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Kommt die Liebe zurück?

N
Hallo! 3 Wochen sind mittlerweile vergangen und ich wollte ein kurzes Update geben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, somit versuche ich die letzten 3 Wochen mal chronologisch aufzubauen. Nachdem ich Anfangs noch total am Boden zerstört war, vor ihr auch quasi zusammen gebrochen bin, was ich mit 41 Jahren gar nicht für möglich gehalten habe, wurde es mit der Zeit besser. Zum einem, weil ich 2-3 richtige gute Freunde habe, denen ich alles erzählen konnte und zum anderen, weil ich dachte, dass sich unsere Beziehung gebessert hat. Ich habe schon selbst gedacht, dass die Corona Krise unsere Ehe retten könnte, weil wir in den letzten Wochen so viel Zeit als Familie verbringen konnten, denn der übliche Freizeitstress fällt ja komplett weg. ICh habe diese Zeit genossen, es kam aber auch noch dazu, dass ich Urlaub hatte über die Ostertage. Nun ja, meine Frau und ich hatten ein freundliches Verhältnis, wir haben zusammen viel über die Kinder gelacht und teilweise haben wir auch wieder üb er andere Sachen zusammen gelacht, hatten gute Gespräche, nie über unsere Beziehung, aber über Gott und die Welt.
Sie war mir zugewandt, hat sich interessiert an mich gezeigt. Ich dachte also, es geht voran, ich war auch sehr behutsam. Sie hatte definitiv keinen Kontakt zu der Frau, von der sie mir vor 3 Wochen ja gesagt hat, dass sie sich verbliebt hat, es ist natürlich möglich, dass die sich per WhatsApp schreiben, danach frage ich nicht und schnüffel ich auch nicht hinterher. Getroffen haben können sie sich aber jedenfalls nicht.
2 Sachen haben mich aber in den letzten Wochen immer begleitet: Ende März, nachdem wir zusammen abends fern gesehen haben, wollte ich sie umarmen, als wir ins Bett gehen wollten, dabei hat sie mich nur angegrenzt und mich dann umarmt wie einen alten Kumpel, den man auf dem Rücken dabei klopft. Ich habe ihr dann später gesagt, dass ich das komisch fand und da schrieb sie mir dann, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlt. Einen Abend vorher habe ich schon ihre Hand genommen, die sich dann anfühlte, als hätte ich die Hand einer Toten in meiner Hand, weil kein drücken oder dergleichen zurück kam.
Die Tage danach ist mir dann bewußt geworden, wie schlimm eigentlich schon alles ist, wenn ihr selbst das schon zu viel ist. Und mir ist bewußt geworden, dass es zumindest ein seeeeehr sehr langer Weg wird, ehe wir mal wieder intim werden. Mir ist da klar geworden, dass sie offensichtlich gar keine Gefühle mehr für mich hat. Ich habe mich dann also komplett zurück gezogen, habe keinerlei Anstalten mehr gemacht, ihr irgendwie körperlich zu nahe zu kommen.
Ich weiß nicht, ob ich es oben geschrieben habe, aber den letzten S. hatten wir im November, danach habe ich schon keine Anläufe mehr unternommen.
Nun gut, trotz alle dem liefen die letzten Wochen eben toll, wir haben zusammen mit den Kindern viel unternommen als Familie, es war wirklich eine schöne Zeit und ich dachte eben, es wird wieder was. Vermutlich bin ich zu ungeduldig, aber ich habe nun heute nochmal das Gespräch gesucht, was ich jetzt wieder bereue, irgendwie aber auch nicht.
Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht weiß, wie es um uns steht und mich die Situation fertig macht.
Sie meinte dann, es hätte sich gegenüber letzten mal nichts geändert. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass mir das irgendwie klar ist, aber bei unseren letzten Gesprächen habe ich immer gesagt, lass es uns doch nochmal versuchen, dass wir wieder zusammen kommen. Im Grunde war das nie ihr vorschlag und mir ist nach den Gesprächen vor 3-4 Wochen erst klar geworden, dass sie im Grunde nie gesagt hat: ja, ich wünsche mir die alten Zeiten zurück, wir schaffen das schon. Ich wollte also von ihr hören, ob sie überhaupt noch dran glaubt, dass ihr Gefühle zurück kommen, quasi also ob die Liebe zurück kommen kann, wie oben im Titel beschrieben. In dem Gesprächen mit meinen Freunden gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, auch hier im Forum sieht man das ja verschieden. Ich würde es mir zwar wünschen, alleine der Glaube daran schwindet immer mehr.

Wichtig zu wissen ist bei der ganzen Sache: sie hat von alleine nie was gesagt, jedenfalls nicht so offensiv, dass sie sehr unglücklich ist, dass sie mich nicht mehr liebt und schon gar nicht, dass sie sich in eine Frau verliebt hat. Auch jetzt spricht sie im Grunde nicht von Trennung, sie will derzeit einfach nur keinen körperlichen Kontakt zu mir.
Als ich sie heute gefragt habe, ob sie es nicht auch so will wie früher, da fing sie das erste mal an zu weinen. Ob es denn auch bedeuten würde, dass sie dann wieder gefangen ist. Das Wort gefangen und Gefängnis hat sie in den letzten Wochen auch schon ein oder 2 mal gesagt und ich habe sie dann gefragt, was sie damit meint. Und wer bis hier noch weiter gelesen hat, hier eine kurze Zusammenfassung unseres Alltages: wir machen beide, solange wir uns kennen (13 Jahre) Mannschaftssport, so haben wir uns auch kennengelernt. Wir haben uns immer beide unterstützt, nie musste der eine wegen dem anderen auf etwas verzichten, im Gegenteil, man hat alles andere liegen lassen, damit der Partner zum Sport konnte. Ich habe Montags/Mittwochs Training, sie Dienstags und Freitags. Zwischen September und März ist Saison angesagt, d.h. an 1-3 Wochenende im Monat hat einer von uns ein Spiel. Die Kinder sind immer mit dabei, toben in der Halle rum (also an den Wochenenden), eine Sportlerfamilie eben. Wohl gemerkt, bei beiden ist das so. Wenn bei mir die Saison vorbei ist, dann lasse ich regelmäßig Training ausfallen, in den Ferien ist es komplett tabu für mich. Sie dagegen macht immer weiter. Wir haben also nur den Donnerstag für uns alleine und je nachdem wann ich das Training ausfallen lasse, sind es 2-3 abende in der Woche. Das mit den Wochenenden klingt nun viel, aber im Schnitt sind es 2 Spiele im Monat von September bis März, die Hälfte davon quasi vor der Haustür, da gehen dann 3-4 Stunden drauf.
Jedenfalls sagt sie heute dann, dass sie immer alles absagen muss, weil MEIN Terminkalender immer so voll ist. Sie müsste immer auf die Kinder aufpassen. Und da bin ich ehrlich gesagt sauer geworden, denn ich zerreiße mich, habe einen sehr stressigen Job, bin aber immer ab 17:30 Uhr zu Hause, Mittwoch Nachmittags sogar gegen 13 Uhr. Ich habe die Möglichkeit bei der Arbeit neben dem normalen Urlaub (30 Tage) noch Bonuszeit zu nehmen, da kaufe ich mir die letzten 2 Jahre 10 Tage dazu. Ich hatte Elternzeit bei beiden Kindern genommen (jeweils 2 Monate). Ich spiele und mache sehr viel mit den Kindern, bringe sie jeden abend ins Bett, an den Tagen an denen sie Training hat, mache ich das alleine, an den Tagen an denen ich Training habe auch, weil sie nicht vor Ort Training hat, ich dagegen schon. Seit 2 1/2 Jahren kümmere ich mich JEDE Nacht um meinen Sohn, bzw. kommt er nachts zu mir rüber (wir schlafen getrennt, weil ich schnarche, langsam glaube ich es hat andere Gründe....) Natürlich hat sie die Hauptlast, was daran liegt, dass sie Lehrerin ist und nachmittags mit den Kids alleine ist. An drei Tagen der Woche bringe ich die Kids morgens zur Kita, weil sie früh los muss. Als sie dann sagte, ich würde zu wenig für die Kinder machen, bin ich sauer geworden. Und es kam auch der Vorwurf, sie müsste immer aufräumen. Ja, sie räumt mehr auf, aber ich bin derjenige, der den Müll macht, der den kompletten riesigen Garten macht (mache ich, wenn die Kinder im Bett sind und sie beim Training. Ich räume selbstverständlich auch auf, bin als Mann aber halt nicht so genau, wie sich das manche Frau vielleicht wünscht! Bin aber weit davon entfernt alles liegen zu lassen. Aber kurz zusammen gefasst: ich zerreiße mich, um allen gerecht zu werden und finde es nun unfassbar ungerecht, dass mir sowas zum Vorwurf gemacht wird. Ich habe NIE gesagt: nein, das können wir nicht machen, weil ich ein Spiel habe etc.
Das alles ist meiner Meinung nach auch vorgeschoben, weil hinter dem ganzen was anderes schlummert, nämlich das sie mich einfach nicht mehr liebt, weil sie fest gestellt hat, dass sie auf Frauen steht. Wobei sie heute regelrecht mal eine Emotion zeigte und meinte, dass hätte mit dem ganzen nichts zu tun.
Ich glaube halt, dass sie weiß, was sie verlieren würde, wenn wir nicht mehr zusammen sind. Deswegen hat sie Angst mir die Wahrheit zu sagen. Sie hat Angst vor den Konsequenzen einer Trennung, dass ganze schöne Familienleben, in einem schönen Haus mit einem eigentlich fürsorglichen Vater wäre dahin.
Man muss wissen, ich liebe meine Frau sehr und ich liebe natürlich über alles meine Kinder und ich wünsche mir nichts mehr, als das meine Frau mich wieder liebt, aber da bringt das Wünschen glaube ich herzlich wenig.
Spreche ich das Thema nicht mehr an, würde wir vermutlich die nächsten 15 Jahre glücklich unter einem Dach wohnen, aber will ich das?
Ich weiß, dass ich von der Traufe in den Regen komme: entweder ein 6loses Eheleben, mit einer ansonsten harmonischen Beziehung und Familie, oder ich lebe allein in einem Haus ohne Frau und Kinder (ok, die würde ich vermutlich im Wechselmodell oft genug bei mir haben). Aber ich weiß nicht, was mich auf Dauer unglücklicher macht. Ich will es meinen Kindern nicht antun, dass die eine Trennung mitmachen, nur weil Papa keine Liebe mehr von Mama bekommt. Denn abgesehen davon, läuft es prima, so paradox es klingt. Ich muss nun für mich entscheiden, wie mein Leben aussehen soll und muss eine Entscheidung treffen.
Das ganze dient hier übrigens zum einem um die ein oder andere Meinung zu hören, zum anderem aber als zur Eigentherapie, um meine Gedanken zu ordnen.
Vielleicht sollte ich dem Ganzen einfach noch mehr Zeit geben, denn sie hat heute selbst nochmal gesagt, sie weiß selbst nicht, was los ist und sie will ja keine Trennung, kann aber auch nicht versprechen, dass ihre Gefühle für mich sich mal wieder ändern. Ich wollte das Gespräch auch heute nicht zu sehr auf ihre Freundin lenken, denn da merke ich immer, das die Stimmung noch schneller kippt, als ohnehin schon.
Eine Sache, die mir jetzt noch einfällt: in dem Gespräch meinte sie noch, dass sie Angst davor hat, alleine mit mir in einem Raum zu sein, weil sie meint, dass ich Erwartungen habe. Das war auch eine Stelle, an der ich sauer geworden bin, denn nochmal, den letzten S. hatten wir im November, kurz danach ist es das erste mal zu Sprache gekommen und ich habe sie in Ruhe gelassen. Es klingt, es wäre ich eine 6-Bestie, der immer über sie herfällt, aber glaubt mir, so ist es nicht, bin sehr einfühlsam und hatte mich die letzten JAhre schon mit 1-2 mal im Monat! S. zufrieden gegeben. Und da es die letzten Jahre immer mehr abgeflaut ist, habe ich nicht nur deswegen meine Bedürfnisse komplett zurück gestellt, mich auf sie konzentriert und sie verwöhnt, in der Hoffnung, dass es mal wieder so wird, bevor die Kinder da waren. Aber es hat sich nie was daran geändert. In der Zeit vor ihr habe ich mir die Hörner abgestoßen, von daher bin ich damit klar gekommen, weil ich mein Lebensziel 2 tolle Kinder und eine tolle Frau ja habe.
So, wer immer noch nicht aufgegeben hat: herzlichen Dank fürs Lesen! Ich bin auf Meinungen gespannt...

20.04.2020 22:58 • x 1 #16


E
Zitat von Nemo79:
unfassbar ungerecht

Ich habe mal die kluge Erkenntniss eines Paartherapeuten gelesen, dass es in einer Partnerschaft keine Gerechtigkeit geben kann und es auch gar nicht darum geht. Deine Frau fühlt sich 'gefangen'. Das muss gar kein Vorwuf an Dich sein, sondern offenbar fühlt sie sich gefangen in einem Leben, das sie so nicht mehr will. Sie fühlt sich vom Alltag überfordert (der ja auch wirklich enorm voll klingt) und von Dir S. unter Druck gesetzt - nicht weil Du sie aktiv unter Druck setzt, sondern alleine, weil sie weiß, wie sehr Du Dir wünschst, wieder mit ihr intim zu sein.
Deine Frau befindet sich in einer Lebenskrise, die in der familiären Konstellation und ihrem Alter gar nicht so ungewöhnlich ist. Das Haus ist schön, die Kinder gut geraten, der Beruf gut, und jetzt? War es das? Und alles geht in diesem 'Hamsterrad' bis zur Rente weiter? Oder gibt es da noch was Aufregendes, Verücktes, bei dem man sich richtig spüren kann? Leider kann ich das sehr gut nachvollziehen, nur Du bist halt im Moment an einem ganz anderen Punkt für Dich und möchtest das 'Angekommen sein' einfach genießen. Das ist schön, aber in dem Punkt seid Ihr beide gerade nicht kompatibel.
Tatsächlich stellt sich jetzt die Frage, ob Du diese Phase aussitzt (ja die geht irgendwann zu Ende, kann aber dauern) oder noch mal neu anfängst. Auch wenn mich jetzt hier einige verbal verprügeln: Warum suchst Du Dir nicht auch einfach mal ein kleines Abenteuer? Schlimmer kann es dadurch eh nicht mehr werden...

20.04.2020 23:18 • x 2 #17


A


Kommt die Liebe zurück?

x 3


Lilli70
Mensch Emma, jetzt machst du ihm aber die Tür auf:-))) ist natürlich voll das Klischee, und so würden die meisten handeln. Bringt dich nur nicht weiter. Was will sie? Frag sie das. Möchte sie, dass ihr euch trennt? Ich glaube sie weiß gar nichts. Alles ist Zuviel, und sie ist überfordert. Bei Frauen ist die MidlifeCrisis bei 40+- 3 Jahre, bei Männern 50+-3jahre. Unternehmt viel zusammen, hör ihr zu. Und ein bisschen Eifersucht schüren ist nicht das schlechteste. Sie muss mal wieder aufwachen, und wenn du alles machst, wird sie das nicht. Verständnis ist supertoll, aber nicht Zuviel.....Liebe Grüße!

20.04.2020 23:31 • x 2 #18


N
Zitat von Emma75:
Ich habe mal die kluge Erkenntniss eines Paartherapeuten gelesen, dass es in einer Partnerschaft keine Gerechtigkeit geben kann und es auch gar nicht darum geht. Deine Frau fühlt sich 'gefangen'. Das muss gar kein Vorwuf an Dich sein, sondern offenbar fühlt sie sich gefangen in einem Leben, das sie so nicht mehr will. Sie fühlt sich vom Alltag überfordert (der ja auch wirklich enorm voll klingt) und von Dir S. unter Druck gesetzt - nicht weil Du sie aktiv unter Druck setzt, sondern alleine, weil sie weiß, wie sehr Du Dir wünschst, wieder mit ihr intim zu sein.
Deine Frau befindet sich in einer Lebenskrise, die in der familiären Konstellation und ihrem Alter gar nicht so ungewöhnlich ist. Das Haus ist schön, die Kinder gut geraten, der Beruf gut, und jetzt? War es das? Und alles geht in diesem 'Hamsterrad' bis zur Rente weiter? Oder gibt es da noch was Aufregendes, Verücktes, bei dem man sich richtig spüren kann? Leider kann ich das sehr gut nachvollziehen, nur Du bist halt im Moment an einem ganz anderen Punkt für Dich und möchtest das 'Angekommen sein' einfach genießen. Das ist schön, aber in dem Punkt seid Ihr beide gerade nicht kompatibel.
Tatsächlich stellt sich jetzt die Frage, ob Du diese Phase aussitzt (ja die geht irgendwann zu Ende, kann aber dauern) oder noch mal neu anfängst. Auch wenn mich jetzt hier einige verbal verprügeln: Warum suchst Du Dir nicht auch einfach mal ein kleines Abenteuer? Schlimmer kann es dadurch eh nicht mehr werden...


Hallo Emma, das könnte es natürlich sein. Ich sage es so wie es ist: als ich sie kennengelernt habe, war sie noch völlig unerfahren, ich dagegen hatte eine langjährige Beziehung hinter mit und danach habe ich 2 Jahre die Sau raus gelassen. Dann habe ich sie kennen gelernt. Ich hatte sowas immer befürchtet, wähnte mich aber in Sicherheit, weil sie nie auf Tour gehen wollte, feiern etc war nichts für sie, auch wenn sie die Gesellschaft anderer Leute schätzt. Weiterhin liebt sie ihre Kinder und sie hat nie den Eindruck gemacht, als sei sie genervt. Ich sage ihr oft: mach du doch was am Wochenende, Besuche deine Schwester oder sonst was, ich kümmere mich um die Kinder, aber das willl sie gar nicht unbedingt. Ich glaube, sie weiß im Moment selbst nicht, was sie will und wenn, dann erzählt sie mir es nicht. Es müsste da eigentlich mal vielleicht jemand anderes ran und mit ihr reden. Kannst du vielleicht mal?!
Das mit dem Abenteuer habe ich ja selbst schon überlegt und vor ein paar Wochen ihr sogar mal vorgeschlagen, ich glaube ich hatte es oben sogar mal erwähnt. Einen Tag später habe ich die Idee aber wieder verworfen, weil ich nicht denke, dass es funktioniert, zumindest solange ich das Gefühl habe, dass es bei ihr vollkommen nach hinten los geht, nämlich dass ich sie evtl. dann ganz verliere. Sie war aber nicht abgeneigt, was mich schockiert hatte. Ich werde sie aber nochmal drauf ansprechen.
Und das ich es heimlich mache, stelle ich mir schwierig vor rein vom logistischen her, auch wenn ich selbstverständlich darüber schon nachgedacht habe (auch ich werde nun mit dir gemeinsam gesteinigt... Ich will aber viel mehr, dass es zwischen uns wieder gut wird, aber klar, irgendwann kommen solche Gedanken!

20.04.2020 23:42 • x 1 #19


N
Hallo! Kurzes trauriges Update. Ich bin mit Sicherheit zu ungeduldig, aber ich habe heute erneut das Gespräch mit meiner Frau gesucht. Auch die letzten 2-3 Wochen waren eigentlich gut, denn wir haben wieder viel unternommen, haben uns gut verstanden. Wir tauschen über den Tag, wenn ich bei der Arbeit bin, WhatsApp Nachrichten aus, meist geht es um die Kinder, oder organisatorisches, einkaufen etc. Abends haben wir dann zusammen die Kinder ins Bett gebracht und danach wurde ferngesehen. Sachen, die es in der Häufigkeit aufgrund von Corona in den letzten Jahren nicht gab. Wir hatten hier zwischenzeitlich Besuch, haben mit Freunden gegrillt, alles ganz normal und keine Sau würde bemerken, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Ich merke es aber natürlich weiterhin. Es gab nun weiterhin keinerlei Berührungen. Ich musste immer daran denken, dass sie ja nur noch eine freundschaftliche Beziehung zu mir will. Und darum habe ich heute nochmal das Gespräch gesucht, weil ich wissen wollte, wie sie sich das ganze in den nächsten Monaten / Jahren denn nun vorstellt. Im Grunde weiß sie das selbst nicht, so ihre Aussage. Für sie steht fest, es gibt keine Gefühle mehr für mich, außer eben freundschaftliche. Als Eltern funktionieren wir ja auch ganz hervorragend. Sie hat mir dann Vorwürfe gemacht, Sachen, die sich über die Jahre wohl hingezogen haben. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, sachlich zu bleiben, mir das in Ruhe anzuhören, obwohl ich am liebsten ausgerastet wäre. Mich macht es vor allem wütend, weil es erstens zum Teil nicht stimmt und zweitens: wenn es so dramatisch für sie war, warum hat sie nie ein ernsthaftes Gespräch mit mir gesucht, damit wir diese Probleme lösen. Ich will nicht ins Detail gehen, weil ich das ja auch nur subjektiv wieder geben kann, teilweise kann ich es verstehen, teilweise aber auch überhaupt nicht. Mir wurde zum Beispiel vorgeworfen, wir hätten als Paar in den letzten Jahren, als die Kinder da waren, zu wenig alleine gemacht. An der Stelle bin ich tatsächlich dann eingesprungen, weil ICH! dann immer Babysitter vorgeschlagen haben, sie es aber nicht wollte, weil die Kinder zu klein wären. Zuletzt ja im November, diejenigen, die alles gelesen haben, wissen, dass es daraufhin alles ans Tageslicht kam. Einen Vorwurf habe ich dann doch noch rausgehauen, nämlich dass sie das nur alles sagt, um nicht den wahren Grund unserer Probleme zu benennen, nämlich, dass sie sich in eine andere Frau verliebt hat.
Ich habe dann einfach von ihr wissen wollen, ob sie einen Plan davon hat, wie es weitergeht, den hat sie aber nicht. Und da habe ich ihr meine Version erzählt, wie ich denke, wie es weitergeht. Nämlich dass jeder Mensch Bedürfnisse hat. Und die sind manchmal auch körperlicher Natur, insbesondere dann, wenn man verliebt ist. Und wenn sie sich das nächste mal mit ihrer Freundin trifft, es vielleicht spät wird, die eine tolle Ausrede haben, warum sie unterwegs sind, wird es früher oder später zum Austausch von Zärtlichkeiten kommen. Und genau an der Stelle möchte ich sie nicht mehr im Haus haben und weiterhin den Familienfrieden spielen. Das habe ich ihr heute zu verstehen gegeben. Vorher meinte sie nochmal, für mich hätte sie nur noch freundschaftliche Gefühle, würde mich aber keineswegs hassen und abstoßend finden. Sie ist weiterhin sehr unglücklich über die ganze Entwicklung. Ich weiß nicht, ob ich mir nun ein Eigentor geschossen habe, aber ich hab dann alles das ausgesprochen, was ich die letzten Woche gedacht habe, nämlich dass ich doch eh keine Chance mehr habe. Ich habe Angst, dass sie nun meint, ich will ja gar nicht kämpfen, aber auch das habe ich erklärt, denn von ihr kam dahingehend ja noch keine einzige Ansage. Sie sagt stattdessen, dass sie ihren Kindern es nicht antun will, dass sie ausziehen müssen, was ich gleich verneint habe, denn die Kinder müssen ja nicht ausziehen, aber aufgrund der Tatsache, dass ich Vollzeit von 08-17 beschäftigt bin und sie 16 Stunden als Lehrerin tätig ist, wird dazu führen, dass die Kinder mehr bei ihr sind, als bei mir. Ich habe ihr dann knallhart gesagt, dann hole ich die Kinder am Dienstag abend nach meiner Arbeit ab, bringe sie Mittwochs zur Krippe/Kindergarten, nachmittags habe ich dann nämlich frei, Donnerstags bringe ich sie morgens wieder hin und sie holt die Donnerstags mittags wieder ab. Wochenenden dann ich wechsel, weiterhin zahle ich sie aus, weil es mein Haus ist, sie aber 10 Jahre lange hier mit gelebt hat. (Keine Ahnung wie es dann geregelt ist, will ich derzeit auch noch nicht wissen).
Das alles habe ich gesagt, während ich Rotz und Wasser geheult habe und sie dann endlich auch. Ich glaube, ihr ist nun erstmals klar, dass die Situation so nicht mehr hinnehmbar ist für mich. Umgekehrt ist die Situation wie ich sie beschrieben habe, auch nicht hinnehmbar, das wäre für mich der Supergau. Ich habe es schon öfters geschrieben, ich glaube ich wäre sogar glücklicher, wenn meine Frau mich zwar nicht liebt, wir aber trotzdem friedlich als Familie unter einem Dach wohnen. Als das ich hier alleine in einem großen Haus wohne und vor allem die Kinder in diese Situation bringe. Wer bis hier hin nämlich nicht gelesen hat: wir verstehen uns prächtig, haben Spaß miteinander, lachen und keine Sau würde bemerken, was hier eigentlich los ist. Unsere Kinder sind sehr glücklich, hier wird nicht geschrien oder gestritten, wird sind uns eigentlich fast in allem einig. Wie kann ich meinen Kindern dann eine Trennung antun. Es ist wirklich so, ich stelle das Kindeswohl ohne mit der Wimper zu zucken über meinem, weil mich das glücklicher macht, als alles andere. Aber sehe ich das in 10 Jahren noch genauso? Ich bin eigentlich ein aufgeräumter Kerl, ich brauche nicht zwingend jemanden der mich liebt, meine Kinder tun es ja sowieso. Aber sehe ich es eben in 10 Jahren noch genauso? Die Frage muss sie sich ja aber auch vor allem Stellen, will sie nun weiterhin mit mir unter einem Dach leben, obwohl sie weiß, dass sie plötzlich auf Frauen steht und unglücklich verliebt ist?! Diese Frage habe ich ihr gestellt, aber sie kann es nicht beantworten. das erste mal angefangen zu weinen ist sie übrigens, als ich gesagt habe, sie muss sich entscheiden, Familie oder Next wie es hier im Forum so schön heißt. Denn wenn sie weiterhin Familie will, muss sie den Kontakt abbrechen. Und da ist die Frage, nach dem Eigentor, welches ich mir hiermit vielleicht geschossen habe. Vielleicht sollte ich, wie schon an anderer Stelle schon mal geschrieben wurde, die Ehe öffnen, soll sie sich mit ihr vergnügen und wir machen Happy Family! Aber dazu müsste man auch der richtige Typ sein vermute ich und ich weiß nicht, ob ich es bin....
Gibt's hier eigentlich eine Frau, die sich plötzlich zu dem gleichen Geschlecht hingezogen gefühlt hat? Kann ich die Überschrift oben noch ändern, damit ich mehr Input von einer Frau oder Mann mit gleichem Schicksal bekomme?

03.05.2020 23:10 • x 2 #20


Lilli70
Lieber Nemo, ich denke du solltest die Realität anerkennen. Das wars! Es tut mir leid, aber deine Frau ist ganz woanders. Wie SIE das ihren Kindern beibringen will ist ihre Sache. Du bleibst am Ball, und das spielt ihr natürlich in die Karten. Du wirst es richten. Nemo, du hast immer noch keinen Standpunkt bezogen. Bleibst und hoffst. Das geht so nicht. Sie will nicht mehr. Also beweg dich endlich. Nicht weinen, sondern klare Fakten schaffen: so mit mir nicht. Geh zu deiner Freundin, das möchtest du so, erkläre es den Kindern . Das machst du aber nicht. Ich weiß nicht warum ! Jetzt musst du mal ein Kerl sein und an dich denken, das wir gibt es so nicht mehr. Schaffe Fakten!

04.05.2020 00:55 • x 4 #21


unbel-Leberwurst
Meiner Meinung nach machst du es ihr viel zu angenehm.
Sie will es angeblich noch mal versuchen, will aber noch nicht mal eine Umarmung oder einen Gutenachtkuss. Wo soll da ernsthaftes Bemühen zu erkennen sein?
Eine Trennung will sie auch nicht, weil sie sich dann outen müsste und das schöne Familienheim in der Form zerstören würde.
Mit anderen Worten hat sie doch überhaupt keinen Grund, etwas an der Situation zu ändern.
Und du bist noch so ein deiner Schocksituation gefangen, dass du ebenfalls nichts ändern willst.
Aber genau das muss passieren.
Es muss Bewegung in die Sache kommen. Und weil sie kein Interesse daran hat, bist du derjenige, der das Vorantreiben sollte.

Inzwischen dürftest du verstanden haben, dass du durch Gespräche keine Gefühle wiederbeleben kannst. Paradoxerweise kannst du am ehesten Wieder Anziehungskraft entwickeln, indem du die Trennung voran treibst. Erst dann sieht sie nämlich, was sie verlieren kann
Meiner Meinung nach verdrängt sie das nämlich noch erfolgreich.

04.05.2020 00:59 • x 4 #22


Lebensfreude
@Nemo du glaubst, dass andere nicht merken, was bei euch los ist? Das stimmt nicht.
Aufmerksame Menschen sehen, wie ihr euch anseht, ob ihr euch im Vorübergehen liebevoll berührt.
Und Kinder haben ganz feine Sensoren, die merken natürlich, was zwischen den Eltern los ist.
Die registrieren genau, wie ihr euch zusammen verhaltet.

04.05.2020 01:02 • x 4 #23


F
Zitat von Lebensfreude:
Die registrieren genau, wie ihr euch zusammen verhaltet


Ich habe das hier schon mehrfach geschrieben, weil es für mich so ein krasser Augenöffner war:

Ich war der gleichen Ansicht wie du, lieber TE, mit Blick auf meine Kinder.
Bis meine Große (damals 5) zu mir im Urlaub sagte:
Warum geht ihr nie Hand in Hand? Die Tante und der Onkel laufen immer so. Nehmt euch doch mal an den Händen!
Sie hat es bemerkt und wir sind dann ein Stück Hand in Hand gelaufen, aber es war ein bemerkenswert unangenehmes Gefühl in dieser Situation.

04.05.2020 01:21 • x 4 #24


Lebensfreude
und was für eine Bürde für Kinder: wegen euch habe ich alles , auch mein Lebensglück.

04.05.2020 01:39 • x 3 #25


N
Zitat von unbel Leberwurst:
Inzwischen dürftest du verstanden haben, dass du durch Gespräche keine Gefühle wiederbeleben kannst. Paradoxerweise kannst du am ehesten Wieder Anziehungskraft entwickeln, indem du die Trennung voran treibst.
Du schreibst zwar am ehesten, aber selbst das glaube ich nicht. Denn dann ist es ja nur Panik vor dem was sie verliert und ich werde ja keine verlorene Gefühle bei ihr wecken...
Zitat von Florentine:
Ich war der gleichen Ansicht wie du, lieber TE, mit Blick auf meine Kinder.
Bis meine Große (damals 5) zu mir im Urlaub sagte:
Warum geht ihr nie Hand in Hand?
Ehrlich gesagt habe ich das Gespräch heute Abend gesucht, weil unsere 5 jährige Tochter heute morgen aus zwei Eierschalen uns nachgespielt hat, sie sagte oh Mama ich hab dich soo lieb, und Papi, ich hab dich auch sooo lieb, es ist so romantisch wir haben gelacht, aber ich war regelrecht schockiert.
Zitat von Lilli70:
Lieber Nemo, ich denke du solltest die Realität anerkennen. Das wars

Zitat von Lilli70:
sondern klare Fakten schaffen: so mit mir nicht

Aber genau das habe ich heute Abend doch getan. Ich habe gesagt, wo es hinführen wird und gesagt, wenn sie den Kontakt hält, war es das! Jetzt schaue ich, was passiert, denn es war das erste mal, dass ich gesagt habe, dass ich die Situation nicht ertrage und SIE etwas ändern muss. Und ich habe ich schon gesagt, wie es laufen kann. Es war immerhin ein erster Schritt, so dass es bei ihr im Kopf vielleicht mal klick macht, was hier wirklich auf dem Spiel steht. Bisher dachte sie ja, ich mache alle so mit. Klar, jetzt muss ich es auch durchziehen. Aber da nochmal: ich habe kleine Kinder, da macht man nicht mal einfach so Schluss wie mit 16!

04.05.2020 05:30 • x 2 #26


unbel-Leberwurst
Zitat von Nemo79:
Du schreibst zwar am ehesten, aber selbst das glaube ich nicht. ...
Jetzt schaue ich, was passiert, denn es war das erste mal, dass ich gesagt habe, dass ich die Situation nicht ertrage und SIE etwas ändern muss.


Natürlich schreibe ich das so. Es wäre fahrlässig, dir zu viel Hoffnung zu suggerieren.

Nein. Nicht SIE muss etwas ändern, sondern DU. Du musst aus deiner passiven reagierende Rolle heraus in eine aktive agierende.

04.05.2020 08:11 • x 3 #27


N
Hallo, 2 Tage sind erst seit dem letzten Gespräch vergangen, ich nutze dieses Forum weiterhin als eine Art Tagebuch und meine Gedanken zu ordnen. Nachdem es in den ersten Wochen eigentlich mit mir ging, begreife ich immer mehr, was hier in den letzten Jahren eigentlich los war. Und dabei fallen mir die Schuppen von den Augen. Ich kann hier ja beruhigt aus dem Nähkästen plaudern, mich kennt ja keine Sau hier...
Zunächst einmal bin ich gerade sehr sehr traurig, weil ich realisiert habe, das es Aus und vorbei ist. Denn lasse ich die letzten 13 Jahre Revue passieren, kommt es mir in den Sinn, dass sie vermutlich seit Jahren mit sich selbst ringt. Sie mag mich mal geliebt haben, aber wir beide haben nie eine wirklich innige Liebe gelebt. Wenn ich manchmal Paare sehe, wie die auf Feierlichkeiten tanzen, so verliebt auch noch nach vielen Jahren, wie sich Paare küssen und sie miteinander kuscheln: das hatten wir eigentlich schon lange nicht mehr. Ja, wir hatten eine tolle Zeit, haben harmoniert, viel Spaß gehabt, aber eine Sache war für mich immer etwas unbefriedigend, und das war der S.! In der Anfangszeit hatten wir, viel S., aber soweit ich mich erinnern kann, ging es immer! von mir aus. Sie hat nie von alleine das Verlangen gehabt. Zwar hatte sie wohl auch Spaß daran und war aktiv, aber bestimmte, ich sag mal Praktiken, hat sie nie gemacht. Sie hatte an eine bestimmte Körperstelle von mir, kein Interesse. Ich habe sie ehrlich gesagt in 13 Jahren nie ansatzweise zu einem Höhepunkt bekommen, habe es irgendwann auch so hingenommen, aber sie trotzdem natürlich weiterhin verwöhnt. Bei mir hat sie das allerdings nie gemacht. Ich konnte auch nie wirklich darüber mit ihr sprechen, was ihr gefällt. Ich kann mich an eine Szene erinnern, als ich sie gefragt habe, was sie denn gerne machen würde, da hat sie mich so merkwürdig angeguckt, dass ich es nie vergessen habe. Sie war damals kurz vor den Tränen, wollte etwas sagen, hat es aber nicht. Da ich mit der Familiensituation, mit den Kindern und auch mit ihr aber ansonsten überglücklich war und auch in jungen Jahren mir ordentlich die Hörner abgestoßen habe, habe ich mit dem, was ich bekommen habe, zufrieden gegeben.
Vor 2 Jahren war dann das erste mal, dass ich gedacht habe, meine Frau könnte sich wohl zu anderen Frauen hingezogen fühlen. Denn da kam ein Mädchen in ihre Mannschaft, mit der sie plötzlich viel Kontakt hatte. Sie haben aus Spaß geflirtet, obwohl sie wußte, dass sie gleichgeschlechtlich1 ist. Ich habe mir eigentlich nichts draus gemacht. Letztes Jahr waren wir auf einem Weihnachtsmarkt mit mehreren Leute, die wir teilweise nicht kannten, davon war auch ein weibliches Paar dabei. Mit denen hatte sie sich plötzlich angefreundet und hat sogar gefragt, wie das alles so kam, denn eine von beiden hatte mal einen Freund und hatte irgendwann dann aber festgestellt, dass sie auf Frauen steht. Oder auf einer Hochzeit war ein gleichgeschlechtlich Paar, auch bei denen war sie den ganzen Abend. Als unsensibler Kerl, wie ich es manchmal bin, habe ich immer meine kleinen Witze darüber gemacht. Nichts beleidigendes, bin grundsätzlich Weltoffen, aber ich denke jeder weiß was gemeint ist. Sie fing irgendwann an, richtig böse zu werden, wenn ich die dummen Scherze gemacht habe, obwohl sie sonst meinen teilweise schwarzen Humor teilt, weil sie eben weiß, dass ich eigentlich sehr tolerant bin. Ich hatte dann auch aufgehört, meine Witzchen zu machen.
Naja, jedenfalls kam dann die andere Frau in ihrer Mannschaft, auch die gleichgeschlechtlich1 und ausgerechnet mit ihr freundet sie sich wieder an. Wenn man das liest, sollte man meinen, wie ich bisher so blind sein könnte, aber wer denkt schon, dass seine Frau, mit der man 2 Kinder hat, evtl doch auf Frauen steht.
Noch eine andere Sache: sie hat mir im Grunde fast nie von sich aus gesagt: Ich liebe dich! Das kam meist eigentlich nur, wenn ich das zu ihr gesagt habe. Ich habe einen Brief von 2008 wieder gefunden, da waren wir 2 Jahre zusammen, selbst da hat sie mir geschrieben: ich hab dich lieb! Ich finde, da ist ein gewaltiger Unterschied.
Jetzt kann man sagen, warum habe ich nie was gesagt, aber das ganze war eben so.
Naja, und jetzt tut sie mir ehrlich gesagt schon fast leid, denn sie steckt vermutlich in einer sehr sehr großen Sackgasse. Sie weiß, dass sie in eine Frau verliebt ist und sich vielleicht schon immer zu dem gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, andererseits ist sie mit einem Mann verheiratet, in einem Dorf mit 3000 Einwohnern und vor allem mit 2 Kindern. Sie hat mir gesagt, sie hat in den letzten Monaten viel alleine zu Hause geweint, ich habe davon ehrlich gesagt nichts mitbekommen, sie hat mir gegenüber einen glücklichen Eindruck gemacht.
Ich denke, sie hat dann irgendwann im November zu sich gesagt: ich will mich nicht mehr dazu zu zwingen, mit ihm intim zu werden, aber alles aufgeben will ich das auch nicht, weil sie grundsätzlich ihre Leben sonst toll findet. Sie hat Angst vor einem Coming Out, was ich ehrlich gesagt sehr gut verstehen kann. Die Eltern werden zusammen brechen bzw. im Grunde alle werden von den Socken sein, die wenigsten werden Verständnis haben, denn, das darf ich mal so sagen, ich bin gar nicht so verkehrt.
Die Frage ist nun also, wo bleibe ich bei der Geschichte. Ich liebe sie, sie ist der liebste Mensch, den ich kenne. Sie ist vor allem auch die tolle Mutter meiner Kinder. Sie will genauso wenig wie ich, dass wir getrennt werden voneinander als Familie. ICh muss in den nächsten Wochen für mich entscheiden, wie ich leben will. Schmeiße ich alles hin, tue ich meinen Kindern die Trennung an und lerne vielleicht eine neue Frau kennen, mit der es sowas unbeschwertes nie wieder geben wird, oder bleiben wir hier weiter zusammen wie in einer WG, pflegen wie die letzten Wochen und Monate ein sehr freundschaftliches Verhältnis und ich suche mir eine Affäre? Was im übrigen meines Erachtens nicht funktionieren wird, denn 1. liebe ich ja meine Frau und 2. welche andere Frau macht das mit? (Außer sie wird bezahlt!
Meinen Kindern wird es besser gefallen, wenn wir zusammen bleiben. Ich denke eigentlich, wir haben beide genügend Verstand, dass wir es sauber hinbekommen, aber was mache ich, wenn sie ihre neuen Erkenntnisse der S. Bedürfnisse erkennt und sie zu einer anderen Frau fährt und sich holt, was Menschen manchmal brauchen, nämlich Liebe und Zärtlichkeiten?!
So, Gedanken geordnet, Beileidbekundungen nehme ich gerne entgegen!

05.05.2020 18:43 • x 5 #28


S
Nemo, dein Gefühlschaos ist nachvollziehbar. Ja, es ist ein Dilemma, in dem du dich befindest. Ich an deiner Stelle würde meine 6uellen Bedürfnisse außerhalb befriedigen, da es auch deine Frau akzeptieren würde. Wie sich dann alles entwickelt, würde ich auf mich zukommen lassen. Habe auch ein Mitgefühl für deine Frau, das sich aber auch in Grenzen hält. Es ist dein Leben und auf 6 solltest du nicht verzichten müssen.

05.05.2020 19:09 • x 2 #29


N
Leute, ich bin durch! Mittwoch nachmittags habe ich frei und wir machen dann immer etwas zusammen, aber ich bin nach Hause gekommen und es ging nichts mehr. Damit die Kinder mich so nicht sehen, bin ich abgehauen und stehe nun mitten in der pampe. Ich komme einfach nicht auf die Situation zu Hause klar, meine Frau ist gut drauf wie immer, spricht mit mir, als wäre alles ok. Sie macht einen glücklichen Eindruck. Mich lässt das verzweifeln und es macht mich sehr wütend. Klar, wäre sie abweisend macht es das auch nicht besser, aber es will einfach nicht in meinen Kopf rein! Warum zur Hölle muss sie sich in eine Frau verlieben, wir haben alles, was sich so viele andere Menschen wünschen. Eine vermeintlich intakte Beziehung, tolle Kinder, sind gesund.... sie hat nie einen unglücklichen Eindruck auf mich gemacht und glaubt mir, ich habe gute Menschenkenntnis und bin sehr emphatisch. Ich bin auch ein Kopfmensch, warum zum Teufel setzt man das alles aufs Spiel?! Auch ich fand in der Vergangenheit die ein oder andere Person toll, aber ich wusste was ich habe und hab mich gar nicht erst drauf eingelassen, klar, ihr muss was gefehlt haben, sonst wäre es nicht passiert. Und jetzt die Tatsache, dass sie alles so bleiben lassen will, wie es ist, nur kein S. mehr... wenn sie das Verlangen nach einer Frau hat, will sie es dann für immer unterdrücken? Will sie jetzt für immer auf Zärtlichkeiten verzichten? Ihr liegt jetzt mehr daran, dass Familienleben aufrecht zu erhalten, als ihren Gefühlen nach zu gehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich es nicht mitmachen werde, wenn sie sich nun mit ihr treffen sollte, das weiß sie und tut es auch nicht, aber auf Dauer funktioniert das doch nicht. Ich weiß, was jetzt kommen wird: setz sie vor die Tür! Aber das kann ich einfach noch nicht, weil ich eben nicht weiß, was mich unglücklicher machen wird. Ich werde wohl nächste Woche zu einer Beratungsstelle gehen, damit ich mit einem unabhängigen darüber sprechen kann und der mir hilft meine Gedanken zu ordnen. Mitte 20 hatte ich schon mal eine schmerzhafte Trennung, vor 10 Jahren ist meine Mutter früh ham Krebs gestorben, aber die Trauer, die ich jetzt gerade durchmache ist ein neues Level, denn der ganze Lebensplan ist dahin, vor allem: meine Kinder sollen doch sowas nicht erleben! ((

06.05.2020 15:10 • x 2 #30


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