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Komische Kennenlernphase

blackqueen
Zitat von Lena737:
Das ich mein ständiges unter Strom sein, ablege, und anfange mich ein kleines bisschen zu öffnen.
Meinen Panzer löse. Und dann, immer dann.., verschwinden die Herren.
Sie wollen alle die coole, toughe, selbstbewusste, attraktive, starke Lena.
Sie wollen nicht das, was in mir steckt.


Damit hast Du des Pudels Kern selbst benannt. Genau darum geht es wohl.

Du ziehst mit Deiner nach aussen sichtbaren Art Männer an, die eine toughe, selbstbewusste und starke Frau interessant finden und wohl auch gerne an Ihrer Seite haben wollen. Schauen Sie dann länger und intensiver hin, stellen sie fest, dass der äußere Schein nicht dem inneren entspricht und haben dann natürlich kein Interesse mehr.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass mit Dir etwas nicht stimmt, oder es falsch wäre, sich mit einem Panzer zu schützen, wenn man nicht verletzt werden möchte. Denn das ist nachvollziehbar und jeder ist wie er ist. Mir geht es darum Dir aufzuzeigen, weshalb die von Dir beschriebene Dynamik entsteht. Sobald Du das erkannt hast, hast Du die Möglichkeit daran etwas zu ändern, wenn Du das möchtest.

31.12.2019 11:32 • #61


L
Zitat von Lena737:
Ich hab das beendet, weil ich Konsequenzen gezogen habe und meinem Bauchgefühl gefolgt bin.
Ich stehe dazu.


Und das ist auch absolut richtig so!

Für mich hat sich bereits die Anbahnungsphase nicht stimmig angefühlt. Beim online-dating würde ich nach ein paar SMS wo so die Grunddaten geklärt sind immer auf ein zügiges Treffen bestehen. Wenn er dann nicht zusagt oder hinhält - raus aus dem Kontakt! Fängt es bereits so an, dann wird es einfach nicht besser!

Im Grunde wissen wir doch alle wie sich ein interessierter Mensch verhält, trotzdem werden wir nicht müde bei gemischten Signalen und den Kopf darüber zu zermartern wieso der andere sich so und so verhält.

Da ist das einzige was man machen kann freundlich zu kommunizieren, was man selbst möchte.

Bist du passiv und versuchst auf Biegen und Brechen nicht bedürftig zu wirken, unterdrückst also deine eigenen Bedürfnisse ziehst du nur Bindungsängstler an. Die sich bei bestimmten Leuten alles mögliche herausnehmen, was eigentlich klar ist, das es nicht wirklich ok ist.

Es ist ganz normal zeitnah eine Antwort zu erwarten, vor allem wenn man Dinge schreibt wie ich vermisse dich. Wenn es einem selbst nicht so geht, kann man das freundlich kommunizieren und sagen, dass man noch etwas Zeit braucht.

Aber auch in so einer Situation ist Kontinuität wichtig. Gerade wenn ich mir unsicher war, wollte ich den Mann häufig sehen, mindestens 1-2 x die Woche, um eben festzustellen ob daraus mehr werden kann. Und mehr Zeit als 3-4 Wochen habe ich nicht gebraucht um dem Mann definitiv zu sagen ob ich es versuchen möchte oder nicht. Das ist ja kein Heiratsantrag, sondern lediglich die Bereitschaft es zu probieren. Und ich habe das eben auch so kommuniziert, nix von wegen ich bin ja so megaverliebt, aber.... Andere habe ich derweil auch nicht getroffen.

genau aus diesem Grund hatte ich auch nur selten irgendwelche Dramen mit Männern. Weil sie genau wussten woran sie sind. Hat auch der Anziehung keinen Abbruch getan, entweder finden sie einen interessant oder nicht. Wenn sowas künstlich durch Spielchen erzeugt werden muss kannst es eh vergessen.

Du hast auf jeden Fall richtig gehandelt für dich und was dir wichtig ist! Vielleicht hätte es anders laufen können wenn du dies oder jenes gemacht hättest, aber wäre das authentisch gewesen?

Ich bin zB ein anhänglicher Mensch, der gerne Kontakt mag. Das ist einfach so und war schon immer so. Kommt ein Mann daher und meint ich brauche meine Freiheit usw passt er halt nicht! Dann kann der mir noch so heiß erscheinen - es ist sinnlos.

Und ich hatte schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass dieser Aspekt mit dem richtigen gar kein Problem ist, die fanden das sogar gut!

Also unbedingt aufhören zu denken mit dir wäre irgendwas falsch! Keiner ist perfekt, jeder hat seine Baustellen und seinen Knacks.

Steh zu dir und zu deinen Bedürfnissen

31.12.2019 11:37 • #62


A


Komische Kennenlernphase

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L
Zitat von blackqueen:

Damit hast Du des Pudels Kern selbst benannt. Genau darum geht es wohl.

Du ziehst mit Deiner nach aussen sichtbaren Art Männer an, die eine toughe, selbstbewusste und starke Frau interessant finden und wohl auch gerne an Ihrer Seite haben wollen. Schauen Sie dann länger und intensiver hin, stellen sie fest, dass der äußere Schein nicht dem inneren entspricht und haben dann natürlich kein Interesse mehr.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass mit Dir etwas nicht stimmt, oder es falsch wäre, sich mit einem Panzer zu schützen, wenn man nicht verletzt werden möchte. Denn das ist nachvollziehbar und jeder ist wie er ist. Mir geht es darum Dir aufzuzeigen, weshalb die von Dir beschriebene Dynamik entsteht. Sobald Du das erkannt hast, hast Du die Möglichkeit daran etwas zu ändern, wenn Du das möchtest.



Vielen Dank für deine Einschätzung.
Genauso ist es.
Das Problem ist nur, ich habe mir das über die Jahre so angeeignet und komme da nicht mehr raus.
Sobald ich meine vier Wände verlasse, ist der Panzer da.
Man sagt mir eine gewisse Arroganz nach. Dabei ist das absolut gar nicht so.
Wie oft habe ich schon gehört, dass man(n) sich niemals getraut hätte mich anzusprechen. ich finde das so schade.
Denn eigentlich wäre ich total offen dafür.
Ich komme auf diesem Teufelskreis einfach nicht mehr raus...
Ich bin jemand geworden, der ich eigentlich gar nicht bin und vor allem nicht sein will.

31.12.2019 11:46 • #63


L
Zitat von leilani:

Und das ist auch absolut richtig so!

Für mich hat sich bereits die Anbahnungsphase nicht stimmig angefühlt. Beim online-dating würde ich nach ein paar SMS wo so die Grunddaten geklärt sind immer auf ein zügiges Treffen bestehen. Wenn er dann nicht zusagt oder hinhält - raus aus dem Kontakt! Fängt es bereits so an, dann wird es einfach nicht besser!

Im Grunde wissen wir doch alle wie sich ein interessierter Mensch verhält, trotzdem werden wir nicht müde bei gemischten Signalen und den Kopf darüber zu zermartern wieso der andere sich so und so verhält.

Da ist das einzige was man machen kann freundlich zu kommunizieren, was man selbst möchte.

Bist du passiv und versuchst auf Biegen und Brechen nicht bedürftig zu wirken, unterdrückst also deine eigenen Bedürfnisse ziehst du nur Bindungsängstler an. Die sich bei bestimmten Leuten alles mögliche herausnehmen, was eigentlich klar ist, das es nicht wirklich ok ist.

Es ist ganz normal zeitnah eine Antwort zu erwarten, vor allem wenn man Dinge schreibt wie ich vermisse dich. Wenn es einem selbst nicht so geht, kann man das freundlich kommunizieren und sagen, dass man noch etwas Zeit braucht.

Aber auch in so einer Situation ist Kontinuität wichtig. Gerade wenn ich mir unsicher war, wollte ich den Mann häufig sehen, mindestens 1-2 x die Woche, um eben festzustellen ob daraus mehr werden kann. Und mehr Zeit als 3-4 Wochen habe ich nicht gebraucht um dem Mann definitiv zu sagen ob ich es versuchen möchte oder nicht. Das ist ja kein Heiratsantrag, sondern lediglich die Bereitschaft es zu probieren. Und ich habe das eben auch so kommuniziert, nix von wegen ich bin ja so megaverliebt, aber.... Andere habe ich derweil auch nicht getroffen.

genau aus diesem Grund hatte ich auch nur selten irgendwelche Dramen mit Männern. Weil sie genau wussten woran sie sind. Hat auch der Anziehung keinen Abbruch getan, entweder finden sie einen interessant oder nicht. Wenn sowas künstlich durch Spielchen erzeugt werden muss kannst es eh vergessen.

Du hast auf jeden Fall richtig gehandelt für dich und was dir wichtig ist! Vielleicht hätte es anders laufen können wenn du dies oder jenes gemacht hättest, aber wäre das authentisch gewesen?

Ich bin zB ein anhänglicher Mensch, der gerne Kontakt mag. Das ist einfach so und war schon immer so. Kommt ein Mann daher und meint ich brauche meine Freiheit usw passt er halt nicht! Dann kann der mir noch so heiß erscheinen - es ist sinnlos.

Und ich hatte schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass dieser Aspekt mit dem richtigen gar kein Problem ist, die fanden das sogar gut!

Also unbedingt aufhören zu denken mit dir wäre irgendwas falsch! Keiner ist perfekt, jeder hat seine Baustellen und seinen Knacks.

Steh zu dir und zu deinen Bedürfnissen


Vielen Dank für deinen bewegenden Text.
Du hast Recht.
Man sollte zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen stehen.
Nur leider habe ich verlernt wie das geht.

Denn wenn man das tut, macht man sich ja irgendwie sofort auf eine bestimmte Art und Weise angreifbar und davor habe ich Angst.

Verrückt oder?

Im Grunde könnte man mit dieser Eigenschaft sofort die Spreu vom Weizen trennen und nicht ewig rumeiern wie in der Vergangenheit zu Hauf passiert.
Nur, wie geht das? Wie überwindet man diese Angst?

31.12.2019 11:50 • #64


L
Zitat von Lena737:
Denn wenn man das tut, macht man sich ja irgendwie sofort auf eine bestimmte Art und Weise angreifbar und davor habe ich Angst.


Ein guter Tipp, um sich zu schützen, ist die Sache erstmal zu beobachten und dann schlichtweg die Konsequenzen zu ziehen.

In der Regel ist es doch so: wenn was gelaufen ist, zB Knutschen, 6 etc., dann meldet sich ein interessierter Mann einen Tag später und spricht gleich das zweite Treffen an. Möglicherweise gibt´s in der Phase nochmal Missverständnisse, weil der Mann sich durch zu viel Engagement es sich nicht verscherzen möchte.
Aber selbst dann regelt sich das schnell, weil so eine Coolness auf Bestellung hält doch niemand durch.

Deswegen war es für mich bisher immer der richtige Weg mich dann entweder zu verabschieden oder es konkret anzusprechen. Klar führt das dann oft zur Trennung aber so isses halt. Tut weh, aber besser so. Sonst kommst von einer miesen Sache zur nächsten.

Ich hatte vor einem Jahr eine Kurzaffäre mit einem Mann. Vornerum sagte er zu mir, dass er es exklusiv mit mir probiert, übernachtete aber nie bei mir und blieb stets unverbindlich. Erzählte mir aber gleichzeitig, dass er bei der letzten Kurzbeziehung die Frau täglich gesehen hat!

Und nach ein paar Aktionen in diese Richtung meinte ich direkt zu ihm wenn du mich nicht so häufig sehen willst, dann stehst du offensichtlich nicht sonderlich auf mich. Auf der Ebene möchte ich die Beziehung nicht weiterführen.

Zwei Tage später hat er Schluss gemacht und das war genau richtig so!

Du kannst durch solche Datingphase nicht ohne Schmerz gehen, also nur in ganz seltenen Fällen.

Sich zu verbiegen weil man Angst vor Ablehnung hat führt zu vielem aber nicht zu der Art beziehung die du eigentlich möchtest (vermute ich mal)

31.12.2019 12:04 • x 2 #65


L
Zitat von Lena737:
Wie oft habe ich schon gehört, dass man(n) sich niemals getraut hätte mich anzusprechen. ich finde das so schade.
Denn eigentlich wäre ich total offen dafür.
Ich komme auf diesem Teufelskreis einfach nicht mehr raus...
Ich bin jemand geworden, der ich eigentlich gar nicht bin und vor allem nicht sein will.


Damit bist wieder total auf dem Holzweg.

Nachdem was du schreibst ist es nämlich genau das Gegenteil, also eher die Tatsache, dass dein Panzer kaum existiert. Die meisten Frauen sind am Anfang eher distanziert und das wissen die Männer auch. Meistens wird das unter schüchtern verbucht und nicht unter Arroganz.

Außerdem war die Anbahnung online. Da reicht es schon als Frau regelmäßig zu antworten, dass der Typ kapiert sie ist interessiert. Auf ein Treffen hast dich auch eingelassen, auf mehr auch.

Also wie kommst auf die Idee du wärst zu distanziert, verstehe ich nicht.

Weißt du woher das kommt? Solange man auch nur im Entferntesten eine Chance sieht, dass es nix geworden ist weil man einen Fehler gemacht hat, gibt es noch eine Chance auf eine Zukunft mit einem bestimmten Mann.

Solange man keinen groben Schnitzer macht wie viel zu spät kommen, sich ewig nicht zu melden, nur über Problem zu reden etc. kann man so viel falsch nicht gemacht haben.

Dann hat es nicht sollen sein, weil der andere halt einfach nicht so sehr interessiert ist, wie es braucht um sich fest zu liieren.

Aber genau das ist halt meist das Problem, tut weh, schlecht für´s Ego.

31.12.2019 12:13 • #66


L
Zitat von leilani:

Damit bist wieder total auf dem Holzweg.

Nachdem was du schreibst ist es nämlich genau das Gegenteil, also eher die Tatsache, dass dein Panzer kaum existiert. Die meisten Frauen sind am Anfang eher distanziert und das wissen die Männer auch. Meistens wird das unter schüchtern verbucht und nicht unter Arroganz.

Außerdem war die Anbahnung online. Da reicht es schon als Frau regelmäßig zu antworten, dass der Typ kapiert sie ist interessiert. Auf ein Treffen hast dich auch eingelassen, auf mehr auch.

Also wie kommst auf die Idee du wärst zu distanziert, verstehe ich nicht.

Weißt du woher das kommt? Solange man auch nur im Entferntesten eine Chance sieht, dass es nix geworden ist weil man einen Fehler gemacht hat, gibt es noch eine Chance auf eine Zukunft mit einem bestimmten Mann.

Solange man keinen groben Schnitzer macht wie viel zu spät kommen, sich ewig nicht zu melden, nur über Problem zu reden etc. kann man so viel falsch nicht gemacht haben.

Dann hat es nicht sollen sein, weil der andere halt einfach nicht so sehr interessiert ist, wie es braucht um sich fest zu liieren.

Aber genau das ist halt meist das Problem, tut weh, schlecht für´s Ego.



Hm
Das regt zum nachdenken an.
Mein Panzer ist auf emotionaler Basis entstanden.

Niemand, der mich nicht wirklich kennt, würde auch nur erahnen, dass es in mir drin ganz anders aussieht.

Jeder denkt, ich hab mein Leben voll im Griff. Ich meistere den Alltag neben meinem Kind, mache alles scheinbar mit links und habe parallel noch Kraft und Zeit für alles andere.
Dem ist aber nicht so.

Ich meistere gefühlt halt gar nichts.
Ich falle abends tot ins Bett, wälze mich hin und her, habe den Kopf voller Sorgen und Probleme, die mir aktuell als nicht lösbar erscheinen.

Dabei sollte es mir gut gehen.
Kind zum Glück gesund und munter, job vorhanden..
ich dürfte eigentlich gar nicht jammern.
Fühle mich schlecht, dass ich es dennoch tue.

Mir fehlt halt einfach Wärme.
Menschliche Nähe, Wärme und Halt.

Klar, diese bekomme ich von meinem Kind und das gleiche gebe ich doppelt und dreifach zurück.
Aber mir fehlt manchmal und gerade sehr intensiv, ein Mensch der auch mich mal drückt, der mir evtl auch mal die Hand reicht.

Aber vielleicht muss ich nochmal ganz von vorne anfangen mit meiner reflektion.

Ich scheine ganz am Anfang zu stehen, was vielleicht auch der Grund ist, warum ich hier einfach drauf losschreibe.
Es ist soviel Chaos in mir, dass ich aktuell gerade platzen könnte.

Ich bin dennoch froh, dass das alles mal rauskann. Hier auf dieser Plattform.
Auch wenn es total unaufgeräumt aus mir raussprudelt.
Danke

31.12.2019 12:46 • #67


cybergnom
Zitat von Lena737:
Auch wenn es total unaufgeräumt aus mir raussprudelt.

Das ist völlig ok. Dafür ist ja so eine Plattform da. Wenn hier jeder völlig aufgeräumt und bei sich wäre, wäre niemand hier

Mich berührt Dein Thema hier wirklich sehr. Man liest nicht oft von Menschen, die so sehr selbstreflektiert sind. Meinen allergrößten Respekt dafür.

Im Prinzip weißt du ja ganz genau, wo Deine Baustellen sind. Dein inneres Kind weint. Hast Du schonmal das Buch von Stefanie Stahl Das Kind in dir muss Heimat finden gelesen?
Da geht es genau um Dein Thema. Grade in der Kindheit werden sooo viele Weichen gestellt. Wer da zu wenig Liebe erfahren hat, wer da nicht gut genug war, der leidet sein ganzes Leben.

Das Ding ist, dass es sehr sehr schwer ist, sich selbst zu heilen. Ich glaube sogar, dass es fast unmöglich ist.
Hast Du schonmal drüber nachgedacht, Dir für Diesen Prozess professionelle Hilfe zu suchen?
Ich persönlich arbeite seit meiner Trennung mit einem Heilpraktiker zusammen, der Unterbewusstseins- und Hyptnosetherapie macht. Da geht es darum, sein eigenes Selbst zu stärken.
Anfangs war ich da echt skeptisch, aber es hat mir wahnsinnig dabei geholfen, die Trennung emotional relativ unbeschadet zu überstehen.

Vielleicht bringt dich das einen Schritt weiter.

Ich drück dir auf jeden Fall alle Daumen die ich habe, dass Du baldmöglichst zu Dir selbst finden kannst.

31.12.2019 14:17 • #68


L
Zitat von cybergnom:
Das ist völlig ok. Dafür ist ja so eine Plattform da. Wenn hier jeder völlig aufgeräumt und bei sich wäre, wäre niemand hier

Mich berührt Dein Thema hier wirklich sehr. Man liest nicht oft von Menschen, die so sehr selbstreflektiert sind. Meinen allergrößten Respekt dafür.

Im Prinzip weißt du ja ganz genau, wo Deine Baustellen sind. Dein inneres Kind weint. Hast Du schonmal das Buch von Stefanie Stahl Das Kind in dir muss Heimat finden gelesen?
Da geht es genau um Dein Thema. Grade in der Kindheit werden sooo viele Weichen gestellt. Wer da zu wenig Liebe erfahren hat, wer da nicht gut genug war, der leidet sein ganzes Leben.

Das Ding ist, dass es sehr sehr schwer ist, sich selbst zu heilen. Ich glaube sogar, dass es fast unmöglich ist.
Hast Du schonmal drüber nachgedacht, Dir für Diesen Prozess professionelle Hilfe zu suchen?
Ich persönlich arbeite seit meiner Trennung mit einem Heilpraktiker zusammen, der Unterbewusstseins- und Hyptnosetherapie macht. Da geht es darum, sein eigenes Selbst zu stärken.
Anfangs war ich da echt skeptisch, aber es hat mir wahnsinnig dabei geholfen, die Trennung emotional relativ unbeschadet zu überstehen.

Vielleicht bringt dich das einen Schritt weiter.

Ich drück dir auf jeden Fall alle Daumen die ich habe, dass Du baldmöglichst zu Dir selbst finden kannst.



Vielen Dank für deine Worte. Sie tun mir gut.

Von dem Buch habe ich schon mal gehört, vielleicht sollte ich es mir kaufen.

Irgendwie habe ich aber auch Angst, dass viele Sachen drin stehen die mich ins Mark treffen werden.
Denn danach stehe ich mit der gewonnenen Erkenntnis wieder alleine da.
Ich habe irgendwie Angst, dass es dann noch schlimmer wird wenn ich mit den Tatsachen meiner Vergangenheit konfrontiert werde.
Ich müsste sie eigentlich dringend zulassen, um sie danach endlich loslassen zu können, aber im Moment fühlt sich es so an, als würde ich das nicht schaffen.

Die logische Schlussfolgerung wäre auf jeden Fall eine Therapie.
Ich habe diese sogar gehabt.
Leider muss ich aber sagen, dass sie mir nichts gebracht hat.
Klar, er hat mir zugehört, mich durch meine bestialische Trennung vor 2 Jahren begleitet, aber unterm Strich war er halt nur ein Mensch der mir zuhört.
Nicht mehr und nicht weniger.
Evtl hatte ich auch einfach den falschen Therapeuten.
Nur, jetzt nochmal die Kraft aufbringen und mich auf erneute Suche zu begeben, sehe ich aktuell als nicht überwindbare Hürde

31.12.2019 14:46 • #69


cybergnom
Zitat von Lena737:
dass es dann noch schlimmer wird wenn ich mit den Tatsachen meiner Vergangenheit konfrontiert werde.

Das kann ich total verstehen. Und es wird auch passieren. Aber nur so bekommst du die Chance, einen Prozess in Gang zu setzen.

Ich versuchs mal mit einem banalen Beispiel:
Jemand weiß, dass er total unsportlich ist und damit ist er unglücklich. Er hat also die Erkenntnis, dass ihm etwas nicht passt. Das ist gut, viele schaffen diese Erkenntnis schon garnicht, sind einfach nur unglücklich. Am diesem Punkt bist du aktuell auch.
Jetzt geht er zu einem Doc und macht ne Leistungsdiagnostik. Das Ergebnis ist, wie zu erwarten, verheerend. Damit hat er aber die objektive Bestätigung seiner Annahme. Das ist natürlich erstmal hart zu akzeptieren. Aber er bekommt dadurch auch eine Trainingsempfehlung um fit zu werden. Quasi eine Anleitung zum Glück.
Damit kann er dann arbeiten und sein Ziel erreichen.

Soll heißen: Du musst dich deinem Problem stellen, um daran arbeiten zu können.
Das ist der schwierigste Schritt, v.a. wenn das eigene Selbstwertgefühl eh schon am Boden ist.
Aber anders geht es nicht.

Und so wie du hier schreibst und dich gibst glaube ich fest daran, dass du das schaffen kannst


Zitat von Lena737:
Evtl hatte ich auch einfach den falschen Therapeuten.

Worum ging es denn konkret? Nur darum die Trennung zu verarbeiten oder war auch aktives Arbeiten an deinem Seelenkonstrukt das Thema?
Sollte letzteres der Fall sein war es ziemlich sicher der Falsche. Nur zuhören bringt da relativ wenig. Ein guter Therapeut sollte da aktiv mit dir Schritte gehen.
Stell dir den Typ aus dem Beispiel oben vor. Ein Trainer, der nur zuhört, was er so alles trainiert hat, macht relativ wenig Sinn. Ein guter Trainer steigt mit ins Training ein, zeigt Übungen und begleitet den Trainee.

31.12.2019 15:50 • #70


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