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Liebeskummer Jobwechsel - Auszeit besser?

E
Ich hatte auch früher Schwierigkeiten, Selbstliebe als Begriff zu verstehen. Geholfen hat mir der Umweg über Selbstfreundschaft.

Eine wohlwollende Haltung zu sich selbst, unabhängig von fehlender Vollkommenheit. Das So-Sein bejahen, was nicht bedeutet, dass man alles gut heißen muss.

Es half mir auch die Vorstellung, was zum Beispiel von einem liebenden Elternteil an Unterstützung kommen könnte , was Ich bräuchte, um mich geborgen und angenommen zu fühlen. Und dann tue ich mein bestes, um mir so zur Seite zu stehen. In der Literatur wird so eine Vorgehensweise als Liebende Elternteil für sein inneres Kind bezeichnet. Dies für den Fall, dass die TE mehr darüber nachlesen möchte.

Was das Thema Sich Niedermachen betrifft, das ist eindeutig lieblos und muss aktiv gestoppt werden. Zum Beispiel indem man sich sagt, dass man die Lektion gelernt hat und so etwas nicht wieder passiert. Nach einem solchen Versprechen kann der Innere Richter - so wird diese kritische Instanz in der Fachliteratur genannt - nichts mehr bringen.

12.03.2023 21:02 • x 1 #61


T
Zitat von BlueWoman45:
Diesen Kommentar hab ich nicht kapiert

12.03.2023 21:34 • #62


A


Liebeskummer Jobwechsel - Auszeit besser?

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H
Hallo,

ich habe doch noch eine Frage. Wie kann ich es schaffen, dass ich den selben Fehler nicht nochmal mache bei einem Mann?

Ich habe mir aber immer wieder seine positiven Seiten hervorgerufen. Dachte mir so gut wie wir uns verstehen, so harmonisch das zwischen uns ist.. ein gemeinsames Lebensziel, gemeinsame Hobbies.. so schlimm ist das eigentlich nicht was er zu mir sagt (immer wieder auf ähnliche Art: naja, ich finde du bist ein toller Mensch mit einer tollen Persönlichkeit, aber ich hatte noch nie SO eine Freundin (habe nachgefragt, er hat das auf mein Gewicht bezogen). Es stimmt ja irgendwo.. ich bin übergewichtig und ich möchte auch an mir arbeiten. Versteht ihr was ich meine?

Ich versuche sehr sehr oft mein Gegenüber zu verstehen, auch wenn eine Person schon Grenzen überschritten hat und mich - in meinen Augen - verletzt hat. Wenn ich die Grenzen überhaupt erkenne Oft sehe ich die noch nicht mal. Aber es wird besser..

Die Kombination aus Online Dating Frust und die Tatsache, dass ich dachte mein Ex sei ein super Mann hat mich die red flags übersehen lassen.

Ich möchte keinen Mann mehr, der mich nicht respektiert und nicht wertschätzt! Ich habe jedoch Angst, dass ich in ähnliche Muster reinfalle, wenn später mal die Online Dating Frust wieder da ist, ich Angst habe übrig zu bleiben und dann lieber Seiten an einem Mann akzeptiere, die mir eigentlich nicht gut tun und verletzen. Wie krieg ich das besser in Griff?

LG

13.03.2023 10:43 • #63


H
@Ella

Liebe Ella,
ich habe bereits darüber gelesen und habe auch mit einer Therapeutin darüber gesprochen. Ich glaube auch, dass ich in den vergangenen Jahren schon Fortschritte gemacht habe, auch wenn ich es gerade nicht so sehe in dieser Phase des Liebeskummers.

Ich versuche meine Gedanken besser zu beobachten und dieses ertappen und umschalten zu üben. Eigentlich ist es ja nicht mehr, wenn man es schafft dann den inneren Kritiker zu erkennen, ihn zu ertappen und dann umschalten auf wohlwollende, fürsorgliche Worte anstatt den inneren Kritiker über sich herrschen zu lassen. Oder?

13.03.2023 10:48 • #64


E
@Heartbroken88 genau, darum geht es. Es ist ein Prozess und es dauert Zeit und braucht Disziplin. Die schlechten Gewohnheiten sitzen tief und sind hartnäckig. Man braucht einen langen Atem.

Wie du vermeiden kannst, dass es dir wieder passiert, fragst du. Ich denke das hängt zusammen mit dem ersten Punkt. Mit der Selbstfuersorge. Und der bereits erwähnte Achtsamkeit. Die grundsätzliche Haltung, dass man sich nicht schaden möchte, ist entscheidend. Schon deswegen würde ich mich nicht auf einen Mann einlassen, der mich nicht respektiert.

Wenn du dich gut um deine Bedürfnisse kümmern kannst, dann brauchst du nichts existenziell vom außen. Oder kaum was. Menschen werden als Geschenk empfunden, nicht als Notwendigkeit. Auch der Partner. Je weniger du von ihm brauchst, umso bedachter wählst du, wer deine Aufmerksamkeit bekommt. Welche Bindungen du fütterst und welche du bleiben lässt. Das hängt alles zusammen, mehr als man denkt.

Ich wähle Menschen um mich, die zu mir passen. Und mir wohlgesonnen sind. Und vergleichbare Werte vertreten. Sie dürfen mich darauf aufmerksam machen, wenn ich irrgeleitet handle. Aber in Liebe. Wohlwollend. So, wie ich es auch bei ihnen tue. Sie müssen mich nicht aufbauen, mich nicht stärken, das ist meine Aufgabe und meine Verantwortung. Aber respektieren und wertschätzen. Je wenig man braucht, umso klarer wird, was heilsam und was unheilsam ist. Das ist meine Erfahrung.

13.03.2023 11:45 • x 1 #65


H
@Ella

Hallo Ella,
grundsätzlich finde ich deine Gedanken dazu sehr wertvoll und stimme dir zu. Verstehe auch zum Großteil was du meinst.

Allerdings ist da ein Punkt, dem ich widerspreche: Menschen müssen mich nicht aufbauen, mich stärken, das ist meine Aufgabe und meine Verantwortung. Sehe ich etwas anders. Wir sind alle Menschen und brauchen ab und an auch was von außen. Ich werte das auch nicht als schlecht. Es ist, wie so oft, der feine Grad zu welchem Ausmaß man was von außen braucht und wie sehr man bei sich selber bleiben kann.

Ich denke es ist sehr löblich und toll wenn du das so umsetzen kannst wie du schreibst. Allerdings ist es auch total menschlich, dass man sich gegenseitig mal auch braucht. Das Ausmaß, dass man dann abhängig vom anderen wird ist dann natürlich zu viel. Das andere extrem ist dann pure Autonomie (quasi: ich brauche niemanden, ich komme so gut alleine mit allem klar, ich bin nur alleine stark, ...). Ich denke, dass eine Balance aus beiden wichtig ist, um ehrlich zu sein.

Ich selber tendiere zum verlustängstlichen (zum abhängig sein). Autonome Menschen ziehen mich sehr an und finde ich faszinierend, wie stark sie oft sind (wirken gefestigt, oft etwas distanziert). Und genau da kann ich mir eben ein Scheibchen noch abschneiden und üben und lernen

13.03.2023 13:07 • x 1 #66


T
Zitat von Heartbroken88:
Ich selber tendiere zum verlustängstlichen (zum abhängig sein). Autonome Menschen ziehen mich sehr an und finde ich faszinierend, wie stark sie oft sind (wirken gefestigt, oft etwas distanziert). Und genau da kann ich mir eben ein Scheibchen noch abschneiden und üben und lernen


ja, das müssen wir alle.

13.03.2023 13:15 • x 1 #67


H
Und: irgendwie habe ich eben Jahre gebraucht um das irgendwie annährend zu verstehen und zu fühlen. So verfestigt waren meine Muster. Dachte immer das ist alles Blödsinn, ich verstehe es nicht. Ich war verwachsen mit meinen Gedanken. Irgendwie glaube ich auch, dass ist alles ein Mindgame. Wenn man es schafft auf eine Metaebene zu kommen, seine Gedanken beobachten kann was sie so quasseln, kann man gut einschätzen wo man sich befindet (ist man gerade zu negativ zu sich selber oder spricht man eher positiv und aufbauend mit sich selber). Leider ist das nicht immer so einfach auf diese Metaebene zu kommen und vor allem dann die Gedanken auch positiv zu beeinflussen, damit man wieder mehr positive Gedanken generiert und der Quatschi im Kopf mal ne Ruhe gibt

Gerade jetzt in dieser Trennungsphase ist das ein Affenzoo den ich im Kopf habe, mal bin ich sehr negativ. Mal wieder positiver (und da finde ich dann auch Momente der Ruhe, zum Glück).

Kann mir hier jemand folgen?

13.03.2023 13:22 • #68


E
Zitat von Heartbroken88:
Kann mir hier jemand folgen?

Ja, ich kann dir gut folgen. Wenn man stabil ist in emotionaler Hinsicht, gelingt das beobachten und sich nicht identifizieren leichter.

Dass du vom Quatschi schreibst, lässt mich erkennen, dass du auch Jens Corssen kennst. Ich finde seine Anregungen auch sehr hilfreich.

Auch was du von Zuspruch, Anerkennung von außen brauchen schreibst, kann ich gut nachvollziehen, allerdings reagiert oft der andere nicht gerade so, wie man es gebrauchen würde. Weil er vielleicht im eigenen Film gefangen ist, oder warum auch immer. Es ist aber ein Unterschied zwischen nicht auf den anderen eingehen können und ihn/sein Wesen nicht bejahen.

13.03.2023 14:05 • x 1 #69


M
Zitat von Heartbroken88:
Mein Herz sagt da was anderes. Meinem Herzen geht es leider gar nicht gut. Ich muss nach rund 6 Wochen Trennung noch immer jeden Tag heulen. Ich bin mental an meiner Belastungsgrenze angelangt, bin kaum leistungsfähig, habe sehr gedrückte Stimmung. Bin unruhig, gereizt und nervös. Zusätzlich kommt dazu, dass ich im Jobwechsel bin. Dh. ich suche gerade einen neuen Job, den alten habe ich gekündigt vor paar Monaten. Ich merke einfach, dass ich auch keine Energie habe jetzt Vollzeit arbeiten zu können in einem komplett neuen Job. Das erfordert ja gerade anfangs sehr viel Kraft und Konzentration. Das geht derzeit überhaupt nicht :/ Ich überlege, ob ich zum Arzt gehe und mich krank schreiben lasse für paar Wochen. In der Hoffnung, dass es in ein paar Wochen etwas besser geht.


Sag mal, was erwartest Du denn nach 6 Wochen? Nach 6 Wochen schmerzt es oft noch wie kurz nach der Trennung. Die Symptome die Du schilderst, sind der Normalfall, denn Du wurdest in eine völlig neue Situatiion getrieben und fühlst Dich ihr ausgeliefert. Für eine richtige Ablösung braucht es nun mal Zeit, viel Zeit. Das kann sich bis zu einem Jahr oder länger hinziehen. ABER: der Schmerz verändert sich mit der Zeit, denn er wird sich nicht mehr so quälend anfühlen. Diese Intensität hält ja auch kein Mensch über Monate aus, also tritt der Schutzmechanismus der Akzeptanz in Kraft.

Du wirst noch öfters den intensiven Wunsch haben Dich zu melden oder irgendeine Art von Verbindung aufzubauen. Da half mir immer die 24-h-Regel. Wenn es mich in den Fingern juckte und mein Gefühlsgedächtnis mir suggerierte, meld Dich doch mal und frage ihn wie es ihm so geht, sagte ich mir, ich tue jetzt 24 Stunden nichts. Dann überlege ich neu. Dann war der Anfall entweder vorbei oder aber ich verlängerte um weitere 24 Stunden.
Das ist nicht leicht, das kann auch nicht leicht sein, weil die Gefühle ungleich länger brauchen als der Verstand, bis sie kapieren, dass es den Ex. nicht mehr gibt-

Jede Art von Kontakt und sei es nur mal auf social media nach ihm zu schauen, tut nur weh und verlängert das Leiden nur. Du musst da einfach jetzt hart sein und warten bis das alles nachlässt.

Was Du jetzt fühlst, ist praktisch Entzug und auch der ist nicht leicht zu überwinden. Allerdings kannst Du durchaus etwas für Dich tun. Dich nicht nur hängen lassen, Dich nicht nur runterziehen lassen, sondern auch mal einfach was für Dich tun. Und wenn es nur ein kleinen Spaziergang an der frischen Luft ist. Je mehr Du Dich hängen lässt, desto weniger Antrieb wirst Du verspüren.
Ich sagte mir immer: es tut mit jetzt zwar furchtbar weh, aber ich lass ihn nicht zweimal gewinnen. Das erste Mal hat er gewonnen, indem er sich trennte. Aber das zweite Mal, indem ich mir mein Leben seinetwegen kaputt machen lasse, nicht mehr.
Damit habe ich mich immer wieder mal aufgerappelt und habe trotzdem etwas unternommen. Ging ins Kino, ins Theater und traf mich mit Freundinnen, mit denen ich NICHT über ihn und die Trennung sprach. Es gibt auch andere interessante Themen, die man halt mal als solche erkennen muss. Denn so einzigartig ist eine Trennung ja nun nicht. Sie gehört zum Leben wie glückliche Phasen auch.

Du klebst noch zu sehr an den vergangenen schönen Dingen: noch nie war es so wie mit ihm, noch nie ... blablabla. Das ist eine Glorifizierung der Vergangenheit, die auch das Gefühlsgedächtnis initiiert. Das redet Dir ein, es war so einzigartig, er war so einzigartig und unersetzlich, denn die Gefühle wollen nur eins: wieder Glück fühlen. Dann kommen eben die Erinnerungen an scheinbar bessere Zeiten, in denen alles besser war.

So toll war ja Eure Neuauflage auch nicht, wie Du geschrieben hast, denn es war schon ein Knacks, ein Riss da und der führte zum Bruch. Wie bei einem Gefäß mit einem Sprung, der oft bei weiterem Gebrauch auch zum Bruch führt.Also rede dir nicht ein dass ein Leben ohne ihn nicht besser sein könnte. Aber Du musst Dir schon ab und an selbst einen Tritt geben und darfst nich tnur der Niedergeschlagenheit nachgeben.

Jobwechsel? Du hast da Luxuxprobleme. Andere müssen trotz Liebeskummer auch arbeiten, die werden auch nicht gefragt ob sie nun eine Schonphase bekommen. Sieh es als eine neue Herausforderung die Dich auf andere Gedanken bringt und dich fordert. Ablenkung und Konzentration auf andere Dinge sind die besten Therapeuten. Das Rumhängen verstärkt evt. depressive Phasen nur.Es könnte Deinem Ego sogar gut tun und Dich stärken. Wie gesagt: Lass ihn nicht zwei Mal gewinnen.

Es ist letztlich Deine Wahl, Deine Verantowrtung, wie Du mit Dir umgehst. Aber der Antriebslosigkeit immer nur nachzugeben , ist sicher der falsche Weg. Ohne Selbstdisziplin wird es nicht gehen. Also gib Dir hin und wieder einen Ruck und akzeptiere, dass Trauer eine Zeitlang ein normaler Begleiter für Dich ist und sein wird.

Ich sah meine Traurigkeit als Begleiter. Er war männlich, schlank, schwarz gekleidet, hatte aber kein Gesicht. Aber er war da und ging neben mir her. Ich akzeptierte ihn und lebte damit. Ab und an ging er weg und kam dann wieder und ich sagte, es war jetzt schön, dass Du mal eine Stunde weg warst. Und dann lächelte er und meinte: Es ist j etzt meine Zeit und ich gehe, wenn meine Zeit bei Dir um ist. ich tu Dir auch nichts, aber ich muss Dich jetzt eine Zeitlang begleiten weil ich notwendig bin, damit Du darüber hinweg kommst. Mach den Kummer zu einer Art Kumpel. Damit erträgst Du ihn leichter.

13.03.2023 14:08 • x 2 #70


T
Ok, ich ziehe die Frage zurück, passt echt nicht hierher.
Aber interessant ist die Frage schon.

13.03.2023 14:11 • #71


T
Zitat von Margerite:
Dann war der Anfall entweder vorbei oder aber ich verlängerte um weitere 24 Stunden.

Hättest du dich tatsächlich gemeldet, wäre es zu solchen Anfällen aber gar nicht gekommen.
Man muss erst Wissen, ob es sich lohnt.

13.03.2023 14:16 • #72


M
Einem Ex. schreibt man nicht hinterher, denn der hat seine Entscheidung getroffen und hat seine Gedanken nicht mehr bei mir. Und er hatte Gründe zu gehen, auch wenn ich sie momentan nicht sehe.
Hätte ich dem Drang nachgegeben hätte ich mit den Konsequenzen leben müssen. Z.B. einem neutralen, danke der Nachfrage, ich hoffe, es geht Dir auch gut. Oder vielleicht mit keiner Antwort?
Eine belanglose Antwort oder gar keine tut weher als dem Drang nicht nachzugeben.

13.03.2023 14:26 • #73


H
Er ist überall blockiert und habe ihn seit 7-8 Wochen auch nicht mehr entblockiert.

Ich bin keineswegs antriebslos, im Gegenteil. Ich unternehme sehr sehr viel, treffe neue Leute und mache wirklich viel Sport

13.03.2023 14:36 • #74


M
Zitat von Heartbroken88:
Ich möchte keinen Mann mehr, der mich nicht respektiert und nicht wertschätzt! Ich habe jedoch Angst, dass ich in ähnliche Muster reinfalle, wenn später mal die Online Dating Frust wieder da ist, ich Angst habe übrig zu bleiben und dann lieber Seiten an einem Mann akzeptiere, die mir eigentlich nicht gut tun und verletzen. Wie krieg ich das besser in Griff?

Ganz einfach und doch sehr schwierig. Der Schlüssel dazu ist eine stabiles Selbstbewusstsein und ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. D. h. Du musst lernen Dich als den einzigartigen Menschen zu akzeptieren der Du bist. Du hast aber Akzeptanzprobleme und ordnest Dich als nicht gut genug ein. Ich müsste schlanker sein, ich müsste so und so sein, dann ... Ich biin nicht in Ordnung wie ich bin und daher begehre ich ncht auf, wenn man mich schlecht behandelt, sondern schlucke es hinunter.

Und damit tust Du Dir immer wieder selbst weh. Du gehst mit einen geringen Selbstbewusstsein in eine Beziehung und siehst sie als schön an und freust Dich, dass Du sozusagen angekommen bist. Nun entpuppt sich der Partner aber im Alltag als etwas Anderes. Er fängt an sich zu demontieren und Du denkst Dir, er hat ja Recht, denn ich bin nicht so wie ich sein sollte. Das war ich noch nie.
Damit verletzt Du wiederum Deine innere Würde und bestätigst damit Dein schlechtes Selbstbild.Ein ständiger Kreislauf geht damit an. Du kriegst die erste Klatsche und anstatt Grenzen aufzuzeigen und ihm zu signalisieren, dass Du sein Verhalten nicht hinnimmst, glorifizierst Du den Partner noch. Damit ist er sozusagen im Recht und Du im Unrecht.

Das Bild, das Du von Dir hast, wurde Dir schon anerzogen. Von Eltern, die vielleciht nicht gut auf Dich geachtet haben und die Dich nicht ernst genommen haben. Anstatt Dich zu hören, gingen sie vielleicht über Dich hinweg und stellten Dich ins Abseits. Und so kommt ein Kind ganz schnell zu einem schlechten Selbstbild. Ich müsste eben anders sein, dann hätten sie mich lieb und würden mich mehr beachten. Ich muss mich nun besonders anstrengen und brav sein, damit ich vielleicht dann die Liebe bekomme, die ich suche.

Du suchst dir unbewusst Partner, die Dich ins Abseits stellen und damit lebst Du Dein inneres Dilemma immer wieder nach.
Du müsstest Dich praktisch umprogrammieren und verinnerlichen, dass Du eine prima Frau bist und der, der Dich bekommt, kann sich glücklich schätzen. Du machst es aber umgekehrt und wirfst Dich dem Mann praktisch zu Füßen, der dann auf Dir rumptrampeln kann. Und um das auszuhalten, sagst Du Dir noch, dass der Mann ja ganz prima ist und damit Recht hat, wenn er Dich abwertet oder angiftet.

Wenn einem ein schlechtes Selbstbild anerzogen wrude, so muss derjenige das auch korrigieren und lernen sich anzunehmen. Und damit wächst das Selbstwertgefühl und mit einem guten Selbstwert lässt man sich in einer Beziehung nicht mehr alles gefallen, sondern sagt auch mal: Ich mag es nicht, wenn Du so mit mir umgehst. Entweder Du akzeptierst mich oder lässt es bleiben, aber dann bin ich weg. Ich bin nicht Dein Fußabstreifer.

Wer den Partner glorfiziert und zu etwas stilisiert, das er nicht ist, weist sich damit automatisch die untergeordnete Rolle zu. ich muss ja froh sein, einen Mann wie ihn gefunden zu haben (auch wenn er nicht freundlich und wertschätzend mit Dir umgeht) und er hat ja Recht, wenn er sagt dass ich zu dick bin und dieses und jenes nicht gut genug mache. Dann bist Du sofort in der untergeordneten Rolle die Du Dir selbst zugewiesen hat. Der Partner wiederum spürt das, dass Du Dich nciht als wertvoll ansiehst und dehnt seinen Machtbereich immer weiter aus, weil ja auch keine Widerworte und Konsequenzen kommen.

Da Du kein gutes Bild von Dir hast, stellst Du einen Partner auf ein Podest. Du führst damit keine Beziehung auf Augenhöhe. Der Partner spürt das auch und fängt an, Dich abzuwerten. Und das wiederum ist wieder Nahrung für Dein schlechtes Selbstbild. Wäre ich anders, dann ...

Es ist nicht einfach das zu bewerkstelligen, sondern bedeutet erst Mal zu begreifen, was Du Dir selbst damit angetan hast und bedeutet außerdem, dass Du lernst an Dich und Deinen Wert zu glauben.

14.03.2023 15:32 • x 1 #75


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