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Komplementärnarzissten Austausch

NochEine
@oldie,


Zitat:
Ich verliebte mich in die 'Falschen' und dockte gefallsüchtig an.


Dito!

Zitat:
Mein Mann und ich wollen trotz allem zusammenbleiben.


Wenn da Liebe und Einsicht ist und nicht wie bei meinem noch der Alk. dann hat man vielleicht noch eine Chance. ICH FÜR meinen Teil sehe da keine mehr, es macht mich kaputt auf dauer.

05.11.2018 05:37 • #76


tesa
Zitat von oldie:
Dann klick ich zu schnell in den Gefallsucht- Modus, komplementärnarzisstisch eben.


Es ist unwahrscheinlich!
Ich spüre das jedesmal ganz bewusst und kann nichts dagegen tun!

Zitat von oldie:
Mich in einen normalen Mann zu verlieben, war in meinem Leben nicht !


In meinem leider auch nicht.
Was extrem traurig ist. Für uns alle!
Im Unterschied zu vielen anderen, hatte ich immer nur Affären, kaum mal eine richtige Beziehung mit jemandem der nicht schon gebunden war. Wahrscheinlich muss ich mich noch glücklich schätzen. Und wahrscheinlich ist auch genau das der Grund - zu wissen, dass ich sowieso nur Männer mit schweren narzisstischen Zügen abbekomme und es deshalb gleich bleiben lasse. Damit bleibt mir - wissentlich - auch vieles erspart.

Traurig ist nur, dass ich dadurch allen anderen beim Leben (gestalten) zusehen muss.

Das Leben ist sehr ungerecht. Die meisten, wenn nicht alle, von uns hatten keine glückliche Kindheit. Irgendwo muss dieses kranke Verhalten ja herkommen. Wir hätten doch wenigstens ein schönes Erwachsenenleben verdient.

Ich drücke euch!

05.11.2018 08:56 • x 1 #77


A


Komplementärnarzissten Austausch

x 3


K
Interessant, was ihr hier schreibt. Gerade mein Thema.
Die letzten Jahre bin ich nur bei Narz. gelandet, weiß bis heute nicht was der Auslöser für die Wende war.
Daran rätsel ich noch rum, weil ich möchte zukünftig lieber keine mehr näher kennen lernen.
Nun halt auch das Problem, das ich Normale wenig reizvoll finde.

05.11.2018 16:34 • #78


NochEine
Da ich mir ja gerade mehr ( noch mehr) Gedanke mache als sonst, viel mir gestern Abend ein Erlebnis mit meiner Mama ein.
Ich war so ca. 8 Jahre alt, meine kleine Halbschwester war gerade geboren. Meine Mama war allein erziehend von 4 Kindern, aber zu dem Zeitpunkt waren wir nur noch drei Kinder zuhause, meine Eltern waren geschieden.

Wegen irgend etwas war meine Mutter wieder aufgebracht. Sie sagte zu mir , ihr würde es reichen,sie haut jetzt ab, nahm ihre Jacke , verließ die Wohnung. Ich weiß noch wie ich hinter ihr her rannte. Ich kann mich erinnern das sie einen dunkelblauen Rock trug, er war leicht in den Farben gelb und grün kariert.
Ich holte sie ein und traute mich fast nicht sie anzusprechen, ich tat es, hatte solche Angst, flehte und bettelte sie solle doch bitte wieder mit zurück gehen, kein Wort von ihr, kein Blick , sie lief einfach weiter und ich neben ihr her. Ich kann mich noch erinnern wie ich meine Hand ausstreckte um ihren Rock zu fassen.
Ich weiß nur noch das wir eine weite Strecke zurück gelegt hatten, mehr nicht.

Und genau dieses beschießene Gefühl habe ich hier oft in dieser Beziehung schon gehabt.

05.11.2018 17:22 • #79


tesa
@NochEine

Wie traurig!

Ich hatte leider auch solche Erlebnisse. Manches ist nicht bewusst aber alleine, dass mir erzählt wurde, dass der Großvater die Tür aufgebrochen hat, weil sie uns allein gelassen hat, reicht. Ich war 2. Später hat sie ständig gedroht, sich umzubringen.

Echt zum Kotzen.

05.11.2018 17:35 • x 1 #80


Y
Das sind bestimmt wichtige Erinnerung. Solche Gefühle brennen sich auf die Festplatte.
Ich hatte ein ähnliches Erlebnis mit meiner Mutter. Ich war auch noch klein und hatte mit ihr gestritten. Sie ging fort, ich wusste nicht wohin und war allein zuhause. Abends kam sie wieder und sagte, sie wollte nur noch weg, meinetwegen.

In meiner Therapie lernte ich, diese Erinnerung aus der Beobachterperspektive aufzurufen. Als bereits Erwachsene betrat ich die Szenerie im Geiste und sprach mit meinem kleineren Alter Ego aus der Vergangenheit und tröstete es. Selbst-Beeltern heißt es. Eine sehr hilfreiche Technik.

Unsere Eltern, Mütter oder Väter waren schwach, gebrochen, unfähig sich zu kümmern, deswegen fehlt uns die wichtige Erfahrung deren Stärke, Fürsorge und Halt.

05.11.2018 18:05 • x 2 #81


tesa
Das kann ich gar nicht! Ich finde die Erinnerungen, die mir bewusst sind schon derart schrecklich, dass ich gar nicht darüber nachdenken möchte, weil mir da bestimmt ganz viel einfallen wird, woran ich mich gar nicht erinnern möchte!

05.11.2018 18:09 • #82


NochEine
Ich lasse sie zu, gerade jetzt, wenn ich weiter kommen möchte muss ich das glaube ich tun.

Ich weiß das man durch die Angst gehen muss und so sehe ich das auch mit all den anderen Gefühlen.
Wünscht mir Glück
Und Euch auch

05.11.2018 18:24 • x 1 #83


O
Abgrenzung und SELBER freuen ohne Echo- Tick
darum bemühe ich mich.
Das können die Normalen,
und ich nach Bestätigung Lechzende, vernachlässigte mich und 'half' aufdringlich,
weil ichs in der Kindheit und Jugend so drauf hatte.
Ich lerne endlich das Instrument,
das ich mir vor zwanzig Jahren gekauft hatte und nur ein bisschen spiele. Ich nehme nun Stunden, freu mich über mein wachsendes Können, und der Musiklehrer lobt mich auch noch !
Die negativen Bemerkungen von wegen Verschwendung und Alter von seiten meines Mannes hab ich ignoriert.
ICH nähere mich dem sog. Normalsein,
mache auch meinen Sprachkurs und rede mit immer mehr 'normalen' Leuten über MEINE Freude dabei !

05.11.2018 19:34 • x 1 #84


Y
Zitat von tesa:
Das kann ich gar nicht! Ich finde die Erinnerungen, die mir bewusst sind schon derart schrecklich, dass ich gar nicht darüber nachdenken möchte, weil mir da bestimmt ganz viel einfallen wird, woran ich mich gar nicht erinnern möchte!


Verstehe ich gut. Das war dann Thema in meiner Psychotherapie. Mit Anleitung in einem geschütztem Rahmen. Trotzdem war es total heftig. Ich stellte fest, dass ich Erinnerungslücken hatte, richtig schwarze Flecken in meiner Erinnerung.

Man darf nicht unterschätzen, dass man auch immer Träger eines Familienthemas ist, was durch die Generationen durchgereicht wird bis heute.

Zitat von oldie:
Die negativen Bemerkungen von wegen Verschwendung und Alter von seiten meines Mannes hab ich ignoriert.


Ich hätte heute gar nicht mehr die Kraft, so was an mir abprallen zu lassen.
Im Grunde schlägst du ihm durch dein Ignorieren mit seinen eigenen Waffen.

05.11.2018 20:33 • x 1 #85


O
Yonda und alle,

ich wünsche jedem von Herzen die eigene innere Freiheit der Selbstwerdung, das Herauswachsen aus der Prägung, die wir in der Kindheit abbekommen haben -
ob in Beziehung oder als Single,
Schritt für Schritt, learning by doing.

Ich für meinen Teil schweige heute viel öfter abgrenzend,
lass die anderen los,
und lebe immer mehr erst mal SELBER,
entscheide was ICH als nächstes tue -
bevor ich durch ImKreisdrehen
in Gefallsucht und abhängige Anerkennungssucht,
also Unfreiheit,
zurückschlittere.

05.11.2018 22:59 • x 2 #86


O
... im lauf der Jahre ,
habe ich meine aus der Kindheit mitgebrachte, anpassungsaktive,
aufdringliche Anerkennungssucht, langsam als unnormal begriffen,
und dann noch langsamer angefangen abzubauen,
mit immer zwei Schritte vor und einen zurück.
Mit diesem früher unbewussten Komplementärnarzissmus, hätte ich die Liebe eines normalen Mannes gar nicht gesehen.
Ich wusste ja nicht wie man normal mit eigenen Wünschen und freiwilligen Gemeinsamkeiten lebt !
Ich passte mich aufdringlich an und versank in meiner Gefallsucht, die mich so erschöpfte, dass ich Hilfe suchte:
Hausarzt, Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeforen wie hier ... .

Meine Ansprüche an Partnerschaft waren symbiotisch.
Mein Mann und ich wollen zusammenbleiben.
Da ich meine individuellen Hobbys mit anderen mache, und mich nicht mehr zu seinen Hobbys drängen und triggern lasse,
macht er das auch.
Er wollte uns E-Bikes kaufen und mit mir wie selbstverständlich zu zweit fahren.
Ich will keines, ließ mich nicht von ihm triggern bzw. einschüchtern.
Da kaufte er sich eines und fährt nun mit Bekannten.

06.11.2018 14:49 • #87


O
... und immer wieder muss ich mich überwinden, meine Dinge zu tun,
z.B. heute meine Sprachkurshausaufgaben zu machen und morgen hinzugehen, weil ICH die Sprache meines Lieblingsurlaubslandes lernen will.
Immer wieder spüre ich den Drang für mich nichts zu tun,
den alten Drang, mich aufdringlich um andere kümmern zu müssen für kaum Anerkennung, mein Kindheitsmuster.
Doch ich ringe mich meistens durch, geh in den Kurs und lerne mit Freude die Sprache unter den normalen Leuten dort.

06.11.2018 22:32 • x 1 #88


Y
Es lohnt sich, sich zu überwinden.

Ich finde es fast merkwürdig, dass ich mein Helfersyndrom beinahe zur Gänze im Verlauf der Trennung verloren habe. Keine Ahnung, wie das geschah. Auch ich merke, dass ich immer wieder mal in das alte Muster rutsche, aber ich stürze mich nicht kopfüber ins Helfen, wäge ab, überlege.

Vor allem die Freude wieder ins eigene Leben lassen. Wenn das Herz weit aufgeht, da ist man richtig.

07.11.2018 00:44 • x 2 #89


A
@Yonda

genauso ist es. Ich habe den Schritt vor dem Sturz in das Helfersyndrom bei mir analysiert. Offenbar ziehe ich Menschen an, die ihre Sorgen abladen oder meine Hilfsbereitschaft ausnützen. Mir wird dann oft gesagt, dass ich doch alles so super unter Kontrolle hätte und so stark sei. Sie selbst hätten da nicht soviel Glück.

Bis ich das Wort 'Glück haben' geknackt hatte, hat es gedauert. Bis dahin habe ich mich automatisch und natürlich diesen Menschen zugewendet und die Ohren geöffnet. Ich denke, dass soziales Verhalten normal und die Hilfe untereinander normal sein sollte. Irgendwann aber kreiste dieses 'du hast Glück, dass du so stark bist und alles so toll schaffst' über mir und platzte mit einem Knall. Wieso Glück? Das habe ich mir erarbeitet! Durch Lernen und tatsächliche Berufstätigkeit, aber auch durch das Lernen aus Rückschlägen, harten Veränderungen und weil in mir der Wille war und ist, ein ausgeglichener und erfüllter Mensch zu sein.

Ich habe dann mal auf meine Körpersignale geachtet und bemerkt, dass mein Puls schneller schlägt und ich das Gefühl habe, dass das adrenalin durch mich durchschießet und ich total angespannt bin. Das habe ich gelernt zu erkennen, biete jetzt keine Hilfe an die Ausnützen an, sondern jammere mit ihnen mit. 'Da hast du recht, das ist echt total schlimm..' und ignoriere alle Anschubszeichnen 'Ey helfen doch mal, nimm mir das ab...' und bestätige sie einfach in ihrem Jammern weiter. In der Regel sind diese Menschen dann auch schnell wieder aus dem Gesichtsfeld, weil sie von mir die erwünschte Reaktion nicht erhalten.

Echte Freunde, bei denen Geben und Nehmen in Balance sind, habe ich einige. Und nur die sind mir wirklich wichtig.

Also, statt gleich in die Problemlösung für andere einzusteigen: erst mal schön mitsammen und dann sehen was passiert

07.11.2018 16:40 • x 4 #90


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