Guten Abend,
ich denke mal, jeder hat so eine Vorstellungen vom idealen Kennenlernen. Je älter ich werde, desto mehr merke ich, muss ich flexibler werden, bei gleichaltrigen Frauen 40plus, sonst wird das Kennenlernen nichts, man muss also Kompromisse eingehen.
Ich war selbst verheiratet. 6 Jahre lang, kannte meine Frau 4 Jahre vorher und habe Glück, dass ich alles gut abschließen konnte, da wir keine Kinder haben und auch sonst sehr gut auseinander sind. Das ganze war 2019. Frauen, die ich damals in der Trennungsphase kennenlernte, nahmen oft reißaus, ich merkte selbst ich war noch in meiner Ehe drinnen, brauchte ein bisschen, um klar zu werden, was ich will oder nicht will.
Es folgte eine kurze toxische Beziehung zu einer unfassbar krankhaft eifersüchtigen Frau und der Reflektion darüber, wie man das künftig vermeidet. Darauf folgte erstmal garnichts mehr und mein Fell wurde durchaus etwas dicker.
Vom Onlinedating halte ich mich fern, mein Freundeskreis ist leider seit der Scheidung geschrumpft und seit Corona nochmal mehr, da ich als kinderloser Geschiedener 4oplus nicht wirklich mehr zu den Freunden passe, die auch maßgeblich mit meiner damaligen Frau bzw. Ex Frau heute in Kontakt waren.
Heute bin ich soweit, dass ich sogar mal allein in eine Therme oder Sauna gehe, hätte ich mich früher nie getraut, weil ich immer dachte: Würde ich zwar gerne machen, traue ich mich aber nicht, weil die sicher alle sehen, was für ein allein stehender einsamer Typ ich sein muss, wenn ich mich Samstags allein in der Therme rum drücke.
Ich bin also eher jemand, der nicht verzweifelt auf der Suche ist, aber durchaus offen.
Im Sommer, genauer anfang Juli habe ich eine Frau kennengelernt, was am Anfang gut aussah, wie so oft ist dann der Wurm oft drinnen. Wir unternahmen in den ersten drei Wochen wirklich viel mit einander, nach einer Woche küssten wir uns auch, vom Gefühl her war das alles gut und fühlte sich gut an.
Nach drei Wochen wurde es irgendwie unverbindlicher, es wirkte auf mich, als sei der Alltag wieder da und ich sei eher ein willkommener spontaner Kontakt, Wir trafen uns eher nur noch spontan, nicht geplant und verbindlich, sondern eher so unverbindlich nach dem Motto mal schauen.
Muss dazu sagen, sie hat mit zwei Kindern, Zwillinge, beide 8 Jahre alt, viel um die Ohren, hat ein Haus mit großem Garten und der Ex Mann macht gut mit.
Was mich auch störte, nach den Treffen kam per WA jedesmal auffallend wenig, meistens nur am nächsten Tag, 1 WA, auch eher emotionslos.
Ich wollte nach 3 -4 Wochen dann mal wissen, wohin wir steuern, da ich ihr auch sagte, dass ich dieses Unverbindliche eher unattraktiv empfinde und überlege, den Kontakt zu beenden, da mich das versunsichert und ich es hasse, nachzufragen, was sich eigentlich normal ergeben sollte und man fühlen sollte, ob man gemocht wird, oder ob der andere Gefühle entwickeln kann oder wohin es jedenfalls geht. Ich kenne das auch nicht so, dass man sich sieht, und hinterher dann nur noch locker in Kontakt ist.
Sie machte mir zwar einerseits klar, dass ich ihr wichtig sei, behauptete auch, sie wolle mich kennenlernen, aber sie wolle sich Zeit lassen. In einem darauf folgenden Treffen war sie dann auch etwas klarer, was ihre Vergangenheit betraf. Der Ex hatte sie betrogen, sie die Ehe scheiden lassen und darauf folgte eine toxische Beziehung von 2 Jahren mit einem Typen, der sie am langen Arm emotional verhungern ließ, seither brauchte sie lange um Vertrauen zu entwickeln.
Ich wollte ihr diese Zeit schon geben, aber wollte trotzdem auch sehen, dass sich etwas entwickelt, jetzt kennen wir uns knapp 8 Wochen, was für sie keine Zeit ist, also das ist sehr kurz meint sie. Hat sie Recht, ich bin verbindlich, sie eher unverbindlich.
Allerdings ging es jetzt die letzten Wochen ein wenig weiter, wir unternahmen endlich mal Samstags was, sonst war ich irgendwie immer der Lückenbüßer gefühlt, wobei sie sagt, dass wir uns echt viel sehen, gemessen an ihrer möglichen Zeit, ich sehe das anders, sie trifft auch oft Freundinnen, macht viel mit dem Verein und das eher verabredet und verbindlich als mit mir und vor allem zu den besten Wochenendzeiten. Ich will ihr da nicht rein reden, aber es fällt auf.
Wir haben nun das Wochenende zusammen verbracht also das letzte, 6. September auf den 7. September und lange geredet. Sie redet noch viel über ihre Vergangenheit, über ihre Ehe, die vor 4 Jahren zu Ende ging und jetzt geschieden wird. Zwischendurch hatte sie schon andere Männer mal kennengelernt, wie beschrieben einen komischen Typen, Narzisst würde ich sagen.
All das sagte sie, brauche Zeit, sich wieder jemandem anzuvertrauen. Komischerweise habe ich mich seit dem Gespräch deutlich distanziert, andererseits haben wir das erste Mal zusammen übernachtet, eher spontan, war ihre Idee, es fühlte sich gut an, aber ambivalent, einerseits brauche sie Zeit, andererseits wieder ein spontaner nächste Schritt in die richtige Richtung.
Mir fällt es schwer, ihre Muster zu verstehen, dann meldet sie sich maximal mit einer oder zwei WA am Tag, wie schon gesagt, eher weniger emotional.
Sie befand sie in einer sehr sachlich gut funktionierenden Ehe, bis ihr Ehemann fremd ging, und sie sich scheiden ließ. Ich glaube, das alles hat bei ihr viele Fragen und Narben hinterlassen.
Obwohl es jetzt weiterging, schmeckt mir das Tempo nicht, ich frage mich bin ich zu ungeduldigt, bin ich zu schnell jemand der aufgibt, weil ich einfach zwischen den eher spontan, unverbindlichen Treffen zu wenig Kontakt zu ihr verspüre, also auch das Gefühl habe, ich nehme zu wenig an ihrem und sie zu wenig an meinem Leben teil.
Andererseits eine tolle Frau, tolle Gespräche, sie gefällt mir optisch. Ich frage mich, ob ich das einfach mal abwartend laufen lassen sollte. Anfangs hat es mich emotional stark durchgeschüttelt, inzwischen muss ich sagen, habe ich meinen Alltag, insbesondere durch Hobbys wieder aufgenommen, was mir gut tut und ich mit den Gedanken wieder weg bin und eher bei mir als bei ihr.
Freue mich über Feedback.
14.09.2025 18:34 •
x 3 #1