Du bist unentspannt, zu wenig bei dir und zu viel bei der Frau, die jetzt mit dem anderen geht.

Zitat von Begonie:
wirst Du innerlich angespannt und stehst unter Stress, denn Du zermarterst Dir Dein Hirn was sie möchte und wie Du sein sollst, damit Du ihr taugst.

Ja und dafür mache ich mir noch Vorwürfe, denn ich war vielleicht in der Zeit nie ganz ich selbst. War wie du sagst angespannt und in den Gedanken zu viel bei ihr.
Ich mach mir Gedanken wie: wärst du den Weg den du jetzt gehst früher gegangen, dann wäre die Beziehung vielleicht besser verlaufen...
Oder du hättest mit der Situation besser umgehen können.
Oder du hättest es nie so weit kommen lassen.
Ich dachte ich muss stärke sein, ausgeglichenheit und toleranz Auddtrahlen. Für die Beziehung.

Zitat von Begonie:
Wie die Beziehung ist wirst Du nicht erfahren, denn Du kannst nicht hineinschauen. Vielleicht gut, vielleicht aber auch gar nicht gut.

Zitat von Begonie:
Möchtest Du eine Stressbeziehung mit einem Menschen, der Dich mal kalt stellt und dann wieder Nähe herstellt? Der mal so und morgen ganz anders ist? Der Dich im Ungewissen lässt und schon von Anfang an von ihren Problemen erzählt, damit Du gleich weißt, dass es nicht einfach werden wird? Der sich mit Dir verabredet, was Dich glücklich macht und dann wieder abtaucht, was Dich ängstlich und verzagt macht?
Möchtest du eine Beziehung mit einem Menschen der sich selbst nicht mag?

Meine Gedankengespinste sagen mir immer, dass Sie nun eine erfüllende Beziehung hat. Dass Sie vielleicht sich beim Neuen ganz anderst Verhält. Sich mehr Mühe gibt und ihre Probleme von denen Sie mir erzählte beim Neuen nicht vorhanden sind oder alle gelöst werden können.
Vielleicht reagiert er auf Situationen besser und kann ihr das Geben was Sie braucht?!?
Ich weiß es sind Gehirngespinste und ich kann und werde es auch nie mitbekommen.

20.05.2022 12:27 • #43


tobi2017
@Baumo
Kann alles sein. Nur spielt man dann 3-4 Monate mit den Gefühlen. Erzählt man den anderen, dass man ihn vermisst, an ihm am Tag mehrmals denken und dabei freudig lachen muss?
Sagt man dann, dass wir umpedingt eine Liste an Unternhemungen schreiben sollten was wir in Zukunft noch erleben sollten?
Auch der Spruch 4 Wochen bevor Sie es beendete: Wenn du mich noch eine Weile behaltest, können wir sicher noch schöne Dinge erleben...

Natürlich kann das alles sein. Dass Sie zwanghaft mehr Gefühle bei ihr erzeugen wollte.

20.05.2022 12:34 • #44


B
Zitat von tobi2017:
Meine Gedankengespinste sagen mir immer, dass Sie nun eine erfüllende Beziehung hat. Dass Sie vielleicht sich beim Neuen ganz anderst Verhält. Sich mehr Mühe gibt und ihre Probleme von denen Sie mir erzählte beim Neuen nicht vorhanden sind oder alle gelöst werden können.
Vielleicht reagiert er auf Situationen besser und kann ihr das Geben was Sie braucht?!?
Ich weiß es sind Gehirngespinste und ich kann und werde es auch nie mitbekommen.


Du wirst von diesen Zwangsgedanken und dieser Spirale schon los kommen. Es ist eine Frage der Zeit, aber der Eindruck von ihr wird verblassen. Am besten ist es, wenn Du keinen Kontakt mehr zu ihr hast, dann gewöhnen sich nämlich die Gefühle schneller um und begreifen irgendwann, dass es sie nicht gibt, zumindest nicht für Dich.
Du stellst dich selbst schon wieder in Zweifel. Der Neue hat es vielleicht gut mit mir, er ist der Bessere. Nein, er tut mir jetzt schon leid.
Es kann aber sein, dass dieses Spiel jetzt anders verläuft. Dass nämlich er den Ton angibt und sie in die passive Rolle rutscht.
Ist aber egal, denn beides taugt nichts und hat mit einer harmonischen Beziehung auf Augenhöhe nichts zu tun.
Die Probleme, die sie hat und die sie benannt hat, wird sie weiterhin mit rumschleppen. Sie werden vielleicht einige Zeit übertüncht und ausgeblendet, weil alles neu und spannend ist. Aber sie werden wieder kommen, weil sie nichts aufarbeitet, sich nicht mit sich befasst. Ihre Therapie ist, dass sie von einem zum Anderen hoppelt.

Ganz echt, das ist nichts für Dich.Mich kotzt es an, wenn Menschen, die Du noch nicht kennst, sofort mit ihren ach so wichtigen Problemen ankommen. Dann weißt Du nämlich schon, dass Du allenfalls als seelischer Mülleimer oder Kompensator benützt wirst und sie sich vor allem ausschließlich um sich drehen.
Schau sie doch an! Glaubst Du, sie hat jemals einen Gedanken daran verschwendet, wie es Dir damit geht? Nein, sch...egal!

Glaub mir, diese Menschen sehen sich als Zentralgestirn des Universums und alle anderen kreisen alsTrabanten außen herum, aber in gehörigem Abstand. Du doch auch, warst auch nur so ein unwichtiger Trabant für sie. Sie konzentriert sich ganz auf sich und ihre Belange und Du kannst zuschauen. Was glaubst Du ,wie anstrengend so was ist.
Bei dem Ex. von mir ging es auch nur immer um ihn. Heute fühlte er sich prächtig, morgen stand er wieder neben sich. Herrgott, wie oft habe ich blöde Kuh mir den Quatsch angehört. Hat er sich je dafür interessiert, wie es mir ging? Nein, das war unwichtig, denn es gab nur ihn für sich.

Der Neue wird gar nichts absahnen. Das wird wieder nichts und beim übernächsten auch nicht. Das Neue ist spannend, aber das nützt sich schnell ab und dann wird es unspannend so wie Du. Du bist für sie auch unspannend.

Konzentriere Dich auf Dich, lenk Dich auch mal ab und gehe weiter zum Therapeuten. Hör zu was er Dir zu sagen hat und denke darüber nach. Es geht um Dich und nicht um sie, vergiss das nicht. Die Frau hilft Dir nichts, der bist Du egal und sie hätte Dir auch nicht geholfen, weil Du nur die Fußmatte für sie gewesen wärst.
Werde Dir bewusst, dass Du mehr wert bist als so was.

Wer Dich nicht will, der braucht Dich nicht und den brauchst Du auch nicht. Wer weiß, wovor dich das Leben da bewahrt hat?

20.05.2022 15:49 • #45


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