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Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

W
Zitat von DieSeherin:
du, wenn du jedesmal wie ein trotziges kleines kind mit dem fuß aufstampfst und sagst ich will nicht!, dann wird sich gar nichts ändern!

Wenn das der Eindruck ist, den ich vermittel, dann kann ich mich irgendwie ganz schlecht ausdrücken. Trotzig fühl ich mich wirklich nicht, nur resigniert.

Zitat von LikeTheStars21:
Was wäre denn etwas wert?

Ein Ziel. Eine Vorstellung, wie mein Leben weitergehen kann. Ich wollte immer gerne eine Familie. Dann wollte mein Ex keine Kinder und für mich war das ok, dann war er halt meine Familie. Das Leben in 2, 5, 10 Jahren war nicht durchgeplant, aber ich hatte Träume und Wünsche. Haus weiter herrichten, Reisen, irgendwann weniger arbeiten.
Wenn ich versuche mir vorzustellen, wie mein Leben irgendwie wieder gut sein könnte, dann eigentlich nur durch eine Kopie des Lebens vor der Trennung. Ich verliebe mich neu, wir kaufen ein Haus und stecken gemeinsam Geld und Energie in die gemeinsame Zukunft. Und da mein Verstand weiß, dass das so nicht passieren wird, kann ich nicht ohne Hoffnungslosigkeit an meine Zukunft denken.

24.05.2022 22:58 • #226


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Zitat von WeisseKatze:
Wenn ich versuche mir vorzustellen, wie mein Leben irgendwie wieder gut sein könnte, dann eigentlich nur durch eine Kopie des Lebens vor der Trennung.

Ich kann nachvollziehen, dass du und viele andere Menschen ein Lebenskonzept wie dieses - Partnerschaft, Haus, Hof, Kinder usw. - als erstrebenswert und wertig ansehen. Und stelle mir immer wieder die Frage, warum man für die eigene Wertigkeit, das eigene Glück solcher Äußerlichkeiten bedarf - und wenn, warum diese nur zu zweit "erarbeitet” werden können.
(Okay, Familie ist schwierig alleine, das ist klar.)

Bitte nicht missverstehen, wenn das ein Lebenskonzept ist, das einen glücklich macht, dann los.
Aber könnte es nicht ein Ziel sein, eine andere Vorstellung zu entwickeln, mal zu schauen, was in dir selbst steckt, wer blickt dir aus dem Spiegel entgegen, wo kannst DU aus dem Hier und Jetzt hingehen, auf deinem Weg. Vielleicht ganz ohne größeren Plan?

Ich finde, du darfst resigniert, trotzig, traurig, was auch immer sein. Schließlich ist es noch nicht lange her, dass deine Welt aus den Fugen geraten ist. Nimm dir die Zeit zu heilen und akzeptiere die Zwischenwelt erstmal, mir hilft das jedenfalls enorm. Aber vergiss nicht, ab und zu vorsichtig die schönen kleinen Dinge zu spüren.

Und hey, es kann alles jederzeit passieren, egal was dein Verstand (oder eher deine Traurigkeit) dir grade suggeriert. Ich habe auch erst vor kurzem erfahren, wie groß die Liebe sein kann. Ist zwar jetzt mein Forengrund, war aber trotzdem die wunderschönste Zeit ever. Auch das ist einfach "passiert.”

Wie ist es eigentlich im neuen Job?

26.05.2022 09:19 • x 1 #227


A


Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

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Zitat von LikeTheStars21:
Und stelle mir immer wieder die Frage, warum man für die eigene Wertigkeit, das eigene Glück solcher Äußerlichkeiten bedarf - und wenn, warum diese nur zu zweit erarbeitet” werden können.

Sind dann nicht irgendwie alles Äußerlichkeiten? Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich gerne alleine mit 40 Katzen wohnen will und mich das glücklich macht, dann sind das doch irgendwie auch Äußerlichkeiten. Mir geht es ja nicht um den Status Hausbesitzer, sondern das gemeinsame Projekt hat mich glücklich gemacht.
Zitat von LikeTheStars21:
Aber könnte es nicht ein Ziel sein, eine andere Vorstellung zu entwickeln, mal zu schauen, was in dir selbst steckt, wer blickt dir aus dem Spiegel entgegen, wo kannst DU aus dem Hier und Jetzt hingehen, auf deinem Weg. Vielleicht ganz ohne größeren Plan?

Ich empfinde es als sehr traurig, keinen Plan zu haben. Nur arbeiten zu gehen, um zu essen und zu wohnen. Und vielleicht könnte ich auch die Perspektive wechseln, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mich etwas anderes glücklich macht, als mit einem geliebten Menschen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Ob das jetzt ein Haus ist, ein Café, ein Wohnmobil. Ich bin auch alleine viel gereist, habe das genossen. Aber es ist alles kein Vergleich dazu, es zu teilen.
Ich habe letztes Jahr mit 2 Bekannten zusammengesessen, beide Single, kinderlos, Mitte 40. Die eine sagte, dass sie nicht mehr damit rechnet, dass sie nochmal einen Partner findet und ihr Leben eigentlich sinnlos ist. Sie macht viel alleine, aber richtig gut ist es nicht, wird es auch nicht werden. Theoretisch könnte sie sich das Leben nehmen. Die andere sagte, dass sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, wieder eine Beziehung zu haben. Ich hätte gerne etwas Aufbauendes gesagt, aber mir fiel nichts ein. Es gibt sicherlich Menschen, die andere erfüllende Ziele im Leben haben, aber für die überwältigende Mehrheit ist doch Liebe und Familie das Wichtigste im Leben.

Zitat von LikeTheStars21:
Wie ist es eigentlich im neuen Job?

Leider ein zusätzlicher Stressfaktor, da ich mir eigentlich einen neuen Job suchen müsste, aber keine Kraft habe. Und bevor es jemand auf meine negative Grundstimmung schiebt, dass ich den Job schrecklich finde: es ist eine wahnsinnige Fluktuation in der Firma, weil niemand bleiben will, das Arbeitsumfeld ist furchtbar. Mein Team besteht aus 6 Leuten, 3 haben etwa mit mir angefangen. Einer wurde abgemahnt und ist jetzt seit 10 Wochen wegen psychischer Probleme krank, eine wurde gerade mit sofortiger Freistellung gefeuert und eine ist jetzt seit 3 Wochen wegen Burn Out / Mobbing zu Hause. Ich bin als einzige übrig …

26.05.2022 15:02 • #228


L
Zitat von WeisseKatze:
Sind dann nicht irgendwie alles Äußerlichkeiten?

Da hast du nicht ganz unrecht, die Frage bleibt aber, ob wir diese unbedingt und ausschließlich mit einer zweiten Person genießen können.
Und auch, ob weder die Äußerlichkeiten noch der andere Mensch eine gewisse Leere in uns füllen können.
Was macht uns also wirklich glücklich, weil es uns erfüllt? Braucht es wirklich einen größeren Sinn oder reichen die kleinen Momente - ein warmer Sonnenstrahl, ein Konzert, eine Freundin treffen…?

Zitat von WeisseKatze:
Ich empfinde es als sehr traurig, keinen Plan zu haben.

Deswegen dachte ich, es könnte dir vielleicht gut tun, erstmal in mini Plänen zu denken. Doch eine Reise planen, wenn du das sonst gerne gemacht hast? Mal schauen, wie es sich anfühlt? Zulassen?

Zitat von WeisseKatze:
mit einem geliebten Menschen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.


Zitat von WeisseKatze:
ihr Leben eigentlich sinnlos ist. Sie macht viel alleine, aber richtig gut ist es nicht, wird es auch nicht werden.


Zitat von WeisseKatze:
für die überwältigende Mehrheit ist doch Liebe und Familie das Wichtigste im Leben.

Da weiß ich einfach nicht, wie schon gesagt, siehe auch oben zur Frage Leere füllen, ob es rein um eine Lebensform - in diesem Fall Partnerschaft/Familie - geht, die man betrauert, verloren oder erst gar nicht zu haben, oder tatsächlich um den einen geliebten Menschen, der gegangen ist.
Ist ja ein bisschen ähnlich, wie zum Beispiel nicht im Traumjob gelandet zu sein und die Megakarriere hinzulegen - aber dennoch zufrieden zu sein, weil die Kollegen großartig sind, man jeden Tag pünktlich gehen kann, sein Pensum selbst bestimmen.

Womit wir bei diesem Thema wären:
Zitat von WeisseKatze:
Und bevor es jemand auf meine negative Grundstimmung schiebt, dass ich den Job schrecklich finde

Manchmal kann sich das natürlich bedingen, liest sich aber nicht so.
Auch hier denke ich, mach kleine Schritte, denn ich verstehe, dass dir die Kraft fehlt. Eine Bewerbung pro Woche vielleicht? Hast du denn eine Idee, was du anderes machen könntest/wolltest?

28.05.2022 07:14 • #229


W
Zitat von LikeTheStars21:
die Frage bleibt aber, ob wir diese unbedingt und ausschließlich mit einer zweiten Person genießen können.

Die Äußerlichkeit ist doch hauptsächlich die zweite Person. Ich könnte mir wohl auch alleine ein Haus kaufen, es liegt hier nicht am Geld. Aber wer will das schon?

Zitat von LikeTheStars21:
Braucht es wirklich einen größeren Sinn oder reichen die kleinen Momente - ein warmer Sonnenstrahl, ein Konzert, eine Freundin treffen…?

Im Moment sind selbst die schönen Dinge schwierig, weil ich immer nur denke, dass es viel schöner wär, wenn er dabei wär oder ich ihm hinterher davon erzählen kann.

Zitat von LikeTheStars21:
Doch eine Reise planen, wenn du das sonst gerne gemacht hast? Mal schauen, wie es sich anfühlt? Zulassen?

Ich hab das ziemlich schnell gemacht, versucht eine Reise zu planen. Das ging irgendwie überhaupt nicht. Ich war dann ein Wochenende in einem Singlehotel, das war dann auch ok. Keine Pärchen beim Abendessen, nirgendwo.
Jetzt stehe ich wieder da. Ich musste Urlaub eintragen. Ich hab das geschoben, bis es nicht mehr ging. Jetzt hab ich im August eine Woche frei und im November zwei, die spätestmöglichen Termine. Und es versetzt mich regelrecht in Panik. Eine Woche zu Hause geht nicht, also nach Urlaub gucken. Es geht nicht, ich heul mir die Augen aus.

Zitat von LikeTheStars21:
Hast du denn eine Idee, was du anderes machen könntest/wolltest?

Hauptsache das Arbeitsumfeld ist gut. Ich wollte nie Karriere machen, ist mir nicht wichtig. Motiviert hat mich immer, dass ich ganz gerne ins Büro gegangen bin und dass mir das Gehalt mein Leben finanziert hat, das ich haben wollte. Die Motivation ist jetzt definitiv weg.

Ich hab mich vorgestern mit ein paar Leuten getroffen und war im Kino. Kaum geht das Licht aus, fließen die Tränen. Das ist keine gute Idee und reicht nicht als Ablenkung. Ich treffe gerade nur Fremde oder fast Fremde, die ich über das Internet neu kennenlerne. Meine Pärchen-Freunde ertrage ich einfach nicht.

28.05.2022 08:26 • #230


L
Zitat von WeisseKatze:
Die Äußerlichkeit ist doch hauptsächlich die zweite Person. Ich könnte mir wohl auch alleine ein Haus kaufen, es liegt hier nicht am Geld. Aber ...

Naja, ganz so weit würde ich dann auch nicht gehen, denn die Liebe ist ja keine Äußerlichkeit. Aber eventuell das, was wir in sie hinein projizieren, was sie alles erfüllen soll.

Oh - wären meine Lottozahlen mal richtig, hätte ich schon längst meinen eigenen Hof mit ganz vielen Tieren…

Zum Rest deines Beitrags - same here. All die guten Ratschläge helfen mir selber auch nicht, wahrscheinlich doch nur die Zeit, irgendwann, die Verletzung wird bleiben.
Beispiel Urlaub. Bin im Juli auf einem Konzert, wo wir zusammen hingefahren wären. Ich freu mich zwar wie ein Schnitzel darauf, aber gleichzeitig graut es mir vor dem emotionalen Einbruch, der kommen wird. Musik, die wir zusammen gehört haben (ich kann seit der Trennung gar keine mehr ab). Erinnerungen an alles mögliche.
Aber weil das eigentlich jeden Tag so ist, geht wohl nur die Akzeptanz der eigenen Gefühle. Trauer, Schmerzen, Liebe, Angst.

Ich vermute mal ganz arg, dass du dir wie ich in deinem Umfeld auch eine Art Fassade zugelegt hast. Funktionieren und so tun, als wäre alles nur halb so schlimm. Weil keiner mehr mit einem drüber reden mag. Ich hab mich, bis auf Familie, fast komplett zurückgezogen.

Warum hat es dich gestört, dass im Kino deine Tränen geflossen sind?

29.05.2022 10:56 • #231


W
Zitat von LikeTheStars21:
Beispiel Urlaub. Bin im Juli auf einem Konzert, wo wir zusammen hingefahren wären.

Ich gehe im Juli auch auf ein Konzert. Da wollte ich zwar nicht mit meinem Ex hin, aber wir waren auf so vielen Konzerten zusammen, dass mich eh alles an ihn erinnern wird. Ich gehe mit einem Freund, bin aber kurz davor alles abzusagen. Als ich gebucht habe, dachte ich, dass ich dann schon viel weiter wäre.

Zitat von LikeTheStars21:
Musik, die wir zusammen gehört haben (ich kann seit der Trennung gar keine mehr ab).

Ich kann auch keine Musik mehr hören, gar keine. Bin auf Hörbücher umgestiegen.

Zitat von LikeTheStars21:
Ich vermute mal ganz arg, dass du dir wie ich in deinem Umfeld auch eine Art Fassade zugelegt hast. Funktionieren und so tun, als wäre alles nur halb so schlimm. Weil keiner mehr mit einem drüber reden mag. Ich hab mich, bis auf Familie, fast komplett zurückgezogen.

Ja, so ist das, genau so. Entweder ich melde mich gar nicht oder ich erzähle beiläufig von den Hard Facts: Job, Wohnung, Katzen, Ehrenamt. Und dann lass ich mir sagen, dass es die anderen freut, wie gut ich alles hinbekomme und wie stark ich doch wäre. Und dann hab ich noch weniger Lust, mich mit irgendwem zu unterhalten.

Zitat von LikeTheStars21:
Warum hat es dich gestört, dass im Kino deine Tränen geflossen sind?

Weil ich mich ja verabredet habe, um mich abzulenken, um nicht alleine zu Hause zu hocken und zu heulen. Das ständige Weinen ist sowieso so belastend. Ich weine im auf der Straße, im Auto, im Bus, im Büro und hoffe immer nur, dass mich niemand darauf anspricht.

29.05.2022 11:23 • #232


L
Zitat von WeisseKatze:
Als ich gebucht habe, dachte ich, dass ich dann schon viel weiter wäre.

Ich musste grade schmunzeln, weil ich auch ständig dachte, dann und dann wäre ich schon viel weiter…
So schwer es vielleicht wird, ich habe mir trotzdem vorgenommen hinzufahren und alles mitzunehmen, was da so hochkommt. Wenn ich nämlich eins in meinem langen Leben gelernt habe, dass ich nur ich bin, wenn ich meine Gefühle lebe und mich meinen Ängsten stelle.
Aber frag mich danach wieder, wenn ich ein heulendes Elend bin…

Zitat von WeisseKatze:
Bin auf Hörbücher umgestiegen.

Und dann sag nochmal einer, Musik hilft. Beruhigend, dass ich da nicht alleine bin.
Ich glaube, Hörbücher sollte ich auch mal probieren. Mir gehen nämlich allmählich die Filme und Serien aus, wobei ich auch die visuelle Fantasiewelt brauche.

Zitat von WeisseKatze:
dann lass ich mir sagen, dass es die anderen freut, wie gut ich alles hinbekomme und wie stark ich doch wäre. Und dann hab ich noch weniger Lust, mich mit irgendwem zu unterhalten.

Das kommt mir sowas von bekannt vor, nur noch oberflächlicher Smalltalk, was einen selber betrifft. Meine Mom hat grad erst zu mir gesagt, du schaust viel besser aus, geht dir wieder gut, gell? Ich hätte am liebsten rausgeschrieen, dass sie ja keine Ahnung hat, wie tief das schwarze Loch in mir ist. Sieht sie die Trauerfalten in meinem Gesicht nicht, dass ich inzwischen so alt ausschaue, wie ich bin? Und sie war die, die am längsten zugehört hat.
Warum verstecken wir uns so?

Zitat von WeisseKatze:
Ich weine im auf der Straße, im Auto, im Bus, im Büro und hoffe immer nur, dass mich niemand darauf anspricht.

Hm, gerade im Büro, wo wir einen recht engen privateren Kontakt haben, habe ich mir immer gewünscht, dass mal jemand meine Tränen sieht und meine Verzweiflung spürt (außer Forengrund) und mich in den Arm nimmt.
Wieso möchtest du nicht angesprochen werden?

29.05.2022 12:14 • #233


W
Zitat von LikeTheStars21:
Ich glaube, Hörbücher sollte ich auch mal probieren. Mir gehen nämlich allmählich die Filme und Serien aus, wobei ich auch die visuelle Fantasiewelt brauche.

Ich höre die Hörbücher bei Autofahren und Spazierengehen, also wenn Lesen oder Filme nicht möglich sind.

Zitat von LikeTheStars21:
Meine Mom hat grad erst zu mir gesagt, du schaust viel besser aus, geht dir wieder gut, gell? Ich hätte am liebsten rausgeschrieen, dass sie ja keine Ahnung hat, wie tief das schwarze Loch in mir ist.

Das passiert mir auch. Mir wurde sogar schon gesagt, dass es doch ein gutes Zeichen ist, dass ich zugenommen habe und mir das Essen schmeckt. Dabei koche ich einfach nicht, sondern ernähre mich von Fertiggerichten und mache keinen Sport.
Oder die Kollegen, die mich darauf ansprechen, dass ich als einzige der vier neuen Kollegen noch da bin, weil ich ja stärker bin uns nicht so empfindlich … Ich habe einfach nur noch mehr Angst vor dem Alleinsein als vor dem Büro.
Zitat von LikeTheStars21:
Wieso möchtest du nicht angesprochen werden?

Ich bin mit meinen Kollegen nicht so eng. Ich vertraue kaum jemandem dort, es ist kein kollegiales Miteinander.

29.05.2022 18:30 • #234


W
Ich nehme jetzt seit 4 Tagen ein Antidepressivum. Bis auf leichte Übelkeit merke ich nichts, aber es soll ja auch lange dauern, bis sie wirken.
Ich muss auch aus dem Job raus. Ich schlafe nachts nicht mehr und habe jeden Tag Angst vor dem Büro. Leider bin ich auch wirklich antriebslos, habe auf nichts Lust. Die schönen Momente mit ihm fehlen mir so. Wie viel wir gelacht haben. Mir fehlt seine Meinung zu so vielen Dingen, sein Ideenreichtum und die Spontanität. Ich plane alles viel genauer, kann mich schwer entscheiden, zweifle so viel. Er hat mich mitgerissen, mich die Zweifel vergessen lassen. Dann geht mal was schief - na und? Das waren die guten Momente.
Jetzt gibt es irgendwie keine guten Momente mehr und irgendwie gibt es mich auch nicht mehr. Die Person, die ich vor der Beziehung war, ist verschwunden. Und manchmal wünsche ich mir, dass ich wirklich einfach verschwinden würde.

04.06.2022 12:45 • #235


L
Hey, @WeisseKatze,
Ich kann so gut nachempfinden, wie es dir geht. Stecke selber grad wieder im Tief und finde daher keine aufmunternden Worte.
Aber ich weiß, dass wir nicht verschwunden sind, nur temporär verschüttet. Und eines Tages werden wir wieder da sein.

Ich drück die Daumen, dass die Medikamente dir helfen.

05.06.2022 06:35 • #236


H
Hi @WeisseKatze,

meine Beziehungsgeschichte ist zwar ganz anders als deine, aber meine Trennungsschmerzen und mein Leben nachdem sie sich von mir getrennt hat (2 Monate her) sind exakt die gleichen.
Ich kann dich sooooo gut verstehen!
Ich bin körperlich am Ar. - war vorher 4-5 Mal im Fitnessstudio - schaffe es aktuell einfach nicht, mich aufzuraffen. Ich bin total müde, meine Augenringe sind enorm und ich fühle mich so schlapp, als hätte ich noch nicht mal die Kraft aufzustehen.
Auf meine Arbeit kann ich mich gar nicht mehr konzentrieren, dabei habe ich mich letztes Jahr selbständig gemacht und bin von Umsatz abhängig....habe mega Angst!

Das schlimmste für mich ist aber auch diese Leere. Dieses Fehlen von Sinn.
NICHTS - GAR NICHTS hat für mich noch einen Sinn.
Ich habe an nichts mehr Spaß und sehe keine Perspektive mehr.

Mein Lebensziel war/ ist wie bei dir: Familie, Kinder, Haus, Hund etc.
Spießig, aber so ist es nun mal. das macht mich glücklich.

Wie soll ich also glücklich werden, wenn dieses Leben nun nicht mehr möglich ist?
Ich bin 33, also auch keine Anfang 20 mehr....Ich habe Angst, dass der Zug für mich abgefahren ist.

Klar, ich bin ein Mann...Kinder sind auch noch in 10 Jahren möglich.
Aber was hier oft vergessen wird: Auch als Mann muss ich ja eine Frau finden, die noch Kinder bekommen kann und möchte.

Ich wollte heute eigentlich in mein Büro gehen und arbeiten.

Stattdessen sitze ich in meiner leeren Wohnung (Ex ist vor 2 Wochen final ausgezogen), die nicht aufgeräumt ist und nicht wirklich sauber und vegetiere vor mich hin.

Wollte heute mal seit Ewigkeiten wieder selbst kochen...Kühlschrank ist aber leer und ich müsste noch einkaufen gehen.

Weiß nicht, ob ich das heute noch packe.

Es sind die schlimmsten seelischen und körperlichen Schmerzen, die ich jemals in meinem Leben hatte. Und nichts und niemand kann sie mir nehmen.

Könnte den ganzen Tag nur heulen und schlafen.

Es fühlt sich an wie die Hölle. Ich bin in der Hölle gefangen und erlebe jeden Tag nur als Qual.

07.06.2022 16:39 • #237


DieSeherin
schau mal, dass du einen eigenen faden eröffnest, weil wir dann viel besser auf genau deine geschichte eingehen können

07.06.2022 16:48 • #238


Snipes
Zitat von HM88:
Und nichts und niemand kann sie mir nehmen.

Das ist nicht so, denn sonst würden alle ewig leiden. Eröffne bitte ein eigenes Thema und schreibe einfach mal alles runter. Wir können dir sicher helfen und dann wird es dir auch wieder besser gehen. Viele - incl. meiner einer - kennt deine aktuelle Situation und wir haben es alle irgendwie geschafft. Also packst Du es auch und das Forum kann dir dabei eine wirkliche Hilfe sein

07.06.2022 16:54 • #239


H
@DieSeherin @Snipes

gerade getan. vielen dank euch beiden schon mal!
psychisch-und-koerperlich-am-ende-nach-trennung-t67867.html

07.06.2022 16:59 • x 1 #240


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