Kann Affäre meines Mannes nicht verarbeiten

Zitat von Elisa69:

Ich möchte auch nicht nur der Schl.. pe die Verantwortung geben, doch hat sie schon ihren Anteil daran.

Welchen Ausdruck benutzt Du für Deinen fremdgegangenen EM?

Ich kann verstehen, dass Du sauer auf diese Frau bist. Aber mit solchen Ausdrücken erreichst Du gar nichts, sondern nur negative Emotionen in Dir selber.

Was fehlt Dir denn eigentlich noch zum Verzeihen ?

Zitat von Elisa69:

Und ich weiß nicht, was er ihr über unsere Ehe erzählt hat.

Nein? Hast Du ihn gefragt?

Wünscht du dir vielleicht insgeheim, du wärst auch so eine schamlose Verführerin? So deute ich jetzt mal deine Konzentration auf diese andere Frau.

Zitat von Offspring78:

Wünscht du dir vielleicht insgeheim, du wärst auch so eine schamlose Verführerin? So deute ich jetzt mal deine Konzentration auf diese andere ...

Da deutest du aber komplett daneben, sowas liegt mit fern, mich mit verheirateten Männern einzulassen.
Und ich sehe schon den Anteil meines Mannes an diesem Betrug. Ich wälze hier nicht die ganze Schuld an dieser Person ab.
Treue und Verlässlichkeit sind für mich in einer Partnerschaft sehr wichtig.
@ all
ich danke euch allen sehr für eure Einschätzungen. So kann ich meinen Blickwinkel vielleicht ändern und hoffe bald damit abschließen zu können.
Es hilft mir sehr, andere Geschichten zu erfahren und auch die verschiedenen Lösungen zu sehen.
Liebe Grüße
Elisa69

Zitat von Felica:

Nein? Hast Du ihn gefragt?

Diese Frage- und Antwort-Spiele habe ich alle zur genüge durch und kann das Verlangen danach sogar nach empfinden, aber mit dem Wissen von heute, würde ich da früher mal einen Punkt setzen.

Entweder hat er gar nichts dazu gesagt, oder die Ehe schön oder schlecht geredet.

Entweder hat er sich verliebt, ein bisschen geschwärmt oder sah es lediglich als Abenteuer.

Je nach meinen wechselden Gemütszuständen, hätte mich jede Antwort in immer wieder unterschiedliche Gedankenkarusselle befördert.

Ist es besser, er hätte sich verliebt? Dann hätte er wenigstens nicht die Ehe für nichts aufs Spiel gesetzt.

Oder hat er es lediglich als Abenteuer gesehen? Wenn er dafür die Ehe auf Spiel setzt, kann sie ihm ja nicht mehr viel bedeuten!

Und so geht das weiter mit der Spirale: hat er schlecht über die Ehe geredet? Oder hat er gesagt, er wäre glücklich?

Es gibt einfach keine Antwort, die in einer solchen Situation nicht weh tut. Entweder mache ich an diesen Vertrauensbruch und die Verletzung irgendwann einen Haken oder ich mache den Haken an die Ehe.

Zitat von Offspring78:

Wünscht du dir vielleicht insgeheim, du wärst auch so eine schamlose Verführerin? So deute ich jetzt mal deine Konzentration auf diese andere ...

Vielleicht hat sie ja all die letzten Jahre versucht ihren Gatten zu verführen, nur er wollte nicht?

Und wenn er sich stattdessen auf der Reha austobt, dann würde wohl jede Frau ausrasten und maßlos enttäuscht sein und zweifeln.

Zitat von tina1955:

Vielleicht hat sie ja all die letzten Jahre versucht ihren Gatten zu verführen, nur er wollte nicht?

Und wenn er sich stattdessen auf der Reha austobt, dann würde wohl jede Frau ausrasten und maßlos enttäuscht sein und zweifeln.

Vielleicht ist die Erde ja doch eine Scheibe?

Zitat von BernhardQXY:

Nein, so einfach ist das natürlich nicht, Die Realität ist wesentlich komplexer, denn es erklärt z.B. keine langjährigen Affären.

davon schrieb ich auch nicht. Ich schrieb von Kurzaffären, 2,3 Wochen so was.
Und genau um das geht es hier ja.
Um eine 2 Wöchige Affäre. Nicht eine in der monatelang betrogen wurde.

Zitat von Reality:

Ehrlich gesagt bewundere ich es sogar zutiefst, wenn man so etwas verzeihen kann. Wenn man sich das mit allen Einzelheiten vorstellt.. diese Bilder im Kopf? Was er alles mit ihr getrieben hat, wie toll sie sich dabei gefühlt und herzhaft gelacht haben und wie glücklich er mit ihr war, der Moment wo er in einer anderen als mir zum O kommt, wie sie Zukunftspläne schmieden, sich ihre LIEBE schwören, und so weiter,... das wäre für mich leider too much.

Frage mich immer wie du auf solch schmale Bretter kommst.
Wäre ER ja sooo glücklich mit seiner AF, dann wäre er ja bereit gewesen, sich zu trennen...
Also ich wüsste nicht warum ich dann in einer so lieblosen Ehe als WG bleiben sollte.
Also war es eben nicht die ach so tolle Frau.
Ich würde mich jedenfalls für einen so überragend tollen Mann trennen, habe ich sogar mal getan.

Wie gesagt, deine Argumente sind alle spekulativ, ... ich könnte nicht, ich würde nicht....
Wenig hilfreich - , würde, könnte, hätte...

Hätte, hätte Fahrradkette... .

Ich kenne ja nun beide Seiten: als mein Exmann mich betrog, war sofort (!) Schluss. Einfach, weil das irgendwie der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Und: er hatte unsere zweijährige Tochter mitgenommen, als er zu der Dame ging. Sie hat es im Grunde genommen aufgedeckt: Papa geht immer zu so einer Corinna. Aber die ist häßlich. Das Kind hatte also einen Gewissenskonflikt-da brauchte ich nicht weiter nachfragen. Er hat es dann sofort zugegeben und meinte, dass ich sagen soll, dass er mit ihr Schluss machen muss-dann macht er das. Ich habe stattdessen gesagt, dass er sofort gehen soll.
Das ist über 20 Jahre her, ich heiratete wieder, bekam noch ein Kind und nach Jahren kam die Gleichgültigkeit. Wenn ich meinen Mann bat, dass wir wieder mehr Zeit miteinander verbringen sollten, hatte er keine Lust. Wir gingen nur noch arbeiten, waren für die Kinder da, fuhren in den Urlaub und da machte auch jeder sein Ding. Unerträglich. Der Tiefpunkt war, als ich das alles weinend ansprach und er mich fragte, ob das meine Altweiberhormone sind. Da war Schluss.
Kurz danach traf ich meine erste große Liebe wieder und wir gingen eine Beziehung ein. Das Wesentliche, was ich hier schreiben will: ich habe so oft an meinen Mann gedacht, wenn ich bei dem Anderen war und mir gewünscht, dass er jetzt hier wäre. Was ich damit sagen will: es ist nicht gesagt, dass Dein Kopfkino stimmt. Es ist nicht gesagt, dass es toll und unbeschwert war. Es war ein Versuch, dem Leben noch etwas abzugewinnen und es ist schiefgegangen. Bei mir damals auch: mein Mann hat mir irgendwann ein Ultimatum gestellt und das ist jetzt 6 Jahre her-wir sind wieder glücklich. Wir haben uns ein Wochenende ausgeklinkt und sind nach Usedom gefahren und haben sehr viel geredet. Es gab viel mehr über unsere Ehe zu reden, als über diese Affäre. Das sollte bei Euch auch so sein, denn der Fokus sollte jetzt darauf liegen, warum das passiert ist. Dein verletztes Ego sollte jetzt mal in den Hintergrund treten.
Im Grunde genommen gehen nur zwei Wege:
1. Entweder entscheidest Du, dass Du das nicht verzeihen kannst und willst und beendest die Ehe.
2. Ihr arbeitet das auf und gebt der Ehe noch eine Chance. Beide (!) müssen dann an der Ehe arbeiten. Dazu gehört aber auch, dass Ihr aus der Opfer/Täter-Konstellation herauskommt, sonst ist keine Ehe auf Augenhöhe möglich.
Einen dritten Weg gibt es wahrscheinlich nicht.

Zitat von JessesMädchen:

Dazu gehört aber auch, dass Ihr aus der Opfer/Täter-Konstellation herauskommt, sonst ist keine Ehe auf Augenhöhe möglich.

Zu diesem Punkt habe ich eine Frage... Ich bin der Meinung (und mein Mann auch), dass wir eine Ehe auf Augenhöhe führen. Allerdings gibt es immer mal wieder Momente, wo wir über etwas reden, dass meinen Mann daran erinnert, was er mir/uns angetan hat und seine Augen füllen sich mit Tränen. Wir reden dann auch darüber, warum er jetzt weint, und ich versichere ihm, dass jetzt alles gut ist. Dennoch tut es ihm so leid, was er getan hat und es kommt in manchen Momenten über ihn.
Ich frage mich dann immer, ob das dann diese Täter/Opfer Konstellation ist. Er sieht das übrigens nicht so. Ich fühle mich auch nicht als Opfer.

@Trust_him : ich habe das auch immer noch: ich kann es manchmal nicht fassen, dass das passiert ist. Es tut mir so leid. Ich hätte in der Auszeit unserer Ehe auch nicht gleich ins nächste Bett wandern müssen-sondern auch mal einfach mit mir selbst ins Reine kommen können. Aber ich war zu verletzt und brauchte diesen Trost. Das war schwach. Mein Mann hat anders gehandelt.
Ich denke, dass man nicht in einer Täter/Opfer-Konstellation ist, wenn man nicht täglich Buße tun muss, weil das nun passiert ist. Ich kenne ein Paar, da ist er fremdgegangen und nach Auffliegen der Affäre hat sie ihm *verziehen*, das bedeutet in dem Falle, dass er nicht mal mehr zum Sport darf und das auch noch richtig findet. Es wird auch immer wieder vor Freunden thematisiert und sie findet es toll, von allen bemitleidet zu werden. Inzwischen nervt das alle nur noch.
Was mich aber immer noch umtreibt ist der Gedanke, dass mein Mann sich vielleicht auch mal in einer Situation befinden könnte, in der er schwach wird und dass er bei dem was ich mir damals geleistet habe, wahrscheinlich dann weniger Skrupel haben wird, seinerseits so eine Gelegenheit zu nutzen.
Selbst schuld-ich weiß.

Zitat von Trust_him:

Dennoch tut es ihm so leid, was er getan hat und es kommt in manchen Momenten über ihn.

Bei mir ist es einfach die Tatsache, dass ich es nicht rückgängig machen kann. Das ist ein Fakt, der mir persönlich die Kehle zuschnürt. Viele Fehler kann man ungeschehen machen. Diesen nicht. Es wird nicht mehr wie vorher, und das ist manchmal kaum auszuhalten