@Mae_bee
Ich entscheide mich hier für kein Kater, den je nach Ausgangslage variiert meine Meinung.
Das die TE nicht mit einer festen Beziehung rechnen kann, weil dies von Anfang an klar kommuniziert wurde ist klar. Der Eindruck der bei mir entsteht ist eher, dass die TE es grundsätzlich im Nachhinein bereut sich überhaupt darauf eingelassen zu haben. Einer der Beweggründe das ganze begonnen zu haben, war ihre Annahme der Mann würde sich in einer offenen Beziehung befinden. Was sie ja jetzt im Nachhinein stark anzweifelt.
Vlt. äußert sich die TE hier auch einfach nochmal dazu.
Zitat von Mae_bee: Das würde mich in 2 Jahren sehr wundern, da fragt bzw redet man ja schon mal über sein Verhältnis zum anderen mit dem anderen?
Mich wundert da allerdings gar nichts. Ich finde es einfach erschreckend das man zwei Jahre lang nicht auf die Idee gekommen ist seine Aussage eine offene Beziehung zu führen mal zu hinterfragen.
Den da gebe ich Häschen mal recht, der Beginn ist ja schon fragwürdig sich als Single auszugeben und dann doch in einer Beziehung zu sein. Denn wie du sagst eine offene Beziehung ist keine Polyamorie, aber/und eine offene Beziehung ist eben auch kein Single dasein.
Das wäre so eines der ersten Dinge die mich stutzig gemacht hätten.
Wie die Regeln und Rahmenbedingungen einer möglichen offenen Beziehung aussehen entscheidet das Paar selbst und natürlich beinhaltet das nicht zwangsläufig, dass sich die jeweiligen Partner mit den Bettgenossen des jeweils anderen anfreunden müssen.
Für mich gibt es mehrere Ausgangslage und welche zu 100% zutrifft, wissen weder wir noch die TE.
1. Der Mann befindet sich tatsächlich in einer offenen Beziehung. Es gibt klare Regeln, beispielsweise das jeder seine Bettgeschichten diskret handhabt, keine Gefühle bzw. Parallelbeziehung. Die jeweiligen Außenpersonen sind über die vollständigen Rahmenbedingungen informiert. Würde dann ja auch den sporadischen Kontakt zwischen den Treffen erklären.
Wenn das der Fall ist, wäre für mich die Empörung der TE ebenfalls nicht nachvollziehbar. Das die TE Gefühle entwickelt hat und sich deswegen insgeheim etwas anderes erhofft, dafür kann das Paar ja nichts und damit wäre sie dann einfach raus, weil sie nicht mehr in die Konstellation passt. Soweit so gut. Wobei ich persönlich - ich schreibe bewusst ICH persönlich - hätte es besser gefunden, wenn die Partnerin deren offenes Beziehungsmodell bestätigt hätte und gegebenfalls sie oder der Mann im selben Zug einfach darauf aufmerksam gemacht hätte, dass der Kontakt unter den Umständen (Gefühle, Regelbruch, was auch immer) nicht weitergeführt werden kann. Ist nur meine Meinung, weil ich grundsätzlich finde das jeder einen fairen Abschluss verdient hat. Wäre aus meiner Sicht besser gewesen, als dieser plötzliche Kontaktabbruch. Klar, das darf jeder anders sehen.
Ob und welche Regeln der TE bekannt gewesen sind, dazu darf sie sich ja gerne äußern, wäre sicherlich spannend.
2. Der Mann ist nicht in einer offenen Beziehung. Oder anders ausgedrückt, ER lebt eine offene Beziehung und seine Partnerin weiß nichts davon. Würde die Ungereimtheiten beim Beziehungsstatus anfangs und ebenfalls den sporadischen Kontakt zwischen den Treffen erklären. Hier besteht der Kontakt eben nicht nur sporadisch, weil er lediglich zielführend sein soll, sondern eben auch heimlich stattfindet und nicht entdeckt werden soll. Der plötzliche Kontaktabbruch des Paares kann eben auch bedeuten, dass die Partnerin den Mann mit der Frage nach der offenen Beziehung konfrontiert hat und dieser ihr sonst was für einen Schmarrn erzählt hat. Beispielsweise, daß er sich selbst nicht erklären könne wie die TE aus sowas kommt, eine Verrückte sei die ihm nachstellt und/oder die beiden auseinander treiben will.
Bei beiden Varianten trifft auch die Aussage zu, dass er seine Freundin nicht verlässt und keine Beziehung mit der TE eingehen will. Die Rahmenbedingungen um eine Entscheidungen zu treffen, ob man sich auf diesen Mann einlassen möchte unterscheidet sich aber grundlegend. Finde ich zumindest. Ob ich mich dafür entscheide bewusst die Gespielin zu sein für einen Mann in einer offenen Beziehung von der auch seine Partnerin weiß und gebraucht ausübt ODER ob ich mich unwissentlich an einem Betrug beteilige bei dem der Partner aufgrund von Unwissenheit stark verletzt werden kann, ist zumindest für mich ein großer Unterschied.
Wenn ich Single wäre, würde ich bei Menschen (in meinem Fall dann Männer) die angeben in einer offenen Beziehung zu leben vorsichtig sein. Nicht weil mir nicht bewusst wäre das es dieses Beziehungsmodell gibt und auch immer häufiger gelebt wird, sondern weil mir bewusst ist das dies oft vlt. auch öfter ausgenutzt wird und eben nicht der Wahrheit entspricht. Vor allem wenn mir jemand mitteilt das er sich in einer offenen Beziehung befindet, aber der Hauptpartner nicht kontaktiert werden darf, weil alles diskret laufen muss. Da würden bei mir alle Alarmglocken klingeln. Ich hätte das Bedürfnis die Aussage zu überprüfen und mir somit Sicherheit zu verschaffen, da würde ich auch keine 2 Jahre warten. Ich würde mich auch nicht mit der Partnerin anfreunden oder zum Kaffe trinken treffen wollen, sondern lediglich die Zusicherung das nichts unabgesprochenes passiert.
In einem anderen Forum schrieb eine Dame über ein ähnliches Erlebnis. Ich gebe mal in Kurzfassung wieder was bei mir hängen geblieben ist. Nach vielen Jahren hat sie ihren Jugendschwarm auf einem Dorf Fest getroffen. Sie frisch getrennt und er verheiratet. Die waren sich wie zu Jugendzeiten auch, sofort sympathisch und es kribbelte. Er meinte er führt seit kurzer Zeit eine offene Ehe und wenn sie möchte, ist es okay wenn die beiden zu ihr nach Hause gehen. Die Schreiberin war verunsichert und wusste erstmal nichts dazu zu sagen. Etwas später am selben Abend wurde sie von einer Frau angesprochen. Die Frau stellte sich als die Ehefrau des Jugendschwarm heraus, sie versicherte das er nicht gelogen hatte und es wirklich in Ordnung ist, wenn die beiden Zeit zusammen verbringen möchten. Ihre Frage an das Forum war, ob sie sich auf das Abenteuer einlassen soll oder nicht. Wie sie sich letztendlich entschieden hat weiß ich nicht. Aber die Geschichte hatte bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen.
1. Es gibt Grenzen, keine Intimitäten mit anderen in den eigenen 4 Wänden.
2. Was für eine starke und selbstbewusste Ehefrau ist das bitte. Sich da vorzustellen bei der anderen, für das gelebte Beziehungsmodell einzustehen, der anderen Frau die Sicherheit zu geben das es okay ist und somit ihren Mann zu unterstützen. Den ich glaube als Mann hat man es vlt. doch etwas schwieriger oder wird stärker mit Vorurteilen konfrontiert. Mit dieser Geste der Ehefrau stehen alle drei in einer guten und sicheren Position.
Das man den Kontakt komplett abblockt nur weil sich die Außenpersonen Sicherheit verschaffen möchte finde ich hingegen schräg. Glücklicherweise ist keiner von uns das Maß der Dinge und das macht es am Ende eben auch spannend.