Kann Affäre meines Mannes nicht verarbeiten

Ist ja schön und gut, dass der Mann von Elisa jetzt wieder zur Tagesordnung übergeht und noch ne kleine Schippe drauflegt indem er sie mehr hofiert als sonst oder vielleicht sogar wie früher.
Am besten gefällt mir jedoch der Kommentar, dass er zu keiner Zeit beabsichtigt hat Elisa zu verlassen
Wenn mein Mann mir sowas um die Ohren gehauen hätte, wäre ich binnen Sekunden in Sarkasmus verfallen und hätte ihm gesagt wie löblich das doch von ihm ist und ob ich ihm dafür nen Dankbarkeitsorden verleihen soll! Sorry, aber da wäre ich untenrum direkt wieder zugewachsen bei so einer Ansage !
Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass es das ist was Elisa eigentlich möchte bzw. das für ihren ganz persönlichen Heilungsprozess ausreichen würde.
Denn wenn man einen Menschen nur umgarnt, damit dieser sich wieder in den Griff bekommt und endlich Ruhe gibt, dann ist das für mich nichts weiter als eine bewusst gewählte Methode um von unangenehmen und tatsächlich intimen Gesprächen abzulenken!
Echtes Mitgefühl für den Schmerz eines Anderen, zeigt sich für mich nicht nur darin indem ich ihn stumm in den Arm nehme oder ihm das Händchen tätschle .....und schon gar nicht wenn ich genervt auf seine innerliche Zerrissenheit, die sich in seiner Stimmung widerspiegelt reagiere!
Zu sehen WO man tatsächlich steht, geht eben nur dann wenn man authentisch ist.
Und wer sich die Authentizität seines Partners wünscht, der muss diese dann auch aushalten können. Der Mann von Elisa kann es offenbar nicht!

Das Problem ist ja, Elisa schrieb, dieser Seitensprung passierte vor einem Jahr. Sie waren schon bei der Eheberatung und sie bekommt den Betrug nach wie vor nicht aufgearbeitet. Es ist meiner Meinung nach nicht Aufgabe des Betrogenen, Vertrauen wieder herzustellen. Da müssen beide dran arbeiten. Mich würde interessieren, womit die TE direkt ein Problem hat.
Die Tatsache, dass diese Betrug stattgefunden hat, die Angst davor, das es wieder passieren könnte oder die Ungewissheit, dass der Kontakt wirklich vollständig beendet wurde? Oder vielleicht etwas ganz anderes?

Zitat von Sorgild:

Die Tatsache, dass diese Betrug stattgefunden hat, die Angst davor, das es wieder passieren könnte oder die Ungewissheit, dass der Kontakt wirklich vollständig beendet wurde? Oder vielleicht etwas ganz anderes?

ich denke, dass die Schwere dieser Verletzung so tief ist, dass TE diese Fragen gar nicht klar beantworten kann. Es ist letztendlich ein massiver Vertrauensbruch in einer Beziehung und es ist eine Herkulesaufgabe, dies zu überwinden. Und ich sehe da auch den Verursacher in Bringschuld, nicht TE. Sie hat sich das ja nich ausgesucht, sondern ist Opfer davon.

Für mich liest es sich so,daß ihr Mann mauert und sie bemerkt,daß er keine bis zu wenig Verantwortung übernimmt. Wer seinen betrogenen Partner so im Regem stehen lässt braucht sich nicht wundern.
Übrigens,die Reha-Affäre des Mannes meiner Mutter ging bis zu seinem Tod 10 Jahre lang.In dieser Zeit heiratete er meine Mama. Also nicht immer kann man es als Ausrutscher abtun die mit Sicherheit nicht weniger eine Beziehung belasten kann

Zitat von MissLilly:

Und wer sich die Authentizität seines Partners wünscht, der muss diese dann auch aushalten können. Der Mann von Elisa kann es offenbar nicht!

Das machst du wo ran fest ?

Ist auch immer einfach gesagt, wenn man selbst nicht drin steckt.
Da sollte man schon beide Seiten sehen.

Weisst du oder wir alle hier, wieviele unzählige Stunden an Gespräche es gab ?

Wieviele Monate täglich reden , darüber, sollen es denn sein ?

Irgendwann kann man es auch tot reden.

Da spreche ich aus Erfahrung.

Es geht ihr doch lediglich darum, dass sie für sich noch nicht klar ist, dass alles abschliessen zu können.
Das liest man doch in jedem ihrer Post.

Sie steckt mitten in diesem Prozess, den ich sehr gut nachempfinden kann.

Es dauert, so lange wie es dauert.
Und eine Trennung, ist hier nach wie vor , nicht das Lösungsprinzip.

Ihren Mann jetzt auseinander zu nehmen, weil er jetzt was so oder so gesagt hat, wozu ?

Im übrigen hat mir mein Mann auch gesagt, er hätte sich nie von mir getrennt.
Was ist daran jetzt bitte schlimm? An dieser Aussage ?
Man kann auch mehr daraus machen, wenn man nur gut genug sucht.

Isely,ich finde es vorsichtig gönnerhaft ausgedrückt, wenn der Betrüger zu mir sagen würde: Ich hätte mich eh nicht von dir getrennt!
Der Betrogene entscheidet ob er oder sie die Beziehung weiter führen will. Und der Betrüger muss diese akzeptieren.
Er kann sich wünschen und hoffen,dass der betrogene Partner ihm eine Chance gibt.

Absolut richtig. Als Betrogene so einen Vertrauensbruch zu überwinden ist wirklich eine Herkulesaufgabe und eigentlich haben die beiden dahingehend schon die richtigen Schritte eingeleitet und eine Eheberatung aufgesucht. Nur hatte die nicht den gewünschten Erfolg. Ich denke aber, nach einem Jahr müsste der aber mal so langsam in Fahrt kommen, denn die TE quält sich ja nach wie vor mit den Fakten herum.
Vielleicht würde es helfen, wenn Elisa noch einmal unabhänig von ihrem Mann einen Therapeuten aufsucht, der mit ihr gemeinsam ihre Ängste und Zweifel thematisiert, damit diese Frage von mir wenigstens mal etwas eingekreist werden kann?

Ich frage mal geradeheraus, was kann oder sollte ER noch tun?
Was brauchst du von ihm ?

Zitat von Butterblume63:

Übrigens,die Reha-Affäre des Mannes meiner Mutter ging bis zu seinem Tod 10 Jahre lang.In dieser Zeit heiratete er meine Mama. Also nicht immer kann man es als Ausrutscher abtun die mit Sicherheit nicht weniger eine Beziehung belasten kann

Absolut. Ich würde ein Techtelmechtel auf Reha oder im Urlaub auch nicht wirklich als eine Affäre bezeichnen. Allerdings kann sich eine Affäre daraus entwickeln. Affären sind für mich Zweitbeziehungen, die heimlich parallel zur Hauptbeziehung geführt werden. Das heißt, der Betrüger pendelt eine Weile zwischen Ehefrau und Geliebten hin und her und betrügt dabei fortlaufend. So war das hier aber nicht. Auch wenn ich damit den Betrug keinesfalls herabsetzen möchte. Es hilft ungemein, wenn der Betrogene sich zumindest absolut sicher sein kann, dass der Kontakt zu Gegenseite mit Beendigung der Reha eingestellt wurde. Dann kann man es tatsächlich als eine Art einmaligen Ausrutscher ansehen, den man mit genügend Zeit wohl doch besser verarbeitet kriegt, als wenn da ewig lang ständig betrogen und belogen wurde und das jeden Tag.

Zitat von Isely:

Ich frage mal geradeheraus, was kann oder sollte ER noch tun? Was brauchst du von ihm ?

Ich würde sagen, eine betrogene Frau möchte die selbe Leidenschaft mit ihrem Mann erleben, die er mit seiner Affäre hatte.

Daß ist der Knackpunkt. Das Kopfkino.
Vor der Reha war alles eingeschlafen, dort benimmt er sich wie in jungen Jahren.

@Sorgild das klappt nur, wenn der Mann mit der Frau das selbe tut, wie sie es auf den Bildern gesehen hat.
Wenn der S. und die Leidenschaft aber bereits lange zuvor zu Hause eingeschlafen ist, sich nichts tut...
Dann bleibt dieses Kopfkino bis zum bitteren Ende.

Zitat von Sorgild:

Dann kann man es tatsächlich als eine Art einmaligen Ausrutscher ansehen, den man mit genügend Zeit wohl doch besser verarbeitet kriegt, als wenn da ewig lang ständig betrogen und belogen wurde und das jeden Tag

Ich weiß nicht. Viel wichtiger als die Dauer einer Affäre empfinde ich die Beweggründe. Hier war es die Gelegenheit, das Wissen, wahrscheinlich nicht aufzufliegen, und einfach mal was Neues erleben. Das scheint nicht aus einer inneren Verzweiflung oder Zerrissenheit passiert zu sein. Da hätte ich wahrscheinlich auch so meine Probleme damit. Warum sollte er es bei einer nächsten sich bietenden Gelegenheit nicht wieder tun?
Wenn die Gründe für eine Affäre nicht klar sind, man an den Ursachen nichts ändern kann, woher soll man als Betrogene die Gewissheit nehmen, dass es nicht wieder passiert?
Das wäre hier, glaube ich, mein Problem.
Und die Tatsache, dass er Bilder von ihr aufgehoben hat, hat für mich so ein Beigeschmack von Trophäensammlung.

Zitat von Isely:

Im übrigen hat mir mein Mann auch gesagt, er hätte sich nie von mir getrennt.

Das hat meiner auch gesagt. Aber ist ja auch eigentlich klar, denn wenn er sich hätte trennen wollen, hätte er es getan.
Fakt ist doch, eine Affäre gibt es nur, weil der gebundene Part sich eben nicht dazu entschließen kann, sich zu trennen - egal von wem.
Nach Bekanntwerden kann der Betrüger allerdings nur noch darum bitten, dass der Betrogene bei ihm bleibt. Die Entscheidung trifft dann der Betrogene.
Oder natürlich der Betrüger, wenn dieser nach Auffliegen nun seine Chance zum Absprung sieht.

Guten Morgen,
Danke euch allen für eure Einschätzungen.
Isely,
Ja, was brauche ich? Das weiß ich leider zur Zeit nicht. Bin da aber mit meiner Psychologin daran dies herauszufinden.
Wie lange sollen wir noch aufarbeiten und darüber reden.... wann ist es endlich gut...
Ich versuche nicht mehr darüber zu sprechen und mein Kopfkino auszuhalten oder mit positiven Gedanken zu ersetzen.
Ist nicht immer einfach...
tina1955,
Ich finde es sehr stark von dir, das du für dich eine so klare Entscheidung treffen konntest.
Bei mir ist es eher so ein Auf und Ab.
Habe Tage da kann ich gut damit umgehen aber auch Tage, wo ich in ein tiefes Loch falle.
Ich hoffe, das die guten Tage irgendwann überwiegen. Denn vergessen werde ich das nie mehr. Dies gehört jetzt zu meiner Lebensgeschichte dazu.

Sorglid,
Für mich ist es schon eine Affäre, da er mich ja 14 Tage betrogen hat. Er musste nur nicht pendeln, diese Schl...pe war ja vor Ort.
Der Körperkontakt ist sicher beendet. Aber ob sie noch Kontakt (Handy, email..) weiß ich halt nicht 100 Prozent. Er sagt er möchte keinen Kontakt und hat auch keinen.
Mein Vertrauen in ihm ist halt noch nicht wieder voll da.
Vielleicht brauche ich noch Zeit um hier heilen zu können.
Liebe Grüße
Elisa69

Zitat von Elisa69:

Mein Vertrauen in ihm ist halt noch nicht wieder voll da.
Vielleicht brauche ich noch Zeit um hier heilen zu können.

Was sagt dir dein Bauch? Liebst du ihn so sehr, dass du ihn weiterhin willst? Zeigt er dir seine Reue und Liebe so, dass dein Bauch und dein Herz sagen Ja, er meint es ernst?
Dein Kopf wird dich noch lange warnen, ihm nicht zu sehr zu vertrauen. Aber du solltest auch dein Herz und deinen Bauch befragen.
Ich erwische mich heute noch dabei, dass ich meinen Mann verliebt anschaue und denke Was habe ich für ein Glück, und dann kommt mein Kopf mit der Einschränkung bedenke, wozu dieser Mann in der Lage war.