Keine Liebe, keine Wertschätzung, kein gar nichts

Ich wohne seit ca. einem Jahr mit meinem Freund zusammen und er wird immer unausstehlicher.
Wir arbeiten beide 41h pro Woche + Überstunden (er mehr, ich weniger). Mo-Mi arbeite ich von zuhause, Do-Fr arbeite ich weiter weg, sodass ich insgesamt etwa 6h Fahrzeit pro Woche habe. Er pendelt jeden Tag im Schnitt 30min einfache Strecke, also pro Woche 5h.

Dennoch ist er der Meinung, dass es selbstverständlich ist, dass ich den kompletten Haushalt mache und macht mich an, wenn ich es mal nicht schaffe. Heute war es Mai wieder soweit und ich habe es gewagt nicht fertig mit wischen zu sein, bevor er heim gekommen ist. Schande! Wie frech, dass er heimkommt und nicht trockenen Fußes reingehen kann (er ist übrigens einfach über den noch nicht trockenen Boden gegangen). Als er mich dann noch angemacht hat, wie das sein kann, dass ich noch nicht fertig bin und sonst früher aufhören muss und morgen weitermachen solle, war ich einfach sprachlos. Er hat 1x an einem Wochenende gewischt seit wir zusammen wohnen und die Toilette noch nie (!) geputzt! Abgesehen davon bedeutet aufhören und weitermachen, dass ich nochmal das gesamte Erdgeschoss saugen und dann wischen muss, weil wir einen haarenden Hund haben. Dann durfte ich mir noch anhören, dass ich ja total überfordert mit dem Haushalt bin.
Ich räume jeden Tag den Geschirrspüler aus und ein. In den meisten Fällen stellt er seine Sachen nur über den Geschirrspüler oder in die Spüle. Mo-Mi koche ich abends und warte immer mit dem Essen auf ihn. Ich räume auch alles weg und mache danach die Küche sauber. Wenn er am Wochenende mal essen macht, bleibt die Küche ebenso an mir hängen.

Es ist viel zu tun für eine Person, ja, aber ich bin nicht überfordert. Wir haben 120qm mit 2 Bädern. Manchmal schaffe ich eben nicht alles, weil auch ich ganz nebenbei noch arbeite und da auch manchmal mehr zu tun ist.

. ich könnte das noch ewig so weiterführen, aber ich denke, der Grundgedanke wurde deutlich. Ich weiß einfach langsam nicht weiter. Ich mache und tue und für ihn ist das alles selbstverständlich (sogar nach eigener Aussage) mit der Begründung, dass ich ja von zuhause arbeite. Ich mache es sogar gerne, aber das vergeht mir, wenn keine Freude über eine saubere Wohnung, ein frisches Bett, etc. da ist, und stattdessen ständig nur gemeckert wird (Wäsche liegt 2 Tage gewaschen und gefaltet im Korb, statt schon im Schrank, Boden noch nass beim Heimkommen, Tisch nicht abgewischt, Herd vergessen, …).

Ich bin aufgestanden, als er zur Arbeit gefahren ist,
habe von 6-16 Uhr gearbeitet (mit Hund), von 16-18:30 geputzt/Haushalt gemacht, um dann angemault zu werden.

Um noch ein Beispiel zu nennen: Ich fahre Donnerstag kurz nach 5 los (habe 270km vor mir) und er ist die Nacht Do auf Fr mit dem Hund alleine. Das Sofa sauge ich meistens mittwochs nochmal ab und er schläft dann immer mit dem Hund auf dem Sofa. Dieser verlässt seinen Bereich (Bereich mit extra Decke) jedes Mal und breitet sich auf dem riesigen Sofa aus. Das ganze Sofa ist freitags, wenn ich komme, voller Haare und er kommt nichtmal auf die Idee, es abzusaugen. Ist auch wieder sicherlich 15min Arbeit. Aber dann wieder über die Haare auf dem Sofa beschweren.

Wie sieht's es sonst bei euch Aus? Komplimente, liebe Worte und andere Dinge wie liebe etc.

@Neboolah Fast nichts. Eher kleine Dinge, die er macht und die mir zeigen sollen, dass er mich gern hat. Kleinigkeit mitbringen oder so. Kompliment gegen 0 und dass er mich gern hat, sagt er nie von selbst. Es gibt nur ein „ich dich auch“. S. auch Flaute.. Max. 1x pro Monat.

Dieser Mann hat eine Haushaltshilfe gesucht, keine Partnerin......
Willst Du den echt behalten?

@Fiffi Ja, will ich tatsächlich. Es gibt auch schöne Sachen. Wir teilen beispielsweise die Leidenschaft für Sport, haben allgemein gleiche Interessen was Freizeit angeht, mögen das gleiche im TV schauen, haben den gleichen Musikgeschmack,..
Wenn seine Ausfälle nicht wären oder ich es wenigstens verstehen und dadurch besser damit umgehen könnte, wäre ich doch schon zufrieden. Direkt aufgeben würde ich nie.

Zitat von ElGatoRojo:

Wie alt seid ihr?

Würde mich auch interessieren. Weil ich mich wundere, unter welchem Stein im Jahr 2023 noch ein Kerl auftaucht, der Haushaltsarbeiten ganz selbstverständlich für Frauenarbeit hält. Zumal Ihr beide voll berufstätig seid.

Keine Liebe, keine Wertschätzung, kein S.. Statt dessen Schmutz und Mecker. Joah…

Zitat von MeinBenutzernam:

Es ist viel zu tun für eine Person, ja, aber ich bin nicht überfordert. Wir haben 120qm mit 2 Bädern. Manchmal schaffe ich eben nicht alles, weil auch ich ganz nebenbei noch arbeite und da auch manchmal mehr zu tun ist.

Doch das bist Du ! und das ist auch gar nicht so Schlimm! Sondern Logisch !
Ich finde er könnte ruhig mit anpacken, ich meine ok, er arbeitet länger und mehr....aber danach ?
Ich bin um 6 Uhr aufgestanden! Das ist schon Spät! Manche Kollegen sind um 4:30Uhr schon aus dem Bett...
Hab mich dann meist in einer Halben Stunde leise fertig gemacht.
Um 6:30h Kinder das erste mal geweckt ^^
6:45H zweiter mal ^^
7:uhr ENGAME ! Da hab ich dann Party gemacht, (Licht an, Musik aufgedreht, laut gerufen und einen auf Bundeswehr gemacht
Dann erst wurde meistens auch die Frau wach
Nun ja...als ich dann Abends nach Hause kam, wurde das ganze einfach weiter gemacht.
Ja, Arbeiten ist voll Anstrengend!...
Mir ist jedenfalls nicht der Arm davon abgefallen weil ich nach 7Std. Hilti halten noch nenn Geschichtsbuch halten musste, um die Kinder in den Schlaf zu Lesen...
Ich denke eher das dein Kerl zu Faul ist!
Der hat einfach keinen Bock !
Frau ist ja eher zu Hause, soll die mal fein alles fertig machen...
geht es Dir sonst noch gut ?
Mach das nicht mit !

Zitat von MeinBenutzernam:

@Fiffi Ja, will ich tatsächlich. Es gibt auch schöne Sachen. Wir teilen beispielsweise die Leidenschaft für Sport, haben allgemein gleiche Interessen was Freizeit angeht, mögen das gleiche im TV schauen, haben den gleichen Musikgeschmack,.. .

Schön, das teile ich mit meinen Freunden und Bekannten ebenfalls.

Zitat von MeinBenutzernam:

Kompliment gegen 0 und dass er mich gern hat, sagt er nie von selbst. Es gibt nur ein „ich dich auch“. S. auch Flaute.. Max. 1x pro Monat.

Na ja, statt Liebe und Wertschätzung halt gemeinsamer Sport.

Wie wäre es eigentlich mit ner Reinmachekraft?

@ElGatoRojo Ich bin 27 und er 34.

Meine Beziehung davor ging etwa 4 Jahre. Ich habe mich getrennt, weil er (so alt wie ich) einfach noch nicht bereit für Ring, Haus, Kinder war. Bei meinem jetzigen Freund war das alles anders..

Auch wenn ich jünger bin, verdiene ich etwas mehr als er und habe eine höhere Stellung im Job, bin studiert (er nicht) im Bereich IT. Manchmal glaube ich , dass er insgeheim ein Problem damit haben könnte. Geld sollte bei uns aber eigentlich keine Rolle spielen. Wir haben pro Monat über 6200Euro netto zur Verfügung. Wir könnten uns auch an sich eine Putzfrau holen.

Ein Hammer-Programm, das Du da leistest. Für was eigentlich? Anerkennung bekommst Du ja nicht. Gute Atmosphäre auch nicht. Aber den Sportkumpel hast Du sicher....

Deine ganze Konfrontatios-Vermeidungs-Strategie inkl. Selbstaufopferung wird von derjenigen Person, von der Du Dir das so sehr wünschst, nicht beachtet.

Entweder lässt Du es eskalieren (einfach Deinen ersten Beitrag im Threads ihm ruhig mitteilen) oder beendest die Beziehung oder spielst weiter zu seinen Bedingungen, die alles, bloß keine Augenhöhe beinhalten.
Es liegt bei Dir.

Und ja, das ist schwer.

Zitat von MeinBenutzernam:

Es gibt auch schöne Sachen. Wir teilen beispielsweise die Leidenschaft für Sport, haben allgemein gleiche Interessen was Freizeit angeht, mögen das gleiche im TV schauen, haben den gleichen Musikgeschmack,..

Das kann man alles auch mit Freunden teilen. Die es womöglich mehr wertschätzen als Dein Partner.

Zitat von MeinBenutzernam:

Wenn seine Ausfälle nicht wären oder ich es wenigstens verstehen

Was gibt es denn daran nicht zu verstehen?

Zitat von MeinBenutzernam:

und dadurch besser damit umgehen könnte, wäre ich doch schon zufrieden.

Besser umgehen? Mit der ständigen Abwerter- und Meckerei? Ja, dann reduzier halt Deine Arbeitszeit um wöchentlich 10 Stunden (natürlich geht der Lohnausfall auf Deine Kappe!) und schwing den Feudel, damit er in ein sauberes und trockenes Heim kommt.

Alternativ wäre vielleicht ne Haushaltshilfe ne Möglichkeit, die die Arbeiten übernimmt. Oder nur seinen Anteil - dann müsste er sie allerdings alleine bezahlen.

Zitat von MeinBenutzernam:

Direkt aufgeben würde ich nie.

Musst Du ja auch nicht. Wenn er Gesprächen nicht zugänglich ist (scheint mir nicht zu sein), dann mach halt weiter wie bisher. Deine Entscheidung.

Bei solchen Konstellationen wie von Dir beschrieben, gibt es immer 2 Seiten: Eine, die macht und eine, die mitmacht

Welche Tipps erhoffst Du Dir hier?

@MeinBenutzernam

Zitat von MeinBenutzernam:

Dennoch ist er der Meinung, dass es selbstverständlich ist, dass ich den kompletten Haushalt mache und macht mich an, wenn ich es mal nicht schaffe.

Zitat von MeinBenutzernam:

Dann durfte ich mir noch anhören, dass ich ja total überfordert mit dem Haushalt bin.

Zitat von MeinBenutzernam:

Ich räume jeden Tag den Geschirrspüler aus und ein. In den meisten Fällen stellt er seine Sachen nur über den Geschirrspüler oder in die Spüle. Mo-Mi koche ich abends und warte immer mit dem Essen auf ihn. Ich räume auch alles weg und mache danach die Küche sauber.

Zitat von MeinBenutzernam:

Ich mache und tue und für ihn ist das alles selbstverständlich (sogar nach eigener Aussage) mit der Begründung, dass ich ja von zuhause arbeite.

Warum machst du das?
Ist er dein Chef der nach Akkord zahlt und dir Zeit und Putz Angaben macht ?

@Luddy Naja überfordert ist ja ein eher Gefühl, oder? Und ich fühle mich nicht überfordert. Für mich ist es in Ordnung, wenn ich nicht fertig werde und am nächsten Tag weitermache. Der einzige, der stresst, ist er. Außerdem „darf“ ich ja nichts machen, wenn er da ist. Dort liegt also auch ein limitierender Faktor.

Ich bin eigentlich zufrieden mit allem und der Menge „meiner Aufgaben“. Ich mache wie gesagt auch gerne den Haushalt. Aber bei seiner Art, die er da an sich hat, vergeht mir echt alles. Immer nur Mief und Unzufriedenheit.

@Kleeblatt99 Auch in dieser Zeit gibt es noch Frauen, die diese Tätigkeiten freiwillig und gerne machen. Damit habe ich an sich kein Problem (also das alles zu machen, weil ich es mag), sondern mit seinem Verhalten.