Jetzt ist es passiert

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Es wird langsam, sehr langsam besser, mit vielen Einbrüchen und Rückfällen. Am WE war ich auf einem Fest mit solch dummbatzigen Gesprächen, dass die Sehnsucht nach ihm ganz heftig war und ich war den Tränen nahe, sah auf einmal wieder sein Gesicht.

Immer noch schaue ich jeden Morgen automatisch auf mein Handy nach einer Nachricht von ihm, obwohl ich weiß, dass keine mehr kommt.

Ich halte mich wacker, das Leben ist nicht schön und ich kämpfe mich durch jeden Tag, aber zumeist ist es irgendwie zu ertragen und abends helfe ich mit einem schönen Glas Wein oder 2 nach. Aber ich betrinke mich nicht.

Ich warte auf den Beginn meiner Psychotherapie. Das und die Zeit muss es bringen. Ich werde mich aus dieser Abhängigkeit befreien und sage mir immer wieder: Sei froh, dass er diesen Schritt getan hat und dich freigelassen hat, auch wenn es nur aus Eigennutz war. Wer weiß, ob ich es geschafft hätte.

Und ich sage mir auch: ich leide im Moment so, wie ich es jedenmal tat, wenn er sich wieder mal nicht meldete, nur dieses Mal ist ein Ende des Leidens in Sicht.

Das Problem ist nun auch, dem Leben wieder einen Sinn zu verleihen und etwas Schönes zu finden, wärmende Lichtpunkte. Die sind wahrscheinlich schon da, aber ich sehe sie nicht.

Und ich sollte sehr auf mich aufpassen, damit ich nicht wieder auf so einen windigen Großkotz reinfalle.

Ich würde mich trotzdem freuen, wenn mir jemand noch mal etwas schreibt.

LG Delilah
21.07.2014 14:13 •

A
Zitat von delilah:Ich halte mich wacker, das Leben ist nicht schön und ich kämpfe mich durch jeden Tag, aber zumeist ist es irgendwie zu ertragen und abends helfe ich mit einem schönen Glas Wein oder 2 nach. Aber ich betrinke mich nicht.

Das Problem ist nun auch, dem Leben wieder einen Sinn zu verleihen und etwas Schönes zu finden, wärmende Lichtpunkte. Die sind wahrscheinlich schon da, aber ich sehe sie nicht.
ja, diese lichtpunkte sind da, dafür bist du z.z. noch blind weil du ihn noch zu deinem unviversum machst und er hat sein licht für dich ausgeknipst.

er ist nur ein kleines licht auf dieser welt. ich war gerade in der mittagspause in der sonne, wow! total schön warm und viel licht, da konnte ich so richtig auftanken.

nur er ist nicht mehr für dich erreichbar, alles andere ist noch da, nutze es für dich, so kannst du wenigsten für einige momente aus der trauer und leere herauskommen.

der sinn des leben besteht für mich darin glücklich sein zu können, dazu brauche ich keinen anderen, deshalb sind sie dennoch genauso wichtig und können dieses glück verstärken.
vielleicht fällt dir ein neues hobby ein ? vielleicht möchtest du etwas für deine gesundheit tun, etwas, was dir auch spass macht, dich herausfordert ? oder einfach nur mal raus, an einen see oder zur wiese, in den wald. es gibt so viele möglichkeiten, du brauchst nicht in einem gefüllten futterhaus verhungern, dich nur motivieren etwas zu tun. tue es, dir zu liebe!
21.07.2014 15:00 •
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A
Jetzt ist es passiert
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Danke Alena,

für die Tipps. Bei mir ist es momentan leider so, dass ich Sonne und schönes Wetter nicht ertragen kann, die Helligkeit und das Sommerliche gehen mir auf den Zwirn. Mein Garten ist verwaist.

Heute Nacht hatte ich wieder schlimme Träume und heute morgen dachte ich einige Sekunden, dass ich es nicht aushalte und ihm sofort schreiben muss (wirklich nur Sekunden, dann wurde mir die Unsinnigkeit dieser Gedanken bewusst), der Impuls war wirklich stark, aber jetzt geht es schon besser.

Am wohlsten fühle ich mich abends, daher war ich gestern Abend in einem Biergarten und habe mich einigermaßen lebendig gefühlt unter all den Menschen. Es wird tatsächlich besser. Wenn ich an meinen Zustand von vor 6 Wochen denke, hat der Entzug Fortschritte gemacht. Das Leben geht tatsächlich weiter.

Und es ist nicht alles schlecht, der Rest meines Lebens ist noch da, ich muss es nur noch zusammensuchen und wieder wertschätzen, vor allem mich selbst ohne IHN.

Ich habe mir allerdings in den letzten Tagen etwas zusammengereimt, das mir wahrscheinlich gar nicht guttut, aber die Gedanken sind da: Ich stelle mir vor, dass er mich belogen hat und dass er gar nicht von seiner Frau erwischt worden ist, sondern mich einfach loswerden wollte und das als die beste Möglichkeit sah. Diese Vorstellung treibt mein Selbstwertgefühl absolut in den Keller.

Ein grauenhafter Gedanke, von dem ich mich lösen muss, ich weiß; denn es spielt keine Rolle, warum er mich verlassen hat. Es sind nur innerliche Klammerversuche und die Sucht, sich weiterhin mit ihm zu beschäftigen, ich muss mich davon lösen, nur wie?
24.07.2014 10:22 •

Gestern hatte ich ein Date mit einem Herrn, mit dem ich seit ca. 4 Wochen schriftlich kommuniziere, ein sehr liebenswerter und kultivierter Mensch, etwas älter als ich.

Leider kam während des - sehr angenehmen - Gespräches nicht das geringste Gefühl in mir auf, und mir wurde klar, dass ich ständig nur verglich.
Der Schmerz hat mich fast umgehauen, als ich erkannte, dass ich einfach nur M. suchte oder jemanden wie ihn und dass dieser Mensch, der vor mir sitzt, das nicht leisten kann und will und auch gar nicht auf meinen Sockel möchte.

Ich suchte das Gefühl, dass ich bei IHM hatte, diese Mischung aus Begehren, Sehnsucht, Liebesschmerz und Verlustangst, und mir wird klar, dass ich eine selbstzerstörerische Ader in mir habe, wenn ich mich nach solchen Gefühlen sehne.

Deshalb ist es wieder sehr schlimm heute. Und die Sache, über die ich mir in meinem letzten Beitrag Gedanken machte, beschäftigt mich immer stärker.

Eigentlich kann ich es nicht glauben, denn seine letzten Nachrichten beschrieben viele konkrete und ausführliche Einzelheiten, wie sie reagiert hat, wie er kämpft, was genau bei ihnen jetzt passiert und ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich das alles ausgedacht hat. Es wäre schlimm, wenn er mich so belogen hätte. Wie kann ich das nur herausfinden?

Gibt es hier vielleicht Liebhaber, die ihre Geliebte auf diese Weise entsorgt haben, wenn sie langweilig oder zu anhänglich wurde? Gibt es in diesem Forum Erfahrungen dazu?
25.07.2014 11:27 •

Tilmann
Zitat von delilah:Ich suchte das Gefühl, dass ich bei IHM hatte, diese Mischung aus Begehren, Sehnsucht, Liebesschmerz und Verlustangst, und mir wird klar, dass ich eine selbstzerstörerische Ader in mir habe, wenn ich mich nach solchen Gefühlen sehne.
Hallo Delilah, das ist der Stoff, aus dem Kitschromane und Soaps gemacht werden. Und das Typische an Soaps ist ja, dass es in jeder Folge das gleiche Spiel ist und man den Ausgang schon kennt.
Ich finde es aber gut, dass du so genau benennst, was deine Sehnsucht ausmacht. Man kann nur einen Feind besiegen, den man genau erkannt hat. Insofern hast du eine gute Chance.

Du weißt auch schon, dass dieses Brauchen aus der Kindheit kommt und wirst das hoffentlich in deiner PT klären können. Dazu ein kleines Zitat aus dem Buch Anleitung für die Meisterschaft im Leben von Ron Smothermon: Du kannst nicht lieben, was du brauchst. Kommentar überflüssig, oder?
In einem deiner Posts nennst du ihn ein Schwein, in einem anderen gibst du aber zu, dass du das alles selbst inszeniert hast. Das macht die erstere Behauptung natürlich überflüssig.
Du hast erkannt, dass du eine Dro. brauchst und deshalb aus Entzug bist. Da kann ich dir nur größte Tapferkeit und Durchhaltevermögen wünschen. Und lass dich von den Moralaposteln nicht beeindrucken, die hier nur schreiben wollen, was sie für Gutmenschen sind. Das hat noch nie jemanden geholfen.
25.07.2014 12:33 •

Hallo Tilmann,

rein rational kann ich gut durchschauen, was mit mir los ist, wenn auch die Kindheitssachen für mich noch im Dunklen liegen. Das hat leider keinen Einfluss auf meine Gefühle und heute war wieder so ein Tag................... an dem ich zwischen Sehnsucht, Hass und Wut hin und her gerissen wurde und im Büro wieder wenig auf die Reihe gebracht habe.

Was mir momentan auf den Nägeln brennt, ist der 2. Teil meines Beitrages, ob seine Methode des Entsorgens erlogen war und ob das eine gängige Masche ist, sich von lästigen Geliebten zu befreien.

Was meint ihr dazu?
25.07.2014 17:50 •

Liebe Delilah,
lass Dich von diesen negativen Grübeleien nicht vereinnahmen. Es sind Deine Gedanken, die Kabolz schlagen, Du pulst gedanklich jeden seiner Sätze in verschiedene Richtungen auseinander, um irgendwelche Hinweise auf was auch immer zu finden... BRINGT NICHTS - außer Schmerz und Unglück.
Nimm seine Worte so, wie sie waren und interpretiere nichts hin und her und hinein. Vielleicht hilft Dir eine Art Stopp-Funktion. Immer, wenn Deine Gedanken das Kreiseln anfangen, kneif Dich... oder sag Dir eine Art Mantra auf: Ich bin gut so wie ich bin. Ich mag mich so wie ich bin... Also irgendwas zur Ablenkung.
Ich weiß eben nicht, ob Du es schon mal erwähnt hattest oder ob es Dir hier vorgeschlagen wurde, aber z. B. Tagebuch schreiben hat mir jedenfalls recht gute Dienste geleistet.
Es ist ein Auf und Ab. Lass Dich nicht von den verflixten Abs runterziehen. Konzentriere Dich auf Dein eigenes Leben, Dein Umfeld, Deine Hobbies.
Kopf hoch!
25.07.2014 18:32 •

Tilmann
Zitat von delilah:Was mir momentan auf den Nägeln brennt, ist der 2. Teil meines Beitrages, ob seine Methode des Entsorgens erlogen war und ob das eine gängige Masche ist, sich von lästigen Geliebten zu befreien.
Ungezwungen hat völlig Recht: Das ist völlig egal, ob es Masche oder sonstwas war. Es ist Fakt, dass du ihn nicht mehr haben kannst.
Vor einigen Jahren las (und postete) ich in einem Forum, das nur für Dreiecksbeziehungen da war. Da gab es solche Fälle wie deiner zu hunderten - ohne Übertreibung, Und in über 95% der Fälle war es so, dass der Mann die Affäre zugunsten seiner Ehe fallen ließ. Scheint ein Naturgesetz zu sein.
Und ich kann dir etwas aus meinem eigenen Leben berichten: Ich war auch einmal die Affäre einer verheirateten Frau, so ca. zweieinhalb Jahre lang, das noch über eine Entfernung von 700 km. Aber es wurde ganz und gar mit offenen Karten gespielt. Sie hat mir von Anfang an gesagt, dass sie ihren Mann liebt und auch mit ihm zusammen bleiben will. Das habe ich akzeptiert,nicht nur mit dem Mund, sondern wirklich, und auf der Basis konnte es funktionieren. Der Mann wusste es auch. Da war nichts schräg - und keine falschen Versprechungen.
Eine Affäre zu sein muss man als solches annehmen, man kann nicht Affäre sein und den Status des eigentlichen Ehepartners einnehmen wollen. Das muss schief gehen.
25.07.2014 21:41 •

Liebe Ungezwungen, lieber Tilmann,

ihr habt Recht. Was ich mir da angefangen habe, führt nur zu weiteren Schmerzen und nicht voran.

Ich glaube, dass es so war, wie er gesagt hat. Im Übrigen hat er auch seit Beginn unserer Affäre klargestellt, dass eine Trennung von seiner Frau für ihn niemals in Frage kommt und dabei ist er auch immer geblieben. Und damit hatte ich mich auch abgefunden, ich wusste es die ganze Zeit.

Aber Affären fliegen nun mal oft auf, und das ist die nüchterne Wahrheit und der Lauf der Dinge, danke Tilman, dass du mich darin bestätigst.

Ich glaube ihm, dass er mich auf seine Weise wohl geliebt hat, aber dass ich für ihn nur das I-Tüpfelchen auf seinem Leben war und er für mich die Lebensgrundlage, weil ich so verzweifelt einen Halt gesucht hatte in meiner unglücklichen Ehe und auch nach der Trennung von meinem Exmann. Ich habe einfach auf Sand gebaut.

Im Grunde genommen habe ich ihm nichts vorzuwerfen, er hat mich immer sehr bewusst auf Abstand gehalten, was mich aber umso mehr gereizt hat. Vielleicht gehört das auch zu meiner selbstschädigenden Ader, dass ich mich darauf eingelassen habe, obwohl nie Hoffnung bestanden hat, dass er mich wie eine Partnerin behandelt. Hat er auch nie, warum auch.

Eigentlich ist alles klar, nur braucht mein Herz und meine Seele noch sehr, sehr lange, um diese Enttäuschung zu verkraften.

Ich wünsche euch ein schönes WE, eben war ich draußen und habe im Garten gearbeitet und da konnte ich ihn völlig vergessen. Zwar nur für eine Stunde, aber immerhin.






Liebe Ungezwungen, lieber Tilmann,

ihr habt Recht. Was ich mir da angefangen habe, führt nur zu weiteren Schmerzen und nicht voran.

Ich glaube, dass es so war, wie er gesagt hat. Im Übrigen hat er auch seit Beginn unserer Affäre klargestellt, dass eine Trennung von seiner Frau für ihn niemals in Frage kommt und dabei ist er auch immer geblieben. Und damit hatte ich mich auch abgefunden, ich wusste es die ganze Zeit.

Aber Affären fliegen nun mal oft auf, und das ist die nüchterne Wahrheit und der Lauf der Dinge, danke Tilman, dass du mich darin bestätigst.

Ich glaube ihm, dass er mich auf seine Weise wohl geliebt hat, aber dass ich für ihn nur das I-Tüpfelchen auf seinem Leben war und er für mich die Lebensgrundlage, weil ich so verzweifelt einen Halt gesucht hatte in meiner unglücklichen Ehe und auch nach der Trennung von meinem Exmann. Ich habe einfach auf Sand gebaut.

Im Grunde genommen habe ich ihm nichts vorzuwerfen, er hat mich immer sehr bewusst auf Abstand gehalten, was mich aber umso mehr gereizt hat. Vielleicht gehört das auch zu meiner selbstschädigenden Ader, dass ich mich darauf eingelassen habe, obwohl nie Hoffnung bestanden hat, dass er mich wie eine Partnerin behandelt. Hat er auch nie, warum auch.

Eigentlich ist alles klar, nur braucht mein Herz und meine Seele noch sehr, sehr lange, um diese Enttäuschung zu verkraften.

Ich wünsche euch ein schönes WE, eben war ich draußen und habe im Garten gearbeitet und da konnte ich ihn völlig vergessen. Zwar nur für eine Stunde, aber immerhin.
26.07.2014 14:02 •

Heute morgen wieder von ihm geträumt und als ich aufwachte, dachte ich, ich muss ihn jetzt sofort anrufen.

Wenn ich eines lernen muss, dann ist es das Loslassen. Das fiel mir schon immer sehr, sehr schwer und schürt tiefe Ängste. Ich denke immer, wenn wieder und wieder Menschen von mir weggehen, irgendwann ist einfach niemand mehr da und ich bin ganz allein.

Dabei besteht das Leben aus Veränderungen und somit auch aus vielen Abschieden.

Es fällt mir so schwer, zu akzeptieren, dass er mich aus seinem Leben gestrichen hat, so dass ich es heute morgen wieder mal nicht glauben konnte.

Ich habe gestern auch den Fehler gemacht, meinen Email Account bereinigen zu wollen, spams wegzulöschen und alles unwichtige und dann stieß ich auf seine mails, die letzten sind ja nun schon 2 Monate alt. Und ich las einige. Auf einmal waren wir uns wieder so nahe, ich spürte ihn geradezu.

Es sind bestimmt einige tausend mails, die wir uns geschrieben haben. Ich bringe es nicht fertig, sie zu löschen.
30.07.2014 09:14 •

groupie
Hi Delilah,

ich bringe es nicht fertig, diesen thread vollständig zu lesen.
Habe schon von der ersten Seite einen Kloß im Hals und Atemprobleme.

Erinnerst Du Dich an mich?
ich war 2xGeliebte, drehte mit beiden mehr als eine Runde.

Wenn du diesmal auch nur halbwegs drüber hinweg kommst,
dann lass Dich nie mehr auf ihn ein.
Es ist nämlich eine Abwärtsspirale und wird immer schlimmer.

Ich denke, Du bist noch jung und kannst danach versuchen,
ganz andere Arten von Männern kennen zu lernen.
Nicht solche Alphatierchen.
Du bist selber groß und kannst Sicherheit in Dir selbst finden.
Das macht wirklich Spass und ist ein sehr schönes Gefühl.

Ich fand Selbstsicherheit durch Sport.
Und - es klingt verrückt -
manchmal spüre ich ein inneres Gleichgewicht,
ich glaube, das kommt vom Yoga!

Ich darf aber so verrückte Sachen machen und sagen wie ich will,
denn ich bin Single.

Du siehst, das Singledasein hat Vorteile.

Wir brauchen keinen Beschützer,
denn wir sind groß und leben in einem Rechtsstaat.
30.07.2014 09:46 •

Hallo liebe Groupie,

ich lese immer gerne deine Beiträge und auch dieser war sehr hilfreich. Ich brauche immer wieder Bestätigung, dass dieses „Ende“ das Beste war, was mir passieren konnte. Vielleicht wäre ich wirklich nicht mehr rausgekommen aus dieser Abhängigkeit.

Ich wünschte, ich hätte jeden Morgen beim Aufwachen einen lieben Menschen an meinem Bett sitzen, der mir das einbleut, am besten auch noch mittags und abends.

Denn das Aufwachen ist immer das schlimmste, erst ist alles ganz friedlich und dann schlägt die Bombe ein: Er ist weg und kommt nie wieder.

Dann muss ich mich erstmal sortieren, bevor ich den Tag beginnen kann.

Aber heute habe ich einen Durchbruch errungen: Ein Prokjekt, dass seit ca. 8 Wochen (dem „Ende“) brach gelegen hatte, weil ich keine Kraft dafür hatte, habe ich heute auf den Weg gebracht und habe viel geschafft. Ich bin jetzt richtig ein bisschen stolz auf mich wie du schreibst, wurde mir klar, dass ich groß bin und was kann!

Wenn ich bedenke, dass ich vor ca. einer Woche um diese Zeit die Rolläden runterließ und mich mit dunkler Sonnenbrille vors TV setzte, um die strahlende Sonne und die glücklichen Menschen nicht sehen zu müssen……

Aber auch das war gut und hat gutgetan, dieses hemmungslose Ausleben der Gefühle, das Weinen, die Verzweiflung, das Glas Wein zuviel…… Das alles hat seine Berechtigung und ich habe es mir einfach mal erlaubt. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und irgendwie hat es geholfen, sich mal völlig gehenzulassen.

Am Ende ging ich mir selbst so auf den Wecker, dass der Schmerz fast weg war und ich einschlafen konnte.

Ich habe mal gelesen, dass man in solchen schlimmen Zeiten jeden Tag zu einer festgelegten Zeit 30 Minuten am Stück seinen Gefühlen hemmungslos nachgeben soll, weinen, die schlimmsten Gedanken denken, die schlimmsten Sehnsüchte fühlen. Danach geht es einem zwangsläufig besser.

Vielleicht probiere ich es mal aus.

Mir geht es immer noch lange nicht gut, aber es gibt längere Zeitspannen, an denen ich mich „normal“ , irgendwie unbelastet fühle, ein schönes Gefühl.

An alle zarten Seelen da draußen:

ES WIRD BESSER!
30.07.2014 17:05 •
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groupie
Liebe Delilah,
danke für Deine liebe Antwort.

Dieses Horrorgefühl nach dem Aufwachen kenne ich auch.
Es war so schlimm, dass ich gar nicht einschlafen mochte.

Heute schlafe ich wieder soo gerne
und wache gerne auf und sehe einem spannenden Tag entgegen.

Ich hab hier im Forum so liebe Menschen kennen gelernt,
die ich sicher ohne meinen Liebeskummer nie getroffen hätte.

Natürlich hab ich auch posts von den weniger lieben Menschen gelesen.
Das hat mich schwer geschockt.
Aber auch gelehrt, wie ich mit solchen Menschen umzugehen jabe,
wenn sie mir im wirklichen Leben begegnen:
wenns geht ignorieren und aus dem Leben entfernen.
Ein bisschen so, wie wir es auch mit dem geliebten X machen müssen.
Der tut uns nämlich genauso wenig gut.

Schön, dass Du einen guten Tag hattest.
Davon kommen noch ganz viele.
30.07.2014 19:55 •

Hallo Groupie und ihr anderen Lieben!

Ich war für ein paar Tage bei einer Freundin und war super abgelenkt. Nun bin ich wieder hier und das Leid fällt mir in die Schuhe.

Mir fällt auf, dass ich immer, wenn es mir schlecht geht, mich in der Vergangenheit befinde, sei es bei M. oder bei meinem Ex-Mann und immer habe ich das gleiche Gefühl der Verlorenheit und Verzweiflung.

Ich möchte in der Gegenwart sein, denn im Hier und Jetzt wäre ich unbelastet. Ich bin es aber oft nicht, sondern drifte ab in eine dumpfe Wolke aus gleichmäßigem Schmerz, der mich einhüllt und auch lähmt.

Wieder einmal sitze ich im Büro und bringe nichts zustande. Dafür habe ich aber die letzten Tage sehr viel für mich selbst getan. Schön shoppen und Essen mit meiner Freundin gewesen, zur Kosmetikerin gegangen und zum Friseur, mich gepflegt und einen neuen TV gekauft. Das war einfach fällig und irgendwie gönne ich mir das.

Mit dem Mann, mit dem ich mich neulich traf, schreibe ich immer noch, die Korrespondenz ist ganz angenehm, und interessant, er ist weitgereist, erfolgreich und sehr gebildet. er will mich unbedingt wiedersehen, aber ich kann und will nicht. Er übt keinen ero. Reiz auf mich aus, sondern ist eher ältlich und kann mit M. einfach nicht mithalten. Noch immer vergleiche ich.

Heute werde ich ihm das sagen, es ist schwer, weil ich so dankbar war, dass sich überhaupt jemand interessiert für mich. Aber innerlich sträubt sich in mir alles gegen ihn.

Ich bin wohl noch nicht so weit. Die Gedanken an M. sind immer noch zu stark. Es sind aber erst 8 Wochen her, also wenn man sagt, für jedes Jahr 1 Monat, dann habe ich noch 4 schwere Wochen vor mir.

Liebe Grüße

delilah
05.08.2014 13:20 •

groupie
Hi Delilah,
schön wieder von Dir zu hören.
Ich versprech dir: es geht auch ohne Mann.
Sogar ohne shoppen.
Dieses Hängen in der Vergangenheit kenne ich.
Hab gerade wieder so ne Phase, weil eine Freundin von mir sich gerade nach fast 3 Jahren von einem Mann getrennt hat.
Die ganze Traurigkeit meiner eigenen Trennung kommt hoch.
Viel Trauer ist es aber nicht, denn mein Schätzchen ist kein so großer Verlust.
Und das ist Deiner auch nicht.
Also betrrauer ihn schön
und dann kommen wieder andere Zeiten.
Ganz entspannt im Hier und Jetzt
-oder im Freibad.

Übrigens - seit ich einige meiner (und seiner) Freunde eingeweiht habe,
was er für ne null ist,
habe ich weniger Schlafstörungen.

Geheimnisse belasten mich nun mal.
... und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen ...
Johannesevangelium
05.08.2014 13:28 •
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